
Die Marroni von meinem Marronibrater Salvatore bei der Hauptpost. Der zitronige Rosenkohl von Claudia von foolforfood, nachgekocht von Eva Deichrunner und Hedonistin, leicht verändert von mir. Der gekochte Apfel mit Senffruchteinlage von Frau L. Und das Wort Marroni auf Nachfrage von Hedonistin, von mir auf hiesige Art und Weise ausgesprochen (playerpfeil anklicken). Jetzt fehlt nicht mehr viel zum Hörrezept 🙂
Mein Beitrag zum Garten-Koch-event Maronen des Gärtnerblogs. Diesmal betreut durch Sus von CorumBlog.
Zutaten
Vollmahlzeit für 2 Personen
für die Marroni:
400 g gebratene Marroni
15 g Butter
1 Elf. Kalbsfond
Salz, Pfeffer
für das Rosenkohlgemüse:
300 g Rosenkohl
1 Schalotte
2 Elf. Olivenöl
2 Elf. Zitronensaft
halbe Biozitronenrinde in feinen Streifen
Salz, Pfeffer und eine Umdrehung Korianderkörner
für die Senffruchtäpfel:
2 säuerliche festkochende Äpfel (Rubinette, Cox)
4 Elf. gemischte Senffrüchte (Mostarda di Frutta, extra forte), mit warmem Wasser abgespült, getrocknet und grob gehackt
1 Stück Biozitronenrinde
Saft einer halben Zitrone
Zucker
Zubereitung
(1) Rosenkohl putzen und die äussern, grünen Blätter vom Strunk her entblättern. Das helle Innere in 1 mm dicke Scheiben schneiden. Schalotte fein würfeln.
(2) Rosenkohlblätter in siedendem Salzwasser 2 Minuten blanchieren, dann sofort in kaltem Wasser abschrecken. Gut abtropfen lassen.
(3) frische gebratene Marroni in wenig Butter andünsten, salzen, pfeffern und mit dem Kalbsfond glacieren. Warmstellen.
(4) Äpfel schälen, das Kernhaus mit einem Ausstecher entfernen, halbieren. Sofort (Fläche nach unten) in einen Topf mit 1-2 cm hoch Wasser, dem Saft einer halben Zitrone, Zitronenrinde und einem Tlf. Zucker geben und weichkochen, bei unsern Äpfeln ca. 5 Minuten. Herausnehmen und in jede Kernhaushöhlung 1 Elf. feingehackte Senffrüchte geben. Warmstellen.
(5) Schalottenwürfel und die Hälfte der Zitronenzesten in wenig heissem Olivenöl andünsten ohne Farbe nehmen zu lassen, Rosenkohlblätter zugeben und etwa 3 Minuten unter häufigem Wenden weiterdünsten, würzen mit Salz, Pfeffer und wenig Koriander, erst am Schluss den Zitronensaft und wenig Olivenöl untermischen. Anrichten.
Anmerkung
Gebratene Marroni schmecken uns unverarbeitet am besten. Möglichst von einem guten Marronibrater oder selbst gebraten. Auch in diesem Rezept wieder mit wenig Butter und Kalbsfond glasiert. Beim Rosenkohl ziehe ich es vor, ihn zu blanchieren, statt anzubraten, das reduziert den Kohlgeschmack etwas. Zitronensaft erst am Schluss dazu, damit das Chlorophyll nicht zerstört wird. Marroni und zitroniger Rosenkohl: ich hatte erst Bedenken, aber der süsslich-scharfe Senffruchtapfel hat die beiden Tellergenossen in Minne vereint.
Weitere Rezepte mit Marroni:
Ragù di verze e marroni
Erstbesteigung des Montebianco, 150 mm ü.M.
Dörrbohneneintopf
Ratten, gebratene Steinpilze, Feigen und Marroni
Marronirahmsuppe nach Obauer
Schon wieder was neues für mich: Habe Rosenkohl immer nur ganz, unten eingeschnitten, angebraten, gedämpft. Und die Marroni wieder mit gebratenen! Danke.
Diese Stimme – wunderbar! 🙂 So wie du den Rosenkohl gemacht hast, bleibt er mit den ganzen Blättern optisch hübscher – zumindes für ein Gericht wie deines, wo er nicht mit Nudeln vermischt wird. – Jetzt muss ich mich nur mal wieder outen und gestehen, dass ich nach Senffrüchten erst mal googeln muss 😦
was vergessen: (Zitat von dir bei Nysa) „Die Bloggerei ist ein unersättlicher Partner, der die volle Zuwendung verlangt, einem am liebsten auffressen würde und keine Nebenbuhler duldet.“ = trefflicher kann man das nicht formulieren…genau so empfinde ich das immer wieder und kann es doch nicht lassen! 🙂
Schönes, vegetarisches Winterrezept. Tolles Bild!
Lecker! Marronen schmecken sehr fein! A gorgeous recipe!
Cheers,
Rosa
Ein perfekter Genuss für Augen, Ohren, Gaumen* 🙂 !
(*naja, Gaumengenuss nur für das Hause L. 😛 )
irgendwie fehlt mir zu den Senffrüchten der Bollita mista….
Ansonsten mag ich auch lieber karamelisierte Maronen zusammen mit Rosenkohl, wie Houdini.
