So etwas wie Paparot, aber mit Radieschenblättern

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Dei ravanelli non si butta via nulla… wie die Italienerinnen sagen. Von Radieschen wird nichts weggeworfen.  Die Frage ist bloss, was soll ich damit kochen ?  Salat ? gekocht ? eingelegt ? ein Süppchen ? Alles der Reihe nach, erst das Kraut. Das wird immer so schnell gelb. Für die  roten Köpfchen wird mir bis morgen schon noch was einfallen.
Kürzlich präsentierte Jutta von Die Lorbeerkrone einen mir bis anhin unbekannten Eintopf aus dem Friaul, eine dicke Maisgriessuppe mit Spinat. Das ist es. Anstelle des Spinats nehme ich Blätter der Radieschen.  Mein Beitrag zum aktuellen event des Gaertnerblogs, betreut von Sus,

Garten-Koch-Event April: Radieschen [30.04.2010]

Zutaten
Suppe für 2 Personen:
2-3 Bund Bioradieschen mit viel frischem Grün (ca. 100 g Radieschengrün)
600 ml Gemüsebrühe
50 g Maisgries (Instantmais)
1/2 kleine Dose Maiskörner (ca. 140 g)
1 Knoblauchzehe
1 Elf. Olivenöl extra
Pfeffer, Salz
1 Tlf. frische Butter

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Kopf
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oder Kraut ?

Zubereitung
Ich bin etwas von der Rezeptvorlage von Jutta in Richtung Vereinfachung und Verkürzung der Kochzeiten abgewichen. Damit die Suppe genügend sättigt, hab ich noch etwas Maiskörner zugegeben. Deren Süsse muss durch kräftiges Pfeffern kompensiert werden.

(1) Radieschenblätter putzen, gut waschen. In kochendem Salzwasser 1 Minute lang blanchieren, in kaltem Wasser abschrecken. Ausdrücken, grob zerschneiden.
(2) Gemüsebrühe in einem Topf aufkochen, den Maisgries einrieseln lassen und 2 Minuten auf kleinem Feuer unter umrühren kochen.
(3) In einer Pfanne die zerdrückte Knoblauchzehe in Olivenöl langsam anbraten, die gehackten Radieschenblätter kurz mitdünsten. Den Inhalt der Pfanne in die Maissuppe geben, die Maiskörner zufügen und alles etwa 3-5 Minuten köcheln. Würzen mit Salz und viel frisch gemahlenem Pfeffer.

Das gibt einen nahrhaften, gutschmeckenden und erst noch billigen Suppeneintopf mit Biss. Armeleuteküche, wie ich sie liebe.

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27 Kommentare zu „So etwas wie Paparot, aber mit Radieschenblättern“

  1. das war jetzt aber normale Polenta oder die, von der Du kürzlich bei
    mir berichtet hast? Verlieren die Radieschen in der Schweiz auch immer mehr an Schärfe? Hier züchtet man ihnen nach und nach die Würze weg. Ich bin froh, wenn ich noch ein paar „scharfe“ Dingerchen bekomme, vorzugsweise aus der Pfalz.

  2. Oh, ich wusste gar nicht, dass ich die Blätter nicht an die Hühner hätte verfüttern brauchen in den letzten Jahren… tolle Idee – und es sieht verführerisch aus! 🙂

  3. Die pieksen doch immer sehr, diese Radieschenblätter, odr?

    Und, Du hast so recht, warum soll man das Zeug eigentlich wegschmeißen. Beim nächsten Radieschen tauch ich das Grüne auch in die Suppe. 🙂

  4. Fein, das gefällt mir, die Blätter noch so einzusetzen. Die Radieschen selbst sind mir am liebsten aufgeschnitten auf einem Butterbrot mit Salz, dazu viel Sonne und was Kaltes zu trinken…

  5. Wie immer genial! 🙂

    @Arthurs Tochter: Radieschen werden schärfer, je weniger Wasser sie bekommen. Deshalb sind Radieschen aus dem Treibhaus meist sehr mild. Im Sommer sollte man auf dem Markt die Radieschen kaufen, an denen noch Erde haftet. Da ist die Wahrscheinlichkeit für scharfe Radieschen höher.

    Liebe Grüße, Sus

  6. Radieschenblätter habe ich ein wenig stachelig und hart in Erinnerung (und bisher immer weggeworfen 😦 ).
    Gute Anregung, mal was damit zu probieren!
    Zum Glück gibts die Events 😉

  7. Es ist leider fast in Vergessenheit geraten, dass bei vielen Knollen (Sellerie, Kohlrabi) das Grün einen tollen Geschmack für Suppen und Saucen gibt. Die Italienerin kommt da gerade recht zur Saison 😉

  8. @AT: das war normale, gelbes Polentagriess, nicht die grobkörnige Bramata. Richtig scharfe findet man nur noch beim Bauern, der sie im Feld zieht.

