Pistazienkuchen

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Monatlicher Blog-Event bei Low Budget Cooking: Kleine KuchenVor einigen Monaten habe ich beim Durchblättern in der Buchhandlung im Kochbuch von Sam Clark, Casa Moro, Spanische und orientalische Küche, ISBN-3-831-00730-6, ein tolles Rezept für einen Pistazienkuchen entdeckt. Ich habe es heimlich abgeschrieben. Inzwischen ist mir zuhause die Rekonstruktion meiner handschriftlichen Aufzeichnung endlich gelungen, dagegen muss die Entzifferung der Hieroglyphen auf dem Stein von Rosette ein Kinderspiel gewesen sein. Mit dem Resultat meiner Entschlüsselung habe ich diesen Kuchen in der 16-er Form gebacken. Mein zweiter Beitrag zum monatlichen Kleinkuchen-event der Hedonistin.

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Zutaten für den Teig

Zutat 24er Tarte 16er Tarte
Mehl 225 g 90 g + 20 g
Zucker 50 g 20 g
Butter weich 250 g 100 g
Salz 1/2 Tlf 1/4 Tlf.
Eigelb 1 1/2
Kardamomsamen gemahlen aus 12 Samenschoten 5 Samenschoten

korr. 24.3.2011

Zutaten für die Füllung

Zutat 24er Tarte 16er Tarte
frisch geschälte Mandeln 200 g 80 g
geschälte Pistazien 300 g 120 g
Zucker 250 g 100 g
Kardamomsamen gemahlen aus 15 Samenschoten 6 Samenschoten
Eigelb 4 2 kleine
Orangensaft 150 ml 60 ml
Orangenabrieb 1 Tlf. 1/2 Tlf.

 

Zutaten für die Glasur
1 Eigelb mit 1-2 Elf. Milch verdünnt.

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Zubereitung
(1) Gesiebtes Mehl, Salz und Zucker in eine Teigschüssel des Rührwerks geben. Weiche Butter in Flöckchen unter das Mehl mischen und mit dem Flachschläger langsam zu einem Teig verrühren. Danach das Eigelb unter Rühren zugeben. Da der Teig zu weich war, habe ich zusätzlich 20 g Mehl eingearbeitet. Den Teig nicht lange kneten und quälen. Von Hand rasch zu einer Kugel formen, etwas flach drücken und in eine Folie eingewickelt eine Stunde in den Kühlschrank stellen. 1/2 Stunde vor Gebrauch herausnehmen.
(2) Da sich der weiche, klebrige Kuchenteig schlecht dünn ausrollen liess, habe ich ihn direkt in ein gebuttertes, rundes Kuchenblech von ca. 16 cm Durchmesser eingewalzt. Teig stupfen, 30 Minuten ins Tiefgefrierfach stellen. Mit Bohnen belegen und im auf 180°C vorgeheizten Ofen ca. 20 Min. blind backen.
(3) Nüsse mit dem feinsten Trommeleinsatz der Mühle mahlen, dann mit dem Zucker, Orangensaft, Eigelb und Orangenabrieb zu einer marzipanartiger Masse cuttern.
(4) Die zähe Masse mit dem Teighörnchen auf den blind gebackenen Kuchenboden verteilen, Vorsicht, dass der Teigboden nicht reisst, glattstreichen, 10-15 Minuten bei 180°C backen, anschliessend mit Glasur bepinseln und nochmals 10 Minuten backen bis die Glasur goldbraun geworden ist.

 

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Mandeln und Pistazien mahlen
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fertig

Anmerkung
Ein grossartig schmeckender Kuchen mit einer feuchten Pistazien-Mandel-Orangen-Kardamom-Füllung. Erst wollte ich ihn mit unsrem eigenen Mürbeteig backen, der Horror mit dem Teig hat sich aber gelohnt: köstlich, mürber gehts nimmer. Da ich schon einmal etwas Gutes aus dem Buch gekocht habe, werde ich um eine Beschaffung des Buches nicht herumkommen.

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55 Kommentare zu „Pistazienkuchen“

  1. Pistazien bitte vorwiegend in etwas knackigerer Formgebung, wobei ein Stück durchaus genossen werden kann, daran anschließend die Frage: Sind denn die 20 g mehr Mehl schon in Abrechnung für die Kleinhappenform 16er gewählt? ;p

  2. Na, wenn Du großartig schreibst … dann werde ich den wohl nachkochen – der Herr und der Papa der Cucina sind Pistazien-Fans.

