
Petra von foodfreak sei Dank. Während sie frisches „jenseits der ausgetretenen Pfade der Auberginenwelt“ zubereitet, bringt sie mich auf die Idee, dem Wegweiser auf den breiten Trampelpfad zu folgen. Ich mag die breiten Trampelpfade. Sie sind schnell, bequem, man verirrt sich nicht, man weiss im Voraus, wo der Weg hinführt. Nicht wie auf dem pietistischen Plakat aus dem Jahre 1868 mit der Eisenbahn in die Verderbnis, sondern in die Campana: Parmigiana di Melanzane. Klassisch zubereitet immer ein Genuss. Auf deutsch klingt das furchtbar, erinnert an eine medizinische Anwendung: Auberginen-Tomaten-Käse-Auflauf.

Zutaten
für 2 Vorspeisenportionen, mit einem grossen Salat ein leichtes Mittagsmahl
1 ovale Aubergine, ca 300 g
1 Ei
Mehl
Olivenöl extra
Salz, Pfeffer
2 Knoblauchzehen, gehackt
700 g geschälte Tomaten, gewürfelt
150 g Büffelmozzarella
50 g geriebener Pecorino oder Parmesan
ein kleiner Bund Basilikum

Zubereitung
(1) Auberginen quer in 4 mm dünne Scheiben schneiden, dazu nehme ich den bequemen Weg, die Aufschnittmaschine, beidseitig salzen und 15 Minuten stehen lassen. Abspülen, mit Küchenpapier gut trocknen.
(2) Ei verquirlen, die Auberginenscheiben leicht bemehlen und darin wenden, in Olivenöl backen. Anschliessend nebeneinander auf Küchenpapier legen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

(3) Den Knoblauch in wenig Olivenöl leicht anrösten, die klein gewürfelten Abschnitte der Aubergine mitrösten, Tomaten zugeben und 30 Minuten zu einer dicken Tomatensauce köcheln. Mit Pfeffer und Salz würzen.
(4) Ofen auf 180°C vorheizen. In einer passenden Form Tomatensauce vorlegen, mit den gebackenen Auberginenscheiben 5 Türmchenfundamente bilde, darauf eine Schicht würfelig oder hauchdünn geschnittenen Mozzarella füllen. Ein Löffel Tomatensauce darauf, dann wieder Auberginenscheiben etc. bis alles verbraucht ist. Zuletzt mit Pecorino bzw. Parmesan bestreuen. Die Form ca. 15-20 Minuten in der Mitte des vorgeheizten Ofens backen.


eine einfache, aber wunderbar schmeckende Vorspeise. Mein Beitrag zum Garten-Koch-Event Aubergine, betreut von Sus. Keine Angst, ich fange nicht an, wieder dauerzubloggen. Die events und das Verfalldatum der Gemüse drängen.
Die steht schon lange auf meiner Liste.
sieht wunderbar aus.
Das ist aber auch ein besonders hübsches Auberginen-Türmchen, und Parmigiana liebe ich, vielen Dank für Dein Wandeln auf bekannten Pfaden 🙂
Och wie schade (das mit dem Dauerbloggen) jeden Tag so was Feines , warum nicht?
Habe ich auch lange nicht gemacht. War auch nie so dekorativ wie deins.
Bei dir sehen sogar die dämlichen Auberginen zum hineinbeissen aus! Ich habe sie bis jetzt immer kompostiert.
liebe Grüsse vom Muger
Das sieht sehr lecker und sommerlich aus! Ein perfektes Gericht.
Grüsse,
Rosa
Jetzt verdichtet sich auch die Nachfrage bei Mestolo ob der dünn geschnittenen Aubergine! Wie heißt denn das Alles-Schneidende Küchenwunder?
Und ja, klassisch, glücklich und köstich (unreine Alliteration) mutet deine Vorspeise an. Und diese musige Tomatencreme dazu. Ich hole mir gerade noch einen Stuhl, dann setze ich mich dazu :)!
Gerade das leicht Schiefe macht diese Türmchen doch so dekorativ! Ich hätte gerne gekostet.
Der breite Weg wird genommen, wenn es schnell gehen muss, ansonsten wähle ich auch immer wieder gern einen neuen…
… hatte mir schon Sorgen gemacht ….
Do i mit Aubergine grad gar nit ka aafo, han‘ i mi usgiibig mit em zwaite Helge beschäftigt und uf dr Website vo Biblos die nit usgschriiibene Värs zämmegsuecht. Dä Kinschtler het sich sinerzyt grad eglai Arbet gmacht zem d‘ Wääg vo de Laschter und und em wòòre (?) Glygg z‘ bämsle.
