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Linzertorte, la mia divina

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Zu Linzertorte gibt es nichts mehr zu sagen. Kein mitteleuropäischer Haushalt, der nicht sein eigenes Rezept hätte und nicht darauf schwörte, dass es das beste aller guten sei. Meine Linzertorte sieht aus wie andere Linzertorten aussehen, schmeckt, wie eine Linzertorte schmecken soll, hat drin was andere auch haben, entspricht zwar keineswegs dem Original, aber sie ist so gut, dass ich mir wenigstens die Reise nach Linz ersparen kann. Seit Jahren schaue ich mich nach guten Rezepten um, so u.a. bei der kuk Hofbäckerei Linz (in einem alten Coop-blättli kolportiert), bei claudios geheim gehaltenem Keinrezept in Anonyme Köche, beim zitronigen Kochbuchklassikaner der katharina esskultur, bei Familie reibeisen im ruhenden Blog genussmousse, bei Nathalies cucina casalingha, bei micha von grain de sel und bei Lucas Rosenblatt. Von überall schnappte ich mir gute Ideen. Was mir nicht gefiel, ignorierte ich. Wie etwa das viele Mehl oder den dicken Boden bei vielen Anhängern des Originals. Reduzierte den Zuckergehalt. Mischte fröhlich und unbeschwert den Kakao der Micha unter. Zu den üblichen Gewürzen gab ich, gewitzigt wie Eckart Witzigmann, einen Hauch Kardamom, statt zu der in Linz verpönten Kirschflasche griff ich nach eigener Eingebung zu badischem Waldhimbeergeist, und schraubte, dem guten Rat von Lukas Rosenblatt folgend, den Anteil Mandelpulver in die Höhe, bis der Teig dem Zerfall nahe war… und buk mir so meine (meine?? meine!!) eigene Linzertorte: la mia divina. Und machte mich damit zur eigenen Grossmutter. Und wie alle andern LinzertortenbäckerInnen leiste auch ich den heiligen Linzertortenschwur, dass meine die allerbeste… etc. etc.

So, jetzt halte ich die Klappe und backe gleich 2 Torten, falls mir nochmals eine runterfallen sollte, was man bei Backmuffeln wie mir nie ausschliessen kann:

la mia Linzertorte

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Zutaten
für 2 Torten, runde 20-er Bleche

250 g Mehl
250 g Butter, weich
200 g feiner Zucker (Kristallzucker)
280 g Mandeln gemahlen. Damit wird die Linzer saftiger, jedoch etwas weniger nussig als mit gerösteten Haselnüssen
1/2 Sachet (8 g) Backpulver
1 Sachet Bourbon Vanillezucker
1 TL Zimt, gestrichen
2 EL Kakao (ca. 17g)
1 Msp. Nelkenpulver
1 Msp. Kardamompulver
1 Ei
30 ml Waldhimbeergeist
2×250 g Himbeermarmelade, nur die beste ist gut genug
je 1 EL Waldhimbeergeist aus dem Schwarzwald, zum verdünnen der Himbeermarmelade, sie bleibt damit auch ein wenig flüssiger.

1 Eigelb mit etwas Rahm vermischt (zum Bestreichen)

Zubereitung
(1) Weiche Butter, Zucker, Salz und Gewürze in der Küchenmaschine (Schwingbesen) schaumig rühren. Das Ei portionsweise unterrühren. Auf K-Haken wechseln, Himbeergeist, Mandeln, Mehl mit Backpulver [erg: und Kakao] einarbeiten. In Folie einpacken und mind. 4 Stunden ruhen lassen.
(2) Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
(3) Zweimal 1/3 der Masse zwischen leicht bemehltem Backpapier ca. 7 mm dick ausrollen und damit 2 mit Backpapier ausgekleidete runde 20-er Kuchenbleche auslegen. Die Abschnitte zu Würstchen ausrollen und damit den Rand hochziehen und verstärken. Kalt stellen.

(4) Das restliche Drittel der Masse mit 1 EL Mehl und 1 TL Kakao verkneten, teilen und zweimal ca. 3 mm dick auf die Grösse der Kuchenbleche auswallen. Mit Eigelb-Rahmmischung bestreichen. Die Teigplatten kurz im Tiefkühler ein wenig anfrieren lassen. Dann mit dem Zackenroller feine 5-7mm breite Streifen schneiden. Bis zum Gebrauch im Tiefkühler hart frieren.
(5) Die 2 Gläser Himbeermarmelade je nach Konsistenz mit je 1 EL Himbeergeist  (der Kirschtrick von Nathalie) mischen. Die Tortenböden mit der Gabel ein paar Mal einstechen und dann mit Himbeermarmelade bestreichen. Die gefrorenen Teigstreifen vorsichtig gitterförmig auf die Torte legen.
(6) Backen: bei ca. 180 ° C für etwa 40-50 Minuten.

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Aus den Teigresten und Marmelade gibts jedesmal ein kleines Probiertörtchen, um die Wartezeit (mind. 3 Tage im kühlen Keller, bis die Torte durchgezogen ist) zu überbrücken.

Auch wenn ich die Torte in einem übermütigen Anflug von Hybris „la mia divina“ benannt habe, berechtigt mich das noch lange nicht, nach den Sternen zu greifen, wie das etwa Micha tun darf. Der Teig ist so mürbe, dass das Herstellen der Streifen schwierig, ein Flechtmuster unmöglich ist. Der alte Kochschultrick mit dem Unterkneten von wenig Mehl zum Streifenteig und dem Anfrieren half jedoch, der Versuchung zu widerstehen, die Streifen nach Art schneller Linzer Konditoren mit dem Spritzbeutel zu formen.

