
Auf Martinique war ich noch nie und muss auch nicht hin. Die Ananas aus Ghana war noch etwas unreif, geschmacksarm und zäh. Angebraten und serviert an einer leichten Orangen-Kaffeesauce mit viel Rum wird daraus eine karibische Delikatesse. Wie das mit einer guten Ananas geworden wäre….?
Das Rezept habe ich aus dem Buch „Die geheimen Rezepte der besten Restaurants Frankreichs“ von Louise Bertholle, Hallwag Verlag, 1976, ISBN 3-444-10194-5. Ein Buch, aus dem ich noch nie was gekocht habe. 1976 konnte ich noch nicht und seither ist es im Regal vergessen gegangen. Ein Querschnitt durch die Rezepte damaliger, teilweise noch heutiger Sternerestaurants in Frankreich. 400 Rezepte aus etwa 200 Restaurants. Die Rezepte sollen von den Küchenchefs zur Verfügung gestellt worden sein, entsprechend knapp sind sie verfasst, geben dem fortgeschrittenen Amateur aber doch genügend Hinweise. Mein Beitrag zum nächsten DKduW-event, die Zusammenfassung von Oktober und November gibts hier.
Zutaten
für 2 Personen:
4 schöne, frische Ananasscheiben
Saft einer Orange
1 Elf. gute Butter
2-3 Elf. Zucker
1 Elf. Pulverkaffee tipo italiano oder besser gleich ein Ristretto
30 ml Rum braun
1 Elf. Mandelhälften, auf einem Backblech bei 210°C hellbraun geröstet.
Zubereitung
(1) In einer beschichteten Pfanne die Butter zerlassen und die Ananasscheiben beidseitig anbraten (eher ein Dünsten), Zucker aufstreuen, leicht caramelisieren, mit Orangensaft und ristretto ablöschen, bzw. Kaffeepulver zugeben, stark einkochen lassen.
(2) Rum zugiessen und rasch anrichten. Mit den angerösteten Mandelhälften bestreuen. Wer den Alkohol nicht drin mag, kocht ihn aus oder flambiert ihn weg. Feuerschlucken geht auch, das kann ich aber nur Zirkusartisten empfehlen.
Interessante Idee, das mit dem Kaffee. Da spart man sich den Espresso nach dem Dessert 😉
Diese Verwendung von nicht so guten bzw reifen Ananas muss ich mir merken, klingt verlockend….und Mipi’s Gedanke schlägt gleich 2 Fliegen mit einer Klappe 🙂
Eva hat recht, jede zweite Ananas hat einfach nicht die Qualität, die ich gern hätte.
Really beautiful and exquisite looking! A great dessert…
Cheers,
Rosa
Och, da gefallen mir die Brunsli und Leckerli aber besser 😉 .
Ananas kann ich immer noch essen, wenn ich zufällig mal in der Karibik bin 😛 .
Kaffeesaucen sind nicht so mein Ding…aber Ananas angebraten ist lecker, und noch besser, wenn sie reif ist!
Du magst es nicht, ich weiß es mittlerweile, aber ich poche beharrlich auf eine Kugel Eis, zu diesem lauwarmen Dessert. 🙂
Wie tut sich denn der Kaffee zu der säuerlich süßen Ananas?
Merci ,
cher Robert, pour la bonne recette, maintenant, je sais ce que je servirai à Noël. 8)
@mipi: und das Schnäpslein nach dem Essen ist auch gleich mitinbegriffen.
@Eva: allzusauer sollten sie dann aber doch nicht sein, sonst lieber Dosenananas.
@Nathalie: die flaschenförmigen aus Benin waren bisher ganz gut, hab sie aber noch nicht gesehen heuer.
@Rosa: la recette est du restaurant Morvan à Avallon.
@sammelhamster: immer nur Plätzchen trocknen den Hals aus.
@Bolli: och, der Kaffee bricht der Süsse die Spitze.
@entegut: die schöne, fast klare, braune Saucenschönheit und wummss… da kommt so eine Kugel, zerläuft und verschmiert alles. Sieht aus wie Schnee nach 3 Tagen Grossstadt 🙂
Die Ananas darf nicht allzusauer sein, sonst gibts Disharmonie im Teller.
