Vorgestern die Edelschnecken, Cannelloni gefüllt mit Grünspargel. Gestern überhaupt kein Beitrag. Die Folge einer selbstverschuldeten Murkserei, heute ein Rezept für gewöhnliche, braune Nacktschnecken. Gekocht in der Hauptspeisengruppe im Kochkurs der Berufsfachschule Basel. Ein Rezept des Verbandes Schweizerischer Milchproduzenten. Die Absicht des Milchverbandes hat man denn auch gleich gemerkt. Ein Kilo Spargel, viel Käse und noch viel mehr Ricotta. Als Käsegericht nicht schlecht, der Spargel ging aber neben dem Käse unter. Wohl weil in der Kochschule anstelle eines milden Sbrinz nur ein ziemlich reifer und salziger Parmesan zur Verfügung stand, der dem Gericht seinen Geschmack aufgedrückt hat. Trotzdem finde ich das Gericht für alltagstauglich. Man muss dafür nur grünen Spargel, etwas weniger und milden Parmesan oder besser einen milden Sbrinz sowie einen selbstgemachten Pastateig verwenden.
Erwähnenswert ist auch das Dressing zum daneben servierten Salat aus den Gärten der Semiramis, wenn auch nicht ganz zu den Spargelschnecken passend. Davon später.
Zutaten
Vorspeise für 8 Personen
1 kg weisse Spargeln (besser grüne und 200 g mehr)
1 Tlf. Butter
1 Tlf. Zucker
1-2 dl Rahm
Salz, Pfeffer
für die Rollen:
5-600 g Ricotta
200 g Parmesan gerieben (besser einen milden Sbrinz und etwas weniger)
Salz, Pfeffer
die gekochten Spargelspitzen von oben, klein geschnitten
2 Rollen Fertigpastateig, je 125 g, ausgerollt (Kochschule halt)
50 g Butter, flüssig
Zubereitung
(1) Spargeln waschen, rüsten, schälen, quer halbieren. Salzwasser mit Zucker und Butter aufkochen, Spargelspitzen knapp weich kochen, herausnehmen und beiseitestellen, restliche Spargeln hinein geben, für die Sauce eher weich kochen, herausnehmen und in einen Mixbecher geben.
(2) Mit 1-2 dl Spargelsud und 1-2 dl Rahm pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
für die Füllung:
(3) Ricotta, fein geriebenen Sbrinz, die gekochten, klein geschnittenen Spargelspitzen mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
(4) Die Fertigpastateigrollen 1 cm überlappend nebeneinanderlegen, Nahtstelle mit Wasser bestreichen und anrollen, so dass ein Quadrat entsteht.
(5) Füllung auf das Teigquadrat verteilen, dabei rundum einen Rand freilassen, mit Wasser bepinseln, Teig am linken und rechten Rand über die Füllung schlagen, aufrollen und im Tiefkühler etwa 10-15 Minuten anfrieren lassen.
(6) Die Rolle in 2 cm breite Stücke schneiden und in eine gebutterte Form legen.

(7) die Spargelschnecken mit der flüssigen Butter beträufeln, mit Backpapier zudecken, dann im vorgeheizten Ofen bei 200°C (Mitte, O-/U-hitze) ca. 30 Minuten backen. Backpapier entfernen und weitere 10 Minuten im Ofen braun werden lassen.
Servieren mit der aufgewärmten Spargelsauce und etwas Salat.
Da macht mir das morgendliche Tee trinken wieder Freude 🙂 Das es fertigen Pastateig gibt, war mir neu.
Du hast recht! Mit grünem Spargel würde das Ganze auch noch Farbe kriegen!
Das wäre mir jetzt doch ein bißchen zu viel Käse. Da bevorzuge ich die Montagsvariante!
Den Geschmack kann ich mir mal wieder genau vorstellen. Scheint für mich das Richtige zu sein.
Da lässt sich doch sicher ein Kompromiss aus Montag und Heute finden. Die Menge an Milchprodukten macht das ganze wirklich etwas wuchtig. 😉
Ich mag dieses aufrechte Backen. Irgendwer hatte da mal was mit Kraut im Nudelteig, ziemlich ähnlich..
Manchmal darf’s ruhig etwas mehr Käse sein….ich find’s toll. Und was war jetzt mit dem Dressing?
Ich hatte vorgestern abend einen Kompromiss aus deinen beiden Varianten (ohne die heutige zu kennen): Cannelloni mit Grünspargel-Topfen-Fülle und mit mildem Schweizer Höhlen-Bergkäse. Ich werde die Fotos heute einstellen.
Du hast völlig recht: Käse passt am besten zu Grünspargel und er sollte mild sein.
Zu Pfingsten werde ich eine weitere Edelvariante im Rahmen eines Menüs ausprobieren: mit weissem Spargel und relativ aufwändig. Mal sehen.
Ha, ich lag richtig. 😉
Und nein ich habe nicht gegüxelt, das war einfach logisch. 😉
Schö wieder von dir zu lesen! Mit dem Portiönchen auf dem Teller hätte ich nicht genug. Wahrscheinlich darf man nur so wenig essen, da man schon die Tagesrastion an Kalorien verspeist hat. Ich mags auch lieber zart mit dem Spargel. Parmesankäse ist ja gut, aber manchmal übertönt er den Rest.
Das sieht wieder so lecker aus!
A magnificent dish! Those pasta rolls must taste delicious!
Cheers,
Rosa
Optisch und ich glaube auch geschmacklich gefällt mir die Edelvariante vom Montag doch besser.
@Mestolo: ein Convenienceprodukt, fertig ausgerollt. Schmeckt mir aber nicht.
