Blumenkohlgnocchi. Gnocchi di cavolfiore

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Blumenkohl ist kein Gemüse, das sich meiner besonderen Gunst erfreut. Verstecken wir doch die pürierten Röschen ganz einfach in Gnocchi mit viel Salbei. Salbei passt zu Blumenkohl vorzüglich, jedenfalls mindestens so gut wie die langweiligen Mandelblättchen, die man in Landgasthöfen darüber streut.

Zutaten
250 g festkochende Kartoffeln
250 g Blumenkohl in Röschen zerteilt
30 g Kartoffelstärke
20 g braune Butter
1 Eigelb
5 grosse Salbeiblätter, fein gehackt
Salz, Muskatnuss, Pfeffer
Mehl zum Ausrollen, feines Hartweizengriess zum Lagern

nochmals einige Salbeiblätter, grob geschnitten
30 g gesalzene Butter

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Zubereitung
(1) Kartoffeln (in der Schale) und den zerteilten Blumenkohl in einem Topf mit eingelegtem Dampfsieb etwa 20 Minuten weich  garen
(2) Kartoffeln schälen und grob zerschneiden. Kartoffeln und Blumenkohl auf einem Backblech bei 120°C 5-10 Minuten ausdämpfen lassen (Holzstiel in der Ofentüre eingeklemmt)
(3) Den Blumenkohl in die Kartoffelpresse geben und erst sanft andrücken, so dass das Wasser ausgedrückt wird (oder in einem Seihtuch auswringen). Danach den Blumenkohl, anschliessend die Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken.
(4) Die etwas erkaltete braune Butter, die Kartoffelstärke, das Eigelb und die Gewürze zugeben und mit einem Spachtel vorsichtig zu einer Gnocchimasse fügen (nicht kneten). 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
(5) auf einem bemehlten Brett gut fingerdicke Würste drehen und daraus diagonal Stücke abschneiden.

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(6) Gesalzenes Wassser zum Kochen bringen, auf kleinste Stufe stellen und die Gnocchi darin ziehen lassen (nicht kochen) bis sie oben schwimmen. Indessen die gesalzene Butter und die in Streifen geschnittenen Salbeiblätter aufschäumen lassen. Gnocchi abschöpfen und mit der Butter übergiessen.

Ach ja, das Rote: ein paar restliche Stiele roter Mangold, erst blanchiert, dann mit Knoblauch in Olivenöl angebraten. Reste müssen eben auch weg.

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Anmerkung
Wichtig ist, dass das viele Wasser im Blumenkohl entweder ausgepresst wird (der Kohlgeschmack geht ins Wasser) oder dass die Röschen im Ofen gargeröstet werden, bis sie die überschüssige Feuchtigkeit abgegeben haben. Sonst braucht man für den nassen Teig zuviel Stärke oder Mehl.
Falls die Gnocchi zu nass geraten, besteht Gefahr, dass sie beim Garen im Salzwasser auseinanderfallen. In solchen Fällen trockne ich die fertig geformten Gnocchi im Ofen bei 120°C ca. 10 Minuten an. Dann verfestigen sie sich und zerfallen nicht mehr.

Mein Beitrag an den Blumenkohlevent vom Gaertnerblog, betreut, wie immer von Sus von Corum Blog. Danke Sus !

Garten-Koch-Event Juli 2012: Blumenkohl [31.07.2012]

21 Kommentare zu „Blumenkohlgnocchi. Gnocchi di cavolfiore“

  1. Der Blumenkohl ist der König der Köhle. Dem muss man doch gern haben, auch ausserhalb von . Gnocchi.
    liebe Grüsse vom Muger

  2. Und die Gnocchis schmecken dann auch nach Blumenkohl?

    Finde ich eine spannende Idee – wenn der Blumenkohl nicht in der berühmten L.schen Lasagne gelandet ist 🙂

  3. Verstehe ich das jetzt richtig – Kartoffeln nicht kochen, sondern nur 5-10 Min bei 120° in den leicht geöffneten Backofen??
    Die Idee, so ein nicht so geliebtes Gemüse zu verstecken, ist klasse! 🙂

  4. Eine prima Idee – ich ahne schon, wie ich meinem Nachwuchs demnächst den Blumenkohl unterjubeln werde…..

  5. Gnocchi sind wunderbar. Ich finde die „Resteverwertung“ deinerseits immer grandios. Blumenkohl selbst mag ich auch sehr gern süß/sauer eingelegt.

