Risotto mit Schraube

Schraube locker

Andere suchen die Nadel im Heuhaufen, ich suche die Schraube im Risotto. Eine Bestätigung für die seit Jahren von Frau L. geäusserte Vermutung, dass bei mir ein Schraube locker sei.

Das hat sich nun leider bestätigt. Die Keramik-Pfeffermühle der Württemberger Metallwarenfabrik hat ihre Regulierschraube nicht dort, wo sie bei klassischen Pfeffermühlen sitzt, nämlich oben, an einem Vierkantstahlstift, der durch das ganze Mahlgut reicht. sondern unten, da wo der gemahlene Pfeffer herausrieselt.

Schraube locker

Als Liebhaber grob gemahlenen Pfeffers pflege ich die Schrauben so weit wie möglich aufzudrehen, wer mag schon Niespulver. Offenbar eine Vierteldrehung zu viel. Gerade als ich dem fertigen Risotto (mein altbewährter) ein paar Umdrehungen Pfeffer verpassen wollte, löste sich die Schraube. Die eingebaute Stahlfeder sorgte dafür, dass  sich Schraube, Mahlwerk und Dichtungsring  unter dem Druck der Feder wie ein Projektil in den Reis bohrten. Wie eine Streubombe hinterher der gesamte Inhalt der Mühle. 15 Minuten Arbeit, um alles aus dem Risotto peposo zu fischen. Nein, deswegen wünsche ich die Pfannenfabrik in Geislingen nicht ins Pfefferland. Obwohl ich schon verschiedentlich Grund genug dazu gehabt hätte (siehe hier und hier). Pfannen und Töpfe können sie, die Ingenieure aus Geislingen. Am Dreh bewegter Teile besteht noch Verbesserungsbedarf.

31 Kommentare zu „Risotto mit Schraube“

  1. Oh … da wären mir aber einige gepfefferte Ausdrücke über die Lippen gekommen 😉
    Einen schönen Sonntag wünscht Euch,
    Andy

  2. ist offenbar ein grenzüberschreitendes problem, mit den pfeffermühlen
    (unser fabrikat lässt auch zu wünschen übrig)

    trotzdem- einen schönen + unterhaltsamen sonntag
    heut ist tag der offenen tür am brennerbasistunnel bzw der baustelle dazu + das möcht ich mir nicht entgehen lassen

    1. Auch Pfeffermühlen unterliegen den Folgen der Globalisierung der Märkte. Viel Vergnügen beim Wandern im Berg, da kann man sich nicht verlaufen.

  3. Bei mir macht es seit Jahrzehnten die Mühle aus Buchenholz und schwarz rot gelb von Al…si mit Anstand und Bravour. Schönen Sonntag!

  4. Oh…..von diesen Mühlen habe ich auch welche. Danke für die Warnung 🙂
    Elektrokleingeräte kann man in Geislingen übrigens auch nicht….

  5. Über die Jahre haben mich so viele Mühlen enttäuscht (Einzelteile, die ins Essen fallen, zu schlechte Mahleinstellung, Befüllung der Mühe kompliziert etc.), da werf ich bisweilen lieber Pfefferkörner, grobes Salz und Chili (klein schneiden ist nicht so meine Kompetenz, das entfällt dann) in den kräftigen Granit-Mörser.

    1. Alles sehr schick, Frage: auch zweckmässig? Ich habe einen kleinen Mörser von Haldenwanger aus Berlin in einer Chemie-Labor Handlung vor Jahrzehnten erworben. Spülmaschinenfest, aussen glasiert, innen rau, dito der Pistill, offenbar ist die Porzellanmasse mit irgendwelchen groben hart-mineral-Körnern gemischt, um eine raue Oberfläche zu bilden…

  6. Das ist doch mal eine völlig interessante Risotto-Variante, die so ähnlich auch bei mir hätte vorkommen können, denn auch für uns Pfeffer-Fans muss der Pfeffer grob gemahlen sein, was nur bei einer locker sitzenden Schraube möglich ist 😉

  7. Bei Pfeffermühlen lässt man die Herren Designer sich so richtig austoben. Über die Funktionalität und das Mahlergebnis darf sich der Käufer dann zuhause ärgern.

  8. Hihi, selbiges ist mir letzte Woche auch passiert, nur der Pfeffer war anstädnig und blieb in der Mühle! Neulich auf einem Krämermarkt haben wir sünd-teure Mühlen mit einem Schweizer Mahlwerk gesehen, eine sehr überzeugende Vorführung. Nur wiegesagt… sünd-teuer!

  9. Wenn Sie es als Schweizer noch nicht mitbekommen haben, WMF ist sich am „reorganisieren“.

    Mehr als 40 Jahre lang gibt es die Bistro Serie (Pastagabeln, Steakbestecke, Mixed-Pickles-Zangen, Butter- und Käsemesser und andere Ergänzungen an Besteck) in matt und Hochglanz poliert. Inzwischen hat man die matt-Version gecanceled. Der nächste Schritt war, das Angebot auszudünnen, Mixed-Pickles-Zangen gibt es nicht mehr und anderes auch nicht mehr. Timbalförmchen & Co das war einmal. In einem WMF-Laden in Deutschland wurde mir ein „schmalbrüstiges“ Regal gezeigt, was es noch von WMF in Edelstahl gibt. Kuchen- und Gebäckzangen weder in Edelstahl matt noch hochglanz noch versilbert, es war einmal…

    Dann hat WMF die Firma Auerhahn zugekauft, von der das Silk-Besteck in der Schweiz als Fine-Food-Besteck bei COOP-City angeboten wurde mit Komponenten, die es in Deutschland als Silk nicht gab, vice versa. Dieses Jahr wurde Auerhahn von WMF dicht gemacht.

    Letztes Jahr wurde der CEO von WMF gefeuert, weil WMF nur Zuwachsraten von um die 10% pro Jahr ausweist und das ist natürlich viel zu wenig für richtiges „Managen“. Offenbar ist der Verkauf von Kaffeemaschinen in Fernost für Kaffeeterias viel Gewinn- und Zuwachsträchtiger als der Detailverkauf von Edelstahlkleinkram in Europa.

    Ich nehme an, dass man mittelfristig die WMF-Ladenkette abstossen oder auflösen wird (wenn die nichts mehr von WMF zu verkaufen haben, weil nicht Umsatz- und Gewinnträchtig genug) und wie lange die Kochtopf-Produktion dann noch andauert, wissen die Götter.

    ,,,,und da regen Sie sich wegen einer abgefallenen Schraube an einer Pfeffermühle auf! dz.. dz.. dz.. COOP bietet in der Gewürzabteilung Pfeffermühlen mit Keramikmahlwerk und Glasbehälter für 4,40 CHF an, die verarbeiten auch nicht alles zu Niespulver. Ich habe alles Mögliche und Unmögliche an Gewürzen in diese Pfeffermühlen (auch schon Gemahlenes) abgefüllt, es lässt sich sehr gut dosieren damit….

  10. Ich verstehe nicht, wieso Du, eingedenk des gesammelten Sachverstandes, immer noch solch suboptimalen Produkte Deinem Warenbestand hinzufügst. 😉

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