@Heidi: und mehr Spargelgeschmack.
@Nathalie: wir lieben Käse, aber hier wäre weniger mehr.
@nata: da wirst Du zur Verwunderung der Enten zweimal um den Ententeich rennen müssen.
@Evi: das Rezept lässt sich auf einfache Weise verbessern, mehr vom kräftigeren Grünspargel, weniger Käse. An die Krautschnecken mag ich mich auch erinnern. Ich glaube das war bei Petra (Brot und Rosen).
@Sandra: der Dressing kriegt einen eigenen post, Cecilia Bartoli will auch wieder mal einen Auftritt.
@Eline: Liebe LeserInnen, heute nachmittag Eline anklicken und da findet ihr die Version, wie ich sie mir vorstelle.
@zorra: Hätte ich ein foodie-riddle draus machen sollen ? 🙂
@Magdi: was hast Du denn, ich war bloss einen Tag weg und ihr kocht doch alle so gut, dass ich mir ein Fernbleiben je länger je mehr leisten darf und werde 🙂
@nina: das macht die Erdbeere !
@Rosa: nach Parmesan invecchiato.
@Linda: für Edelvarianten fehlt auch hier meist die Zeit und oft auch die Geduld.
Ich nochmal. Die „Krautkrapfen“ gab es auch bei Hannes (guggenberger). Er nannte sie Schwäbische Mehlsäcke.
Du hast vollkommen Recht. Nur müßtest du uns vorwarnen: ab heute gibt es nur mehr 2 Einträge die Woche, oder so.
Du bist wie eine schweizer Uhr, die normalerweise nie nachgeht!
Das wäre ein Gericht für einen langen Wintertag an der frischen Luft. Danach zehn Schnäpschen und einen Liter Fencheltee zum verdauen. Da hast Du wirklich mächtig (etwas) gekocht.
Also diese Spargelnudelricottawurstschnecke finde ich sehr gut.
Da muss man höllisch aufpassen, dass die Nudelteigzipfeln nicht knochenhart werden.
Da war ich ja in punkto Fülle neulich mit meinen Kochwunsch-Spargelmaultaschen gar nicht so weit entfernt. Dem weißen Spargel scheint man mit der Zeit ohnehin die Bitteraromen wegzuzüchten, bald ist er mit jedem halbwegs würzigen Käse nur noch Beiwerk 😐
Hauptsache, es gab gestern was zu essen im Hause L.
Obwohl der morgendliche Blick in den Feedreader ja schon etwas enttäuschend war – ohne Nudeln 😀
Das sieht aber schon lecker aus. Vielleicht bekommt der Spargel noch mehr Bumms, wenn man ihn vorab brät, statt dünstet?
Den Käse würde ich auch ein wenig reduzieren, es ist ja schade, wenn der Spargelgeschmack zu stark übertüncht wird. Sonst gefällt mir die Idee aber sehr gut!
@Linda: hätte ich meine als „Schweizer Käsesäcke“ benennen sollen ?
@Magdi: ab 1. Juni gibts Warnungen 🙂
@Susa: ich empfehle Spargelschnaps.
@entegut: das gibt den richtigen Nudelbiss. Enten tauchen sie kurz ins Wasser, bevor sie Nudeln hinunterwurgeln.
@bee: das hat auch mit den deutschen Sandböden am Rhein zu tun. Sand gibt geschmacksarme Spargeln, auf schweren Schweizer Böden schmecken sie intensiver, sind jedoch auch viel schwerer zu stechen.
@sammelhamster: Heute mittag gabs Nudeln mit pesto, sagenhaft gut.
@SchnickSchnackSchnuck: bin inzwischen auch beim Braten angelangt. Und es schmeckt.
@Christina: Elines Rezept gefällt mir aber noch besser.
Deine Schnecken ist ja köstlich – ich kämpfe dagegen immer wieder gegen die nervigen im Garten 😦
Sieht auch super aus – ich höre schon meine Herren, ja, aber ohne soviel Aufwand kann es auch schmecken 😉
Viele Grüße
Ups, es soll natürlich heißen „sind“ und bezieht sich auf die beiden Beiträge zum Thema „Schnecken“
Huch, woher weißt du, dass ich nackt bin!??? 😆
Mit grünem Spagel kann stelle ich mir das wunderbar vor, den grünen mag ich sowieso viel lieber.
Parmesan, aber nicht zu viel, passt ausgezeichnet zu grünem Spargel, das habe ich schon bei einigen Gerichten feststellen können.
Spargelschnecken könnten eine Idee für das kommende Pfingstwochenende sein.
@Petra: was ich im Garten pflanzen sollte, steht hier seit 2 Wochen auf den Fensterbrettern und wartet auf besseres, wärmeres Wetter. Indessen müssen sich die Schnecken mit gewöhnlichem Gras abfinden.
@Elisabeth: Huch, der Dialekt. Ich weiss, höre, sehe und sage überhaupt nichts mehr 🙂
@Chaosqueen: im Moment ist es schwierig, einheimischen grünen Spargel zu bekommen, die Temperaturen sind einfach zu tief.
Das mit dem fertigen Pastateig könnte hier in meiner Gegend noch eine Weile dauern 😦 In Rom kaufe ich oft fertigen Pastateig (der natürlich bester Qualität ist) und experimentiere viel mehr. Hier habe ich oft nicht die Zeit und die Lust selber den Nudelteig für aufwendige Zubereitungen vorzubereiten. Aber bei solch einem Rezept kriegt man gleich Lust dazu
Sehen wie immer toll aus, aber wie wäre es mal mit „Escargots de Bourgogne“ oder steht da Frau L. dazwischen?