Der vergessene Kochapparat

Kochapparat

Beim Leeräumen des Kellers anlässlich des letzten Hochwassers sind sie mir wieder unter die Hände gekommen: die Ein-Mann-Kochapparate der Schweizer Armee. Vor Jahrzehnten hab ich mal ein paar davon gehortet, in Erwartung des finalen Atom-schlages der bösen Roten, wer war das doch noch ? Gegen die braven Blauen, wer war das denn ? Ich mochte sie nach dem Ende des kalten Kriegs nicht wegwerfen. Für allfällige Stromausfälle oder als Feuerstelle für Wanderungen. Man kann damit immerhin einen halben Liter Wasser zum Sieden bringen für Schwarztee, unser Lebenselixier (neben andern Elixieren). Und so einfach zu bedienen:

1) Etikette abreissen. Lochmantel wegnehmen. Gestanzte und markierte Rondelle im Deckel mit hartem Gegenstand eindrücken.
Kochapparat ohne EtiketteKochapparat mit Lochring
2) Kocher auf feuerfeste Unterlage stellen, brennendes Zündholz an die Öffnung halten.
3) Lochmantel innerhalb des Dosenrandes aufsetzen.
4) Dose oder Gamelle offen auf dem Kocher erhitzen.
Kochapparat mit Topf
5) Flamme löschen. Kocher kann nur einmal verwendet werden.

Ich befürchte, ich werde mich nun doch von meinen Kochapparaten trennen müssen. In unserm Haushalt gibt es keine Zündhölzer mehr.

6 Kommentare zu „Der vergessene Kochapparat“

  1. Also, was die Zündhölzer angeht, da könnte ich Dir ein paar Päckchen schicken. Wär doch schade um die ganze Energie der Schweizer Armee 😉

  2. @Claudia: Ich hab ja nur 10 Kochapparate. Die Armee hat davon sicher noch einige Hunderttausend. Einer Armee, die mehr als 1 Million Nähnadeln eingelagert hat (Tatsache !), geht die Energie nicht so schnell aus.

    @Hedonistin: bei Stromausfall werde ich den mit Muskelkraft betriebenen Notstromgenerator bekurbeln, damit der Tiefkühlschrankinhalt nicht verdirbt und Tee im Licht einer Notlampe weiterhin möglich ist. Ist das nicht romantisch ?

  3. Ob die zehn Rechauds nach einem ausgedehnten Spaziergang im Winter einer Feuerzangenbowle einheizen können? Die Zündhölzer borgt ihr euch vom Nachbarn. 😉

    (So viel Nähnadeln – hoffentlich sind nicht alle nach dem Hochwasser verrostet, sonst sind sie nur mehr für den Heuhaufen was wert.)

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