Lauwarme Borlottibohnen, Thon, Zwiebeln. Salatsauce. Nichts Besonderes, wenige Zutaten, ein einfaches Sommergericht für leicht kühle Sommerabende, wie wir es in Rom vor 40 Jahren beim Bohnenkoch in der Trattoria Er Faciolaro, Via dei Pastini 13, gleich hinter dem Pantheon, gerne gessen haben.
Zutaten
Hauptgericht für 2 Personen
250 ml Borlottibohnen
1 Dose bester Thunfisch an Olivenöl
1 kleine, rote Zwiebel in Streifen
1 Stange Staudensellerie (weggelassen, war keiner da), kleingeschnitten
gleiche Teile (je ein Schöpflöffel)
Olivenöl extra
Rotweinessig
Rotwein
Salz, Pfeffer
1 Bund glatte Petersilie
Zubereitung
(1) Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Wasser abgiessen. In frischem, leicht gesalzenem Wasser garkochen. Bei unsern Bohnen dauert das rund 20 Minuten. Bei spindeldürren, jahrelang gelagerten Bohnen ist die Versteinerung oft so fortgeschritten, dass empfohlen wird, das Wasser nicht zu salzen oder eine Prise Natron zu verwenden.
(2) Bohnen abgiessen, Flüssigkeiten beifügen, würzen, allenfalls nochmals leicht erwärmen. Zum Schluss den abgetropften Thon und die Petersilie zugeben.
Anmerkung
Anstelle von Wein und Essig kann man auch sehr gut Zitronensaft verwenden, anstelle von Petersilie Salbeiblätter.
Ha, da haben wir ihn wieder den Stangensellerie;-) Das sind mir die liebsten Salate, einfach aber gschmackig und dazu noch lauwarm, herrlich…
Ach ja, so ein lauer Sommerabend in Rom…das wäre jetzt nett 😀
Für Nebenwirkungen konsultieren Sie bitte …
Jedes Böhnchen ein Tönchen? Mich kann es nicht stören, Basel ist weit. Ich mag solche Salate sehr, Helen nicht so, wegen der im Volksmund bekannten, jedoch nicht bei allen eintretenden Nebenwirkung.
A marvelous salad!
Grüsse,
Rosa
„nichts besondereres“?
1. gute bohnen – erst mal bekommen (gekocht oder selbst aus trockenen – richtig! – kochen)
2. guter thunfisch – erst mal wissen, welcher das ist und wo man ihn bekommt
3. genügend säure, dass der salat bloß nicht fad ist – aber die grenze zu „zu sauer“ ist ein schmaler grat (hängt auch vom essig und seinem säuregehalt ab)
ich liebe solche salate, aber dass sie richtig gut schmecken, ist nicht gar so einfach, wie du uns glauben lässt… (deiner bestimmt.)
btw: je ein schöpfer was? öl, essig, wein (welchen hast du verwendet?)?
Rom vor 40 Jahren, ich möchte mich zurückbimen lassen. So ein ähnliches Gericht gibt es in Dosen zu kaufen, ist sicher mit deinem nicht zu vergleichen. Ich habe immer gehört, dass man das Bohnenwasser nicht salzen soll. Vielleicht gibt es bei uns nur die versteinerte Sorte.
Allein die Liste der Zutaten klingt verlockend… 🙂
und das Foto… wie immer… zum Anbeißen… 🙂
Ach, ist das lecker!
@Birgit: der knackige Geschmack von Staudensellerie ist unvergleichlich. Unverzeihlich, dass er bei diesem Teller fehlte.
@sammelhamster: och ja, das möchte ich auch gerne
@Erich: Allesfresser sind genetisch im Vorteil 🙂
@Rosa: ist das nicht etwas übertrieben ?
@katha: hab eben unsern Schöpfer nachgemessen, ca. 35 ml
@Magdi: fürs zurückbeamen gibt es in Rom ganze Büchlein mit Ansichtskarten in jeweils 2 Ansichten zu kaufen, einmal als transparente Folie wie es heute aussieht, darunter wie vor 2000 Jahren.
@Elisabeth: den Wein aus der Zutatenliste kann ich empfehlen 🙂
@nina: sag ich ja.
danke fürs nachmessen. ist ja ein süßer schöpfer. ich hatte im ersten moment an meinen großen gedacht, da haben mindestens 75 ml platz.
hab‘ mich schlecht ausgedrückt: welchen rotwein hast du verwendet?
unsern Haus-koch-rotwein, ein Gigondas.
Auch fuer mich der Sommersalat…am Meer!