Hoch interessant !
Was habt ihr denn alle mit dem fettsaugenden Auberginen? Wenn man sie lang genug brät (nicht bis zu Briketts, aber lang genug) geben sie das Fett wieder ab. Jedenfalls meine. 😉
Das erinnert mich an Mahlzeiten des Herrn Montalbano…buonissimo!
@Mestolo: vor lauter neuen Kreationen darf man das altbewährte nicht vergessen, geht mir genau so.
@chezuli: Danke.
@foodfreak: Danke für den Kochsteilpass 🙂
@Sybille-Anna: diese Woche noch, dann gilt wieder Mo-Mi-Fr.
@Freundin: auch wenns aus einer Gratinform herausgeschnitten wird, schmeckts gut. Für 2 war mir das zuviel.
@der Muger: Am Freitag gibts etwas auberginenfarbiges ohne Aubergine. Tolle Farbe.
@Rosa May: geht auch im Herbst und Winter.
@Micha: das ist eine Graef Master M9. Hab ich mir aus Deutschland kommen lassen.
@Eva: der Mozzarella war schuld am Rutschen 🙂
@Suse: ich bin da als Koch leider nicht so frei. Was Frau L. nicht schmeckt, muss ich alleine essen.
@Nathalie: nach den Ferien ist man halt erholt 😉
@Basler Dybli: mich fasziniert das Bild schon seit meiner Jugend, weil es darauf so viel zu sehen gibt.
@zorra: das werde ich nächstens ausprobieren. Ich will noch eine moderne Version der Parmigiana zubereiten.
@Vanessa: Menschen, die gerne gut essen, sind mir sympahisch. Muss ich mal lesen.
Wenn man in alles und jedes Sahne, Crème fraîche, Sauerrahm usw gibt dann kann man sich doch nicht wegen diesem bisschen Olivenöl beschweren. Melanzane schmecken erst mit Öl gut, basta! Ich mache sie genauso, nur ohne Ei:)
Der geübte Speisekartenlyriker würde es als Parmigiana von der Gartentomate und Aubergine bezeichnen 😉
Lovely !! and yummy in the same time
vorspeise? wieso vorspeise! eine lieblingsspeise, und damit auch eine hauptspeise.
Welch‘ ein Name für ein wundervolles Gericht! Sieht wieder oberlecker aus. Wird nachgemacht! Und mit dem Öl abgeben muß ich Zorra recht geben. Vielleicht noch eine „Erleichterung“ von mir. Ich gebe die Auberginenscheiben in stark gesalzenes Wasser zum ziehen und tupfe sie dann trocken. Geht irgendwie schneller – und das schätze ich ja sehr 😉
Nach anfänglichem Misstrauen gehören Auberginen längst zu meinem Lieblingsgemüse. Deine Parmigiana de Melanzane werde ich demnächst nachkochen.Tomate und Aubergine sind ein ideales Beilager 😉 Fettig sind meine Auberginen nie. Ich pinsle die Scheiben unbehandelt dünn mit Olivenöl ein und brate sie dann ohne weitere Fettzugabe in einer beschichteten Pfanne knusprig goldbraun. Oder ich tauche die Auberginenscheiben in einen mit Safran gewürzten Ausbackteig und frittiere sie. Darüber kommt dann flüssiger Honig mit einem Schuss Muskatellwein….
@Magdi: normalerweise pinsle ich sie mit Öl ein und brate sie.
@bee: die Worte „sonnengereift“ und „handgepflückt“ fehlen noch.
@Antonina: parmigiana, made with eggplant slices dipped in egg, is typical of the interior of Campania.
@katha: hier gibts jeden Tag Lieblingsspeisen, ich kann mir keine Resten leisten 😉
@Hanne: dass die Auberginen einmal aufgesaugtes Öl wieder abgeben, kann ich mir nicht so recht vorstellen. Ich pinsle sie nur mit Öl ein. Ob das salzen überhaupt nötig ist, kann man sich streiten, da die heutigen Züchtungen kaum mehr bitter sind. Wenn man trockenes Salz aufstreut, wird etwas Wasser entzogen, und das ist für nachfolgendes anbraten auch nicht schlecht (hoffe ich)
@Margit Kunzke: ich beabsichtige, noch eine moderne Version zuzubereiten, da brauche ich knusprig angebratene Scheiben. Da kommt mir deine Methode zu Nutz.
