Kürbiskernbrot aus dem Steirereck

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Oesterreichs guter Kern

Hat mir doch kürzlich eine stille Leserin aus Wien eine Dose eines prämierten Steirischen Premium Kürbiskernöls zugesandt. Einfach so. Mit einem langen, handgeschriebenen, liebevoll verfassten Brief. Keine Werbung, nur um das gleich klarzustellen. Ein richtiges Geschenk ! Der Brief wie das Kernöl. Gar nicht einfach, mir etwas zukommen zu lassen, da in meinem Impressum bewusst keine Adresse steht. Liebe Frau F., tausend Dank dafür !

In einem alten Gourmetheft aus dem Jahre 1989 fand ich ein Kürbiskernbrot aus dem Steirereck in Wien, also noch aus Zeiten, in denen Helmut Österreicher dort kochte. Das Brot eines Kochs, nicht eines Bäckers. Das wird gerührt, nicht geknetet. Das buk ich.

Zutaten
120 g Kürbiskerne
250 ml Wasser
15 g Frischhefe
220 g Weizenvollkornmehl (Ruchmehl)
2 Elf. Sesamkörner
5 g Salz, Pfeffer aus der Mühle
Koriander
3 Elf. Kürbiskernöl

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Ölzugabe, dunkelgrün

Zubereitung
(1) Die Kürbiskerne trocken rösten, dann kalt stellen und grob hacken. Die Hefe in zimmerwarmem Wasser suspendieren, Mehl, Sesam und die Gewürze untermischen. Die Kürbiskerne und das Kernöl in die Grundmasse geben und gut mischen. Den Teig zweimal ca. 45 Minuten gehen lassen, danach jedesmal umrühren. Den Rührteig zuletzt in eine gefettete Kastenform geben.

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Gegangen, ab in den Ofen

(2) In der Form nochmals 30 Minuten gehen lassen. Im 220°C (L.: 225°C) heissen Ofen 30 Minuten backen und nach dem Abschalten noch etwa 10 Minuten im Ofen belassen.

Das Brot ist einige Tage haltbar und schmeckt ein, zwei Tage nach dem Backen besonders gut. Einzigartiger Geschmack nach Kürbiskernen. Mehr geht nicht. Ideal als Brotbeilage zu Käse. Oder zu Tafelspitz.

38 Kommentare zu „Kürbiskernbrot aus dem Steirereck“

  1. Das find i richtig nätt vo dere Dame. Und dass du di mit eme feine Rezäpt (näbscht gluschtige Helge) und liebe Wort doderfir im Blog bedanggsch isch ebeso lieb.
    P.S. Riehre statt knäte bi Brot, das passt mr. I wird sicher bald emol mi Maschine aawärfe.

    1. Ich bin immer wieder überrascht und ein wenig stolz, dass ich deine Kommentare sinnerfassend lesen kann.
      Liebe Grüße! 😀

      1. Kompliment, weiter so ! Nun werde ich zur Motivation mal „einen Gang höher“ schalten. 😉
        Liebe Grüsse zurück.

  2. Kürbiskernöl ist wirklich ganz wunderbar und was für ein schönes Geschenk.
    Das Brot werde ich sicher nachbacken.

  3. Toll, wieder ein Rezept wo ich meine Kürbiskernvorräte aufbrauchen kann. Auch ich als nicht ganz „backsicher“ trau mir ein gutes Resultat hier zu. Danke!

  4. Oh, das schaut aber lecker aus ….. und mein Frühstücksbrot sieht ganz plötzlich ganz unappetitlich aus…. 😉

  5. Kürbiskernöl liiiiebe ich sehr, mag es besonders über Wurstsalat.
    Dieses Brot schreit danach von mir gebacken zu werden 😉

    Merci vielmals für dei Inspiration!!

  6. WoW, Robert geht unter die Bäcker!
    Das dus kannst, war mir lange klar. Aber ich weiß ja: Hauptnahrungsmittel *Pasta*.

  7. Meine Schwester wollte mir eine Flasche Kürbiskernöl schenken und ich habe nein gesagt, da ich nicht wusste was damit anzufangen, schade für mich ! Jetzt muss ich warten bis zur nächsten Ernte.

