
Gekaufte Ravioli kommen mir nicht ins Haus. Nicht. Nie. Niemals.
Kürzlich erschien der post „Die kleinen Dinge geniessen“ von Claudio über die pasta des bekannten Basler Kochs Dominic Lambelet und seiner Frau Astrid. Das Ehepaar hat sich nach vielen Jahren erfolgreichen Wirkens in der gehobenen Basler Gastronomie einer neuen Aufgabe gestellt: der handwerklichen Pastaherstellung im eigenen Betrieb „Paste Ines„.
Und dann sass ich als kaufwilliger Kochbuchinteressent in der Pasta-Manufaktur der Lambelets inmitten einer kleinen Runde anderer, kaufwilliger Kochbuchinteressenten, die abwechselnd von Claudio mit Geschichten zur Entstehung seines Bestsellers Italien vegetarisch, dann wieder von Dominic Lambelet mit aus dem Buch gekochten Köstlichkeiten unterhalten wurden.
Mit 2 Packungen „Convenience“-Zitronenravioli und dem Buch bin ich nach Hause zurückgekehrt. Frau L. hat das Buch gleich für sich beansprucht und dauerbeschlagnahmt. Ich konnte noch keinen Blick reinwerfen. Mehr darüber eventuell später.
Mir blieben die im Laden gekauften Convenience-Ravioli.

Anderntags bereitete ich die Ravioli zu. Sie schmecken etwas anders als meine. Sind mit Weizenmehl 380 gemacht. Der auf einer Blätterteigmaschine hauchdünn ausgewalzte Teig umhüllt wie ein zarter Schleier die feine Füllung. Da muss ich mir schon Mühe geben, wenn ich die zuhause feiner hinkriegen will. Da ich noch eine angebrochene Flasche Yuzusaft und Yuzu Kosho Paste im Kühler hatte, verpasste ich den Ravioli einen Hauch mandeläugiger Exotik.
Anrichten gekaufter Zitronenravioli
Zutaten
für 2 Vorspeisen
1 Packung gekaufte Zitronenravioli Paste Ines (ca. 130 g)
1 dl Geflügelfond
2 Elf. Yuzusaft
ca. 30 g Butter
2 Elf. bestes Olivenöl (als Brückenschlag zum italienischen Butter-Olivenöl-Graben)
1 Msp. Yuzu Kosho paste (35% Yuzu Abrieb, 28% Meersalz, 36% grüne Chili, gekauft im CO.OP Fine Food,)
Salz, weisser Kampotpfeffer, Prise Zucker
Salzkapern, Schnittlauch
Zubereitung
(1) Geflügelfond stark einkochen, Yuzusaft zugeben, nochmals etwas einreduzieren, Olivenöl und Butter zugeben, schmelzen lassen und zu einer Emulsion mixen. Abschmecken mit Yuzu-Kosho-Paste, Salz, Pfeffer und Zucker.
(2) Tiefgefrorene Ravioli in einen Topf mit kochendem Salzwasser geben und die Ravioli darin ca. 1.5 Minuten (Zitronenravioli anderer Produzenten benötigen vier mal länger) ziehen lassen. Mit einem Sieb herausnehmen, abtropfen und in der heissen Sauce schwenken.
(3) Anrichten mit ein paar gewässerten Salzkapern und Schnittlauch.
Sag niemals nie. Das unitalienische Sösseli erwies sich als glücklicher Wurf. Damit werde ich nächstens Fisch traktieren. Und wenn Frau L. mir das Buch auch einmal zum Lesen überlassen wollte, würde ich ihr gerne was daraus kochen.
Hätten wir nicht andere Pläne gehabt, ich wäre auch dabei gewesen 🙂
1,5 Minuten Ravioli? Da wage ich mir gar nicht vorzustellen, wie dünn und zart dieser Teig sein muss. Bleibe gespannt, was Du zum Buch sagst.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Schade, das wäre eine Überraschung gewesen.
„verpasste ich den Ravioli einen Hauch mandeläugiger Exotik“ – 🙂
so langsam, aber sicher wird es Zeit, dass du ein Buch schreibst!
wer sich schon mit bloggen so schwer tut wie ich, taugt nicht zum Bücherschreiben.
Sehr schön sehen die Ravioli mit dem Sösseli und den Kapern aus! Bevor ich das Raviolimachen ganz aufgebe, oder besser eben nicht aufgebe, kaufte ich mir vor einigen Tagen ein Doppelgebiss, zusammenklappbare Raviolischablone für 2 Stk. Mal sehen, ob ich damit einigermassen fotogene Ravioli hinkriege.
Lieber Houdini, danke für deinen Hinweis hinsichtlich des falschen Links bei mir! LG Eva
auch Maultaschen können fotogen aussehen.
I würd mir uf d‘ Wiehnachte mi eiges Buech bschtelle und das digg und fett aaschriibe. Dr Claudio het mit dir sicher verbarme und chunt dr èbis entgege … 😉
ich hoffe, dass ich es an Weihnachten zurückkriege.
Scheen iipaggt in Gschänggpapier, mit Bändeli, als „Wiehnachtsiiberraschig“ 😉
DU KAUFST RAVIOLI? Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Oder es kommt die berühmte Ausnahme in mehreren Umständen zusammen. Und wer möchte keine Ravioli, die an mandeläugige Schönheiten erinnern, kosten…. wer?
Ich fahre übrigens Trittbrett mit Evas Aussage: Ja, ein Kochbuch wird Zeit!
auch wer vom eigenen Produkt überzeugt ist, muss doch wissen, wie die Konkurrenz schmeckt.
Ich lese lieber Bücher, als welche selber zu schreiben.
Frau L. hat sich mal wieder sehr klug verhalten, indem sie das Kochbuch dauerbeschlagnahmte. Da sie eine kluge Frau ist, wird sie es sicherlich bald wieder herausrücken, damit du sie daraus bekochen kannst, da bin ich mir sicher.
Das sieht Du richtig. Man muss nur warten können.
Das sieht wieder einmal gut aus. Dann kann das ja nur ein schönes Wochenende werden: Buch + Pasta. Viel Vergnügen
Daraus wurde nichts. Ich war 2 Tage an einem Pasteten und Terrinenkurs.
Geniales Foto von Claudio sprechend und gestikulierend hinter den vielen Gläsern und vor dem Wein. Molto italiano. Perfetto.
Fotos sind unbestechlich, auch wenn sie zuweilen lügen.
Wonderful ravioli. Great flavors.
This meal looks and sounds ever so scrumptious.
Grüsse,
Rosa
Wenn Du diesen Beitrag nur etwas früher geschrieben hättest, Robert. Vor drei Wochen war ich kurz in Basel. Von diesen feinen Ravioli hätte ich mir gerne welche mitgenommen.
Diese Ravioli lassen sich nur tiefgekühlt transportieren.
Eine Blätterteigmaschine walzt Teig dünner aus als eine Nudelmaschine? Unglaublich.
Und wer weiß, vielleicht schaut Frau L. ja nicht nur, sondern kocht dir auch etwas aus dem Buch. 😉
im link zu Paste Ines hats unter „Presse“ ein Video, in welchem die Herstellung gezeigt wird.
Leider wird sie mich kaum mehr aus dem Buch bekochen. Kochen geht nicht mehr, oder nur, wenn ich dabei helfe.
Wieder mal herrlich. Kann mir genau vorstellen, wie die liebe Frau L. da sitzt und schmökert! Es sei ihr von Herzen gegönnt! 🙂