Meine Torte ist die Eure
Alles ist von Euch geborgt
wie so viel in meinem Leben
hier geb ich sie euch zurück
Danke

Romans Sachertorte und die zerbrochene Liebe

Sachertorte 2014 03 06_3440

Tortenköniginnen bitte wegklicken: hier kommt meine erste Torte. Warum ausgerechnet ein bekennender Tortenmuffel und Süssverächter Sachertorten backen muss, lässt sich nur schwer beantworten. Vielleicht mit meiner alten, längst zerbrochen Liebe zu Sachertorten, die man anhand alter Liebesbriefe (nächstes Bild unten) bis ins Jahr 1981 zurück verfolgen kann. Unerwartet und gewaltig ist diese alte Liebe in Form einer Sachertorte von Roman Stübinger wieder aufgebrochen und fordernd in mein Leben getreten. Gegen alte Lieben ist bekanntlich kein Kraut gewachsen. Ich halte sie fest und versuche, sie noch einmal aufleben zu lassen. Und sie lebt: Besser als die „originalen“. Gleich gut wie die „echten“. Mehr oder weniger.

Sachertorte Demel
Einer der alten Liebesbriefe: Rechnung über 6 Törtchen, Grösse 0, für 532 Schilling

Zutaten
für drei 12er Springformen oder eine 26er Springform
150 g weiche Butter
150 g Puderzucker
2 Tlf. Vanillezucker, selbst gemacht
150 g dunkle Couverture Felchlin 68% Bolivia
7 Eigelb
7 Eiweiss + 50 g Zucker
150 g Mehl
1 Prise Salz
1/2 Tlf. Backpulver
250 g Aprikosenmarmelade 70% Fruchtanteil
1-2 Elf. Marillenbrand (L.: Nikolaihof, Wachau), von mir gestiftet

Glasur
100 g Rahm
30 g Milch
50 g Honig
30 g Kokosfett (L.: 20 g Butter)
150 g dunkle Couverture (L.: 170 g)

Erfahrenen Sachertortenbäckerinnen wird die Aehnlichkeit zur Torte von Oma Buchholtz auffallen. Romans Torte enthält jedoch 25% mehr Ei, was sie möglicherweise fluffiger macht. Bin kein Kuchenexperte.

Die Glasur ist keine Sacher-Originalglasur sondern eine Fettglasur mit Honig.

Sachertorte 2014 03 01_3410
Die Rohlinge

Zubereitung
(1) 3 Springformen mit Backpapier umrändeln.
(2) Weiche Butter mit Puderzucker und Vanillezucker weiss-schaumig rühren, dann mit der flüssigen, wieder abgekühlten Couverture mischen.
(3) Eigelbe eins nach dem andern untermischen.
(4) Mehl, Kakao, Backpulver und Salz mischen und durchsieben.
(5) Eiweiss mit dem Zucker steif schlagen. 1/3 untermischen, den Rest abwechselnd mit der Mehlmischung unterheben.
(6) In die gebutterten, bemehlten Springformen abfüllen. Seitlich hochstreichen, so dass in der Mitte eine leichte Vertiefung entsteht.
(7) ca. 40 Minuten bei 180°C backen (Nadelprobe).
(8) Nach dem Erkalten aus der Form nehmen, Boden ggf. begradigen, auf halber Höhe durchschneiden.
(9) Die Aprikosenmarmelade mit dem Marillenbrand aufkochen, glatt mixen und mit einem Pinsel die Oberfläche der Torte samt Anschnitt mit der heissen Marmelade bestreichen und über Nacht an einem kühlen Ort antrocknen lassen.

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aprikotiert
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glasiert

Anderntags:
(10) Die Zutaten der Glasur (ohne Couverture) aufkochen, die Couverture zugeben, schmelzen und mit der warmen Glasur die Törtchen überziehen. Nach ein paar Tagen zu geniessen.

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Glanzvoll, aber nicht Katzenpfotenfest

Anmerkungen
Perfekt ist sie sie mir noch nicht gelungen, das kommt aber noch: Die weiche Fettglasur mit dem feinen Honiggeschmack braucht ein, zwei Tage im kühlen Keller, bis sie erhärtet ist. Das Drüberspazieren sollte man Hauskatzen deshalb untersagen. Nächstes mal würde ich die Butter weglassen. Zudem muss ich einen erhöhten Ring von Backpapier in die Förmchen legen, die Masse soufflierte etwas über den Rand hinaus. Ferner war ich zu sparsam beim Aprikotieren. Dazu muss ein geknickter Glasierspachtel her. Der Kauf zweier zusätzlicher Springförmchen hat sich hingegen gelohnt. Die Törtchen sind viel handlicher und für zwei Personen praktischer als eine grosse Torte.

Die Liebe zu Ihr (der Firma Demel, bzw. ihren Sachertörtchen) brach vor 35 Jahren mit einem Schlag auseinander. Auf meine letzte Bestellung hin sandte man mir eine Packung mit völlig ausgedörrten Sachertörtchen, trocken wie Hundekuchen. Das war das Ende einer grossen Liebe. Nur die Liebesbriefe behielt ich zur Erinnerung auf, mit roten Schleifchen gebündelt.

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Unser guter Hausgeist Selawie kriegte auch ein Müsterchen. Ist ja noch lange bis Ostern.

Haslikuchen mit Bastelanleitung für einen Reichsadler

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Flieg, Vogel, flieg !