  8. zu tafelspitz, du bist aber mutig, sowas zu schreiben, da riskierst du nachbarschaftliche verstimmungen 😉 im ernst: zu rindfleisch in essig und öl/rindfleischsalat wäre es wahrscheinlich wirklich sehr gut geeignet. mit dem kernöl kannst auch einen grünen gugelhupf (kernölgugelhupf) machen, es natürlich für salate (warmer erdäpfel-vogerl-salat!) und suppen, aber auch ganz simpel über vanilleeis verwenden – dann auch mit gerösteten und evtl. leicht karamellisierten kürbiskernen.

  9. Schöne Idee, habe riesige Kernölvorräte, mitgebracht von lieben Freunden aus der Steiermark. Immer nur Pesto ist ja langweilig!

  10. @Dzoli: lieber ohne Hüttenkäse, dafür mit Emmentaler.

    @Rosa May: cheese yes, but not with cottage cheese 😉

    @Basler Dybli: meine Maschine kann auch kneten 😉

    @sammelhamster: Brotkoch, nicht Brotbäcker.

    @Sybille-Anna: besonders so frisches Kernöl. Da wir fast immer nur mit Olivenöl kochen, wird anderes Öl schnell alt bei uns. Also gibtsnoch was mit Kerndlöl.

    @der Muger: hab ich gegen das Brot-Reinheitsgebot verstossen ?

    @barcalex: rühren kannst Du bestimmt 😉

    @Sarah: Konfitüre würde nicht auf dieses Kürbiskernbrot passen. Du darfst deshab dein Frühstücksbrot ruhig zu Ende essen.

    @sweetkoffie: 3-4 Tage lang bleibt es frisch. Dann wars gegessen.

    @Micha: ich muss, hab ja noch den Sauerteig von Cascabel 😉

    @vanille3soeurs: sag nie nein zu Geschenken 🙂 Das Öl schmeckt wirklich gut.

    @katha: da ich nicht in Wien lebe und deshalb keinem Wiener Schmäh ausgesetzt bin, darf ich alles. Gugelhopf ist nicht so meins, aber es wird etwas Süsses aus dem Rest geben.

    @petra: Wenn ich soviel Öl hätte wie Du, würde ich einmal pro Woche Kernölpesto essen. Den mag ich.

  11. Das ist aber sehr nett, wenn man dir solche Geschenke macht. 🙂 (Frau F., die kenne ich glaube ich nicht. Na gut, ich kenne auch nicht ganz Österreich und schon gar nicht die Steiermark. ich komme ja vom Wasserschedl.)

    Ich hoffe, du hast von dem Kürbiskernöl noch nicht so viel verbacken. Dieses Öl solltest du ohne Wärmebehandlung einfach so auf Salat, auf die Suppe (Kürbis), Eierspeis oder in Aufstriche geben, um den wundervollen Geschmack zu genießen! Ich würde Kürbiskernöl niemals verkochen oder verbacken!

  12. Wie wunderbar, solche Menschen zu kennen, die Himmelsboten gleich durch den Äther rauschen!
    Was für eine entzückende Idee ~ und was du dazu alles wieder weißt, ich staune… und freue mich! 🙂 Danke dir herzlich für das Kübiskernbrot-Rezept-Geschenk!

  13. Ach, das ist also Ruchmehl! Und ich habe in der Schweiz vergeblich nach Weizenvollkornmehl gesucht.

  14. Ich habe auch ein Kürbiskernöl geschenkt bekommen. Ich liebe den Geschmack. Aber da es so intensiv ist, braucht man es auch nicht so schnell auf. Jetzt aber schon – denn ich werde dieses köstlich und saftig aussehende Brot nachbacken! 🙂

  15. @Claus: wenn ich mal frei hätte, wüsste ich was anderes…

    @entegut: Die Oesterreicher (im Allgemeinen) und Helmut Oesterreicher (im Speziellen) scheinen über die Verwertung von Kürbiskernöl unterschiedliche Vorstellungen zu haben. Wart mal ab, bis ich den Rest auch noch verarbeitet habe 😉

    @Elisabeth: Himmelsboten die mit Nagelschuhen die Treppe hochpoltern sind mir am Liebsten.

    @anglogermantranslations: Ruchmehl entspricht ungefähr dem Ausmahlungsgrad der deutschen Type 1050. Unserm Ruchmehl haftet der Ruch des Unverständlichen an.

