Speck und Trüffel-Tartufata, eine eigenwillige Saucen-Kombination, die mir bei Lucas Rosenblatt auf Anhieb so gut gefallen hat, dass ich sie mir aufgeschrieben habe. Einmal geöffnet, hält sich ein Gläschen Tartufata nicht mehr ewig. Deshalb war mir die Sauce eine willkommene Resteverwertung. Während die Polpette schon im Ofen brutzelten, beschlichen mich Zweifel, ob Frau L. die Sauce gefallen würde. Speck schiebt sie mir meist auf meinen Teller rüber: Iss du das ! Schnell noch ein kurzes Alternativ-Sösseli angerührt aus Demi-Glace, Rotwein und strattù. Beides gut. Dann noch das Foto. So wie bei Meisterfotograf Uwe hätte es aussehen sollen, sah es natürlich nicht aus. Fertig und Aufgetischt. Enttäuschung am Tisch: Keine Beilage dazu ? ….. Teller wieder an die Wärme zurück und ein paar Penne abgekocht. Frauen können eine Küchenmannschaft ganz schön ins Schleudern bringen.
Zutaten
gibt 12 Polpette, für 4 Personen
für die Polpette:
500 g Kalbshackfleisch
1 frisches Ei
50 g Schalotte, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, feingehackt
1 Peperoncino, entkernt, fein gehackt
4 Sardellenfilets in Olivenöl, abgetropft
3 Tlf. Salzkapern, gewässert
1 Tlf. Bio-Zitronenabrieb
ca. 6 Elf. selbstgemachte Semmelbrösel
Salz (brauchts kaum)
Pfeffer, Piment d’Espelette, Majoran getrocknet
Olivenöl
für die Speck-Tartufata-Sauce:
40 g magerer Bratspeck, feinst gewürfelt
ca. 3-4 Elf. saurer Halbrahm
1 Elf. Tartufata
Salz und Schwarzer Pfeffer
für die Tomaten-Demi-Glace:
80 ml Demi Glace (mein dunkler Kalbsfond)
1 Elf. Strattù
30 ml Rotwein
Pfeffer, Salz
Zubereitung
für die Polpette:
(1) Hackfleisch, Ei, Schalotten, Knoblauch, Peperoncino, Sardellen, Semmelbrösel gut verkneten. Mit den Gewürzen abschmecken.
(2) Den Ofen auf 220°C vorheizen. Aus der Masse Golfball-grosse Bällchen formen. Wenig Öl in eine Kasserolle geben, die Polpette rundum anbraten, dann in den Ofen stellen und weitere 15-20 Minuten bräunen, gelegentlich wenden.
für die Speck-Tartufata-Sauce:
(3) Speck in feinste Würfelchen schneiden und in wenig Olivenöl knusprig anbraten. Etwas auskühlen lassen und mit den restlichen Zutaten mischen.
für die Tomaten-Demi-Glace:
(4) Den Rotwein stark einreduzieren, mit Demi-Glace und dem strattù verrühren. Wenig pfeffern und salzen.

Deine klaren Fotos und die Anekdoten über das Leben mit Frau L. – einfach köstlich!
dabei geb ich mir doch mit Kochen so viel Mühe…. 😉
Ich wäre die erste in Deinem Bistrot, das weißt Du wohl! 🙂
Oh, lecker! Ehrlich gesagt hätte ich mir auch ein paar Nüdelchen gewünscht, um den Genuss auszudehnen (=weibliche Sichtweise) ;)!
Liebe Grüße
Cheriechen
auszudehnen ? Durch die Streckung haben die polpette für eine weitere Mahlzeit ausgereicht.
Mit Nudeln bleibt der Geschmack aber irgendwie länger im Mund.. , sie sind sozusagen die Trägermasse für die edlen Sößchen.
Da hat die Einmann-Küchenmannschaft ja wieder eine Köstlichkeit gezaubert 😉
den Rest der Specksauce hab ich mir auf ein Butterbrot geschmiert.
Frauen! Nicht immer einfach mit ihnen, aber sicher langweiliger ohne 😉
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
positiver Stress soll ja gesund sein.
Himmlisch köstlich! Speck habe ich sehr gerne…
Grüsse,
Rosa
dann haben wir schon eine Gemeinsamkeit 😉
Sieht wunderbar aus. Aber ehrlich, braucht es zu solch schönen Polpette noch Trüffel?
die polpette waren ja nur eine Verlegenheitslösung, um die Sauce herstellen zu können.
Und die Gemüsebeilage? 😉
Die Polpette klingen himmlisch, die schnappe ich mir. Danke!
reicht denn das Petersilienblatt nicht als Gemüsebeilage ?
genau, Gemüse…. das hätte ich auch gerne noch dazu, dafür verzichte ich großzügig auf die Penne verzichtet.. und bin von beiden Saucen sowie den Polpette äußerst angetan.
Gut, wenn Dir Kartoffeln recht sind, gibts am Donnerstag Kartoffeln zu den restlichen Polpette.
Super!
Das liest sich aber köstlich… und sieht natürlich auch so aus 🙂 hätt ich jetzt auch gerne.
„Sind denn noch Buletten im Haus ?“ ist bei uns ein geflügeltes Wort geworden.
Da muss ich Frau L. Recht geben, Polpette allein wären für mich auch kein „richtiges“ Essen. Bei aller Noblesse einfach zu wenig.
Polpette aus 500 g Hackfleisch, dazu 2 Saucen, vermögen auch zwei gute Esser zu sättigen 🙂
lasst euch nur über uns Frauen aus…die meisten von euch brauchen uns doch – genau wie wir euch! 🙂
Welch Wunder: ich hätte mich heute für dein Specksösschen entschieden und Penne hätte ich nicht gebraucht.
Du hast recht. Ohne Frau würde ich kaum Salat essen 😉
Klein, aber fein 😉
Einer, der mich versteht. Danke