@ultraistgut: dans ce cas il ne manque plus qu’un hors-d’œuvre et un plat principal 🙂 Jessas, polyglott muss ich auch noch können.
interessante mischung – ananas mit kaffee. ausschauen tut es auf alle fälle fein. jetzt muss ich auch nicht mehr nach martinique 😉 danke dir, du fortgeschrittener amateur 🙂 PS: das 1. foto wird der karibischen schönheit gerecht!
Die vor kurzem gekaufte Ananas war auch nicht so besonders gut; schon etwas enttäuschend.
Das Rezept ist notiert und wird auch ausprobiert. Dann sollte es mit diesen Zutaten (Espresso und Rum) keine Enttäuschungen mehr geben.
Mit Ananas ist das halt schwierig, manchmal taugen sie wirklich nicht viel.
Ich hätte das Dessert jetzt gerne in Martinique! Bei uns ist es knapp über 0 Grad und regnet, da bekommt man Fernweh.
C’est vrai, je peux attendre –
Et d’ailleurs, ton francais est formidable ! 😉
Und immer wieder frage ich mich, was besser an deinen Beiträgen ist: die Rezepte oder die Fotos…? Ich kann mich noch nicht entscheiden, deshalb bitte fleißig weiterkochen 😉
Oh, das ist eine Superidee – muss ich glatt mal ausprobieren, wenn eine Ananas, die eine lange Reise hinter sich hat, immer noch nicht das ist, was sie sein soll 😉
Und was du da für Schätze ausgräbst aus Zeiten, als Kochen noch ein Fremdwort für dich war 😉 Da kommen ja noch schöne Zeiten auf MICH/UNS zu!!! *freu* Danke!
Das Photo ist toll! Wie sich das Licht sternförmig in der Sauce spiegelt! Leider muss ich bei Kaffee ablehnen, aber viell mit ner Alternative? Muss zugeben, dass ich nie eine Ananas oder Mango in deren Ursprungsland essen, würde sonst nie wieder welche hier essen 😉
Das Bild sieht jedenfalls sensationell aus. Den Kaffee kann ich mir -noch- nicht so wirklich zur Ananas vorstellen, aber morgen weiß ich mehr:-)))
Das Foto haut mich mal wieder vom Hocker. Und die Ananas (ich stelle mir vor, sie wäre reif) auch.
@nysa: ich hab ein faible für kaffebraune Ananasdesserts 🙂
@Charlotte: und sonst einfach mehr Rum drauf 🙂
@Barbara: Licht abdimmen und steelband-CD einlegen.
@ultraistgut: google ist auch gut.
@Macie: die Fotos 🙂
@Elisabeth: Faulstellen sollte sie aber noch keine haben, sonst Rum verdoppeln.
@Anikó: Normalerweise essen wir auch nur heimische Früchte, Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte. Die Exoten finde ich hier meist enttäuschend.
@Heidi: da steht mir eine schwere Prüfung bevor.
@Jutta: eine unreife Ananas haut, je nach Fallhöhe, jeden vom Hocker 🙂
Kaffeezumischungen klingen immer interessant, wenn sie zu sehen sind. Allerdings sträubt sich noch irgendetwas dagegen es mal selber auszuprobieren
Die Prüfung hast du gewonnen! Auf jeden Fall eine EINS! Danke für das tolle, schnelle, fruchtige Rezept! Ich hatte auch noch eine fantastisch schmeckende Anans.
@kulinaria: es geht nichts, aber auch gar nichts über eine perfekte Tasse Espresso.
@Heidi: Aufatmen !!!
Nachdem ich in Südostasien reife Ananas kosten durfte bin ich ja für alles ausser Flugananas in Europa auf ewig verdorben… aber mit reifen Ananas ist das sicherlich ein Hochgenuss. Sehr schönes Rezept, danke für diesen ausgefallenen Beitrag zu DKduW 🙂
Hallo,
bin durch Zufall hier gelandet.
Bei den Ganzen Kommentaren hier wird einem Richtig warm ums Herz.
Aber so eine Frische Ananas mit Rum habe ich auch schon mal bei unserem Spanier um die Ecke
gegessen.
Ein Nachtisch aus dem Bilderbuch
gruss
Klaus
@Klaus: im allgemeinen esse ich lieber unverarbeitete Früchte, nach dem Motto: kein Dessert ist besser als das, was uns die Natur gibt 🙂