Jahr des Rindes (5): Siedfleisch unter Meerrettichkruste

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Der letzte Beitrag der Serie Jahr des Rindes, zubereitet von Frau L..

Siedfleischscheiben werden mit einer Paste aus weissem Toastbrot, Brühe, Rahm und viel Meerrettich gratiniert. Ein Rezept von Lucas Rosenblatt.

Aus knapp einem Kilogramm Rind sind 5 Teller entstanden, und immer noch sind etwas Fleisch und wenig Brühe übrig. Frau L. hat sich herzlich gefreut, ihre Küche wieder einmal benutzen „zu dürfen“  und mir eine Lektion in Effizienz zu erteilen.

Zutaten
für 2 Personen:

4 Scheiben Siedfleisch, 1 cm dick
restliches Suppengemüse
2 Scheiben entrindetes, weisses Toastbrot
2.5 dl Rinderbrühe
0.5 dl Vollrahm
viel frischer Meerrettich, fein gerieben, 4 cm vom dicken Teil mindestens !
2 Elf. fein geschnittener Schnittlauch
Kräutersalz, weisser Pfeffer

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Zubereitung
(1) 0.5 dl Rinderbrühe und 0.5 dl Rahm aufkochen, über das gewürfelte Toastbrot giessen, zugedeckt auf ein Holzbrett ziehen und 10 Minuten einweichen. Einmal durchrühren, nicht zermantschen, nicht kochen.
(2) viel frisch geriebenen Meerrettich nach Geschmack zugeben, Meerrettich verliert durch das Erhitzen und durch den Rahm viel von seiner aggressiven Schärfe, also reichlich verwenden, Schnittlauch zufügen und abschmecken.
(3) das kalte Siedfleisch in fingerdicke Tranchen schneiden, die Meerrettichkruste einen halben Zentimeter dick aufstreichen und auf ein Kuchenblech legen, in welchem sich ca. 2 dl Rinderbrühe befinden. Brühe deshalb, damit das Fleisch unter dem Grill nicht austrocknet. Im vorgeheizten Ofen bei 230°C mit der Grillschlange etwa 5 Minuten gratinieren. (Der Belag bleibt weich und wird nicht knusprig)
(4) Das Suppengemüse im Dampfsieb (oder besser zusammen mit dem Fleisch auf dem Kuchenblech) wieder erwärmen, in einen tiefen Teller schöpfen und mit dem Siedfleisch und der Brühe servieren. Mit Schnittlauch bestreuen. Dazu durfte ich meine Bratkartoffeln beisteuern. Jede einzeln, sorgfältig nebeneinander liegend, angebraten.

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schmeckt
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separat dazu gereicht

Die bisherigen Beiträge der Serie Jahr des Rindes:

(1) Fleisch und Fleischbrühe
(2) Flädlisuppe und Stracciatella
(3) Siedfleisch mit caramellisierten Bundzwiebeln
(4) Tellersülze

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46 Kommentare zu „Jahr des Rindes (5): Siedfleisch unter Meerrettichkruste“

  1. Ich muss sagen, es sieht wirklich köstlich aus!!! Deine Bratkartoffeln sehen aber noch köstlicher, weil so knusprig, aus! 🙂 Mhm…

  2. Fast wie unser fränkisches Hochzeitsessen (Rind in Meerettichsauce)!
    Nur viel besser mit der gebräunten Meerrettichkruste, das muss bei uns in Zukunft unbedingt auch so gemacht werden 🙂

  3. Und zum Abschluss der Woche wird der Hauptdarsteller zum „Rind des Jahres“ erklärt. Dieser Batzen Fleisch war ganz sicher jeden Rappen wert.

  4. Auf die Meerrettichkruste war ich neugierig. Wie machen ohne dass sie bitter wird? Jetzt weiss ich es 🙂

    Die wird’s bei mir zukünftig auch geben.

  5. Heute bin ich wieder eher dabei, zumal ich nicht sehe, wie das Fleisch ohne Kruste aussieht; aber ‚zur Not‘ nehme ich dann Kruste, Bratkartoffeln und Gemüse! 🙂

    Kompliment an Frau L. für das, was sie eine Woche lang gezaubert hat!

  6. Schade, schon zuende. Da ist das letzte Stück Fleisch auch noch unter die Haube gekommen. Schön war es! Nennt Lucas Rosenblatt das wirklich Kruste? Oder fehlt Dir einfach der Salamander?

  7. Wie nicht anders zu erwarten, ein toller Abschluß der Rindfleisch-Nummer, kann ich im Gesamten übernehmen, prima!

  8. Toll und das schaut so lecker aus mit der gebräunten Meerettichkruste. Du haben Du und Frau L. uns eine super Woche bereitet. Vielen Dank.

