Sozusagen die Bündnerversion der Bernerplatte, wenn man vom fehlenden Sauerkohle absieht. Wir hatten uns im Engadin bei Metzger Hatecke reichlich mit Wurstwaren eingedeckt und weil wir soviel einkauften, erhielten wir von der Verkäuferin noch eine Contadinowurst geschenkt. Speck und Salsiz brate ich separat an. Bauernfrauen kochen Wurst oder geräuchte Schweinsrippli mit den Bohnen zusammen. Damit wird jedoch nach meinem Empfinden der feine Geschmack der Dörrbohnen zugedeckt. Nichts geschieht ohne hinreichenden Grund (lat. nihil fit sine causa) womit wir über die Wurst bei der Philosophie angelangt wären.
Mein Rezept ist inspiriert durch die Saisonküche und der Senfklecks von Andy lieberlecker. Soll mir niemand sagen, er könne das mangels Wurst oder Speck nicht nachkochen. Deutschland rühmt sich doch seiner Würste 😉
Doerrbohnen-Kartoffel-Eintopf

Zutaten
Hauptmahlzeit für 2 Personen
70 g Dörrbohnen
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
30 g Dörrtomaten
1 Elf. selbst geklärte Butter
1.5 dl Gemüsebrühe
200 g festkochende Kartoffeln (Rote Emilie, Bergkartoffeln aus Filisur)
1 Tlf. Bergbohnenkraut getrocknet oder frisch
Fleur de Sel
1 Salsiccia, geräucht
50 g Salsiz (Contadino, Rind-Schwein-Trockenwurst)
25 g Speck
1 Tlf. Erdnussöl
Zubereitung
(1) Dörrbohnen mit handwarmem Wasser bedecken. Über Nacht einweichen. Abgiessen und abtropfen lassen.
(2) Zwiebel hacken. Tomaten in Streifen schneiden. Beides mit den Bohnen im Butterfett dünsten. Mit der Brühe ablöschen. Bohnenkraut zugeben und Bohnen zugedeckt leise während ca. 30 Minuten köcheln lassen. Kartoffeln schälen, grössere halbieren. Nach 10 Minuten Bohnen-Gardauer die Kartoffeln auf die Bohnen legen und leicht salzen. Alles zugedeckt fertig garen.

(3) Inzwischen die Salsiccia ca. 25 Minuten in 80°C warmem Wasser garen. Anstechen, häuten, in Scheiben schneiden. Den Salsiz häuten und in feine Scheiben schneiden. Speckschwarte entfernen, Speck in Scheiben schneiden.
(4) Speck und Salsiz im Öl ganz kurz knusprig braten.
(5) Bohnen-Kartoffel-Eintopf anrichten. Wurstwaren dazu geben.
In andern Rezepten wird die Kochdauer der eingeweichten Bohnen mit bis zu 90 Minuten angegeben. Das mag für totgedörrte Bohnen gelten.
Philosophie am frühen Morgen….wow, Robert!
Und was das Nachkochen anbelangt: mir mangelt es schon an den Dörrbohnen. 😦
Kartoffel-Philosophie 😉
Nun ist der Winter auch bei Dir.
8°C im Kleinbasel, 8°C im Grossbasel gibt 16°C. Viel zu warm.
Dr Hammer ! Flaischesluscht hoch drei – i bi begaischteret. Mee wär sicher zvyyl. Die roote Häärdèpfel derzue sin no s‘ Dipfli uf‘ em i.
Nicht übertreiben. Die Kartoffeln schmecken auch nur nach Kartoffeln.
Ein inspirierender Senfklecks – ich bin begeistert. Meine Grünboden-Dörrbohnen sind bereit und ich auch 🙂
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Was wäre eine Wurst ohne Senf ? Nichts.
Ob sich da ein St. Galler zu Wort meldet?
Ich glaube, ich weiß, welche Würste ich nehmen kann 🙂
Weisswürste passen nicht 😉
Robert! Wenn ich das täte, würde ich ausgebürgert 😉
Was für ein Stilleben. Und ich sehe, inzwischen sind die Dörrtomaten eingezogen. 😉
Das Stilleben war nicht komplett. Irgendetwas geht bei mir immer vergessen.
Wow, terrific! Das sieht so lecker aus. Ich habe Dörrbohnen und Salzis so gern.
Grüsse,
Rosa
I bought a lot of them.
hier mangelts eher an Dörrbohnen, na, vielleicht schmeckt das ja auch mit ungedörrten aus dem Eis?
ei, gewiss !
Frau L. hat das gemundet 😳?
Traditionelle Gerichte munden ihr immer. Nur mit dem modernen Zeug, was ich zuweilen koche, kann sie sich nicht befreunden.
aber so gute wie beim hatecke haben sie in deutschland nicht. 😉 und das bünderfleisch oder hirschbünderfleisch. hast du davon auch gekauft? ich durfte dieses jahr einen blick in seine metzgerei werfen.
Ich habs deinen Beitrag damals schon interessiert gelesen. Bündnerfleisch habe ich auch mitgebracht. Die Wildsalsize isst Frau L. nicht.
Und mir mangelt es wirklich an mangels Wurst und Speck 😦
Wie ich Dich darum beneide.
No german butcher around ?
Leider nicht!
Deftige Philosophie! Endlich komme ich mal dazu, alles nachzulesen, was du schon wieder geschrieben hast! 😀 Ich fände übrigens nichts daran verwerflich, wenn du dir mal eine Wurst sponsern liessest. Und bei den Klicks haben wir schon die schöne 10 vorne bewundert!