    @Elisabeth: die Hühner nehmen auch Maiskörner anstelle der Radieschenblätter. Gerne sogar 🙂

    @Mestolo: Brennesseln pieksen in der Suppe doch auch nicht mehr.

    @Bolli’s Kitchen: die events bringen mich immer wieder zu neuen Ideen. Ich werde weiterhin an events teilnehmen.

    @Isi: Salz nimmt ihnen die Schärfe, aber sonst einverstanden. Ich könnte sie morgen auf einem Butterbrot bringen, nein, dazu fehlt die Sonne 🙂

    @Sus: das stimmt, die Unterschiede im Schärfegrad sind enorm.

    @sammelhamster: für die Blätter sollta man schon auf Bioware achten, das Kraut macht sich als Spinatersatz oder püriert in cremigen Suppen sehr gut.

    @bee: auf dem Markt lassen sich die meisten Kundinnen das Grün wegschneiden, das spart Abfallsackgebühren 🙂

  9. Vor einiger Zeit hatte ich einmal ein Rezept für ein Schaumsüppchen mit Radieschenblättern ausprobiert..das eher fade Ergebnis war allerdings ohne Wiederholungsfaktor. Bei diesem Rezept spielt sicherlich der Mais eine entscheidende Rolle.

  10. Vor die Stirn klopf! ausgerechnet ich Chlorophyll-Junkie lasse beim Radieschenkauf die Blätter immer wegschneiden! Dabei verarbeite ich sonst bis zu den Kohlrabiblättern alles Grüne.
    Danke Robert, jetzt hast du mir eine weitere Grün-Quelle erschlossen, mit der ich experimentieren werde. Das Stachelige geht ja durch das Blanchieren weg, wie bei Brennesseln.

  11. Die Maiskörner dürftest Du rauspicken, den Rest würde ich gerne essen.
    Die Radieschen, die meine Mutter früher gezogen hat, hatten noch wirklich Aroma und die Blätter hätte ich bedenkenlos verwendet.

  12. Das war eine gute Idee, Radieschenblätter zu verwenden. Ich mag auch gerne die Radieschensprossen, die man über den Salat, Butterbrot, etc. streuen kann.

    Rezept merke ich mir.

  13. @Rosa: haben sie.

    @Christian: die Radieschenblätter haben an sich ein feines Aroma, aber eben, zwischen Freilandware und Treibhaus gibts grosse Unterschiede.

    @Eline: die Unmengen an Magnesium, die Du dir mit dem Chlorophyll zuführst, könnte ich auch für mein Gedächntnis brauchen.

    @Claus: dochdoch, das wussten die Alten noch.

    @Linda: ich wollt ich wär ein Huhn, ich hätt nicht viel zu tun, als Mais und Mais zu picken 🙂

    @entegut: Frische Sprossen auf Salat sind gut, meistens muffeln sie aber etwas. Vie Vergnügen mit dem neuen Spielzeug, Luftschnappen nicht vergessen !

  14. Ganz ehrlich: ich bin noch nie auf die Idee gekommen, Radieschenblätter zu verwenden. Die Idee ist eigentlich super!

  15. Das habe ich gerade gelernt, meistens kann man die ganze Pflanze verspeisen — Blüten, Blätter und auch wie hier die Wurzeln.
    Bei mir gibt es diese Woche noch Baumsalat 🙂

  16. Radieschenblättersuppe als solches kenne ich, hab schon häufiger eine Rezept dazu gelesen, allerdings noch nie ausprobiert.
    Deine Suppe gefällt mir, weil sie duech die sättigende Polenta eine reichhaltige Mahlzeit ist.

  17. Das Sueppchen sieht ja sehr zum Hineinloeffeln aus. Ich werde es ausprobieren und bin schon gespannt inwiefern es sich von seiner aelteren Schwester unterscheidet!

  18. @Kirsten: nicht ? ich habe schon öfters davon gelesen.

    @kochundbackoase: Baumsalat ? Das Ernten mit der Baumsäge stell ich mir gefährlich vor.

    @Suse: Im Supermarkt ist das Kraut meistens auch nicht mehr besonders frisch. Der Sättigungseffekt hat mir bei Juttas Rezept auch gefallen.

    @tobias: und billig 🙂

    @Jutta Lorbeerkrone: kannst Du dir das leisten, bei dem Programm, das Du dir vorgenommen hast 🙂

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