  3. Bald kommen die kalten Herbsttage, was gibt es da schöneres, als in einer gemütlich warmen Buchhandlung zu sitzen und Rezepte abzuschreiben 😀

  4. Die Pistazienmasse sieht köstlich aus! Ich habe als Kind immer schon lieber den Teig geschleckt! 🙂 Von diesem Kuchen nehme ich sehr gerne ein sehr großes Stück! *strahl*

  5. Pistazien-Mandel-Orangen-Kardamom – liest sich super lecker, aber der Teighorror überwiegt bei mir. Das ließe sich aber vielleicht blätterteigig umhüllt als Baglawa vereinfachen.

  6. pistazien taugen mir ja nicht so, aber dank deines links zur sherrycreme (die mir damals offenbar entgangen ist), bin ich versöhnt: sherry ist bei uns immer in drei varianten zuhause – man weiss ja nie, wofür man ihn brauchen könnte! und das kochbuch habe ich eh. mir sind die meisten rezepte für den hausgebrauch zu aufwändig, typisch restaurantküche halt.

  7. Dieser Kochen sind wunderschön aus. Tolle Farbe und was für ein schöner bunter Abschluss zu einem orientalischen Menü. DANKE

  8. Mein Geschmack ist der Kuchen. Pistazien gehören zu meinen bevorzugten Nüssen. Ich habe das Kochbüch übrigens, falls Du nochmal was daraus wissen möchtest… Zu einer Anschaffung kann ich Dir schon raten, mir gefällts.

  9. Das sieht einfach köstlich aus. Ich mag es, wenn Kuchen nicht trocken sind sondern saftig.

  10. @kulinaria: knackiges Marzipan willst Du ? Ja die 20 g Mehl sind nur beim 16-er Blech angegeben. Beim grossen ist der Zusatz nicht angegeben.

    @Nathalie: in letzter Zeit scheine ich eher den Geschmack des Herrn der cucina zu treffen 🙂

    @Eva: für Dich wird dieser schlimme Teig kein Problem sein.

    @Rosa: indeed, very delicious.

    @the rufus: für das fertig habe ich den elektronische Küchenwecker.

    @mipi: das grün grünte so grün.

    @sammelhamster: schon die Heizkosten, die man sich dadurch erspart !

    @Elisabeth: Für Dich reserviere ich ein Stück, Schon wegen deines Strahlens 🙂

    @SchnickSchnackSchnuck: auch ein festerer Mürbeteig geht.

    @Ellja: mir wird beim stupfen mit der Stechgabel auch immer schwummrig 🙂

    @katha: komplizierte Restaurantküche war das nicht.

    @alissa: mehr Orient gibts bei mir nicht, da musste ich schon über meine Vorlieben hinaus gehen.

    @Isi: Danke für das Angebot. Bei mir ist es eher das Platzproblem, das mich von der Anschaffung neuer Kochbücher abhält.

    @kochundbackoase: ein gewöhnliches, beschichtetes Kuchenblech !

    @april: die Marzipanähnliche Masse wird durch den Orangensaft weich.

  11. Da hast Du ein Prachtexemplar fabriziert; auch farblich ein Gedicht! Ich mag Pistazien sehr, habe bisher aber nur Plätzchen damit gebacken (oder die Nüsse gleich geknabbert :-)).
    Eigentlich nicht verwunderlich, daß sich der Teig schlecht dünn ausrollen ließ (mehr Butter als Mehl). Profi müßte man sein. – Ich habe auch bei weniger butterlastigen Teigen so meine Schwierigkeiten damit. Falls es doch klappt (zwischen Folien), vermurkse ich garantiert das Hineinhieven in die Form (schnief). Da bleibt nur Ausrollen in der Formt.
    Das Rezept wird trotzdem einmal ausprobiert.

  12. Sieht wirklich göttlich aus! Und ich liebe Pistazien und Kardamom und Mandeln und Orange … Wenn ungesalzene Pistazien nur nicht so verdammt teuer wären 😦

  13. Das wird mir aber langsam unheimlich mit der Backerei hier. Ich möchte jetzt den Kuchen, den Stein habe ich schon. Als Briefbeschwerer, ein Geschenk, das hier heftig genutzt wird, um widerspenstige Rezeptausdruck zu bändigen.

    Wie, Kochbuch kaufen? Muss das denn sein???

    Wie gefallen euch denn die freien Mittwoche?

  14. Mit Marzipan hab ich mich ja trotz meiner Nuss-Aversion halbwegs ausgesöhnt, von daher zieh ich ein rezeptgetreues Nachbacken schon recht ernsthaft in Erwägung. Der Teig wird aber auf jeden Fall getestet – was ist schon ein bisserl Horror gegen die ultimative Mürbe? Und dann noch der Kardamom-Duft … hach! Mich ziehts schon Richtung Küche. 🙂
    Danke fürs Mitmachen!

