Urner Chässuppe (mit reichlich Zwiebeln)

Urner Chässuppe2nd Onion Day
Währschaftes, deftiges Gericht aus der Urschweiz, aus dem Kanton Uri. Ich vermute schwer, dass die Franzosen bei ihrem Einfall in die Innerschweiz 1798 diese Suppe kennengelernt, kopiert und später in Ermangelung von Schweizerkäse als soupe à l’oignon der Welt als französische Erfindung verkauft haben. Hier das schweizerische Original, Appellation d’Origine controlée Marianne Kaltenbach, Ächti Schwizer Chuchi, mein Beitrag zum Tag der Zwiebel, ausgerufen vom Kochtopf. Und jetzt ab an den Zibelemärit, bevor mich die Historiker auf den Scheiterhaufen setzen und einen Zwiebelrostbraten aus mir machen. zum Rezept

Zutaten
150 g altbackenes Brot
0.75 L kräftige Fleischbrühe
1-2 grosse Zwiebel, streifig geschnitten
Tafelbutter
120 g Urner Bergkäse, oder Gottardo stagionato oder Innerschweizer Sbrinz
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, 1 Prise Zimtpulver (meine Variation der Suppe)

Zubereitung
(1) Brot in dünne Scheiben schneiden und in einem Gefäss mit der heissen Brühe übergiessen.
(2) Das aufgeweichte Brot lagenweise mit dem geriebenen Käse in einen Topf schichten.
(3) Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und während 45 Minuten leise köcheln lassen.
(4) Bei Bedarf weitere Brühe zugeben.
(5) Butter erhitzen bis sie leicht gebräunt ist, dann die Zwiebelstreifen bei milder Hitze goldgelb garen, ohne dass sie anbrennen. Prise Zimt unterrühren.

Anrichten
Die dicke, breiige Suppe in rustikale Teller geben und die Zwiebelschwitze über die Suppe verteilen. Warum nicht mit Holzlöffeln essen ? Unsere waren gerade beim Schreiner zum Nachschleifen.

AddThis Social Bookmark Button

22 Kommentare zu „Urner Chässuppe (mit reichlich Zwiebeln)“

  1. Jetzt wissen wir endlich, woher die Franzosen ihre soupe à l’oignon haben… 😉

    Sieht sehr schön aus, auch super reichhaltig mit dem Käse. Würde mir bei solch einem kalten Wetter echt gut schmecken. Danke fürs Rezept!

  2. Habe ich auch gesehen…….Aber, da kann man mit einem Löffel schippen, soviel lag da jetzt auch nicht mehr…

    Übrigens, jetzt weiss ich, was ich vergessen haben…..den Zwiebeltag!

  3. Währschaft – eine Lieblingsvokabel meines neuen Schweizer Kochs. Das Rezept auch. Köstlich.

    Ich hatte übrigens schon versucht, Dich mit dieser Vokabel in meinem Blog zu einer Reaktion zu provozieren, ist mir leider nicht gelungen…
    der Koch hat übrigens 1964 – 1967 in Basel im „Baselerstab“ am Marktplatz gelernt. da habe es auch eine „Brötlibar“ gegeben.
    Und er hat über Lattichrezepte referiert. Das kennen wir bei uns nicht.

  4. @zorra: Kunstschnee vor unser Haus abladen helfen.

    @fressack: nachdem mir google auf den Suchbegriff „währschaft“ partout „wirtschaft“ aufschwatzen will, merke ich, wie urschweizerisch dieses Wort ist. Blogwiese erklärt uns den Begriff. Lattich ? Sollst Du kriegen. Ohne Huf.

  5. Während Claudia den ganzen Vormittag Schnee schippt, könnten wir ja schon mal den passenden Wein aussuchen… und ab und an mal ein Löffelchen probieren!
    Oder ist ein anderes Getränk zur Zwiebelsuppe „besser“ angesagt, bei euch in der Schweiz???

    Besser noch, wir essen die heiße Suppe zusammen… vielleicht ist der Schnee ja am Abend weggetaut und Claudia hätte „umsonst“ geschuftet???
    Ich hoffe nur, dein Weinkeller ist gut gefüllt?

  6. @pepe: willkommen im Blogroll. Keine Bange um meinen Weinkeller, er wird mich überleben. Je länger die Suppe vor sich hin brodelt, desto musiger zerfällt das Brot und besser wird die Suppe. Das bräuchte schon ein paar Flaschen. Klarer Fall für Elsässer Riesling. Und nachher Langlaufen vor dem Hause. Arme Claudia 🙂

  7. Ich hab‘ ja neulich ein Zwiebelsüppchen im Slow Cooker gemacht, da ist mir für heute nix mehr eingefallen. Wie gut, dass du dieses Süppchen kredenzt.

  8. Gestern Abend hat es ziemlich viel geschneit – ich habe heute schon kräftig Schnee geschippt. 🙂

    Auch wenn Deine Suppe sehr lecker aussieht: Nach Zwiebeln ist mir heute nicht mehr, für heute Abend haben wir dafür „währschaftes“ Raclette im Sinn…

  9. @lavaterra: Du Glückliche darfst schneeschippen !

    @Ulrike: Slow-Cooker ?, was Du alles in der Küche stehen hast. Ich mit meinen Holzlöffeln. 🙂

    @Barbara: zum Raclette Essigzwiebeln ? Das wären ja dann fast dieselben Zutaten wie für die Suppe. Dazu Ulrikes Kartoffelbrot. Doch. Währschaft.

  10. Der Slow Cooker wohnt im Keller und ist wahrlich gut geeignet das Essen selbst zuzubereiten, wenn man einer bezahlten Tätigkeit nachgehen muss und wenig Zeit hat.

  11. Nach Essigzwiebeln war uns nicht – ich habe gelesen, dass die Schweizer das mögen, aber ich mag das nicht in Kombination mit dem warmen Käse.

    Wir hatten Kartoffeln dazu und einen Topf mit Mischgemüse: Rosenkohl, Topinambur, Sellerie, Karotte, Petersilienwurzel. Nicht traditionell, aber lecker zum Raclette. Schon währschaft, denke ich… 😉

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.