Kein Haslikuchen ohne Reichsadler. Der Sage nach soll das Haslital ob Meiringen während der Völkerwanderung durch ostfriesische Stämme besiedelt worden sein. Jedenfalls waren im 13. Jahrhundert die Kirchengüter von Meiringen im Besitz der römisch-deutschen Kaiser und damit reichsfrei. Im Jahre 1275 schloss das Hasli ein Bündnis mit der Stadt Bern. 1310/11 verpfändete der Klammerheinrich, König Heinrich [VII.], Sohn des Staufers Friedrich II., den Besitz an die Herren von Weissenburg im Simmental. 1334 übernahm die Stadt Bern die Pfandschaft, die Reichsfreiheit ging verloren. Das Haslital wurde bernisches Untertanenland, behielt aber in berglerischer Querköpfigkeit den einköpfigen Reichsadler im Wappen.

Haslikuchen 2012 10 23_7982
Blick ins obere Haslital mit der alten Grimselstrasse

Seither, verbürgt ist der Kuchen immerhin seit mindestens 50 Jahren,  wird der Haslichueche mit Reichsadler gebacken. Ein einfacher Mürbteigboden mit einer Haselnuss-Rahm-Füllung, der mit Ausnahme von Zimt ohne exotische Zutaten auskommt. In Konditoreien in Meiringen wird Blätterteig für den Boden verwendet.

HaslitalVor dem Rezept erst die Bastelanleitung für das Geflügel:
Reichsadler auf festes Papier (160 g/m2) ausdrucken und den Konturen entlang mit einem Papierskalpell ausschneiden.

Den Vogel lassen wir fliegen und verwenden die Schablone.

Zutaten
süsser Mürbeteig (gibt mehr als für den Boden benötigt wird. Rest tiefgefroren)
250 g Mehl
125 g Butter
60 g Zucker
1 Ei
3 g Salz

Füllung:
100 g geröstete, geriebene Haselnüsse
100 g geröstete, gehackte Nüsse
60 g Zucker
40 g flüssiger Honig
1 gestr. Kaffeelöffel Zimt
1 Prise Salz
2 Eier
70 ml Rahm
30 ml Milch
ca. 1 Esslöffel Mehl

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Haslikuchen, Gefieder

Zubereitung
(1) Haselnüsse auf einem Blech im Ofen bei 180°C ca. 10 Minuten rösten (ab und zu durchrütteln). Dann in ein Frotteetuch geben und gegeneinander reiben um den grössten Teil der Schalen zu entfernen.
(2) Butter, Ei und den Zucker in der Küchenmaschine cremig aufschlagen. Das Mehl mit dem Salz dazu sieben (angleichen) und mit dem K-Haken kurz drehen lassen. Nicht kneten. Ggf. wenig Wasser zugeben. Eine Kugel formen, in Klarsichtfolie einwickeln und mind. 1 Stunde kühl stellen
(3) Den Teig für ein rundes Kuchenblech oder eine Springform (Durchmesser 22 cm) auswallen. Das Blech einbuttern, mit Bröseln bestreuen, belegen und den Kuchenteig einstechen. Die Eier mit dem Rahm, Zucker und Honig aufschlagen, mit den Nüssen und dem Zimt zu einem dickflüssigen Teig vermischen und auf den Kuchenteig verteilen.
(4) Im Ofen bei 200 °C ca. 30 Minuten hellbraun backen. Die Schablone des Vogels auf den fertigen, abgekühlten Kuchen legen und mit Puderzucker bestreuen.

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Haslikuchen

Einfacher, bäuerlicher Kuchen von adligem Geschmack. Bauernadel, aber köstlich !

Tarte Tatin mit Quitten und Hagebuttensauce

Tarte Tatin von Quitte mit Hagebutten 2013 10 29_2060

Früchte des Herbstes: Eben kochte ich aus einem Kilo Buttenmost (Hagebuttenmark) nach einer Idee von Lucas Rosenblatt eine unglaublich gute Hagebuttensauce. Die wollte ich zu Quittenwürfeln servieren, dann war da aber noch ein Reststück Fertig-Butter-Blätterteig zu verbrauchen. Danke an die Zuckerprinzessin Jushka für die Idee zu einer kleinen Tarte Tatin. Anstelle von Zucker und Zimt verwendete ich zum Süssen jedoch meine Hagebuttensauce. Sogar die sonst eher Essiggurken zugeneigte Frau L. griff beim Nachmittagstee freudig zu. Das will etwas heissen. Quitte und Hagebutte: Ein Traumpaar. Vergleichbar mit „Himmel un‘ Erd„. Wobei die rostbraunen Hagebutten die Rolle der Blutwurst übernehmen. Die Tarte kommt auf die Bistrotkarte.

Tarte Tatin von Quitte mit Hagebutten 2013 10 29_2058

Zutaten
Reststück Fertig-Butter-Blätterteig 25x25cm
1 schöne Quitte (400 g)
25 g geröstete, frisch gemahlene Haselnüsse
25 g alte, getrocknete Briochescheiben, fein gehackt und mit den Haselnüssen gemischt.

