Grenzland 2010: Val Bregaglia II, Sottoporta

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Bondo, Palazzo Salis

Die Gemeindeteile Bondo, Soglio und Castasegna, die unterhalb der Talsperre von Promontogno liegen, werden zur „Sottoporta“ gezählt. Über Soglio habe ich 2007 bereits berichtet.

Bondo liegt etwas abseits der Hauptstrasse an der Mündung der Bondasca. Promontogno wie Bondo wurden im Jahre 1621 von der spanischen Soldateska niedergebrannt, später aber wieder neu aufgebaut.

Auffallend der Palazzo Salis, erbaut 1766–76 für den bündnerischen Gesandten Graf Hieronymus von Salis-Soglio und seine Gattin, Gräfin Mary Fane aus dem Hause der Earl of Westmoreland. Der Palazzo wird im Sommer noch heute von einem englischen Zweig der Familie von Salis bewohnt. Deshalb muss man sich am Gartentor die Nase plattdrücken. Der Garten  ist ein schönes Beispiel der damaligen italienischen Gartenarchitektur.

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Bondo, Palazzo Salis
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Nase platt drücken

Inmitten des Dorfes Bondo finden wir den achteckigen Brunnen und unweit davon die romanische Kirche zu San Martino (1250 geweiht) mit ihrem „campanile romanico“ und den 1960 aufgefundenen Fresken.

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Bondo Gassenbild
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Bondo San Martino

Bei einer früheren Renovation (1960) wurden in Schiff und Chor Wandmalereien lombardischer Künstler im Stil der Frührenaissance aus der Zeit von 1485-1500 entdeckt und restauriert. Auf dem Abendmahl ist Jesus, und die Apostel Judas und Johannes zu erkennen. Auf der Tafel erkennt man Wein, Osterlamm, Fische, Krebse und Artischocken !

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in ristauro seit 2010
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man beachte die Reichhaltigkeit der Speisen auf der Tafel !

Am Weg von Bondo nach Promontogno trifft man auf die Crotti, die von hohen Kastanienbäumen beschattet sind. Hier wird an warmen Sommerabenden Boccia gespielt. Und vermutlich Wein dazu getrunken.

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Quellen: wiki, graubündenkultur und Historisches Lexikon der Schweiz

8 Kommentare zu „Grenzland 2010: Val Bregaglia II, Sottoporta“

  1. Jedenfalls schon mal ein hinreichender Maßstab, um zu sagen, ob die Wirte der Gegend ein göttliches Mahl auftischen können 😉

  2. Wunderschöne Sommerimpressionen – die gut tun, obwohl ich auch den Winter liebe 🙂 Die Gegend ist so traumhaft schön, da zieht es mich hin…

  3. @Kitchenroach: zum Zeitpunkt der Malerei waren es Bündner, ein paar Jahrhunderte früher Deutsche, noch früher Römer 🙂

    @bee: al fresco Maler waren dazumal gesuchte Leute. Die mussten angemessen verköstigt werden. Vom eigenen Tisch auf den Tisch des Herrn zu schliessen ist jedoch ein kühner Sprung.

    @SchnickSchnackSchnuck. ich auch, besser als Barock.

    @Rosa: alles von Baumeistern ohne Architekten gebaut 🙂

    @the rufus: die hatten es mehr mit Meeresgetier.

    @Elisabeth: das Himmelbett wird ein Kommentar später gleich angepriesen 🙂

    @Michael: das Restaurant habe ich schon mehrfach besucht. Das Himmelbett leider noch nie.

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