Erfahrene Blogleser merken sofort auf, wenn jemand irgendwo etwas kocht, das Potential zum häuslichen Nachkochen besitzt. Zumal, wenn sich Wildheuerin Micha über ihre gelungene Kreation (zu Recht) selber freut. Statt Gnocchi gibts hier jedoch Ravioli, den Rucola blanchiere ich nur teilweise, das gibt mehr Geschmack, da mein Rucola nicht wild wächst, und die Ravioli wende ich im buttrigen Kohlrabisud.
Rucola-Ziegenkäse-Ravioli mit Kohlrabi

Zutaten
Pastateig:
110 g Weissmehl
110 g Hartweizengriess, Semola rimacinata
1 Ei
4 Eigelb
2 g Salz
Füllung:
100 g Rucola (Rauke)
130 g Ziegenfrischkäse
100 g Ricotta (Bröseltopfen)
25 g Parmesan, frisch gerieben
4 EL Mie de pain (weisse Brotbrösel)
Kräutersalz, weisser Pfeffer, Cayennepfeffer
1 mittlerer Kohlrabi
1 Handvoll Kefen (Zuckerschoten)
2 EL Butter
50 ml Geflügelfond
20 ml Noilly Prat
Salz, Pfeffer
Zubereitung
(1) Zutaten zu einem festen Pastateig kneten. In Folie eingewickelt mind. eine Stunde ruhen lassen.
(2) 2/3 des Rucola kurz blanchieren. Gut auspressen. Grob hacken. Vom restlichen Drittel die zähen Stiele entfernen, Rucola waschen, mit Küchenpapier gut trocknen und hacken.
(3) Ziegenkäse, Ricotta, Parmesan und beide Rucola zu einer dicken Masse cuttern. Soviel Mie de pain zugeben wie nötig. Abschmecken. Kalt stellen.
(4) Ravioli befüllen.
(5) Kohlrabi schälen, in kleine Stücke schneiden. 1 EL Butter in einem Topf schmelzen lassen, die Kohlrabi darin wenden, salzen, pfeffern und kurz andünsten. Ablöschen mit Geflügelfond und Noilly Prat, auf kleiner Stufe mit geschlossenem Deckel bissfest garen.
(6) Indessen Kefen fädeln und ca. 3 Minuten blanchieren. In Stücke schneiden. Zum Kohlrabi geben.
(7) Kohlrabifond in eine beschichtete Bratpfanne abgiessen, wenig Butter unterrühren und etwas einkochen.
(8) Ravioli für 2 Personen in knapp siedendem, gesalzenen Wasser 2-3 Minuten garen, herausnehmen und in dem Kohlrabifond schwenken.
Die leicht grasige Rucolabitterkeit passt ausgezeichnet zu Ziegenkäse und Kohlrabi. Schade, dass Ravioli nicht zum Blogbuster taugen.
„Wildheuerin“….was für eine Wortschöpfung! 🙂
Hab nichts geschöpft. Das ist hier eine ehrbare Bezeicnnung für Bergbauern, die an steilen Hängen Heu mähen. Genau wie Micha. 😉
Ja, die Wortschöpfung schmeichelt mir auch 🙂
Und habe ichs nicht hellseherisch prognostiziert: bei dir wird der Teller nach Sterne aussehen? Und? Wie ist es gekommen? Ich bin ein Medium 😉
Wenn da nicht gar Vodoo im Spiele ist! Die vielen toten Vögel auf dem Markt verfolgen mich im Schlaf.
Wüsste ich nicht eh schon, dass es Frühling ist, Dein Teller würde es mir verraten. Wunderbar zarte Farben.
Hat da ein neues Ravioli Hilfsmittel Einzug gehalten?
Liebe Grüsse aus der Provence,
Andy
ich war in Eile und hatte keine Zeit, Ravioli von Hand zu formen. Die Schablone stammt aus dem Tschibo-laden vor 2 Jahren gekauft.
Bravo!
Für mich, visuell: Die schönsten Ravioli die ich gesehen habe seit Jahrzehnten 🙂
Herrlich gelber Teig und durchscheinend dünn. Perfekt.
Leider haben meine Kursteilnehmer, trotz anderer Anweisung meine Gusseisernen Ravioliformen in der Geschirrspülmaschine gewaschen und sie somit zerstört. Eine kunststoffige (wie deine) hätte dies unbeschadet überlebt.
Gruss aus Weggis
Einspruch, meine schönsten Ravioli sind die Raviuls da Trin. Die Plastikteile stammen von Tschibo. Gusseisen in der GWM zerstört? Sie sind vermutlich jetzt grau, aber können doch bestimmt noch verwendet werden.
Herrliches Essen!
drum bloggen wir ja alle so gern 😉
Ein herrliches Frülingsmenu. Deine Fotos sind der Hammer!!
Beim Teig habe ich gesehen nimmst du 200g Mehl und Hartweizengries , aber 5 Eigelb.Er hat dadurch eine wunderbare gelbe Farbe, ja aber wie verarbeitet sich der Teig, wird der nicht ziemlich nass, resp. klebrig mit den vielen Eiern?
220 g Mehl total. 60 g Vollei, 80 g Eigelb. Das gibt mit Normaleiern einen zähen, aber elastischen Teig, der kaum klebt. Hier habe ich für das Verarbeiten nicht mal Mehl zum Bestäuben gebraucht. Mein derzeitiger Lieblingsteig für Ravioli.
Ah ok dann werde ich das ausprobieren. Ich mag es nämlich nicht wenn der Teig zu feucht und klebrig ist, und man im nachhinein noch so viel Mehl einarbeiten muss. Er sieht toll aus auf den Fotos mit dieser goldgelben Farbe.Da du deine Eirangabe in Gramm machst nehme ich mal an dass du Eier und Eigelb aus dem Tetrapack benutzt?
What a fabulous dish! Refined and wonderfully spring-like. I love kohlrabi, goats cheese and arugula.
Grüsse,
Rosa
the weather doesn’t encourage to eat asparagus 😦
Ich werde auf Schafskäse ausweichen müssen, oder besser: ich habe den Ziegenkäse für mich allein 😉
Wenn ich Ruccola da hätte, wäre ich schon an der „Arbeit“… 😉
Du sollst nicht arbeiten, sondern Urlaub machen 😉