Jetzt müsste es doch auch langsam wieder frische Borlottibohnen geben, muß morgen am Markt mal nachfragen. Hülsenfrüchtefrust hat mE nämlich meist eine ganz bestimmte Ursache-die Bohnen, Erbsen, etc. sind überlagert und beim besten Willen nicht mehr richtig weich zu kriegen, egal, was und wie mans anstellt.
Sind Bohnen typisch für Rom? Früher hat sich ja halb Europa von Hülsenfrüchten, Zwiebeln und Kohl ernährt, wie ich bei meinen Recherchen schon etwas überrascht festgestellt habe.
Rom hat einen Bohnenkoch? Finde ich toll. Den Salat auch. Wobei mir der Stangensellerie als Frischekick wichtig erscheint. Wenn ich mich von meiner letzten Bohnennorgie erholt habe, werde ich das Rezept mal nach kochen.
Überlagerung: Wie gerade anlässlich der Käferbohnen diskutiert: wenn Natron schon nicht für Weichheit notwendig ist, dann hilft es vielleicht , die Bohnen leichter verdaulich zu machen? Oder ist das wieder mal einer der vielen Kochmythen, wie der Kork zum Oktopus?
Thunfisch steht nicht mehr auf meiner Einkaufsliste (ich bin dieses Tierleides satt) – Bohnen iVm Staudensellerie munden auch ohne – derzeit mag ich puristisches Essen sowieso besonders gerne.
Vor oder nach dem Kochen salzen ? Ich habe die Bio Borletti Bohnen heute im Coop gekauft. In zwei Pfannen je 500 g Wasser zum kochen gebracht. In eine Pfanne 5 g Salz gegeben, dann in beide Pfannen je 100 g uneingeweichte Bohnen gegeben. Deckel drauf und sanft geköchelt. Nach 60 Minuten waren beide Bohnen noch zu knackig. Al dente waren beide nach 80 Minuten. Ein Unterschied in der Bissfestigkeit zwischen den beiden Bohnen war nicht feststellbar. Dafür gibt es eine wissenschaftliche Erklärung. Das Kochsalz schliesst die Poren der Bohnen. Daher dauert theoretisch der Kochvorgang im gesalzenen Wasser länger. Da die Bohnen aber keine Poren haben spielt es überhaupt keine Rolle ob vor oder nach dem Kochen gesalzen wird. Hinweis auf der Packung, Fettgedruckt, erst nach dem Kochen salzen, haha..
@Jutta: dafür würde ich nicht extra in der Metro nach Ostia oder Fregene fahren wollen 🙂
@duni: ich schaue drauf, sie an einem Ort zu kaufen, wo Umsatz herrscht, bei einem Italiener.
@Petra: das hat nichts mit Rom zu tun. Bohnen sind überall Arme Leute Gerichte gewesen.
@Eline: Das ist eine ganz einfache Trattoria mit etwa einem Dutzend Bohnengerichten, Standard wie in einer Pizzeria. Die Natronzugabe erfolgt gemäss Hervé-This, um die Pektine der Zellwände zu spalten, die sonst in saurem Milieu fester halten als in leicht basischem. Zudem um das Kalzium in hartem Wasser zu binden.
@Christine: wie passend, bin gerade auch auf dem Einfachheits-trip 🙂
@Hunk: Um getrocknete Bohnen zu rehydratisieren muss Wasser ins getrocknete Zellinnere gebracht werden. Ich meine, dass Zellwände nach dem Trocknen schon porös sind. Wichtig ist, dass während des Anquellens kein Salz im Wasser ist. Ideal wäre sogar, leicht warmes Wasser zum Einweichen zu verwenden. Nach der Vorquellung (Einweichen) salze ich das Wasser vor dem Kochen. Nach dem Kochen gesalzen, bringt man kein Salz mehr in die Bohnen und sie schmecken fade.
Selten habe ich ein Gericht so schnell nachgekocht: Heute Morgen Dein Rezept gelesen. Nachmittags beim Gemüsehändler frische Bohnen (weiß mit rosa Flecken) und Staudensellerie gekauft. Tunfisch hatte ich noch im Vorrat. Ein Restchen Rotwein war auch noch da. Und heute abend habe ich den Salat gegessen. Köstlich! (und alltagstauglich!) Danke!!!
Gerichte die 40 Jahre „halten“ müssen gut sein!
Mich gluschtet dieser Salat auch, bin aber gleicher Meinung wie Christine, so dass Thunfisch (leider, leider) nicht mehr auf unserem Speiseplan steht.
@Ute-S: sogar mit frischen Bohnen, Das hab ich noch nie probiert.
@kulinaria: Gerichte halten im Gedächtnis oft länger als wichtige Ereignisse.
@Stefanie: Dein konsequentes Verhalten ist nur zu loben. Soweit bin ich nch nicht.