Riz Jubilée oder die Speisung der Siebzigtausend

Riz JubiléeKein Druckfehler. Es geht nicht um Cerises Jubilée, den alten Kirschen-klassiker, sondern um eines der Gerichte, die vor ein paar Jahren an einem Hundertjahrfest eines Basler Weltkonzerns an über 70’000 Festbesucher ausgeteilt wurden. Auf Kartontellern mit Plastik-gäbelchen. Verglichen damit war die Speisung der Fünftausend zu Kanaan ein Klacks. Ich bin ja nicht gerade ein Freund derartiger Kost. An diesem Anlass hat mir aber die perfekte Logistik allen Respekt abgenötigt. Nochmehr verblüfft war ich über den Wohlgeschmack des von uns an der Selbstbedienung gewählten pseudo-orientalischen Reisgerichts. Nachgekocht und adaptiert von Frau L.. Seither ein leichter Sommer-Klassiker unserer Küche. Resten gibts fast nie. zum Rezept:

Zutaten:
1 Cup Langkornreis
2 Cup Gemüsebrühe
100 g Schinken gekocht in Scheiben
1 Elf. (gehäuft) Curry Madras
1 Elf. Kurkumapulver, wers gern schärfer mag nimmt stattdessen noch einen Löffel Curry
20 cm Lauchstangen
1 kleines Ruebli (Möhre)
1 kleine Tasse Erbsen aus dem Tiefkühler
1 kleiner Fenchel, davon äussere Hülle verwenden
1/2 Peperoni
4 getrocknete Tomaten
und/oder was sonst noch im Eiskasten herumgammelt: Frühjahrszwiebel, Petersilienwurzel etc.

Zubereitung
(1) Den Reis in der Gemüsebrühe bei kleiner Hitze garkochen bis das Wasser aufgesogen ist (20 Minuten). Überschüssiges Wasser abgiessen, gut mit dem Curry und Kurkuma vermischen, nachwürzen mit Salz und Pfeffer.
(2) Sämtliche Gemüse ausser den Erbsen in feine, zündholzdicke Streifen schneiden (Alumettes). Das ist Arbeit.Riz Jubilée, Gemüse am Anbraten Für die Mandoline.
(3) Schinkenscheiben in kleine Schinkenflecken schneiden.
(4) Die Schinkenflecken in einer grossen Bratpfanne (antihaft) in heisser Bratbutter anbraten, zur Seite schieben, die Gemüse zugeben und kurz mitbraten, würzen mit Salz und Pfeffer und unter den Reis mischen.

Anmerkung
Das Gericht kann gut vorbereitet werden und muss vorher einfach nochmals kurz erwärmt werden. Falls Reste übrigbleiben, was selten passiert, erkalten lassen, in den Kühlschrank damit, am nächsten Tag mit etwa Obstessig anmachen und als Reissalat verwerten. Im Original waren kleine gebratene Hühnchenstücke drin. Hats aber bei uns selten im Vorrat.

11 Kommentare zu „Riz Jubilée oder die Speisung der Siebzigtausend“

  1. Kannte ich nicht! Aber hört sich recht lecker an & ist mal was adres als der übliche Reissalat…..Obwohl, bei den Temperaturen hier, hätte es eine Suppe auch getan!

  2. @Bolli: heisse Suppe ? kommt auch noch wenns so weiter geht. Hab eben ein schönes Stück Tafelspitz gekauft das darauf wartet, dass man etwas damit macht.

  3. Ach so, der wurde gerade beantwortet!!!

    Aber wirklich, ich kriege heute abend Besuch zum apréro, werde wohl Glühwein machen…
    Tafelspitz, lecker, da kann man 3 Gerichte herauszaubern!!!

  4. @Bolli: Du schon, ich bin froh wenn ich eines rauszaubere und noch froher, wenn es essbar ist. Also ich horte Deine Kommentare nicht, es geht hier in der Schweiz einfach alles etwas länger.

  5. Kauf ein paar Knochen und mache vorher eine schöne Bouillon, kann nichts schiefgehen! Aber auch gar nichts!

  6. P.S. Ja, dieses Wetter ist schon ein Trauerspiel, ABER ich habe gelesen das es am WE wieder sommerlich wird in Berlin mit 26-30 C.

  7. tönt nicht shchlecht..stimmt..gestern gabs im gündülü aglio olio tagliatelle..lamiacucina sei dank..smile und gruss aus lenzbi

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