60 g Zucker
30 g Butter
1 Schuss Quittenschnaps
3 Elf. Hagebuttensauce

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Zubereitung
(1) Quitte schälen, vierteln. Kernhaus entfernen. Auf dem Gemüsehobel in 3 mm Spalten schneiden.
(2) Ein 20cm (oben gemessen) Wähenblech mit einem runden Backpapier auslegen (mit einem Tropfen Speiseöl ankleben). Den Zucker in einem schweren Pfännchen mit einem Tlf. Wasser hellbraun karamellisieren, vom Feuer ziehen, mit einem kleinen Schuss Quittenschnaps oder Orangensaft ablöschen, die Butter einrühren, bis ein homogener, flüssiger Karamell entstanden ist. Diesen sofort gleichmässig auf das vorbereitete Blech giessen.
(3) Die Quittenspalten leicht überlappend nebeneinander einlegen. etwas Nuss-Briochebrösel aufstreuen und eine zweite Lage Quitten darauf legen. Zuletzt die Hagebuttensauce darauf verteilen und mit dem Rest der Nuss-Briochebrösel abdecken.
(4) Die Blätterteigplatte rund ausschneiden und darauf legen. Mit Hilfe eines Messerrückens seitlich in die Form drücken.
(5) Im Ofen bei 200°C ca. 30 Minuten backen.
(6) Herausnehmen. Einen Moment abkühlen lassen. Teller drauf und beherzt umdrehen. Nichts klebt. Die Tarte ist saftig, obwohl man sie wegen der Brösel gut schneiden und servieren kann. Mit einem Klacks Hagebuttensauce servieren. Wer braucht da noch Rahm ?

Anstelle von Schwarztee passt auch:

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Hagebuttensauce

1 kg Hagebuttenmark (meines von Fam. Vögtli aus Hochwald)
200 g Zucker (ich nehme etwas weniger als Lucas. Dann kann ich die Sauce vielseitiger einsetzen)
4 Zacken Sternanis
2 dl Orangensaft
2 Elf. Scorze di Arance (süsse Zubereitung von Orangenschalen), ersatzweise 1 Elf. Bioorangenbrieb
Abschnitte der Quitte

Buttenmost, Zucker, Orangensaft, Quittenabschnitte und Sternanis während einer Stunde auf leisem Feuer kochen unter häufigem Umrühren (ich lasse das die Cooking Chef machen). Das Kochen ist nötig, um den mehligen Geschmack zum Verschwinden zu bringen.
Zum Schluss durch ein Sieb passieren, abfüllen und für den Winter sterilisieren oder einfrieren.

Trübelichueche. Johannisbeer-Meringue-Kuchen

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ungebacken

Order the Trübelichueche cake ! Schrieb ein anderer Blogger über Schwarzenbachs Johannisbeerkuchen. It’s so good you will feel you’ve finally reached Ithaka. Englisch kann ich mehr schlecht als recht. Nach Ithaka bin ich eh noch nie gekommen. Dafür nach Meggen, in Lucas Rosenblatts Kochkurs „Sommerliches Schlemmerbuffet“. Der Kuchen wurde von einer teilnehmenden Leserin aus München gebacken. Ich habe lediglich das Mandelaroma (präzise 2 Tropfen) zugetropft. Augen zusammenkneifen. Am Vierwaldstättersee ist es ebensoschön wie auf Ithaka. Der Kuchen schmeckt ausgezeichnet, wegen des Überzugs einen Tick süsser als der, den ich kenne.

Zutaten
für den Kuchenboden:
160 g weiche Butter
150 g Zucker
1 Prise Salz
2 Tropfen Bittermandelessenz
125 g Vollei, zimmerwarm [2 ganze Eier]
165 g Mehl
1.5 Tlf. Backpulver
80 g geriebene Mandeln
2 Elf. Grand Marnier
Mandelstifte zur Deko
Butter fürs Kuchenblech

500 g Johannisbeeren

für die Meringuage:
2 Eiweiss
125 g Zucker
1 Spritzer Zitronensaft

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gebacken

Zubereitung
(1) Die Butter mit dem Zucker, Salz und dem Mandelaroma in der Küchenmaschine schaumig rühren. Die Eier aufschlagen und portionsweise unter die Butter rühren.
(2) Backpulver und Mehl sieben und portionsweise unter die Buttermasse arbeiten. Zum Schluss die Mandeln und den Grand Marnier unter den Teig rühren.
(3) Ein [kleines] Kuchenblech (maximal 40x27cm) mit Backtrennpapier auslegen. Den Teig gleichmässig darauf verteilen, etwa fingerhoch, [2 cm] nicht mehr. Dann mit den Johannisbeeren belegen und im vorgeheizten Ofen bei 200°C ca. 30 Minuten backen. Herausnehmen und auskühlen lassen.
(4) Den Ofen auf 180°C Oberhitze zurückstellen.
(5) Die Meringuemasse auf den Kuchen spritzen, mit Mandelstiften bestreuen und im Ofen (mittlere Schiene) ca. 15-20 Minuten backen.

für die Meringuemasse:
Eiweiss mit Zitronensaft in einer fettfreien Schüssel steif schlagen. Den Zucker löffelweise zugeben und weiter schlagen, bis der Eiweissschnee einen schönen Glanz hat.

Angaben in [ ]: nachgeführt am 3.07.2011

Spaghetti Torte

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Die gebackene Torte

Wenn man sich die Kunstwerke der Tortenköniginnen im Netz, Jutta und cami ansieht, wird auch ein gewöhnlicher Pastakoch von Bewunderung ergriffen und schwach. Ich will auch Torte. Von einem event her war noch ein Restchen Eier-Spaghettini übrig. Daraus backe ich eine Spaghettitorte. Nicht zu vergleichen mit den Kunstwerken aus Sahne und Marzipan der Torten-Königinnen. Dafür meinen bescheidenen Tortenfähigkeiten angepasst. Spaghetti garkochen, mischen mit Zucker und gerösteten Mandeln. Backen. Fertig. Einfache Küche. Der Zucker karamellisiert goldgelb und bindet die Spaghetti (einigermassen) mit den Mandeln. Am besten am Tag nach dem Backen geniessen. Nach einem Rezept des Ristorante Ambasciata in I-46026 Quistello im Gourmet 55. Die Brüder Franceso und Romano Tamani führen das Lokal seit 1978. Auch eine Leistung.