  9. Bei uns wurde das mit Meerrettichsoße, Rote Beete und Salzkartoffeln gereicht, Deine(Eure) Kombination mit diesen Farben, Strukturen und Formen (inkl. Bratkartoffeln) sind viel ästhetischer und wahrscheinlich zeitgenössischer. Die Bratkartoffeln sehen aus, als ob diese roh angebraten werden?

  10. Die Meerrettich-Kruste finde ich interessant (im Gegensatz zur üblichen Sauce, die überhaupt nicht mein Ding ist). Da ich mich aber gestern am Foto Deiner Tellersülze satt gegessen habe, überlasse ich Dir gerne das Fleisch und bediene mich an den Bratkartoffeln und dem Gemüse, wenn Eva noch etwas für mich übrig läßt :-). – Und auch von mir ein Kompliment an Frau L. in Sachen Verwertung von 1 kg Rindfleisch; toll.
    Was machst Du mit dem restlichen Fleisch? Rindfleischsalat?
    Bei mir gab’s gestern Fleischsuppe mit einer Ochsenbeinscheibe und das (wenige) Fleisch, sorgfältig von Haut und Glibber befreit :-), wanderte in die Suppe (Verwertung abgeschlossen).

  11. das klingt immer so, als würdet ihr wirklich getrennt kochen, entweder oder. wirklich? macht ihr nie gemeinsam was in der küche? was macht die/der andere währenddessen? einwürfe vom esstisch aus? nicht mal „niedere dienste“?

  12. Das Fyyrwärg an Verwärtismeeglikaite vo Siedfleisch isch eifach dr Hammer gsi! Danggscheen fir die viele guete (und neye) Idee. Jetzt isch bestimmt emol e Zytli ohni Fleisch aagsait. Nichtdestotrotz freu i mi jetzt scho uf das „Jahr des Kalbs – oder so … 😉

  13. Deine Meerrettichkruste sieht köstlich aus, in ähnlicher Rezeptur vor ein paar Wochen bereits auf einer Lachsschnitte probiert – dafür lohnt sich das tränenreiche Reiben!

  14. @Rosa: Danke, ist aber nicht so unterschiedlich zu einer Rahm-Meerrettich-Sauce.

    @Elisabeth: meine Bratkartoffeln sind auch köstlich. Jede Scheibe liebevoll angebraten 🙂

    @SchnickSchnackSchnuck: dann musst Du bei diesem Gericht noch frischen draufraspeln.

    @chriesi: die klassische Krensauce ist auch sooo gut.

    @sammelhamster: das Bräunen braucht viel Hitze. Selbst Meister Rosenblatt musste seinerzeit im Fleischkurs nachbrennen.

    @nata: die Ernennung zum Rind des Jahres geht hierzulande wie bei einer Misswahl vor sich. Auf die perfekten Masse kommt an, ohne gibts keinen Preis.

    @Nathalie: mir kanns nicht genug in der Nase kitzeln.

    @aftenstjerne: was wird bitter ? der Meerrettich ? wusste ich nicht.

    @Eva: Danke, werde ich gerne weiterleiten. Am Montag bin ich wieder dran.

    @Poulette: Mit Salamander ginge es besser, den ich aber auch nicht habe.

    @Cascabel: Deine Tiefkühle ist unerschöpflich 🙂

    @Claus: Bin froh, wenns wieder was nichtfleischiges gibt.

    @Bolli’s Kitchen: Könnte auch unter Brotsufstrich gehen 🙂

    @Mestolo: die Fotos gefallen mir nicht, muss alles nochmals wiederholen wobei der enge event-Zeitplan einem kaum mehr Luft lässt.

    @Isi: ich war auch froh, mich mit anderm beschäftigen zu können. 🙂

    @Christine: die Kartoffeln mit Schale im Dampf halb garen, schälen, in 3-5 mm dicke Scheiben schneiden, anbraten. Rote Bete find ich aber auch gut dazu.

    @Charlotte: der Rest wurde mit viel Senf und Brot gegessen. Meerrettichsaucen können gut sein, aber auch banal, wenn sie als Mehlpapp zubereitet sind.

    @katha: Getrennte Küche hat sich als dem Ehefrieden zuträglicher erwiesen. Zuweilen wird der andere zu niedern Diensten (ohne Einreden) zugelassen, oder wie hier für eine Beilage. So ist Frau L. meist für die Salatteller zuständig.

    @Heidi: Semmelkren ? kannte ich nicht. Es gibt nichts neues mehr in der Küche 🙂

    @BaslerDybli: beim Tanz ums Kalb bin ich auch gerne dabei 🙂

    @ketex: mir scheint, das Rezept kommt aus der Hotelküche, da kann man viele Scheiben in kurzer Zeit bereitstellen.

    @bee: ein guter Lachs soll ja nicht mit allzuscharfem Meerrettich totgemacht werden. Bei Rauchlachs arbeite ich ihn in Frischkäse ein.

