Errötete Zucchini-Feta-Burger

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Und ich habe es geahnt. Noch ist nicht fertig mit Zucchetti. Wer wohl den längeren Atem hat ? Heute mit Zucchini-Feta-Burgern, die ich in einer Rote Bete-Panko-Panade paniert habe. Ich hoffte, dass das giftige Pink der Panade die Zucchini erschrecken und zu einer vorzeitigen Einstellung des Wachstums veranlassen würde. Doch der Teller schmeckte wohl viel zu appetitlich, als dass sich die grünen Gesellen von fleischigem Aussehen schrecken liessen.

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Rote Bete-Panko-Brösel-Mischung beim Trocknen im Ofen. Schmeckt gut !

Zutaten
für die Rote Bete-Panko-Brösel:
100 g Panko
1-2 dl Biotta Randensaft
Prise Salz

für die Zucchini-Burger:
total 700 g kleine Zucchini, davon das Zucchini-Innere, ca. 400 g
20 g Couscous
1 Elf. Salz
40 g Brotbrösel, selbstgemacht
1 Frühlingszwiebel, fein gehackt
80 g Fetakäse
3 Elf. Petersilie, glatt, fein gehackt
ca. 1 Tlf. Mekeleischagewürz, für die äthiopische Vier-Gewürzmischung fülle ich folgende Zutaten in eine Gewürzmühle: gleiche Teile Bockshornklee, Kreuzkümmel, Fenchel und Ajowansamen (Ajowan gibts bei I. Holland)

zum Panieren:
1 Ei, verkleppert
Mehl

für den Zucchinikaviar:
ca. 250 g der obigen Zucchini, der grüne, äussere Anteil
2 Elf. Olivenöl mit Zitrone
2 Elf. weisser Balsamessig (Gölles)
Salz, Koriander gemahlen, weisser Pfeffer

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Zucchini Burger unpaniert

Zubereitung:
für die Rote Beten-Panko-Brösel:
(1) Panko mit soviel Randensaft tränken, das dieser eben aufgenommen wird und die Brösel gleichmässig rot sind. Salzen. Auf ein beschichtetes Kuchenblech ausbreiten und bei 110°C Umluft ca. 1-2 Stunden trocknen. Die Masse gelegentlich zerhacken und wenden. Die Masse, sobald sie trocken ist, in einer Mandelmühle mahlen und nochmals kurz nachtrocknen. Trocken aufbewahren.

für die Zucchini-Burger:
(2) Zucchini waschen und auf der Mandoline die äussere, grüne Schicht zu Julienne abhobeln (reservieren für den Zucchinikaviar). Das weisse, Innere, auf der Röstiraffel hobeln, mit dem Salz mischen und 30 Minuten Wasser ziehen lassen. In einem Vliestuch gut ausdrücken. Die Zucchiniraspel mit Couscous, Bröseln und den restlichen Zutaten mischen. Würzen. 20 Minuten ziehen lassen. Dann 50 g schwere Burger formen.

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Fleischpflanzerl ?

(3) Burger im Mehl wenden, durchs Ei ziehen und mit den roten Pankobröseln panieren. In Olivenöl langsam bei niedriger Hitze (werden rasch dunkel) allseitig anbraten.

für den Zucchinikaviar:
(4) Die Zucchini-Julienne in quadratische Würfelchen schneiden, gut salzen und 30 Minuten stehen lassen. In ein Vliestuch geben und das Wasser auspressen. Die Würfelchen mit wenig Zitronenöl und Essig anrühren und würzen.

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ergibt 10 Burger

finish:
Zucchinikaviar (im Prinzip ein feingewürfelter Salat) in einem Metallring flach auf die Teller verteilen. Burger drauf. Fertig. Nein, die Burger brauchen nicht zu erröten. Kein Grund, sich zu schämen.

Zitat aus dem Buch Eiholz, Eine Kindheit im Zentrum der Welt, Otto Scherrer, Limmatverlag, 2005, Erinnerungen aus den 40-er Jahren aus einer vergangenen, bäuerlichen Umwelt:
„Mit 40 cm langen Zucchetti war kein Geschäft mehr zu machen…. Wir mussten sie selber essen. Wir verabscheuten das gewürfelte, verkochte Zeug, das aus diesen Gewaltsdingern produziert wurde, wie kaum etwas anderes. Es musste weggeputzt werden. Brechreiz hin oder her“.

25 Kommentare zu „Errötete Zucchini-Feta-Burger“

  1. Hört sich sehr lecker an – ich liebe Gemüse-Burger in jeder Form. Und habe jetzt gerade mal nachgeschaut, was Bockshornklee wohl auf Englisch heißt und eine Überraschung erlebt: Es ist Fenugreek, was es hier in Dubai an jeder Ecke gibt….wieder was gelernt!