Zutaten
80 g Mandeln
50 g Zucker
100 g Spaghettini oder feine Spaghetti
Butterflocken
2 Elf.  Grand Marnier Orangenlikör

1 kleine Springform, 18 cm

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vor dem Backen

Zubereitung
(1) Mandeln mit siedendem Wasser kurz abbrühen und die Haut abziehen. Die Mandeln im heissen Ofen auf einem Blech bei ca. 200°C leicht anrösten. Die gerösteten Mandeln abkühlen, mittelfein hacken und mit dem Zucker mischen.
(2) Eine 18cm grosse Springform gut einbuttern. Butterflocken auf dem Boden der Form verteilen. Ofen auf 180°C stellen.
(3) Die Spaghettini in nur ganz leicht gesalzenem Wasser aldente kochen, Wasser abgiessen. Mit einem Elf. Butter gut mischen. Die gegarten Spaghettini abwechslungsweise mit der Mandel-Zuckermischung in die Form einschichten. Leicht andrücken. Am Schluss mit dem Likör übergiessen und die restlichen Butterflocken darauf verteilen.
(4) In der untern Hälfte des Ofens bei 180°C ca. 30-40 Minuten ausbacken.

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Torte mit Eiswein

Anmerkung
Ich habe mich nicht genau an die Rezeptvorlage gehalten. Dort wird frisch hergestellte pasta, ungekocht, verwendet. Vielleicht war das der Grund, dass man die Torte nur schlecht schneiden konnte (soll ja bei Torten hin und wieder vorkommen). Oder dass ich sie vor dem Backen zuwenig zusammengepresst hatte. Aber man muss sich als Tortenbäcker nur zu helfen wissen. Ich habe kurzerhand zu einer grossen Haushaltschere gegriffen… ritsch, ratsch, war die Torte in 6 Stücke zerteilt.

Die Torte ist leicht süsslich, nudelig, mit caramelisiertem Mandelkrokant.  Mit Tendenz sich in die einzelnen Nudeln aufzulösen. Aussenrum sind die Nudeln ziemlich knusprig. Eine Schere ist zum Essen von Vorteil. Dazu getrunken ein Fläschchen Hüniker Eiswein 2003, vom Rebgut Balthasar. Der Wein war sehr gut, die Torte… na ja. Wers noch einfacher mag: Nudeln mit Zucker und Zimt bei holy fruitsalad.

Minuccio’s Apfelkuchen, Torta di mele

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in der Sonne

Apfelkuchen gehören zu den am meisten gebackenen Kuchen. Jeder food-Blog hat mindestens 2-3 Varianten davon im Angebot. Bolli, als absolute Rekordhalterin, weist mindestens 20 unterschiedliche Apfelkuchen aus. Danach habe ich entnervt aufgehört zu zählen. Andere, wie die Reiseküche versuchen das Feld systematisch nach dem ultimativen Apfelkuchen abzugrasen. Da kann ich nicht mithalten. Mein Apfelkuchen war ein legendärer Klassiker der toskanischen Trattoria Montagliari. Dessen Besitzer Giovanni Minuccio Cappelli ist leider 2007 verstorben. Die Trattoria verkauft. Der Kuchen besteht nicht, wie üblich aus Teigboden und Belag. Vielmehr ist es ein süsser Pfannkuchenteig, in welchen die Apfelscheiben eingerührt sind und golden karamellisiert werden. Judy Witts-Francini, die seit 1984 in der Nähe von Florenz lebt und Kochkurse veranstaltet, schreibt darüber: „Each area in Italy has some sort of apple cake, but this one is my favorite“. Da hat sie vermutlich recht. Auch für mich ist das einer der einfachsten und dennoch besten, italienischen Apfelkuchen. Nun sind wir schon zwei, die das behaupten.

DKduWIch mache den unauffällig aussehenden Kuchen zwei Nummern kleiner. Bin ja auch der Einzige, der ihn isst. Er ist wirklich gut, sehr saftig und verdiente, zwei Nummern grösser gebacken zu werden: Das Rezept  in voller Menge auf Deutsch gibts bei Kuechengeflüster, leider hat Hannah mit der Bloggerei aufgehört. Sie hats aus dem Kochbuch „Toskana, Küche, Land und Leute“ von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer, 1987, Droemer Knaur. Ein Buch, das ich zu meiner Verwunderung seit Jahren auch besitze, aber weil die grossformatigen Bildbände ein Stockwerk tiefer stehen, glatt vergessen habe. Dort habe ich das Rezept nun auch gefunden und deshalb ist das gleich wieder ein Beitrag für den DKduW von foodfreak.

Zutaten
für eine beschichtete Springform von 18 cm:
2 feste, grosse, säuerliche Äpfel (Rubinette)
Zitronensaft einer kleinen Zitrone
1  Ei
100 g  Vanillezucker aus Zucker und dem Mark von 3 cm Vanillestange selbst gemixt (reduziert Menge)
50g flüssige Butter
50 g Mehl
4-5 g Backpulver (1/4 Beutel)
50 ml Milch

Butter zum Einfetten der Form
Mehl zum Ausstreuen der Form
Puderzucker zum Bestäuben

Apfelkuchen 0_2010 10 26_0406
im Schatten

Zubereitung
(1) Die Äpfel schälen, vierteln und vom Kerngehäuse befreien. Quer in hauchdünne 1mm Scheibchen hobeln. Sofort mit Zitronensaft beträufeln, damit sie sich nicht braun verfärben.
(2) Übrige Zutaten in einer Schüssel mit dem Schneebesen gründlich verrühren, jedoch nicht schlagen, bis ein glatter, ziemlich dickflüssiger Teig entsteht. Im letzten Moment das Backpulver unterrühren.
(3) Zum Schluss die Apfelscheiben samt anhaftendem Zitronensaft untermischen. Gut mischen, die Apfelscheiben kleben aneinander. Die Masse in die gebutterte, bemehlte Form einfüllen und im 180°C heissen Ofen etwa 45-50 Minuten backen, bis der Kuchen goldbraun und durchgebacken ist (wichtig). Allenfalls mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu braun wird. Mit Puderzucker bestreuen.

