
Weitab vom Meer ist die Versorgung mit frischem Meerfisch leider nicht immer so, wie ich mir das wünschte.
Unlängst konnte ich im Radio eine Sendung mit dem Schweizer Pionier der Bio-Forellenfischzucht mitverfolgen. Gemäss Fischzüchter August Nadler dürfen seine Forellen in natürlichen Becken mit Kiesunterlage aufwachsen, wachsen langsamer als in konventionellen Zuchtbetrieben und sind wegen der geringeren Besatzdichte der Becken weniger gestresst. Sie leben mindestens 18 Monate. Bei der biologischen Fischzucht dürfen Antibiotika nur in ganz bestimmten Fällen zur Behandlung von Krankheiten angewendet werden. Wachstumsfördernde Substanzen sind verboten. Imponiert hat mir der Fischzüchter im Radiointerview, weil er eine wilde Katzenfamilie auf seinem Hof duldet, welche sich nicht nur an den Schlachtabfällen, sondern auch direkt in den Teichen bedienen darf. Ein Eisvogelpaar und diverse Graureiher bedienen sich sowieso ungefragt. Die Schutznetze bewirken gegen die Schlaumeier nicht viel. Leben und Leben lassen. Aus Sichtweise der Fressenden.

Mit Kühlbox haben wir uns auf den Weg gemacht, nicht gerade biokonform, mit dem Auto. Nach der Auswahl auf einem Sortiertisch erfolgt die Tötung im elektrischen Bad. Was wir danach zuhause bei 28°C Aussentemperatur ausgepackt haben, war so frisch, wie ich das bei Meerfrischen noch nie erlebt habe.
Forelle habe ich bis vor Kurzem noch nie zubereitet. Bei Rike von Genial lecker habe ich nützliche Tips und Rezepte gefunden, die mir die ersten Schritte sehr erleichtert haben. Danke. Forelle… Coming soon.


Aber nicht – so nach chinesischer Manier – die Katze dann als Hasen auftischen oder so …
Frischfisch!
Schön, dass es sowas gibt, und dass es anscheinend auch rentiert auf diese Art, sollte Vorbild sein für viele.
Super, wie du immer wieder sehr gute Einkaufsqullen findest. Ich bin auf die Verarbeitung der Fische schon gespannt.
Viele Grüße
Süß, die Katze! 🙂
Ich habe ganz in der Nähe einen Betrieb (St.Andrä Wördern), der Regenbogenforellen, Lachsforellen und Karpfen züchtet. Die werden gefangen, zappelnd auf die Waage gelegt und wenn man sie will auch ins Elektrowasser zum Killen gesteckt. Also auch total frisch und herrlich! Wie die Karpfen gekillt werden mag ich nicht so gerne sehen. Sie bekommen einen Mordsprügel über den Schädel gezogen und das mehrmals bis sie tot sind.
Freu mich schon auf die zubereitete Forelle. 🙂
Viel Spaß mit den Forellen! Die sind hier Dank Angler eher Alltagsware 😉 Und die Familie ist versöhnt und isst sie am liebsten von mir filetiert, garantiert grätenfrei 🙂
ups, sollte natürlich „verwöhnt“ heißen.
Kaufe oft Forellen im bayrischen Oberland im vorbeifahren. Saiblinge wg. Wasserqualität und so noch lieber, aber auf diese Art der Haltung zu achten, darauf bin ich noch nicht gekommen! Danke für die Sensibilisierung.
Noch ein paar nützliche Tipps, z.B. wenn man Filets haben möchte, oder Soße aus den versoßbaren Fischanteilen, gibt’s in diesem kleinen Filmchen hier.
Frischeste Forellen, direkt aus der Aufzucht, bestens ! Mache ich öfter, allerdings tief gekühlt, schmecken aber auch nicht sooooooooo schlecht.
Mit dem Auto zum Bio-Fisch ?
Wo bleibt die Bewegung, Robert ?
Alles schon vorbei ?
@the rufus: Du meinst Katze anbraten nachdem sie einen Fisch verschluckt hat, trout stuffed cat ?
@Sebastian: fast ein Zungenbrecher.
@Houdini: COOP ist Grossabnehmer.
@Petra: beim Einkauf habe ich immer alle Antennen ausgefahren.
@entegut: hier kommen die ausgewählten Forennen in ein tariertes Wassserfass und werden im Wasser gewogen, was sie 10 Sekunden länger leben lässt.
@Petra: ich fürchte, dass „meine Familie“ sich künftig auch verwöhnen lässt, garantiert grätenfrei.
@Richard: anderen Fischen bin ich in hiesigen Zuchtanstalten noch nicht begegnet, muss mal die Augen offen halten.
