Bei Aussentemperaturen über 35°C bleiben wir zuhause. Keine Ausreise. Kein Reisebericht. Essen und PC bleiben kalt. Um meine Sonntags-Leser nicht zu enttäuschen, bin ich dennoch mit dem ÖV nach Riehen gefahren. Vor den Wenkenhof: Zwei feudale, herrschaftliche Villen inmitten einer grossen Parklandschaft.
Der Wenkenhof entstand als alemannische Gründung in karolingischer Zeit. Ursprünglich im Besitz des Klosters St. Gallen, gelangte er erst an das Kloster St. Blasien, später durch Abtausch an das Kloster Wettingen, schliesslich an den Bischof von Basel. Der Bischof, immer in Geldnöten, verkaufte Gutshof und das Dorf Riehen 1522 an die Stadt Basel. Danach ging der Gutshof in privaten Besitz über.

1735 erwarb der damalige Besitzer das dem alten Wenkenhof vorgelagerte Gelände und liess sich dort eine eingeschossige barocke Villa (den neuen Wenkenhof) als Sommersitz errichten. Architektonisches Vorbild war das Lustschloss Grand-Trianon im Park von Versailles. Die Villa diente lediglich der Repräsentation, Küche und Schlafstuben gabs keine, Essen für Empfänge musste aus dem Alten Wenken herbeigetragen werden.

Zu einem barocken Lustschloss gehört auch ein barocker Lustpark. Auch der wurde geschaffen. Irgendwann war aber die barocke Herrlichkeit vorbei. 1801 liess Jakob Bischoff-Merian den Park nach englischem Vorbild umgestalten.

1860 wurde die Villa aufgestockt und zum Wohnhaus im Empire-Stil umgestaltet. 1918-1921 wurden die Empire-Ergänzungen vom neuen Besitzer, einem Nachfahren des Farbstoffindustriellen Alexander Clavel, wieder rückgängig gemacht und in Neobarock verwandelt. An der Zufahrt zum Ehrenhof wurden zwei grosse Hirschfiguren aus vergoldetem Bleiguss angebracht. Der englische Landschaftspark wurde erweitert.

1932 erhielt die Einwohnergemeinde der Stadt Basel von Clavel den alten Wenkenhof als Geschenk. 1954 wurde der Neue Wenkenhof an die Alexander-Clavel-Stiftung übertragen. Der französische Barockgarten ist an mehreren Sonntagen im Jahr öffentlich zugänglich. Im ehemaligen Gemüsegarten (potager) betreibt pro specie rara einen Schaugarten für Staudenpflanzen. Das Erdgeschoss der Villa wird für gesellschaftliche Anlässe vermietet. Der Landschaftspark ist heute im Besitz der Gemeinde Riehen und öffentlich zugänglich.
Da es auch im Schatten der Bäume recht heiss war, zog ich es vor, meine Kunststudien in Sachen Barock auf kühlere Zeiten zu verschieben.

Reiste wieder nach Hause und widmete mich dem Einmachen meiner Gewürzgurken. Weiter gehts hier spätestens, wenn die Sauregurkenzeit vorüber ist.
NB: Falls Benutzer des Safari-Browsers einzelne Bilder nicht sehen, möge man mir das doch bitte in einem kurzen Kommentar oder per email melden. Danke.
Quellen:
Historisches Lexikon der Schweiz: Riehen
wiki: Wenkenhof
Danggerscheen fir di (jewiils) interessante Sunntigsbricht mit de usgsuecht scheene Helge. Fir das Mool – e Heimspiil.
Es isch bigoscht haiss gsi die Dääg und i ha dr Räägegutsch vo hyt Morge richtig gnosse und alli Lecher ufgschpèèrt.
I wynsch dir/Eych e kiehle Sunntig.
eine gute Lüftungsstrategie ist derzeit schon vonnöten. Nur kommt man kaum zum Schlafen.
Safari auf Handy – keine Darstellungsprobleme.
Grüße aus den Sommerferien!
Danke, geniesst die Ferien !
Bei ähnlichen Temperaturen Anfang Juni fuhren wir mit der Tram in Richtung Fondation Beyeler. Dabei habe ich den schmucken goldenen Hirsch betrachtet, wenn es denn der selbe war. Ein wunderbares Dorf, dieses Riehen. Schönen Sonntag!
Wenns nur ein einzelner Hirsch war, muss es ein entlaufener sein. Die beiden aus Gold liegen an der Buslinie nach Bettingen.
So ein schöner und friedlicher Ort!
Grüsse,
Rosa
A real treasure.
Der Hirsch guckt ein bisschen, als hätte er heimlich im Weinkeller… nein, es wird sicher nur die abwechslungsreiche architektonische Umgebung sein.
Vergorenes Fallobst und vergorene Beeren werden gerne gefuttert.
Die Dame von hinten – nanana…
so war das in der Barockzeit.
so hübsch die an- + einblicke auch sind
am meisten erfreut haben mich die gurken
weil so gut fotografiert
kühl + erfrischend
+ natürlich auch weil es (vielleicht + bitteschön) ein rezept dazu gibt/geben könnte
liebe grüsse
hier gewittert es + hat deshalb etwas abgekühlt
wir machen sie immer noch nach dem alten Rezept.
https://lamiacucina.wordpress.com/2010/07/12/gewurzgurken-sachsen-coburglamiacucina/
Statt grosser Gurken verwenden wir inzwischen die kleinen Knackgurken. Die bleiben fester. Zudem entschäume ich den Essig beim jeweiligen Aufkochen. 6 kg hab ich diesmal eingemacht.