Welcher Teufel mich geritten hat, ausgerechnet an einem Meeresfrüchtekurs in Meggen teilzunehmen, kann ich nicht mehr genau beantworten. Als Landratte, die jahraus- jahrein nie so etwas isst, mag es die Bloggertypische Neugier gewesen sein, vielleicht auch die Gewissheit, dass Lucas Rosenblatt für die Teilnehmer alles heranschaffen würde, was Neptun zu bieten hat.

Tatsächlich war es eine unglaubliche Vielfalt, die die Teilnehmer erwartete: Alle möglichen Schalentiere: Felsenaustern, Miesmuscheln, Meermandeln, Jakobsmuscheln, Herzmuscheln, Vongole, Couteaux (Schwert-Messermuscheln), Bigorneaux (Strandschnecken), Bulot (Wellhorn-Schnecken). An Krustentieren waren Garnelen, Langusten, Hummer, Kaisergranat und Taschenkrebs anwesend, zuletzt noch die Kopflastigen Vielfüssler: Kalamare, Seppioline und Moscardini. Für ganz Hungrige noch ein Kingfisch aus Salzwasser-Aquakultur.

Zunächst ging es darum, das Rohmaterial aufzubereiten: Jakobsmuscheln mussten geöffnet, Krustentiere freigelegt werden. Andy von lieberlecker war auch dabei und berichtet heute zeitgleich über den Anlass.


Die Bigorneauxschnecken (gemeine Strandschnecke) entwickelten einen unbändigen Freiheitsdrang. Erst mussten sie wieder eingesammelt, dann abgekocht und aus ihren Häusern gelöst werden.


Nach 4 Stunden Arbeit waren wir im zweideutigen Wortsinne fertig. Erst wurde eine Palette verschiedenster Meeresfrüchte serviert, bei der sowohl rohe Produkte (Austern, Scampi, Meermandeln und andere Muscheln) auf Eis mit Zitronensaft angeboten wurden. Daneben gabs auch gegarte, wie die Miesmuscheln, der Taschenkrebs und Riesenkrevetten.
Die Palette:
Damit noch nicht genug, dazu gab es ergänzend die zuvor verarbeiteten Produkte wie Crostini Fasolari (Crostini mit Herzmuscheln) und Rissole, Küchlein mit Bulot/Bigorneaux-Schneckenfüllung.


Als sich schon erste Sättigungsanzeichen bemerkbar machten, gings erst los:






Und ab Morgen gibts Muscheln wieder vegetarisch 🙂
Ich bin begeistert! Eben habe ich bereits bei Andy kommentiert, das in mir ja eine verborgene Seemannsfrau schlummert. Und da ich gerne mal in der Kombüse eines Segelbootes kochen würde, wären ich in diesem Kurs genau am richtigen Platz gewesen. Sieht alles so herrlich frisch und nach Meer aus – ich kann die Salzluft regelrecht riechen!
Seemannsfrau ? Das klingt abenteuerlich. Auf dem Meer gibts ausser Seetang aber kein Gemüse :-).
Großartig! Die schönen Bilder sowie die Vorstellung an der Tafel sitzen zu dürfen! 🙂
es gibt immer Interessenten, die nur zum Essen kommen.
Es war ein grandioser Schlemmer Anlass, das kann ich gerne bestätigen. Die beste Ehefrau von allen und ich haben uns gefühlt wie im Urlaub in der Normandie. Köstlich 🙂 ! Aber es war auch ein ganzes Stück Arbeit!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Ohne die Mithilfe von Lucas Rosenblatt und Roman Stübinger wären wir gegen Ende verloren gewesen.
Ihr wart im Paradies!
Neptun ist schliesslich eine Gottheit
Ich komme gerade noch ganz begeistert von den Eindrücken bei Andy hier bei dir vorbei und darf nun weiterschwelgen – dankeschön!
Schon allein diese Tafel ist eine Augenweide! Woher schafft den Herr Rosenblatt all diese Köstlichkeiten – sicherlich auf höchstem Nivea und in höchster Frischer – her?
von hier: http://www.der-frisch-fisch.ch/site/index.cfm
Er hat als Profi aber einen besonders guten Draht zum Händler, der weiss, dass er hier nur ganz frische Ware verkaufen darf. Da liegt nichts erst 2Tage in der Auslage.
Absoluter Hammer, da wurde auch Miao beinahe fahl vor Ehrfurcht. Fantastisch, darf ich sagen, ja sagenhaft, bestes Seafood wie in einem Top Restaurant und von allem kosten, herrlich.
Lucas Rosenblatt führte früher Top-Restaurants.
Was für eine Vielfalt!
Die wenigstens dieser Meeresbewohner kenne ich geschweige denn habe ich sie mal probieren können.
Was denkst du, sollte man auf jeden Fall mal verspeist haben?Damit ich weiß, nach was ich auf die Suche gehen sollte 😉
Mir haben besonders die Kaisergranate geschmeckt. So zartes Fleisch kannte ich bislang nicht. Dann hat mir auch das Fleisch des Taschenkrebses (sieht aus wie pulled pork), die Messermuscheln, dann natürlich der Hummer und die gegarten Austern im Hummerfond (den isst sogar Frau L.) sowie die Jakobsmuscheln geschmeckt.Die übrigen Schnecken und Krevetten habe ich mit weniger Begeisterung gegessen.
Einfach nicht alles miteinander kaufen 🙂
Dank dir für die ausführliche Antwort.
Dann werde ich mit dem Kaisergranat beginnen.
Vielleicht zu Weihnachten;-)
Preislich passen die gut zu Weihnachten 😉
Wo bin ich denn da hin gekommen?… 😉
In eine italienische Barockoper, in der Nettuno die Hauptrolle singt.
Das war anscheinend eine reine Männerangelegenheit, wie wir sehen konnten. Der Herr im karierten Hemd trägt vorbildlich eine Schürze bei der Küchenarbeit, damit das schöne Hemd nicht versaut wird. Ich fühlte mich erinnert an vergangenene Urlaube in der Bretagne, wo man auch solche „plats des fruits du mer“ vorgesetzt bekam zusammen mit Spezialwerkzeugen wie Häkelnadeln. Spätestens bei den bigorneaux wußte ich, wofür!
Ihr Weitgereisten kennt das alles. Uns, die wir höchstens an den Bodensee kommen, mangelt es an Meeres-Ess-Erfahrung. Mit Sicherheitsnadeln kriegt man die Bigorneaux auch raus.
Fanatastisch, das weckt Erinnerungen an den Urlaub an Frankreichs Küsten! Bigorneaux habe ich zum ersten Mal in Andorra gegessen, mit einer Stecknadel als Besteck 😉
mir waren die Dinger unheimlich, weil sie andauernd davon spazierten 😉
Was für ein „Gelage“. Dafür hätte ich gern ein paar „vegetarische“ Muscheln getauscht. 🙂
Die Schnecken kenne ich aus Nova Scotia, da heißen sie ganz profan „periwinkles“.
Pastamuscheln als Pirat unter die richtgen geschmuggelt. Das wäre einen Versuch wert.
Danggscheen fiir di nätte Hiwiis im letschte Satz ! 😉
Und dir/Eych e scheene Sunntig.
auch Pastamuscheln könnte man mit Meerfrüchten füllen 😉
Oh Robert, heute kann ich nicht mal richtig deine Fotos ansehen….auch nach über 30 Jahren an Deutschlands(Nordsee)Küste kann ich solchem Getier nichts, aber auch gar nichts abgewinnen…würde es nicht mal anfassen.
Ich komme dann morgen oder übermorgen wieder zu dir. 🙂
keine Sorge, als Nächstes gibts Pfannekuchen.
Willkommen „im Club“ … ! 😉
Mmmmmh – wie lecker! Meeresfrüchte gehören zu meinen Leibspeisen. Der Kurs wäre ideal für mich. Wie habt Ihr denn die Strandschnecken zubereitet? Sie findet man zuhauf an der Nordseeküste. Bisher habe ich ihnen jedoch keine Beachtung geschenkt. . . Könnte sich jedoch ab heute ändern 😉
Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche
♥ Birgit ♥
nach dem Waschen in einer court bouillon aufgekocht, das Fleisch aus dem Gehäuse entnommen, grob gehackt und
a) in einer Vinaigrette (Kräuter, Kapern, grüne Oliven, Zitronenöl, Balsamessig) vermischt.
b) in Quarkteigtäschchen verbacken, zusammen mit Spinat, Frühlingszwiebel, Knoblauch, Chili, Gewürzen und Mie de Pain.
Variante B liest sich “ Zum-Wasser-im-Mund-zusammenlaufen“. Ich könnte mir dazu noch eine kleine säuerliche Sauce vorstellen 🙂
Zu gegebener Zeit versuche ich anhand Deiner Angaben, die Täschchen zu bereiten.
Vielen Dank für Deine Antwort – und für Deinen Blog mit den besonderen Rezepten, Photos und Berichten.
♥ Birgit ♥
Hallo Robert,
dank Dir grossartig. Seit Jahren begleitete Du mich mit Deiner Fotolinse und wirst so auch zum Motivation, an den Samstag-Themenkursen immer wieder alles heraus zu kitzeln was das Thema hergibt.
Ein grosse Merci dafür
Lucas
es ist an mir zu danken.
Vongole, sammle ich selber am Strand, Taschenkrebs und Jakobsmuscheln haben wir auch selber gefunden, aber nicht in dieser Grösse und Menge. Alles sieht so lecker und frisch aus. Ich beneide Dich bei diesem Schmaus.
Dazu brauchts ein Meer, wir haben leider keins. Oder wenigstens Ferien.