Meine weiteren Apfelkuchen:

Torta di mele, mit Nüssen

Apfelkuchen für einen Bären

Tarte aux pommes

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English Cake mit Preiselbeeren

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Herbst hält Einzug, in der Jahreszeit wie im Leben. Die Schatten werden länger, die Sonne reckt wieder bis zum Küchentisch. Heute für den Kuchen, den mir Frau L. zu einem Anlass buk, der längst um und wieder vergessen ist. Weil die getrockneten Preiselbeeren dem English Cake eine leichte Säure und Frische vermitteln, wird er in die Reihe der Lieblingscakes eingeordnet und darf hier auftreten.

Zutaten
100 g Butter
100 g Zucker
Abrieb einer Bio-Zitrone
80 g Sultaninen, 1 Tag in Weinbrand eingelegt, gut abgetropft
80 g Orangeat
80 g Preiselbeeren, getrocknet
3 Eier getrennt in Eigelb und Eiklar
200 g Mehl
1/2 Paket Backpulver, die grössere Hälfte
Prise Salz
etwas Halbrahm nach Bedarf
1 Elf. Einweich-Weinbrand von den Sultaninen
Butter und Paniermehl für die Form

Geburtstagskuchen 1_2010 09 24_9754

Zubereitung
(1) Butter, Zucker und Zitronenabrieb mit der Küchenmaschine in einer angewärmten Schüssel schaumig schlagen, ca. 10 Minuten. Nach und nach die Eigelb, Salz, die Früchte und Sultaninen, das mit dem Backpulver gesiebte Mehl unterrühren, mit 1 Elf. des Einlege-Brandy und etwas Rahm zu einem glatten Cake-Teig rühren.
(2) Eiweiss schlagen und in 3 Portionen vorsichtig unter den Teig ziehen.
(3) Teig in eine gebutterte und mit feinem Paniermehl ausgestreute Cakeform (25cmx10) giessen.
(4) Im auf 190°C vorgeheizten Ofen (Ober-/Unterhitze, unterste Schiene) während ca. 15 Minuten backen, danach Hitze auf 180°C reduzieren und weitere 30-40 Minuten fertigbacken. Nadelprobe, Herausnehmen und den Cake samt Form aus mind. 30 cm Höhe auf eine harte Fläche fallen lassen. Etwas abkühlen lassen, dann aus der Form nehmen und auf einem Gitter auskühlen.

Natürlich gabs nicht nur Kuchen, ein grünes Krokodil von Sonya war auch noch dabei. Keines der langweilig schwarzen von Horst-Peter.

Das grüne Krokodil 0_2010 10 06_0128

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Engadiner Nusstörtchen (3-Gang Menü für unter € 9.99)

Bündner Nusstörtchen 0_2010 03 02_5447

Hier das Dessert zum Blog-Event. Die offene Form eines Engadiner Nusstörtchens. Dazu habe ich Menge und Format meiner Engadiner Nusstorte einfach verkleinert. Der Karamell darf nicht zu dunkel gebräunt werden, da er in den offenen Tartelettes während des Backens an Farbe noch etwas zulegt. Sie sind relativ schnell zubereitet. Das auswallen des Teiges kann man sich für 4 Törtchen ersparen. Sogar in der Spitalkantine gibt es sie häufig als kleines Dessert zum Kaffee. Zorra hat auch schon mal ähnliche Engadiner Nusstörtli gemacht. Die Kalkulation für das ganze Menu findet sich hier.

Blog-Event-LIV:

Zutaten
für den Teig:
130 g Weissmehl
50 g Butter
40 g Zucker
1 Bio-Ei, davon das Eigelb und einen Teil des Eiweisses
Salz

für die Füllung:
130 g Baumnüsse
130 g Zucker
30 g Schweizer Honig
100 ml Halbrahm (25% Fett)
2 Elf. Wasser

Bündner Nusstörtchen 1_2010 03 02_5436
Nusskaramell
Bündner Nusstörtchen 2_2010 03 02_5441
backbereit

Zubereitung
(1) Gesiebtes Mehl, Salz und den Zucker in eine vorgekühlte Teigschüssel des Rührwerks geben. Kalte Butter in Flöckchen unter das Mehl mischen und mit dem K-Haken zunächst langsam, dann schnell zu einer krümeligen Masse verrühren. Unter Rühren das Eigelb und soviel vom Eiweiss zugeben, bis der Teig klumpt. Nicht lange Rühren. Von Hand rasch zu einer Kugel formen und in eine Folie eingewickelt 1/2 Stunde in den Kühlschrank stellen.
(2) 130 g Zucker in einen Topf geben, etwa 20 ml Wasser hinzugeben (Zucker soll befeuchtet sein) und bei voller Hitze das Wasser auskochen, dann schön braun (aber nicht zu dunkel) caramelisieren. Rechtzeitig vom Feuer ziehen, die ganzen Baumnusskernhälften zugeben und 2 Minuten mitrösten, mit 2 Elf. Wasser ablöschen (es zischt gewaltig), dann den Rahm zugeben und solange auf mildem Feuer verrühren, bis sich alles vermischt hat. Zum Schluss den Honig unterrühren. Etwas, aber nicht ganz erkalten lassen.
(3) Vier 7cm (Boden) Förmchen gut ausfetten, den Teig hineindrücken, mit den Fingern glätten, darauf achten dass die Wandstärke nicht mehr als 5 mm beträgt. Stupfen, dann die lauwarmen Karamellnüsse in die Förmchen verteilen.
(4) Im auf 180°C  vorgeheizten Ofen (U-/O-hitze, unterste Schiene) ca. 35-30 Minuten ausbacken.