  6. Kaum zu glauben, dass Du Blumenkohl nicht gerne magst, da Du doch immer die tollsten Sachen daraus machst. Gerade habe ich extra nochmal nachgesehen, ob Du nicht die legendäre Blumenkohl-Lasagne präsentiert hast.

  7. Hört sich grandios an, ich befürchte aber ein Konsistenzproblem, ich bin ja noch nicht soo geübt bei Teigen wie du 😉

  8. @der Muger: Könige sind in Demokratien ungern gesehen.

    @Micha: ja, wenn nicht zuviel Geschmack mit dem Saft abgepresst wird.

    @Rosa Mayland: yeaahh.

    @Eva: das hast Du falsch gelesen: (1) Kartoffeln (in der Schale) und den zerteilten Blumenkohl in einem Topf mit eingelegtem Dampfsieb etwa 20 Minuten weich garen.
    Alles muss weichgegart sein.

    @Susanne: dazu Tomatensauce, dann merkt der Nachwuchs nichts 😉

    @ankelilli: die kenne ich nur in mixed pickles, dann sind sie aber nicht süss.

    @nata: das macht die Lust am Kochen.

    @Britta: viele haben schon mit normalen Gnocchi Probleme. Wen man sich an das Ausdämpfen der gegarten Kartoffeln bzw. des Blumenkohls hält, und Kartoffelstärke satt Mehl verwendet, geht es gaz gut. Und falls der Teig immer noch zu feucht ist, dann trocknet man sie im Ofen etwas an, bevor man sie ins Wasser schmeisst.

  9. Ich mach’s wie das Elsässerli, ich helfe mit beim Reste-Essen und tu mich auch lieber am Mangold gütlich. Blumenkohl ist das einzige Gemüse, um das ich mich nun wirklich nicht reisse. Naja, ich ess es, wenn es sein muss…

  10. @Bonjour Alsace:
    @Wilde Henne:
    wenn man den Blumenkohlsaft abpresst, würdet auch ihr sie mögen.

    @ueberall&nirgendwo: wenn man Junioren der Generation 2.0 bei sich zu Hause weiss, ist alles möglich.

    @Küchenjunge: ich war selber überrascht, also werde ich auch noch Blumenkohl-Spätzle probieren, wenn ich dem nächsten Blumenkohl begegne.

  11. Urgh, Blumenkohl geht so gar nicht. Außer natürlich in einem Gemüse-Curry auf indische Art (so stark gewürzt, dass man den BK nicht mehr schmeckt) oder vielleicht ja auch in Gnocchi versteckt 🙂 Das ist eine tolle Idee!

  12. Geniale Idee!
    Ich mache sehr gerne Gnocchi selber – die schmecken einfach immer fantastisch,
    aber auf die Idee mit dem Blumenkohl wäre ich nicht gekommen.
    Wird spätestens nächste Woche ausprobiert,
    danke 🙂

  13. @germanabendbrot: warum ich wohl den Blumenkohl versteckt habe 😉

    @CapreseNotizen: daran, wie auch allgemein an Kochrezepten, ist nichts genial.

    @Mitesserin: umso besser

  14. Du kommst immer auf tolle Ideen! Und die Blumenkohl-Spätzle klingen auch interessant.

    Liebe Grüße, Sus *Blumenkohl nach Basel schickend*

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