
Buchweizenspaghetti handgemacht, mit Salbeibutter und Alpkäse. Buchweizenspaghetti kann man im Veltlin überall kaufen. Ich will aber selber. Gute Ratschläge, nicht zuviel Buchweizen zu verwenden, werden von mir in den Wind geschlagen. Ich will Buchweizenpower in den Spaghetti. 50% und kein % weniger. Der Teig kein Problem, geduldiges Ruhenlassen, geduldiges Walzen, 5mal, 10mal, 20mal, in die gleiche Richtung um den wenigen Kleber zu strecken. Doch dann das neue Gerät aus Bozen, eine Spaghettiwalze aus Holz. Ich vermute es wenigstens. Lieber hätte ich mir eine Spaghettichitarra gekauft, gabs aber nicht. Die elektrische Kenwood Spaghettiwalze darf ausruhen. Aber mein neues Spaghettiholz trennt den Teig nicht. Druck, mehr Druck, mein Körpergewicht. Kein Wank. Kurz vor dem Verzweifeln die rettende Idee, Spaghetti um Spaghetti mit Hilfe eines Pizzarades auseinander zu schneiden. Das schärft den Blick und eine ruhige Hand. Nichts mit dem Glas Wein während des Kochens. Nach 300 g ist Schluss, den restlichen Teig habe ich zu problemlosen Malfatti verschnitten.
Zutaten
Teig für 4 Vorspeisen, nur die Hälfte des Teiges zu Spaghetti verwendet:
200 g Buchweizenmehl, farina di grano saraceno
200 g Hartweizengries (Knöpflimehl)
ca. 2 dl Wasser
1 Tlf. Salz
1 Elf. Olivenöl
für den finish:
50 g Butter
einige Salbeiblätter
Alpkäse
Salz
Zubereitung
(1) Mehle mit dem Salz mischen und in der Küchenmaschine unter langsamem Zugeben von Wasser mischen und kneten. Wenn der Teig zusammenballt und sich von der Wand löst noch etwa 5 Minuten kneten, dann zugedeckt 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
(2) Teig mit dem Nudelholz mehrfach walzen, dann auf etwa 2-3 Millimeter Dicke auswallen, mit Teigwarenmehl gut bemehlen, dann mit dem Spaghettiholz mit viel Druck drüberfahren und die einzelnen Spaghetti mit dem Pizzarad abfahren und lösen. Vorsicht brüchig.
(3) in kochendem Salzwasser etwa 4 Minuten kochen, abgiessen, mit leicht angebräunter, heisser Salbeibutter überschmelzen, etwas Alpkäse drüberraspeln.
Beim Kochen haben sich die Spaghetti in kleinere Stücke fragmentiert, und, ganz nebenbei, aussehen tun sie eher wie Trenette. Schwarzes Mehl. Schwarzer Tag. Aber das Gericht war trotzdem gut.
Schwerstarbeit!
Und den Wein gibt es danach zur Belohnung zu den KäseNudeln 🙂 .
Das grenzt ja an schwerste körperliche Arbeit….Nee nee, nichts für mich, das Glas Wein ist dann doch wichtiger!
Machst Du sie nochmal oder stehen sie jetzt auf der roten LIste?
Buchweizen – das erinnert mich an etwas anderes. Was war das noch? *grübel-grübel* Na, auf jeden Fall muss das gut sein … 😉
Körperliche Ertüchtigung beim Kochen…das hat doch was, kann man gleich ein bisschen mehr essen 🙂 Sieht sehr lecker aus. – Aber besonders interessant finde ich dieses Spaghettiholz, wo bekommt man so was denn?
Vielleicht noch einen EL Weizenkleber dazu und das Ganze über Nacht ruhen lassen? Im Winter werd ich die Buchweizennudeln auch mal ausprobieren, allerdings ohne Spaghettiholz: das Ding hat bei mir den ersten Einsatz nicht überlebt.
@Sammelhamster: Präzisionsarbeit !
@Bolli: mach ich nochmals, aber mit der Maschine.
@the rufus: auch das ein Beitrag zur weiträumigen Umkreisung des Buchweizenproblems.
@Eva: meins hab ich in Bozen in der Messerhandlung Lorenzini gekauft. Gibts aber auch im Internet. Ob es für Spaghetti tauglich ist weiss ich noch nicht, vielleicht mit einem Tuch als Unterlage. Besser geeignet ist es zum Anrillen der Oberfläche von Teigen für Plätzchen.
@Franz: das könnte helfen, muss mich mal im Reformhaus umtun.
Oh, I love that rolling pin! Very intelligent and useful! Your pasta dish looks absolutely delicious!
Cheers,
Rosa
@lamiacucina: in der Messerhandlung Lorenzini waren wir auch letztes Jahr – konnten uns kaum wieder losreißen, aber dieses Teil haben wir wohl übersehen!
Buchweizennudeln. Wie vertragen die sich denn mit einem selbstgemacht Pesto? Ich frage nur, weil ich mich nicht daran erinnern kann mal solche Nudeln gegessen zu haben. Aber es hört sich interessant an und sieht gut aus… allerdings habe ich bereits für mich festgestellt, dass nicht jede Nudelart jede Sauce verträgt…
Hallo,
schade für den Missgeschick mit dem Spaghettinudelholz.. aber ich habe auch gehört, dass es wirklich schwierig sein soll, mit diesem Ding Spaghetti zu machen. Es gibt auch eine ähnliche Version aus schwerem Metall. Wahrscheinlich ist es damit einfacher. Ich habe selber nie probiert.