  15. Der Buchhändler freut sich besonders, wenn der ehemals abschreibende Kunde das Buch dann doch endlich kauft. Und für sehnsüchtig erwünschte Bücher findet man jederzeit und an jedem Ort noch ein Plätzchen. Und den Pistazienkuchen werde ich ja wohl auch backen müssen…

  16. Diese Sorte Kuchen kenne ich aus Jordanien. Das wird dort in winzigen Formen gebacken, so wie wir Weihnachtskekse backen. Schmeckt grandios, macht süchtig und sehr satt.

  17. @hanna: Danke, wars auch.

    @Charlotte: wenn ich Kaumbäcker das zustande bringe, solltest Du keine Probleme damit haben.

    @Eline: am Ende eines Menus wäre mir der Kuchen zu schwer.

    @Anikò: jetzt wo Du das erwähnst, fällt mir auf, dass die Tütchen ziemlich klein waren.

    @gourmet: die kriegst Du in jedem gutsortierten Küchenladen.

    @Jutta: mir wird es auch unheimlich, dazu noch süss ! Was macht man nicht alles um die Herausforderungen der events anzunehmen.
    Ein Pizzastein als Rezeptbeschwerer ? hmm. Du hast gut lachen mit all deinen Kochbüchern. An den freien Mittwoch habe ich mich noch nicht gewöhnt.

    @Hedonistin: der nächste Kuchen befindet sich schon in Planung !

    @Buchfink: der Buchhändler, ein Nürenberger Gross=Huge Händler, ist mir egal, eher denke ich an die Autoren, denen ich das verkaufte Buch gönne.

    @Sivie: Huh, da wird der kleine nicht reichen.

    @Buntköchin: ach ja ? Bin halt ungereist. Weihnachtskekse wären auch mal eine Idee. Wobei ich für die kleine Form den Zucker leicht reduziert habe, um ihnen die orientalische Süsse zu nehmen.

    1. Sooo hoch ist der Stapel mit den Rezepten nicht, dass ich zum Bändigen einen Pizzastein benötige. Alleine die Vorstellung lässt mich hier gerade zusammenbrechen vor Lachen.

      Ich habe den Rosetta-Stone hier liegen. Eine sehr liebe Bloggerin hat ihn mir geschenkt, weil ich ein Faible für Hieroglyphen habe. Da ist sie nach London gefahren und hat ihn mir geklaut. Nett, oder? Na gut, sie hat versucht, ihn für mich zu besorgen. Aber da er über 700 Kilo wiegt, hat sie mir eine Kopie, ein paar Nummern kleiner, geschenkt.

      Das mit der Mittwochsgewöhnung, das kommt! Manche Leute bekommen am freien Tag Migräne. Du hoffentlich schöne Motive vor die Kamera bei herrlichen Ausflügen.

      1. ach nein, Du hast den Rosetta-Stone ! Ach so, einer aus dem Andenken-store im British Museum. Mittwochs wirds wohl künftig immer regnen.

  18. Hier wird auffallend viel gebacken in letzter Zeit:-) Wirds ein Mädchen oder ein Junge? :-))))
    Tolles Rezept, wird unbedingt nachgebacken!

  19. Oh, wie fein! Tolles Rezept und ein wertvoller Kuchen. Wird genauso nachgebacken. Stand das mit dem Gefrierfach auch im Rezept?

    Weder Mandeln noch Pistazien gehören zu den Nüssen.

  20. Dein Kuchenstueck ist richtig zum Reinbeissen.
    Den Kuchen muss ich mal nachbacken… wenn es wieder kälter wird!

  21. Kardamom – ich liebe dieses Gewürz. Das Rezept hört sich ebenfalls toll an! Und der Kuchen sieht super aus! Danke!

  22. Der Kuchen ist Dir wahrlich schön gelungen. Wenn Du wieder mal ein Rezept aus dem Buch haben möchtest, kann ich gern für Dich nachschlagen.

  23. Ja, wenn es doch nicht so süss wäre, das so lecker aussehende Gebäck. Ich nehme wohl dann eher ein bisschen Salz stattdessen.
    Ist das Teil mit dem Du cutterst ein Zusatz zur Kenwood, den ich noch nicht kenne?

  24. @Heidi: bislang war die Pistazienmasse grün, wenn sie auf rosa oder blau wechselt, weisst Du, was es geschlagen hat.

    @lavaterra: Danke, grün ist immer fotogen.

    @Poulette: Tiefgefrieren des Rohteiges stand im Rezept. Keine Nüsse ? Man lernt nie aus.