Bündner Nusstörtchen 0_2010 03 02_5528

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Torta di Mandorle, Sizilianischer Mandelkuchen

Sizilianischer Mandelkuchen 0_2010 01 18_4815_e

Gebacken in der Dessertgruppe der Basler Kochschule. Das Rezept stammt von A. Wildeisen aus: Kochen 12/2009. Die gerösteten Mandelstifte geben dem Kuchen einen guten Geschmack und Biss. Der Kuchen schmeckt zudem angenehm nach Schokolade und ist nicht trocken. Erfreulich. Heute ist mein blogfreier Mittwoch. Deshalb nichts wie weg.

Zutaten

für eine 26-er Springform:
250 g Mandelstifte
Butter, weich, für die Form
150 g Schokolade, dunkel
250 g Butter, weich
150 g Zucker
1 Teelöffel Vanillepaste
6 Eigelb
6 Eiweiss
1 Messerspitze Salz

für den finish:
14 Mandeln geschält, oder eine entsprechende Menge Mandelstifte
3 Esslöffel Puderzucker

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Die habe nicht ich gestiftelt !

Zubereitung
(1) In einer beschichteten Bratpfanne die Mandelstifte ohne Fettzugabe leicht rösten. Auf die Arbeitsfläche geben und mit einem grossen Messe mittelfein hacken.
(2) Den Boden einer Springform von 26 cm Durchmesser mit Backpapier belegen und den Formenrand aufsetzen. Diesen mit einigen Tupfern Butter als Klebstoff versehen. Dann ein Backpapier in der Höhe und Länge des Randes zuschneiden und den Formenrand damit auslegen. Das Backpapier leicht bebuttern.
(3) Den Backofen auf 80 °C vorheizen.
(4) Die Schokolade in kleine Stücke brechen, in eine Schüssel geben und diese in den Backofen stellen, bis die Schokolade geschmolzen ist. Die Schüssel aus dem Ofen nehmen und die Schokolade leicht abkühlen lassen.
(5) Backofen auf 180°C hochstellen.

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hell und luftig schlagen

(6) Inzwischen die weiche Butter, den Zucker und die Vanillepaste in eine Schüssel geben und so lange schlagen, bis die Masse sehr hell und luftig ist. Dann ein Eigelb nach dem andern unterschlagen. Zuletzt die gerösteten, gehackten Mandeln und die geschmolzene Schokolade dazurühren.
(7) Die Eiweiss mit einer Prise Salz steif schlagen. Den Eischnee sorgfältig unter die Masse ziehen. In die vorbereitete Form füllen.
(8) Den Kuchen im auf 180°C vorgeheiztenOfen auf der zweituntersten Rille 45–50 Minuten backen. Während der Backzeit den Ofen wenn möglich nicht öffnen, da der Kuchen gerne zusammenfällt! Den Kuchen herausnehmen und etwa 10 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form lösen.
(9) Den Kuchen mit den Mandeln garnieren. Den Puderzucker in ein feines Sieb geben und den Kuchen damit bestäuben. Der Kuchen schmeckt auch lauwarm gut. Notfalls sogar mit geschlagenem Rahm.

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krümelig-mandelig

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Wunschkochen (9): Crostata di Arance caramellate für C.

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Das ist kein ausgefeiltes, bewährtes Rezept, sondern ein spontaner Kocheinfall. Aus 5 zusammengefalteten, gebutterten und leicht eingezuckerten Blättern Strudelteig backe ich mir einen Boden. Darauf kommen kurz in Orangen-Karamell geschwenkte Blutorangenfilets. Fertig.

Weder Christina noch Christine, sondern Herr C. aus Großburgwedel-Hannover wünscht sich Blutorangentarte, weil er einst in Mailand bei Peck einmal eine solche gegessen habe, zudem einen Bildband mit sizilianischen Kochrezepten und einer Blutorangentarte drin ausgeliehen, aber nicht mehr zurückbekommen habe.  Pech. Ich kann mich erinnern, bei Peck mal eine gesehen zu haben, weiss aber nicht mehr, wie sie aufgebaut war. Macht  nichts, ich habe ihn an Tobias verwiesen, der kürzlich eine Orangen Tarte Tatin gemacht hat. Und baue mir indessen meine eigene. Ein Nichts von Teig, viel frische Frucht. Frau L. war begeistert. Kommt ins Repertoire.

Zutaten
für 3 Törtchen mit 12 cm Durchmesser
1 Packung Fertig-Strudelteig 4 Platten zu 39×37 cm (reicht für 9 Törtchen)
20 g Butter geschmolzen
Puderzucker
20 g dunkle Schokolade
4-5 Blutorangen Moro (meine waren nur Halbblüter)
Zesten und Saft einer Bioorange Moro oder blond
40 g Zucker

Zubereitung
(1) Schnell arbeiten, der Teig trocknet rasch aus.
Fünf 12 cm breite Streifen aus den Teigplatten schneiden, diese nacheinander mit flüssiger Butter leicht einpinseln und mit einem Hauch Puderzucker bestäuben, übereinander schichten und gut andrücken. Daraus 3 Kreisflächen ausschneiden. Die Teigpakete 30 Minuten, mit einem Backpapier bedeckt,  in den Kühlschrank stellen.