    @Michael: nussig, kräftig, ja, aber weich.

    @Hesting: ich back doch so selten.

    @Hanne: saftig, genau, das ist es.

  16. @lamiacucina: Ja, ich bin schon sehr neugierig.
    Vielleicht sind die Österreicher (im Allgemeinen) ein bissl haglich auf das Steirische Gold, weil es bereits viele Trittbrettfahrer gibt. Angeblich gibt es schon Kürbiskernöl aus China. 😮

  17. Das ist ein ganz feines Rezept.
    Ich habs mir gerade ausgedruckt und werde ich mit Freude nachbacken 🙂
    Vielen Dank für das herrliche Rezept.

  18. Reblogged this on Übersetzen und Literatur, doch nicht nur and commented:
    Ich mag es gern al dente – sogar Suppen. Und für mich darf auch alles gern kkk sein – kernig, körnig, knusprig. Darum habe ich dieses Brot in abgewandelter Form flugs nachgebacken. Sesam hatte ich nicht da, Koriander auch gerade nicht, habe den Teig also anders gewürzt. Aber das Tüpfelchen, nein, die beiden Körnchen auf dem ö waren die ganzen Kürbiskerne statt der grob gehackten. Das Ergebnis erfreut Gaumen und Zähne – wunderbar al dente: kernig, körnig, knusprig.

  19. Habe auch gerade Kürbiskernöl vom Kürbishof Koller/Steirm. erstanden, köstlich.
    Heute Abend gibt es Kalbsleber mit Kartoffelsalat gewürzt mit Kernöl. Dein Brot wird sofort nachgebacken.
    Gruß Ulla

  20. @Radieschenwelt: Bohnensalat, gerne.

    @entegut: haglich, musste erst nachgucken 😉

    @heda: im Original wurde es in Dreiecksformen gebacken.

    @anglogermantranslations: mein Gott bist Du schnell, bis ich mir was zurechtgelegt habe zum nachkochen ist meist ein halbes Jahr vorbei.

    @Ulla: Kalbsleber kann ich hier nicht braten, aber Kartoffelsalat anmachen, das geht.

  21. Komm(s)t uns halt mal besuchen, dann schauen wir, wo wir an mehr von dem Kernöl kommen und was man damit noch alles machen kann – ich verspreche auch, dass ich nicht koche. Ich kredenze danne eine andere steirische Köstlichkeit dazu…brauchst aber nicht raten, was 😉

  22. jetzt bin ichs nochmal. Danke für den Tip mit der Dreiecksform 🙂
    Ich habe noch eine Frage – Du schreibst in der Rezeptur „Koriander“. Frischer oder getrockneter?
    Und wieviel? Ich nehme an, Du hattest getrockneten Koriander – gemahlen oder geschrotet?
    VG Heda

  23. Mein allerertestes Kernöl hab‘ ich auf dem Markt in Graz gekauft – direkt vom Bauern, in erfreulich unprofessioneller, sichtbar selbstentworfener Verpackung, dafür mit überwältigendem Geschmack.
    Ich liebe es auf gekochten Erdäpfeln, im Erdäpfelsalat (gern mit Ackersalat oder Endivien gemischt), auf kalt angemachtem gekochtem Rindfleisch…
    Erwärmen/Verbacken hab‘ ich mich bisher nicht getraut.

  24. Oh, das wär auch was für mich. Sieht sehr luftig und lecker aus und anscheinend nicht viel Aufwand.

  25. @the rufus: hab kein Navi, da würde ich mich im steirischen Wald glatt verirren.

    @Heda: getrocknete Körnchen. Aber Sesam, nicht Koriander, wie Du schreibst.

    @twocents: das wird sein, wie bei Olivenöl, Frische ist beinahe alles. Das teuerste und goldprämierteste Olivenöl ist nix, wenn es zu alt geworden ist. Zu Kartoffelsalat kann ich es mir auch gut vorstellen. Den gibts bei uns nur so selten.

    @April: einen Rührlöffel brauchts schon 😉

  26. Ach, das grüne Gold aus der Steiermark!
    Kernöl in der Kürbiscremesuppe, aber nur gaaaaanz wenig. Das ist auch fein!
    Wir bewahren das Öl immer im Kühlschrank auf, es reagiert schnell mit der Luft, gekühlt hält es länger.

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