    @Ursula: der Kuchenbackevent kümmert sich nicht um Aussentemperaturen 🙂

    @Kirsten: Kardamom=Kleine Vorfreude auf die Weihnachtsbäckerei.

    @Alex: kommen da gute Pistazien her ? Wusste ich gar nicht.

    @Claudia: Danke auch Dir für das Angebot, aber nach zwei Bewährungsproben leiste ich es mir.

    @Erich: ich habe den Zuckergehaltes des Originals bei der Verkleinerung schon mal etwas reduziert, aber diese orientalischen Sachen kommen nicht ohne Zucker aus. Ja, das ist der foodprozessor Aufsatz zur Kenwood, der jedoch nur auf etwas neuere Modelle passt, weil er eine grössere Tourenzahl braucht als der normale Mixer.

    @nina: vielleicht bau ich den Kuchen wirklich zu Weinachtsplätzchen um, die hätten die richtige Grösse für Dich.

  25. Das ist ja eine herrliche Tarte! Werde ich sicher mal produzieren, muss nur gute und erschwingliche Pistazien bekommen.
    Viele Grüße

  26. Ich bin mal wieder hinten dran…der 42.kommentar! Kann mich nur allen anschliessen…herrlicher Kuchen. Aber die Tabelle ist auch nicht von schlechten Eltern.

  27. @Petra: meine waren von See.felder

    @kitchenroach: die Tabelle ist gefährlich, verleitet sie doch dazu, gleich die grössere Menge zu machen.

  28. Ich muss schon sagen, das Rezept sieht großartig aus und erinnert mich an die Speisen, die ich während meiner Iran-Reise kennengelernt habe!

    Allerdings bleiben mir da noch einige Fragen offen: Wie viel Kardamompulver nimmt man ungefähr (ich habe nur die Tütchen aus dem Supermarkt)? Was heißt „blind backen“ und was hat es mit den Bohnen auf sich? Und muss ich mir für das Rezept eine Mühle anschaffen? Meine Mutter will nämlich keine (Zitat:) „unnötigen Küchengerätschaften“ verstauen müssen.

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

  29. Hallo Lisa (du heißt nicht wirklich so, oder?),
    wie groß ist denn deine Backform?

    Blindbacken bedeutet, dass man den Boden des Kuchens erst einmal ohne den eigentlichen Belag backt, damit er auch knusprig wird. Die Bohnen werden aufgelegt, damit der Boden nicht unkontrolliert aufgeht und zu dunkel wird. Sie simulieren quasi den Belag, der dann später auf den Boden aufgebracht wird, und werden nach dem Blindbackvorgang entfernt. Man kann sie immer wieder für diese Aktion benutzen.

    Übrigens würde ich zwischen Boden und Bohnen noch eine Lage Backpapier legen, damit die Bohnen leichter zu entfernen sind.

    In Iran waren mein Mann und ich auch schon – vor zwei Jahren. Herrlich, gell?

  30. Hallo Jutta,

    vielen Dank für die Antwort! (Und nein, ich heiße nicht Lisa, mag den Namen aber gerne^^)

    Ich versuche am Wochenende mal, irgendwo gemahlene Pistazien oder ein Gerät zum Mahlen aufzutreiben. Ist bei uns allerdings immer etwas schwierig, weil ich in einer 22.000-Einwohner-Kleinstadt wohne. Aber dieses WE ist so herrlich-kaltes Wetter, da wäre der Kuchen ganz perfekt!

    Liebe Grüße Euch allen

    Janina

    1. Hi Janina,

      Du kannst die Pistazien im Foodprocessor zerkleinern. Habe ich auch gemacht. Geht sehr schnell und gut.

  31. Wow, was fuer ein toller Kuchen! Wirklich was ganz besonderes. Ich habe etwas weniger Zucker genommen. Der frische Orangensaft gibt eine wirklich tolle Note. Kann ich nur empfehlen und geht auch wirklich schnell. Ich habe es als Mini-Kuchen gebacken. Weiter so mit den tollen Rezepten – und Photos!

  32. Nach der tollen sherry creme habe ich drei Tage später auch dieses Rezept getestet.
    Trotz des hohen Einkaufspreis, hat es sich sehr gelohnt 🙂
    Hab aus dieser Menge sechs Stück in Chäschüechliförmli gebacken, so ist mir auch das mit dem Teig gelungen, einfach mit den Fingern irgendwie reindrücken, auswahlen ging ja gar nicht 😛

    1. Danke für die Erinnerung. Bin immer noch auf der Suche nach einem gebrauchten Exemplar des Buches. Das scheint so gut zu sein, dass niemand es wieder aus der Hand gibt und die preise für gebrauchte Exemplare astronomisch hoch sind.

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