
Im Niemandsland zwischen Oberengadin und Unterengadin, wo die Berge nicht mehr so hoch erscheinen, das Tal eng ist und der Inn durch die tiefe Schlucht rauscht, liegt Brail, ein Dorf mit etwas mehr als 100 Einwohnern. Geographisch gehört es zwar noch zum Oberengadin. Und hier steht eines der schönsten und besten Hotels der Schweiz. Nicht zu verwechseln mit dem Hospiz in Cinuos-chel, dem Nachbarort.
Von der in Cinuos-chel unter dem Patrozinium des Nikolaus von Myra und Ulrich von Augsburg stehenden Kapelle ist ausser dem Turm nicht mehr viel zu sehen. Zu dem 1209 erstmals urkundlich erwähnten Sakralbau gehört seit Mitte des 13. Jahrhunderts ein Hospiz, in welchem Reisende auf dem Jakobsweg Unterkunft und Verpflegung erhielten. Das Hospiz wird heute noch für Jugendliche genutzt. Einfachste Ausstattung, Selbstverpflegung.
Uns Komfortverwöhnte zogs aber nicht auf die Holzpritschen im Pilger-Hospiz, sondern in das im Dezember 2010 neu eröffnete Hotel der Familie Cadonau in Brail. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wir sind, ohne vorher zu reservieren, spontan losgezogen und hatten Glück: In der Zwischensaison war nicht alles ausgebucht. Der jüngere Bruder (Dario) ist Koch (1 Michelin-stern) und führt mit seiner Frau den Hotelbetrieb. Der ältere (Marco) führt die Familieneigene Arvenholz-Schreinerei. Hotel und Hotelzimmer (Böden, Wände, Mobiliar) sind mit viel Arvenholz warm und heimelig ausgestattet. An alles ist gedacht. Service und Ambiance sind perfekt, dabei absolut natürlich und sehr freundlich. Obwohl in der Luxusklasse (Relais&Chateaux) angesiedelt, wirkt der Betrieb sympathisch familiär und gibt sich auch für uns einfache Leute in keiner Weise protzig.



Die Liebe zum Detail zeigt sich an der Einbau-Kaffeemaschine.

Leider mussten wir nach 3 Tagen Ferien unsere Zelte vorzeitig wieder abbrechen, aber wir wissen nun, wo wir unsere nächsten Engadin-Aufenthalte verbringen werden.
Das beste für mich ist die Aussicht von der Terrasse, fantastisch der Wald, aber die zeitgemässe Arvenholzausstattung ist auch sehr schön. Alles passt zum Engadin.
Aussicht auf Wald gibts natürlich auch zu bescheideneren Preisen 😉
Oh doch – do losst sich läbe ! Und dä traumhafti Usbligg !
Wenn‘ i das richtig gseh, so stoht die Schitterbiigi emänd grad näbe dr Bar zue im Hotel inne ?
Die Schweiterbeigen bilden links und rechts eine Trennwand zu den nebenan liegenden Suiten.
Eine wunderschöne, durchdachte Ausstattung. Da komm ich ins träumen.
Wahrer Luxus ist immer durchdacht und zugleich einfach.
Schön. Einfach nur schön. Auf dieser Terrasse würde ich auch gerne mal sitzen.
Einen schönen Sonntag für euch.
Liebe Grüße Eva
Die Restaurantterrasse bietet denselben Ausblick. Schönes Radfahrerwetter heute !
So fein habe ich noch nie residiert. Dein Bericht weckt spontane Gelüste, hach…
Zu schade, dass es für euch nur drei Tage waren.
Ihr wart doch gerade…
Schade, dass Ihr vorzeitig abreisen musstet – hoffentlich nichts Schlimmes. Irgendwann sollten halt die restlichen Bilder und Geschichte zu der Gegend kommen…
wir hoffen auf schönes Wetter Ende Oktober. SAchon wegen der Kartoffeln.
Welch traumhaft schönes Domizil habt ihr denn da gefunden! Das werde ich mir gleich anschliessend mal etwas näher anschauen.
Für euch einen schönen Sonntag. Ich hoffe, dass die Genesung von Frau L. weiter voran schreitet.
Du wirst es im Internet schon finden 😉 Langsam gehts voran mit Frau L.. Nur noch ein Stock.
Paradies! Dieses Hospiz is fantastisch.
Grüsse,
Rosa
dazu noch nicht ganz „lost“.
Dazu – wie ich lese – eine Mme Lamiacucina auf dem Weg der Besserung. So läßt es sich aushalten. Und hoffentlich wars obendrein einer von den guten Gründen, der euch zwang, vorzeitig den hübschen Urlaubsort verlassen zu müssen… sonnige Grüße
Meine Therapie (Kalt-heisse Wechsel-Fussbäder) beginnt zu wirken. Sie humpelt schon ohne Stöcke.
Ich kenne noch einen Schweizer, dem die eingebaute Kaffeemaschine gefallen würde 🙂 Das wäre nichts für mich, da bin ich ganz ehrlich. Wir ziehen noch das Zelt und das Vagabundenleben vor 🙂
Ihr seid ja auch noch jung und wandert als Naturmenschen auf die Berge !
Danke für den Tipp und
liebe Grüsse aus Ascona,
Andy
Das Nachtleben ist allerdings bedeutend weniger vibrierend als in Ascona.