Wie jedes Jahr, verbrachten wir auch unsere diesjährigen Sommerferien im Engadin. Einmal mehr haben wir unsere alten, ausgetrampelten Wege begangen, aber auch neue betreten. Davon wird an dieser Stelle in den nächsten Wochen zu lesen sein. Alle Reiseberichte sind fein säuberlich mit dem tag Grenzland etikettiert, wie schon in den vergangenen zwei Jahren.
Die erste Ausfahrt hatte das Wiederanknüpfen mit den letztjährigen Neuentdeckungen im Veltlin zum Ziel. Kurz nach 11 Uhr lohnt es sich in Tirano den (guten) caffè auf der Terasse des Caffè del Duomo zu nehmen. Unvermittelt, aber pünktlich, beginnen die Kaffeetassen zu vibrieren, ja gar zu wackeln, ein zunehmendes Donnern, Rumpeln und Bimmeln dröhnt durch die Strasse. Kein Erdbeben, die Berninabahn (trenino rosso) donnert im Abstand von 2 Metern am Kaffee vorbei quer über die Kreuzung.
Danach gings nach Bianzone, Altavilla, zu Anna Bertola.
Hier haben wir uns an den ein langes Jahr vermissten Sciatt gütlich getan, eine weitere Veltliner Käsespezialität kennengelernt, chisciöi, ein Stück Casera-Käse, der in einem Teig aus Buchweizenmehl ausgebacken wird. Die Rotoli di vitello schmecken immer noch gleich gut und der 2005er Carteria von fay ist klar besser als der 2004er.
Danach in einem Hupf über die berühmte Brücke aus dem Jahre 1778 nach Morbegno, direkt in die Altstadt und den Laden der Fratelli Ciapponi:
Während sich Frau L. mit dem alten Herrn Ciapponi unterhielt, habe ich in der Abteilung Holzgerümpel eine Spaghetti-Chitarra aufgestöbert. Daneben bei Grappa und Veltlinerkäse kräftig zugelangt.




Die Ciapponis kaufen ihre Käse direkt von den Erzeugern und lagern sie in den eigenen Kellern bis zu 10 Jahren.
In Morbegno lässt sich überhaupt gut einkaufen. Hier gibts den besten Früchte- und Gemüseladen weit und breit. Interessant die Figur des Christophorus auf der Brücke, die auf die österreichische Besetzung hinweist.
Die Altstadt von Morbegno ist schön, ausgedehnter, weniger touristisch als jene von Sondrio.

Hier gehts zu den entsprechenden Berichten aus dem letzten Jahr:
I-23030 Bianzone: Trattoria Altavilla
I-23017 Morbegno: Gourmetparadies Flli. Ciapponi
Diesen Teil Italiens haben wir tatsächlich noch nie bereist. Und eigentlich wäre schon der Laden der Gebrüder Ciapponi schon ausreichend, um eine Reise dorthin zu rechtfertigen … werde jetzt gleich mal den Herrn der Cucina „indoktrinieren“.
Fein: wieder Grenzlandberichte! – Mir geht’s da wie Nathalie: einmal in den Laden der Gebrüder Ciapponi, das wär‘ ein Traum und zwischendurch zur Stärkung all die Leckereien, die du da zeigst…ja, das würde mir gefallen!
Signore Ciapponi sieht aus, als habe er gute Geschichten auf Lager und sein Laden ist ja ein Traum.
Vielen Dank für die schönen Einblicke!
ich kenne das Engadin nur im Winter und dann auch nur ein paar Orte, aber ich werde bald sicher öfter dorthin fahren, vorallendingen ins Unter-Engadin….
A beautiful place with lots of gorgeous food!
Grüsse,
Rosa
Das ist wieder ein wunderschöner „Grenzland“-Bericht. Auf einer Urlaubsfahrt (ewig lange her) lernte ich das Valposchiavo kennen und erinnere mich an die traumhafte Fahrt (mit dem VW-Käfer) über die Bernina. Die Berninabahn sahen wir natürlich auch in Aktion :-). Da unser eigentliches Ziel aber der Ritten (über Bozen) war, lernten wir die Querverbindung zum Comer See nie kennen. So freue ich mich, durch Deinen Reisebericht diese Gegend und die kulinarischen Köstlichkeiten zumindest auf diese Weise kennenzulernen. – Danke, das ist wie Urlaub.
Lagern den Käse selbst. Das finde ich toll!
Sehr schönes Geschäft! Danke für die stimmungsvollen Bilder.
ein wunderschöner und informativer Bericht, Dankeschön für`s dran teilhaben 🙂
Das muß wieder ein phantastischer Urlaub gewesen sein und ich freue mich schon auf weitere “ Grenzland “ Berichte
Oh ja, Robert hat eine Chitarra! Bin schon sehr gespannt, welche Melodein Du uns darauf spielen wirst 😉
Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Fotos.
Ach, toll. Da freue ich mich auf wunderbare Gourmet-Reiseberichte in mir unbekannte Schweizer Gegenden.
Na, dem vielen Lob lässt sich fast nichts mehr hinzufügen!
Lieber Robert, ein Teil Deiner schönen Fotos erinnert mich an nostalgische Postkartenmotive, als die Karten noch gezackt waren.
Ich will ins Engadin.
Wie viele Büsis hat’s da so pro Hektar?
Der Käseladen von den Ciapponis riecht bestimmt sehr interessant. Da würde ich gerne mal meine Nase reinhängen.
Diese Lädchen sind die heimlichen Stützen des guten Geschmackes
@Nathalie: der Laden sucht seinesgleichen !
@Eva: vielleicht mit dem Camper und Zwischenhalt in Basel ?
@SchnickSchnackSchnuck: er lässt sich gerne mit Damen zusammen fotografieren !
@zorra: gern geschehen 🙂
@Bolli’s Kitchen: im Unterengadin. Bin gespannt… wo Du deine Behausung aufschlagen wirst.
@Rosa: yes, lots of food. wrrgh..
@Charlotte: unser erstes Auto war auch ein Käfer, sehr geliebt.
@entegut: wir nagen jetzt noch am mitgebrachten Käse.
@Karin: Urlaub wie jedes Jahr. Immer das Gleiche. Man kennt alles.
@Mestolo: den ersten Versuch hab ich schon hinter mir. Es braucht noch etwas feintuning, damit die Spaghetti nicht zwischen den Drähten kleben bleiben.
@april: muss schauen, dass ich das alles vor Weihnachten noch rauskriege.
@barbara: schlechter Bescheid: eine einzige Katze hab ich gesehen, auf dem Friedhof.

@Buntköchin: im ersten Unterkeller hinten.
@kulinaria: In Italien brauchts keine heimlichen Stützen wie hier im Norden.
@Mestolo: den ersten Versuch hab ich schon hinter mir. Es braucht noch etwas feintuning, damit die Spaghetti nicht zwischen den Drähten kleben bleiben.
Oh ja, das ging uns auch so. Hach, ich freu‘ mich drauf 😀
Also der Bericht ist wieder erste Sahne und dann noch der feine Käse – schade, dass man über’s Internet noch nicht riechen kann … 😉
…das wär was für mich und meine bessere Hälfte, schöne Ecke, da war ich noch nie…
du hast noch 72 Tage Zeit ;-))
Ach, das Essen, der Wein, die schönen Bilder. Ein Kurztrip, bei dem man alles um sich herum vergißt. 10 Jahre alter Käse ist verdammt alt!
@Poulette: ich mag ihn auch lieber etwas jünger.