So können die schiefen Türmchen noch zu Berühmtheit gelangen ~ schnell, schnell, bevor sie vernascht werden, denn ich hab sie zum Fressen gern!!!! 🙂
Liest sich wie immer soo gut! (Das L-Wort benutz‘ ich nicht.)
Aber ich frage mich, wer Türmchen Nr 5 essen durfte. 😉
Mit einem Auberginenverweigerer an meiner Seite, komme ich selten in den Genuss dieser Lieblingsspeise. Immerhin optisch kann ich sie hier geniessen.
Ich vertraue der Eier-Ölabwehr-Methode allerdings nicht wirklich. Saugt doch verquirltes Ei und Mehl selbst viel Öl an (Pariserschnitzel-Panier).
Passt zum Spätsommer. Tolles Gericht
DAS ist mein absooooluuuutes Lieblingsessen!!!! DAS könnte ich jeden Tag essen (und tue es auch häufig)… aber bei Dir sieht es wundervoll aus – vielen Dank!
Ein herrliches Gericht … wie für mich geschaffen ;o)
Das Ich das nachbastle … da kannst Du Dir Sicher sein .
Übrigens :
Ein bekannter Sternekoch ist der Meinung man sollte die Auberginen bemehlen und dann für ein klitzekleines Sekündchen in eiskaltes Eiswürfelwasser tauchen und dann braten, so würden sie nicht so viel Fett aufsaugen .
Hab´s ausprobiert, es spitzt wie der Teufel doch er hat Recht .
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend
Lg Kerstin
@Elisabeth: sie sind bereits umgekippt 😦
@twocents: Frau L. guckt auf ihre Linie, ich nicht 🙂
@Eline: im Unterschied zur Schnitzelpanier habe ich hier keine saugenden Brotbrösel drin. Auf den Auberginen ist nur ein Hauch Mehl, um das Ei besser haftend zu machen. Im heissen Öl gerinnt das Ei sofort und lässt nix mehr durch.
@tobias kocht!: der geht mit Dosetomaten auch im Winter.
@Sabine: ich esse das als breit geschichteten Auflauf ebenso gerne.
@Kerstin: der Stärkepapp bildet offenbar eine Schutzschicht. Für die nächsten Auberginen habe ich nun zwei, drei gute Vorschläge. Danke.
Wenn der Sommer leise Auf Wiedersehen sagt. Köstlich – mit allem was ich mag! Ich muss unbedingt am Freitag auf dem Bauernmarkt nochmal Auberginen und Tomaten kaufen.
Um die Aufschnittmaschine beneide ich dich. Ich hätte auch so wahnsinnig gern eine. Ob es was hilft, das ich dieses Jahr auch noch Geburtstag habe;)
wir hatten seit 30 Jahren eine billige von Bosch mit gezacktem Messer, die war aber nur für Brot brauchbar. Die neue hat ein glattes Messer und schneidet auch Fleisch sehr dünn. Ich habe mir eine solche seit Jahren gewünscht, aus Platzmagel wurde der Wunsch immer wieder verschoben. Nun habe ich 5 Kochbücher rausgeschmissen, und da steht sie, mitten im Büchergestell 😉
Was für eine Arbeit! Was für ein Streß! Besonders der, die Türmchen rechtzeitig zu photographieren bevor sie umfallen und/oder kalt sind.
Liebe Grüße, Sus
Wichtiger Tip, das mit dem Längsschneiden! Als ich sie das erste Mal zubereitet habe, hab ich für 8 Personen kleine runde Auberginenscheiben gebraten. Stun-den-lang… Dabei wurde das im Silberlöffel, aus dem ich das Rezept hatte, sogar extra erwähnt. Dort wird das Ei übrigens erst beim Zusammenbauen mit in der Auflaufform verteilt.
Heute gekocht. Als Beilagen ein paar unschuldige Lammkottelets und Rosmarinkartoffeln dazu. Sehr, sehr, sehr lecker! Vielen Dank für die Bastelanleitung, das gibt es jetzt häufiger!
@Sus: für 2 Personen zu kochen ist nicht so schlimm.
@tina: den Silberlöffel besitze ich leider nicht. Woher ich das mit dem Anbraten in Ei habe, weiss ich nicht mehr. Für 8 Persnen muss man das schon rationeller machen.
@Gregor: es geht, wie schon erwähnt, auch einfacher.
auberginen anstatt frittieren im grill toaster grillen. schmeckt dann ohne fett leichter und besser
Bin gerade über das Bild gestolpert.. Faszinierend! Hast du alle Bibelstellen brav nachgeschlagen? 🙂