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5 Teigplatten übereinander gebacken

(2) Ofen mit Backblech auf 190°C vorheizen. Das Backpapier mit den 3 Teigpaketen auf das Blech schieben und mit einem Gitter beschweren (damit der Teig nicht steigt). Ca. 5 Minuten ausbacken bis die Teigrondellen goldbraun sind. Herausnehmen und abkühlen lassen. Ich backe sie hintereinander, damit ich die konzentrischen Ringe des Kuchengitters abgedrückt erhalte. Die wirken später als Saftrille. Die Schokolade in einem kleinen Gefäss kurz in den heissen Ofen stellen, sobald sie geschmolzen ist, herausnehmen und die Oberfläche der Teigplatten damit bepinseln.

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Karamell

(3) Die Blutorangen filetieren, Saft aus den Zwischenhäuten auffangen. Die Bioorange auspressen. Säfte vereinigen (1-1.5 dl). Schale dünn abschälen und feine Zesten schneiden.
(4) 40 g Zucker mit wenig Wasser in einer Pfanne mittelbraun karamellisieren, erst mit einem Guss Wasser (spritzt), dann mit dem Orangensaft ablöschen. Zesten zugeben und den Orangen-Karamell-Saft bis zu einem dicken Sirup einkochen. Pfanne vom Herd ziehen und etwas abkühlen lassen.

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Orangen im Karamellbad

(5) Die Blutorangenfilets ohne Saft kurz (damit sie nicht zerfallen) im Karamell schwenken und die Filets abgetropft auf die Teigplatten verteilen. Zum Schluss noch etwas vom Karamell auftröpfeln, einige der mitgekochten Zesten drauf. Ich hab sie nochmals 3 Minuten unter den Grill geschoben, dann sofort serviert.

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Orangensaft auf Marmor hinterlässt Flecken

Aufpassen muss man nur am Schluss, dass man den Karamell genügend eindickt und die Filets etwas abtropfen lässt, bevor man sie auf die Teigböden legt, damit diese nicht überlaufen oder durchweichen.

Die weiteren 8 Rezepte aus der Serie Wunschkochen finden sich unter dem tag  Wunschkochen.

Wo denn sonst ?

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Apple Pie

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Weihnachten drängt. Nathalie von Cucina Casalinga möchte endlich die Rezepte des Pasteten- und Terrinenkurses sehen. Ich fange einfach mal mit dem Dessert an. Eine Apple Pie, die mir sehr gut geschmeckt hat, nicht zu süss, ein guter Hauch Säure. Zubereitet von einer hier gut bekannten Leserin und häufigen Kommentatorin, die eigens für den Rosenblattkurs von Düsseldorf nach Luzern angereist war !  Als ausgebildete, ehemalige Konditorin war für sie die Apple Pie ein Klacks, ich habe Nüsse geröstet und staunend zugesehen.

Zutaten
für den Quarkteig:
125 g Butter
125 g Quark
150 g Dinkelmehl
1 Tlf. Salz

für die Butterbrösel:
100 g Panierbrösel
40 g Butter
30 g Zucker
Zimtpulver

für die Füllung:
50 g Butter
100 g Zimtzucker
Saft und Abrieb einer Biozitrone
40 g Rosinen
2 cl Rum
50 g grob gehackte, geröstete Haselnüsse
750 g Apfel zB. Boskop, Cox Orange, Golden
ca. 100 g Butterbrösel von oben

für die Pie:
1 Eigelb
1 Elf. Vollrahm

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Teig zuschneiden für den Deckel
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Deckel einpassen

Zubereitung
für den Quarkteig:
(1) Alle Zutaten für den Teig zu einem Teig mischen und vorsichtig zusammenwirken. Mind. 2 Stunden ruhen lassen.

für die Butterbrösel:
(2) Butter bräunen, die Brösel darin rösten und zum Schluss mit Zucker und Zimt karamellisieren.

für die Füllung:
(3) Äpfel schälen und entkernen. 1/3 in Spalten, 2/3 in ca. 4 mm dicke Scheiben schneiden.
(4) Die in Scheiben geschnittenen Äpfel mit Zitronensaft, -schale, den Rosinen, den gerösteten Nüssen, dem Rum und dem Zucker etwa 30 Minuten marinieren.
(5) Indessen die Apfelspalten in der Butter sautieren, kurz dünsten und warm unter die marinierten Äpfel mischen. Auskühlen lassen.

für die Pie:
(6) eine Springform oder ein Kuchenblech (wir haben 6 kleine 12cm Bleche verwendet) mit Quarkteig auslegen, den Boden mehrfach einstechen und mit Butterbröseln ausstreuen.
(7) Die Füllung darauf verteilen. Mit einem Spachtel den Teigrand vom Blech ablösen.
(8) passende Teigrondelle ausschneiden, den Rand mit Eigelbrahm bestreichen und darauflegen. Mit Hilfe des Spachtels den Deckel bis zum Boden des Blechs hinunterschieben und gut andrücken. Dadurch entsteht die schöne Wölbung (siehe Bild).
Mit Eigelbrahm bestreichen, einstechen und ca. 35 Minuten im gut vorgeheizten Ofen bei 180°C – 190°C ausbacken.

Anmerkung
wir haben die Deckel aus selbstgemachtem Blätterteig hergestellt. Serviert mit einem Streifen Fruchtmark und Johannisbeermarmelade.

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