  2. Sieht toll aus und deine Idee veredelt die Zucchini-Alltagsküche. Aber was hast du es auch hübsch angerichtet!

  3. Bei uns bleibt die Zucchini-Schwemme heuer aus. Es bleibt wahrscheinlich bei den paar Zucchini, die ich letzte Woche von meinem netten Nachbar Hans gekriegt habe. Am Sonntag hat er mir erzählt, dass die Zucchini bloss etwa 8 cm lang werden und dann von der Spitze her anfangen zu faulen. Die Nachbarin gegenüber erzählte mir gestern dasselbe.

  4. E interessanti Idee ! Wenn‘ i bis jetzt Panko eher zem Paniere bruucht oder em Haggfleisch für Frigadelle unteregjublet ha, so liist sich di Kreation als ebeso aamächelig. Bi dr Gwürzmischig wird‘ i èbis abwiiche miesse, aber das macht jo nyt. P.S. Eimol meh, ganz gluschtigi Helge.

  5. Wow, was für ein Anblick wieder! Und das Würfeln dieses Zucchinikaviars…Wahnsinn, wie akkurat du das kannst!

    Jaja, Zucchini: ich habe früher öfter mal Zucchinischiffchen (gefüllt mit einer Hackmischung) gemacht – meine Kinder halten mir das heute noch vor und sie haben sich bis heute nicht mit Zucchini arrangiert. 😉 – Was ich nicht nachvollziehen kann, denn ich mag Zucchini.

  6. WoW was für ein Farbenspiel … eine interessante Idee, die Brösel sehen echt toll aus, die kann ich mir auch für andere Gerichte vorstellen.
    Auch der Zucchinikavier ist ein Hingucker 😉

    Eine tolle VeggieKreation
    Liebe Grüße Kerstin

  7. Wow, was für ein Anblick wieder! Und das Würfeln dieses Zucchinikaviars…Wahnsinn, wie akkurat du das kannst!

    Jaja, Zucchini: ich habe früher öfter mal Zucchinischiffchen (gefüllt mit einer Hackmischung) gemacht – meine Kinder halten mir das heute noch vor und sie haben sich bis heute nicht mit Zucchini arrangiert. 😉 – Was ich nicht nachvollziehen kann, denn ich mag Zucchini.

  8. Super Idee! Endlich hat die Zucchini bei mir wieder den Stellenwert erlangt, den sie etwas verloren hatte. Fürs Auge und für den Gaumen.

  9. Das Rezept für den Zucchine Burger ist ja klasse ! Habe gestern noch Hamburger-Brötchen im Schrank gefunden, die weg müssen, aber ich wollte kein Hackfleisch haben.. Das ist aber die perfekte Alternative.

  10. Moment mal – da stimmt was nicht! Du hattest mir doch mit Zucchini-Puffern gedroht. Und jetzt kommst Du mit einer solchen Panade, mit einer unglaublichen Gewürzmischung und mit Kaviar? Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich schon da gewesen!

  11. Da züchten sie für eine Viertelmillion einen Kunstklops, weil sie einfach nicht vernünftig mit dem Gemüse umgehen können. Deine Kreation schlägt den ja um Längen 😀

  12. @Schwiegermutter: als orientalisches Gewürz musste das in Dubai zu finden sein 🙂

    @Der Muger: mit einer Tube Senf serviert, kann man sich den fehlenden Fleischgeschmack wenigstens gut vorstellen.

    @chezuli: wenn die Brösel nur nicht überall rote Flecken hinterlassen würden.

    @Micha, gell, das ist man sich von mir nicht gewohnt 😉

    @Rosa Mayland: we enjoyed them.

    @Wilde Henne: bei mir sind die ersten auch verfault. Das tun sie aber jedes Jahr. Nun sind die Nächte im Jura nur noch um die 8°C. Mal sehen, was die Zucchetti davon halten.

    @Basler Dybli: nimm einfach Kreuzkümmel und Koriander, leicht angeröstet, zum Würzen.

    @puhlskitchen: der Rest wird bestimmt noch auf ein anderes Gericht gestreut werden.

    @Eva: Zucchinischiffchen mag ich schon alleine der Füllung wegen 😉

    @Verboten gut!: die Brösel werden künftig auch da und dort aufgestreut werden.

    @Mangoseele: Danke für das Rezept, das nachkochen ist einfacher als das nachsprechen.

    @Ulf. Böhme: Hassliebe steigert den Stellenwert.

    @Pauli: saftig sind sie, wenngleich fleischlos.

    @Susanne: zwischen Drohung und Kochen verändern sich die Rezepte 😉

    @bee: preislich kann ich die Kunstfleischer locker unterbieten. Und damit sol ja die Menschheit ernährt werden.

  13. In dieser Familie ist man auch gespalten, was die kämpferischen Erröter angeht – die einen finden sie herrlich, die anderen beurteilen sie wie der Herr Scherrer… 😉

  14. Das Rezept macht mir grad richtig Appetit. Vielen Dank für die Mekeleischa-Mischungsanweisung! Die habe ich mir schon notiert – da ich neulich Teffmehl im Bioladen fand, gibt’s bald mal Injera. Und für die Saucen kommt das Gewürz grad recht.

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