Seit heute morgen 04 Uhr 00 stehen wir unter Trommelfeuer. Volle Deckung überlebenswichtig. Fensterläden zuklappen, Vorhänge zu. An Zurückschiessen ist nicht zu denken. 3 Tage Basler Fasnacht stehen vor uns, volle 3 x 24 Stunden. Anspruchsvolle Tätigkeiten wie Nachdenken, Kochen oder Blog-schreiben sind unmöglich. Irgendwie überleben mit Notrationen aus Basler Mehlsuppe von Knorr (Ein Beutel ergibt 1 L Suppe) und Fastenwähen. zu dem Rezept:
Mehlsuppe, unser Rezept:
1 Beutel Knorr Basler Mehlsuppe (88g) in 3/4 Liter kaltem Wasser und 1/4 L kräftigem Rotwein mit dem Schwingbesen verrühren und aufkochen. Eine mit 2 Nelken besteckte Zwiebel sowie ein Lorbeerblatt zugeben und mind. 30 Minuten unter dem Kochpunkt simmern lassen. Im Teller mit etwas Reibkäse bestreuen.
Diese Knorr-Suppe ist nur mit reichlichem Weinzusatz essbar und deckt unsern ganzen Jahresbedarf an Geschmacksverstärkern. Wer der Basler Fasnacht weniger exponiert ausgesetzt ist, möge das Rezept von Karl-Josef Fuchs im Blog Nachgesalzen nachkochen. Ich bin dazu nicht mehr in der Lage.
Fastenwähen, (Faschtewaije):
Eine der Besten in Basel gibts bei: Bäckerei Schneider, Clarastrasse 23, CH-4058 Basel. Nur begrenzte Zeit bis einige Tage nach der Fasnacht erhältlich. Hefeteig mit viel Butter und sehr viel Kümmel obendrauf.
Am Donnerstag Abend werde ich wieder am PC sitzen und an meinem nächsten Beitrag arbeiten. Ich freue mich auf die ruhigste Nacht des ganzen Jahres. Schlafen, Schlafen und dann wieder mal was Anständiges essen, d.h. Faschtewaije könnte ich jeden Tag essen. Und am Sonntag in aller Gemütsruhe und mit Vergnügen den Fasnachtsquerschnitt des Schweizer Radios anhören. In voller Lautstärke. Was denn sonst ?
viel kraft, geduld und gleichmut beim erdulden des krachs! bei uns, im katholischen tirol, ist der spuk mit dem aschermittwoch ja glücklicherweise aus und vorbei (zumindest bis zum nächsten jahr). was mich schon immer interessiert hat: wie kommt es eigentlich, dass die schweizer fasnacht so lange in die fastenzeit hineinreicht?
beste grüsse
vom reibeisen
Danke für Dein Mitgefühl. Es ist überstanden. Die Fasnacht findet in der Schweiz hauptsächlich in katholischen Gegenden statt und endet da, wie andernorts mit dem Aschermittwoch. Dessen Termin hängt insofern mittelbar von der Lage des Osterfests ab. Seit Papst Gregor I. beginnt die Fastenzeit am Dienstag nach dem 6. Sonntag vor Ostern. Mit dem Konzil von Benevent im Jahr 1091 wurden die sechs Sonntage vor Ostern vom Fasten ausgenommen. So rückte der Beginn der Fastenzeit um sechs Tage nach vorne auf den heutigen Aschermittwoch.
Noch bis ins 16. Jahrhundert existierten beide Fastnachtstermine, die alte „Burefasnacht“ (Bauernfastnacht) und die neue „Herren-“ bzw. „Pfaffenfastnacht“ konkurrierend nebeneinander. Die alte Fasnacht hat sich nsbesondere im badischen Raum als auch in der Schweiz erhalten. Dazu gehört die Basler Fasnacht, diese beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4.00 Uhr mit dem Morgestraich und endet am folgenden Donnerstag Morgen, ebenfalls um 4.00 Uhr. Daraus erklärt sich auch, dass sich der Termin der protestantischen Basler Fasnacht – wie oftmals geschrieben – keineswegs auf die Reformation bezieht, sondern auf obige Begebenheit.
Für die hiesigen Fasnächtler bietet das den grossen Vorteil, dass die Basler an den vorzeitigen Anlässen auf der Landschaft teilnehmen können, den Baselbietern, dass sie die Fanacht gleich nochmals, bei den Baslern, wiederholen dürfen. Somit dauert hier die Fasnacht halt fast 3 Wochen. (zitiert aus Wiki)
Vielen Dank für die Geschichtsstunde! Sehr Interessant !
Mehlsuppenrezept habe ich in Nachgesalzen eingestellt, Ihre Schilderung klingt ja wirklich über, oder auf Alemannisch „saumässig“
Kompliment zu Ihrer Seite!
Grüße aus dem Schwarzwald
K-J Fuchs