@limette: Danke ! Der Redsnapper hat schon mehr Fleisch dran als die Forelle, aber inzwischen komm ich gut zurecht. Gottseidank muss ich für die Forellenfilets keine Augen ausstechen.
@ultraistgut: 80 km zu Fuss ? plus zurück, da wäre ich 3 Wochen unterwegs. 30 Minuten habe ich mir täglich eingeräumt, alle 2-3 Tage 1-2 Stunden, mehr nicht.
Wie altmodisch wir sind, denn die Fische werden bei uns tot gewogen.
Über frischen Fisch geht halt doch nichts. Früher angelte ein Onkel regelmäßig und an das Ergebnis kommt normaler Zuchtfisch wahrlich nicht ran. Die Endabnahme erfolgte dann aber nicht mittels Strom, sondern ganz rustikal.
@entegut: auch wenn die Fische im Wasser nach Luft schnappen, werden sie nicht leichter und kosten im Lebendgewicht gleichviel 🙂
@kulinaria: leider habe ich keine Onkels mehr und selbst die haben nicht gefischt.
Ich habe auch so eine Forellenzucht gleich bei mir um’s Eck hier im Loisachtal, da könnte sogar ich Faulsack mit dem Radl hinfahren. Ganz großer Vorteil ist, dass die IMMER…also wirklich IMMER da sind, egal ob Karfreitag oder Heiligabend, völlig wurst, äh Fisch. 24/7, 365 Tage im Jahr.
Am Anfang habe ich das auch weidlich genutzt und die Karfreitags-Forellen erst am Freitag mittag geholt (oder eher holen lassen, weil ich mich immer so erschrecke, wenn die noch auf dem Beifahrersitz rumzappeln, obwohl schon gekillt und ausgenommen…) Leider war meine Enttäuschung die ersten Jahre immer sehr groß, wenn die wunderschönen, superfrischen Tierle sich beim pochieren im Sud (niemals über 60°, ehrlich!) von alleine völlig zerlegt haben, es sah schrecklich aus, obwohl sie gut geschmeckt haben, aber wer will schon aufgeplatzte Forellen auf dem Teller. Das Rätsels Lösung, nach vielen vergeblichen Versuchen und Rumoptimiererei am Sud auf Nachfrage beim Fischer: sie waren ZU frisch! 24h vorher holen, und seitdem klappt’s. Die Leichenstarre muss schon eingetreten sein. Robert, könntest Du das mal proteinchemisch und so aufdröseln, mir ist nicht so ganz klar, was da passiert.
@elettra: beim Fleisch entsteht die Totenstarre m.W. dadurch, dass Glycogen durch fleischeigene Enzyme zu Milchsäure abgebaut und die Strukturproteine parallel dazu vernetzen. Erst wenn die Milchsäure enzymatisch wieder abgebaut wird, löst sich die Leichenstarre wieder und die Proteine erhalten durch Wiedereinlagerung des zuvor verdrängten Wassers ihre Elastizität wieder zurück. Im Fisch wird das wohl ähnlich hergehen. Ich bin aber nur Farbenchemiker und bewege mich da auf Glatteis.
Was heißt hier „nur“ Farbenchemiker?! Dafür hast Du reichlich Ahnung von der Proteinchemie. Vielen Dank, wieder was gelernt! Aber warum zerreißt es den zu frisch pochierten Fisch so? Ich habe nur gefunden, dass das wirklich so gehört und nicht an meinem Unvermögen lag: hier, erster Absatz http://www.kundelfingerhof.ch/fischzucht/frischezustand.html
Ist übrigens auch nicht weit weg für Dich
bei näherem Hinsehen: ne, das ist nicht zu vergleichen mit Deinem Nadler, eher ein Forellenzucht-Disneyland mit der entsprechenden Gastronomie. Sorry…zu schnell gelesen
Sehr geehrter Kunde aus Riehen oder ist es Basel?. Was für ein wunderbarer Beitrag über unsere Bio-Fischzucht! Ganz herzlichen Dank! Zufriedene Kunden und solche „Kritik“ sind unser schönster Lohn! Wie der Zufall so spielt – sind wir durch den Aufbau einer eigenen homepage auf ihre kreative Kochseite gestossen. Die von Ihnen aufgenommenen Bilder sind sehr gelungen, und wir würden sie evt. gerne für unsere Homepageseite „Impressionen aus der Fischzucht“ verwenden. Wäre das möglich? Herzliche Grüsse aus Rohr! August und Sonja Nadler
@Sonja Nadler: kein Problem, ich sende ihnen einen link zum Herunterladen per e-mail.