Kannst Du einmal eines Deiner Rezepte singen?
klingt mal wieder verlockend. doch der Bloggerei kann ich mich mittlerweile ganz gut entgegensetzen, blogge ganz stur nur noch alle 2 Tage.
Eine interessante Zusammensetzung und wunderschöne Präsentation. Rosenkohl mache ich wie Houdini, habe allerdings schon irgendwo ein Rezept mit Deiner Zubereitung gelesen. Mit den Senffrüchten muß ich auch passen, aber man lernt ja gerne dazu. Was die Marroni betrifft, so müsste ich sie diesmal wirklich selber braten (für die feine Suppe wurden gekochte, eingeschweißte Marrons aus der Ardèche verwendet; der Rest landete in einem Kartoffel-Maroni-Stampf zu Hirschsteak).
Am Hörrezept kann ich mich leider nicht mehr erfreuen; da geht nichts mehr.
Vielen Dank für die Sprechprobe! Das klingt wunderbar, fast exotisch. Und während ich es höre, denke ich, das kann doch nicht so schwer sein – aber wenn ich es versuche, zeigt mir die Zunge eine Nase. Zum Glück ist der Winter noch lang – ich übe weiter. 🙂
Muss ich da heute mitessen? Also Maroni schon, wenn wer den Rest von mir zusammenputzt. 🙂
@Houdini: in lockerer Blättchenform schmeckt er eleganter.
@Eva: das war ja furchtbar umständlich: erst aufs Handy sprechen, dann das file auf den PC überspielen, das file konvertieren und hochladenladen. Mostarda di frutta gibts hier auch bei Grossverteilern im Glas.
@mipi: nur zu bald wird Salvatore wieder Eis am Stiel verkaufen.
@Rosa: I’m a fan of roasted chestnuts.
@sammelhamster: der ist heute auch bereits wieder Vergangenheit.
@Bolli: die Senffrüchte sind hier nur Würze und wir leben auch ohne Fleisch ganz gut daran.
@the rufus: wenn Du mir zuerst die Noten auf einem Vokal vorsingst 🙂
@rike: ich hoffe, dass die Vernunft auch bei mir noch einkehren wird 🙂
@Charlotte: das Entblättern des Rosenkohls ist ein alter Hut der nouvelle cuisine, zusammen mit dem Blanchieren macht er den Rosenkohl feiner und auch für Rosenkohlhasser (bin keiner) angenehm. Du hast auf der Tonspur nichts verpasst. Ich sagte nur „Marroni“.
@Hedonistin: der Text ist übrigens dem Refrain einer Cabaretnummer aus dem Jahre 1943 entnommen, eine Nummer in der ein kleiner Marronibrater sich lauthals über Mussolini ärgert und seinen Ärger mit dem Refrain erstickt. Zarli Carigiet war der Marronibrater.
@entegut: dabei habe ich die Farbe des Rosenkohls extra auf Dein Federkleid abgestimmt !
Das sieht sehr fein aus, auch wenn ich erst anstatt eines Apfels einen Kartoffelkloß gesehen habe. 😉
Ich mache meinen Rosenkohl auch normalerweise im Ganzen, finde nicht, dass er irgendwie „grob“ schmeckt. Ich liebe das Gefühl, einen ganzen Rosenkohl zu zerkauen und die Aromen zu erspüren. Natürlich erst nach dem ersten Frost (für den Rosenkohl, nicht mich). Maronen dazu finde ich sehr schmackig, den Apfel brauche ich allerdings nicht. Das heißt … spiele doch mal den Apfel ein, wie der klingt, vielleicht kann mich das überzeugen. 🙂
Das sieht ja super aus!!! Wir lieben Maroni! Aber Rosenkohl naja.
Viele Grüße
Präferenzen für einen bestimmten Vokal – beeinflusst der das Gericht (Rezept)? 😉
@Martina: ich hab halt immer Angst, dass mir eine der Kugeln in der Speiseröhre stecken bleibt 🙂
@Petra: Marroni allein schmecken uns auch, da muss man überhaupt nicht kochen 🙂
@the rufus:
A=Aal
E=Écrevisses, Krebse
I=Jakobsmuscheln
O=Omble chevalier, Saibling
U=Venusmuscheln
ich bin am Überlegen, wer damit mehr gestraft ist 🙂
Wunderbar – aber was ich immer noch nicht schaffe: Maroni so einzuschneiden, dass ich Sie nach dem Garen (Backofen oder im Wasser gekocht – beides funktioniert nicht) unzerbröselt aus der Schale bringe. Maronibrater gibt es bei uns leider nicht und die vorgegarten schmecken einfach scheußlich.
ein Schnitt auf der Runden Seite gegen die Faser.
Wichtig ist, den Ofen auf Vollhitze einzuheizen. Dann die Marroni (in einer Schicht) auf einem Kuchenblech im untern Viertel des Ofens trocken braten.
Frühestens nach einer Viertelstunde den Ofen öffnen und Marroni wenden, kurz weitererhitzen und nochmals wenden.
Hitze um 100°C reduzieren und 2-3 dl. Wasser ins Blech giessen und sofort schliessen. Oder beschwaden.
Der Effekt der grossen Hitze, gefolgt von viel Wasserdampf macht die Dinger schälbar, die Schnitttechnik ist eher sekundär.
Man lernt doch immer wieder dazu: bisher kannte ich Senffrüchte auch nicht. Und Rosenkohl gab es bisher auch nur „am Stück“.
Hungrige Grüße, Sus