    1. das mit dem küchen- und beziehungsfrieden (oder eben nicht) kenne ich zwar sehr gut, aber ich gebe die hoffnung nicht auf und bin nach wie vor stur genug, ums immer wieder gemeinsam in der engen küche zu versuchen. aber nervenschonend ist das nicht, das stimmt. frag‘ mal den sänger 😉 (bei uns sind’s ja erst 11 jahre, ihr habt gewiss schon ein paar mehr erfahrung.)

    2. Stimmt, die Events bestimmen den Speiseplan. Dabei wär ich wirklich neugierig darauf. Dann muss es eben bald ein Blogevent „Chitarra“ geben 😉

    3. Ja, der Meerrettich. Der mag keine Hitze. Aber so schön „eingepackt“ dürfte es kein Problem geben. Kompliment an die Frau L. und die Herren L. 🙂

  15. So werde ich meinen Tafelspitz das nächste Mal auch probieren, allerdings wird das Fleisch keine 5 Tage halten, Kompliment an dich, dass du zwischendurch nichts stibitzt hast!

  16. Das sieht ja sehr lecker aus. Da ich chinesisch ein Rind bin, so nennen sie es ja, weder Stier noch Ochs, und da meine Frau H nie Siedfleisch kauft, muss ich mir das Rezept wohl auf die Liste schreiben und naach meiner Rückkehr selber zubereiten. Essen wird sie dann, da bin ich mir bei einem Rezept aus Deiner Cucina sicher, und ich werde es ihr vorher sagen.

  17. Eine sehr schöne Kruste und die Bratkartoffeln sehen perfekt aus. Frau L. hat Großes geleistet, farblich komponiert ist es nämlich auch ganz toll.

  18. Das ist der krönende Abschluss einer phantastischen Woche !
    Da bin ich sofort dabei, ich liebe Meerrettich.
    Auch die Bratkartoffeln sehen köstlich aus, Klasse gemacht !
    Diese Woche hat mir viele wunderbare und neue Möglichkeiten für ein Stück Rindfleisch gebracht… Dankeschön an Frau L., sie hat wunderbar gekocht !

  19. Rätätätäääää wir haben eine Rinderwoche (üb)erlebt! Und lauter gute Gerichte gab es. Wie man bei den dicken Scheiben allerdings 5 Tage lang zu zweit Fleisch essen kann, wo sich das Kilo Fleisch sicherlich um 15-20% beim Kochen reduziert, bleibt mir ein Rätsel.

    Die Krenkruste erinnert mich an den österreichischen, von mir gar nicht geliebten Semmelkren, daher lasse ich das in der Form lieber weg.

  20. @Ursula: der Tafelspitz ist auch das schlankere Stück.

    @Erich: wenns nicht schmeckt kann ich die Verantwortung au Lucas Rosenblatt schieben 🙂

    @nina: 2010 ist das Jahr des Tigers. Soll ich ?

    @Buntköchin: ahem, darauf hat sie kaum geachtet.

    @Karin: wenn ich nett zu ihr bin, will sie vielleicht nochmals was kochen.

    @Hannes: bodenständig, kein Traum.

    @entegut: 4cm total heute, 4cm vorgestern, 150 g für die Sülze. Es hatte noch was übrig. Mein Rätsel ist wie man zu zweit an einem Tag 800 g Fleisch essen kann. Mögen die Oesterreicher keinen Semmelkren ?

    1. Oh, dass ist aber jetzt eine Gewissensfrage! Da ich ja alles bei Dir esse, gut. Aber vielleicht könnten wir uns auf eingefärbte Lebensmittel, Tigermuster, einigen?!

  21. Diese unglaublichen Fotos. Wer macht die?
    Hast Du da einen Stylisten? Und eine Frage hab ich da noch.
    Was ist Dein Lieblingsnonfoodblog?
    lieben Gruß
    elisabeth
    P.S:
    Ich kann den Tafelspitz mit Kren meiner Uroma noch riechen manchmal….

    1. die Fotos mache ich, wie alle food-bloggerInnen, selbst. Ohne Stylist, unter grossem Zeitdruck: Kochen, Fotoaufnahme, Essen. Erkaltetes Essen schmeckt nicht.
      Siehe hier food-o-grafie.

      Mein Lieblingsnonfoodblog ? Ich kann mich nicht auf einen festlegen. Deutsche Sprache/Politik: zynaesthesie. Malerei: ellis illustration. Befindlichkeit mit Witz: the rufus. Schmunzeln: Wortteufel. Nachdenken: Elisabeth.
      Liebe Grüsse

  22. Gab’s heute hier zum Abendessen. Eine sehr schöne Alternative zu meiner sonstigen Meerrettichsauce, an der ich mich leider etwas abgegessen habe. Suppenfleisch und Meerretich gehören aber irgendwie zusammen.

  23. mmmmh einfach mmmmmh so gut hat meerrettich noch nie geschmeckt die familie meiers dankt.
    die verschiedene pizzateige haben wir jetzt alle getestet jetzt kommt der rest…es gibt viel zu tun 😉

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