Sepia con cebolle

der Kleine im Zentrum war für mich, Bild vergrössert
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Tintenfisch mit Zwiebeln, Weinbeeren und Pinienkernen. Ein Rezept aus Menorca aus dem Saisonküche-Büchlein Trendküche Spanien.
Ich Meerfruchtbanause habs geahnt, vermutet, befürchtet, gewusst, als ich die schlabbrigen Dinger auf dem Tisch der Schulküche der Berufsfachschule Basel gesehen habe. Der Tintenfisch wird mich treffen. Und er hat mich getroffen, fiel mir zu. Derjenige, der mir den ensalada con judias verdes weggeschnappt hatte, war einfach schneller. Opfere ich mich halt für meinen ersten Tintenfisch.

Zutaten
1 dl Olivenöl extra
2 grosse blonde Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 Bund Blattpetersilie
1 Lorbeerblatt
250 g Tomaten, entkernt, klein gewürfelt
6-8 Sepia, küchenfertig, 700 g, abgespült und trockengetupft. Sind ja weisser als Tippex, die Tintenfische
1/2 dl Brandy, es kann auch spanischer sein
40 g Weinbeeren
30 g Pinienkerne
Salz, Pfeffer

Zwiebelröstgemüse am Anfang
Zwiebelröstgemüse am Anfang
Zwiebelröstgemüse fertig
Zwiebelröstgemüse fertig

Zubereitung
(1) 0.5 dl Olivenöl erwärmen, die Hälfte der gehackten -wie immer geschnitten und nicht zerquetscht- Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie zugeben und goldbraun anrösten, beiseitestellen.
(2) 0.5 dl Olivenöl mit dem Lorbeerblatt in eine Pfanne geben und die andere Hälfte der Zwiebel-Knoblauch-Petersilienmischung darin andünsten. (Wieder mal das Rezept nicht gelesen, bei mir endete die gesamte Petersilie im Röstgemüse)
(3) 250 g Tomaten und die ganzen Sepias zugeben und mitdünsten, mit dem Brandy ablöschen, Weinbeeren, Pinienkerne und 1 Elf. des Zwiebelröstgemüses zugeben, würzen und zugedeckt bei kleinster Hitze schmoren, Tintenfische herausheben, warm stellen.
(4) Garflüssigkeit zu einer dicken Sauce einkochen. Sepia wieder zugeben.

Zwiebeldünstgemüse
Zwiebeldünstgemüse
ab in die Pfanne mit dem Zeug
ab in die Pfanne mit dem Zeug

Anrichten
Tintenfisch mit Sauce auf vorgewärmte Teller anrichten und das beiseitegestellte Zwiebelröstgemüse darüber streuen.

Anmerkung
Schluck-druck war er geschluckt, so schlimm war er ja gar nicht. Deswegen eröffne ich hier aber trotzdem keine neue Kategorie „frutti di mare“.

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21 Kommentare zu „Sepia con cebolle“

  1. Oh, du hast es getan? Und ich dachte, du hältst mit mir durch, was das ganze Meeresgetier anbelangt (dass wir da nicht beigehen)?! – Ich nicht, nein….!!

  2. Ich bekenne – ich bin Meeresfrüchte-Liebhaberin. Und diese Art der Zubereitung war mir noch völlig fremd (wir reisen auch eher nach Italien, als nach Spanien).
    Wegen dieser Ideen mag ich Koch-Blogs.

  3. @Mipi: höchstens als Passivmitglied.

    @Eva: verzeih mir meine Schwäche.

    @sammelhamster: einem Tintenfisch zum Opfer gefallen, das gefällt mir.

    @nathalie: Italien liegt mir auch näher, distanz- und essensmässig.

  4. Wollt grad sagen, DU und Meeresfrüchte, das ist kein blühendes Unternehmen. Und dennoch, mutig, mutig! Vielleicht wird doch noch ein Seebär aus dir 😉

  5. wenn Du wie ich hier nur ganz frische Ware und nicht diese tiefgefrorene Schwabbelware wie Kaugummi hättest, würdest Du auch fruttin di mare essen, mit begeisterung!

  6. Respekt! Ich hätte kein Problem, bei der Verkostung den Meeresfrüchte-Anhängern den Vortritt zu lassen (und wäre auch nicht beleidigt, wenn nichts mehr übrig ist).

  7. Ein Rezept für eine Tintenfisch-Liebhaberin, die auch oft die Rezepte nicht zuende liest … also für mich! 😉 Wenn du mal keine Verwendung für Meeresfrüchte hast, sag bescheid, bei mir laufen sie nicht Gefahr, alt zu werden. 😀

  8. Weinbeeren? Mit Tintenfisch? Das ist ja schon fast tierschutzrelevant, und so schrecklich, dass es beinahe wieder schön ist. Schluck-druck? Magst Du den Geschmack ein bisschen genauer beschreiben? Meine Bewunderung für Deinen Opfermut hast Du jedenfalls.

  9. Ich opfere mich auch immer, wenn mein Mann im Restaurant bestellt, nehme ein kleines Gäbelchen und bleibe meinem Gericht in der Regel treu. Überzeugen konnte man mich bisher nur von Garnelen und Co, alles andere bleibt außen vor.

  10. @Claudio: eine Badekappe hab ich schon.

    @Bolli: sollte ich es je nach Paris schaffen, wird nochmals probiert.

    @Vanille: diese waren gefroren.

    @Martina: die zeigen sich bei mir kaum.

    @Der grüne Tisch: die Weinbeeren haben ganz gut dazugepasst, wenn bloss die Sepia nicht… Spass beiseite: das ganze Gericht hatte eine leicht zwiebelig-weinbeerige Süsse, überlagert von einem Geschmack und Geruch, den ich ohne Vergleichsmöglichkeit als meefruchtartig eingestuft habe: „ach so schmeckt das“ 🙂

    @rike: das gehört zum verheiratetsein, dass man auch den Teller teilt. Ich krieg alles rübergeschoben was zuviel aufgetragen wird, beanspruche aber auch einen Bonus, wenn die Essensrationen knapp bemessen sind.

  11. boahh, Robert, Selbstversuche! Das nenne ich mal tapfer!

    Aber im Ernst, die besten Calamaretti ripieni habe ich im letzten Jahr auf Salina gegessen, ebenfalls mit Rosinen, das ist sizilianisch-arabischer Einfluß, aber die waren in der Füllung, die nebenher Acciughi, Kapern, Pinoli, Semmel(n)bröseln, Knoblauch, Kräuter (Fenchelkraut, wild! und Petersilie, Oregano geht auch, die sehen das nicht so eng) enthielt. Das ganze geschmurgelt mit den Zwiebeln in Malvasia, ein Gedicht! gegessen hier: Ristorante Portobello, Santa Marina , Salina
    Nachkochversuche waren bislang enttäuschend, trotz original-Malvasia und Kapern, ich kann das ned und hab halt nur TK-Sepie. Wobei die gar ned zäh waren vom Discounter der mit L anfängt, ich hab wohl einfach die Füllung versemmelt.

    Dennoch: weitermachen! Werd scho

  12. @elettra: die Füllung hört sich sehr gut, jetzt fehlt mir nur noch das geeignete meerfruchtfreie Füllhorn (au, eine Alliteration) . Die hier waren auch TK und gar nicht zäh.

    @Heidi: die haben andere schon gegessen 🙂

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