
Endlich wieder etwas weniger heiss warm, Grund, wieder einmal eine Flasche Bordeaux zu öffnen, die letzte von 6 Flaschen die ich loswerden will: Chateau Mouton-Rothschild 1993. Im kühlen Keller hatte die junge Dame noch etwas papierenen Tüll am Leibe, doch kaum auf dem Tisch, zeigt sie sich in allerleichtester Sommerbekleidung. Peinlich. Sowas kann man niemandem aufstellen. Weniger peinlich der Inhalt, aber dennoch nicht Mouton-like. 6 Flaschen schlechtes Preis/Leistungsverhältnis.
Dichtes Granat, in der Nase zunächst angenehm, schwarze Früchte, Kaffee, feuchte Erde, im Gaumen dann Erde, Tabak, Leder, Kaffee, die Frucht verhalten, kurz.
Das Etikett wurde von Balthus gestaltet, derzeit läuft in Martigny eine Ausstellung in der Fondation Gianadda zu seinem 100-ten Geburtstag. Die Vorliebe des Künstlers für adoleszente Modelle wurde ihm zeitlebens angekreidet, der Import des Mouton 93 in die USA sogar verboten, bzw. nur mit weissem Balken erlaubt. Was in den USA zu einem regen Schwarzhandel mit saftigem Preiszuschlag führte. Nichts für mich, die leere Flasche habe ich entsorgt in der Sammelstelle hinter dem Migrosmarkt. Wer sich für Balthus‘ Kunst interessiert, bediene sich in der Altglastonne oder gehe in die Ausstellung.
Ich hatte den 93 Mouton zuletzt im Oktober letzten Jahres und fand ihn solide bei 90 Punkte, allerdings im Gegensatz zu Dir kam er mir sehr Mouton-typisch vor. Viel Röstaromatik, Kaffee, Mandeln und feine Eleganz. Gar keine Frage, kein großer Wein, aber ein guter Essensbegleiter.
Halt die Ohren steif,
Martin
Bei zwei so unterschiedlichen Meinungen wie von Dir und Martin sollte ich vielleicht mal zum Degustieren vorbeikommen, um eine abschließende Einschätzung abgeben zu können?! Zweiter Pluspunkt: Bei mir bräuchte man das Etikett auch nicht zu verstecken. Also eigentlich perfekt, oder?!
😉
Barbara,
ich weiß er wird Dir gefallen!
Wow, I bet it tasted great ;-P!
Grüsse,
Rosa
Zumindest gibts eine Übereinstimmung zwischen Etikett und Inhalt: 83 zeigt ein junges schlankes Mädel, der Inhalt ist dementsprechend; 97 tummeln sich Niki de Saint Phalles pralle Nanas auf dem Mouton und in der Flasche herrscht Magersucht.
war’s bei Dir in der CH warm?……….
Ich hätte den Wein dann als Glühwein gemacht…..zum Glück liest Martin das jetzt nicht….hihi
HALLO…….
Glühwein??????
:)))))
@BerlinKitchen: mit Mouton-like habe ich eher an das PLV gedacht. Damals war er ja noch zahlbar.
@Barbara: die letzte von 6 Flaschen, aber es sammelt sich bei mir immer was an, das ich loswerden muss 🙂
@duni: mein letzter Mouton, ich bin in den Anschaffungen bescheidener geworden, meine jüngeren Weine deswegen aber nicht schlechter.
@Bolli: Freitag war nettes Wetter, Samstag nur Regen, so dass ich im Garten nichts gemacht habe. Und heute Sonntag ist auch wieder sonnig.
Reich ihn rüber und ich sage danke.
Ich bin Schiele-Fan – mich schockt nix! Und Du hast Deinen Keller endlich jugendfrei, ist doch auch schön…
Wenn du von schlechtem Preis/Leistungsverhältnis sprichst, was hast du denn dafür bezahlt? Und warum kaufst du 6 Flaschen eines Weines, der dir nicht sonderlich schmeckt?
Das amerikanische Schicksal ist typisch – für den Wein und für das Etikett. Ich bin mittlerweile skeptisch geworden, wenn Weine besonders kunstvolle Etiketten tragen (müssen).