Nichtdestotrotz schauen diese Spaghetti wirklich toll aus und ich bin sicher, dass sie wirklich köstlich waren. La combinazione di spaghetti di farina di grano saraceno e formaggio svizzero già mi fa venire l’acquolina in bocca!! mmmhh….
Wilde Nummer!
Anfall von Selbstzerstörung?*gg Glaub das werd ich. wenn schon, der Kenwood überlassen. Aber bei genauer Überlegung kann ich ohne Buchweizen ganz gut leben:-)))
i have the very same rolling pin! all i was missing was a good recipe 🙂
now, i have one. vielen dank!
Du bist ein Buchweizenheld und schreckst vor nichts zurück! Hut ab!
Notfalls kannst Du das Spagettiholz benutzen, um in Gnocchi-Massenproduktion das Muster einzuwalzen. 😉
@ lamiacucina:
Schau mal das gab es heute bei mir zum essen!
http://sunrisedreamer.wordpress.com/2008/09/11/gnocchi-mit-tomatensauce/
Ist zwar nicht mit deinem Zauber zu vergleichen, aber ich übe ja noch!
Das sieht ja wieder total lecker aus! 🙂
Gehört aber zu den Sachen, die ich lieber serviert bekommen – die Geduld dazu… hm… ich weiß nicht… 😉
@Rosa: this gadget is rather to make stripes than spaghettis.
@Eva: in diesen Laden zieht es mich jedes Mal rein. In die grössere, es hat ja zwei Filialen in Bozen.
@sunrisedreamer: mit einem Basilikumpesto würde ich sie nicht servieren (habs zwar nie probiert). Es wäre schade, wenn der Eigengeschmack des Buchweizens zusehr verdeckt würde. Dir gings ja heute auch nicht schlecht mit den Tomaten-Gnocchi. Die fette Katze scheint mir nicht schlecht verwöhnt !
@Clarissa: Grazie mille di essere passato di qua..
@Berlinkitchen: halb so wild.
@Heidi: ich ja auch, aber mit Buchweizen.
@Andreea: I have seen it, but I suggest rather to use a classical spaghetti machine from Imperia.
@entegut: der Titel „Held der…“ wurde gleichzeitig mit dem Leninorden verliehen. Krieg ich den auch ?
@Sivie: für das hab ich das Gnocchibrett.
@Barbara: als Pastafan muss ich einfach alles mal gehabt und gemacht haben. Nix zum Nachkochen für Dich. Ist doch auch schön ?
Ein gar spannendes Rezept was nachgekocht werden will. Bin mal gespannt wie es mir dabei geht.
sieht lecker aus..ist es sicher auch…
werde ich mal zubereiten wenn ich hohen besuch habe!
hm, Buchweizen kenne ich vornehmlich aus der Schwarzplententorte in Südtirol, so eine Art Schwarzwälder Kirsch für Arme, die ich der für nicht Arme vorziehe. Blini noch, aber sei mir ned bös, so schön Du fotografiert hast und so sehr Du Dich geplagt hast, das wäre mir die Mühe echt nicht wert. Dieses Folterinstrument erzeugt auch nur schmale Streifle, bei mir im Kopf und auf dem Teller sind Spaghetti im Querschnitt rund. Oder bin ich da BarillaBuitoniBirkelverblendet? Ich dachte schon daran, den Teig durch den Fleischwolf zu wursten. Kleine Scheibe, ich werds versuchen, vielleicht.
übrigens wurden Kochlehrlinge früher gerne am ersten Tag nach dem „Spaghettiholz“ geschickt. Einem „Woikler“(zu deutsch Nudelholz) zum Spaghetti ausrollen….muss lang her sein, es gibt sie offenbar wirklich, die holzgewordene Umsetzung des Spaghettiaufsatzes der Atlas Marcato. Die macht aber auch keine wirklichen runden.
Ne, es muss doch möglich sein, runde Spaghetti außerhalb des Extruders zu machen, könnt ihr da helfen?
oder Trenette nennen
Wie breit ist deine Brust für verteilte Orden?
@Kochsinn: notfalls Nudeln daraus schneiden.
@Honigbaerli: sowas isst man selbst, für hohe Besuche tuts convenience 🙂
@elettra: der Fleischwolf ist nicht der schlechteste Extruder. Der Teig muss einfach extrem trocken sein. Die Maschinenaufsätze machen meist quadratische Tagliatelle. Am schönsten werden dicke Spaghetti mit dem Torchio per bigioli, dem Bigolaro.
@entegut: nicht so breit wie eine Enten-, eher wie eine magere Hühnerbrust.
Doch doch, das wäre schon was schönes zum Nachkochen – aber dafür braucht man Zeit… 🙂
wow, danke für den Tip, das Teil sieht ja megageil aus. Sogar das Bänkle gibts dazu…ich glaube, das schreib ich auf meinen Wunschzettel! Der ganze Blog ist auch überaus sehenswert, vielen Dank.
Mit ein, zwei Gläsern Wein wäre die Kraft vielleicht doch da gewesen 😉
@Barbara: schmecken aber auch in gekaufter Form gut.
@elettra: auf einem Beitrag zeigt FX die Fotoeinrichtung in seiner Küche: unglaublich.
@kulinaria: oder red.bull ?
@lamiacucina
Dann wäre das Ei doch verbrannt bei Wegflug 😉