Die gedeckten Passagen gehören seit 200 Jahren zum Stadtbild von Paris. Beim Flanieren übersieht man sie leicht. Deshalb empfiehlt sich ein Stadtplan oder google maps.
Wir fahren mit der M7 bis zur Station Le Peletier. In wenigen Schritten sind wir in der Rue du Faubourg du Montmartre. Hier fasziniert mich ein chinesischer Nudelmacher mit einer Technik, die den italienischen Pici nahe verwandt ist. Übrigens assen wir in dem Lokal zu Mittag. Gut. Günstig. Tadellos.
Die Nudeln erinnern mich an mein vor mehr als 12 Jahren abgegebenes Gelübde, mit der Bloggerei aufzuhören, sobald es mir gelänge, chinesische Nudeln selber zu drehen. Leider scheiterten all meine bisherigen (unzähligen) Versuche in Misserfolgen. Doch geb ich die Nudeln noch nicht auf. Neue Ideen beflügeln mich.
Rein in die Passage Verdeau.
Passage Verdeau (6 rue de la Grange-Batelière /9. Arr.)
Die Passage Verdeau wurde 1846 zusammen mit der Passage Jouffroy errichtet. Sie ist nicht die Schönste, gehört aber zu den schöneren Galerien in Paris.

Die Verdeau beherbergt vorwiegend Läden für Sammler und Restaurants.

Über eine kleine Seitenstrasse fällt man gleich in die nächste Passage:
Passage Youffroy (10 – 12 Boulevard Montmartre /9. Arr.)
Die Youffroy ist eine der schönsten Galerien. Erbaut wurde sie 1846 und ist nach einem der Bauherren benannt. Die Passage liegt auf leicht fallendem Gelände, so dass in der Mitte ein paar Treppenstufen überwunden werden müssen.

Hier hats Cafés, Geschenkboutiquen, Vintage Poster, Postkarten, Bücher, ein Laden für Spazierstöcke und weitere Dinge, die niemand braucht. Ja sogar ein Hotel.

Das Tageslicht erreicht man auf dem Boulevard Montmartre. Die letzte Passage der Passagen-Trilogie findet sich wiederum gegenüber dem Ausgang:
Passage des Panoramas (11 Boulevard Montmartre /2. Arr.)
Sie wurde 1799 erbaut und gehört zu den Schönsten. Sie hat originelle Läden, teilweise mit alten Beschilderungen. Cafés, Restaurants und Kuriositäten, wie diese praktischen Elektroschalter.

Im Sommer stelle ich mir die Passagen angenehm frisch vor. Jetzt, Anfang März waren sie kalt und zugig. Beim Ausgang wählen wir die Rue Vivienne, sie führt uns nach etwa 500 Metern zur
Galerie Vivienne (4 Rue des Petits Champs /2. Arr.)
Die Galerie wurde 1823 erbaut, ist vielleicht die Schönste in Paris, schon wegen der erhaltenen Bodenmosaike.

Die Galerie Vivienne beherbergt Boutiquen bekannter Modeschöpfer, aber auch Läden für Dekoration, Restaurants und Cafés, Buchläden mit neuen und alten Büchern

Danch muss man sich um ein paar Blocks herum in die Rue Jean-Jacques Rousseau bewegen:
Galerie Véro-Dodat (19 Rue Jean-Jacques Rousseau /1. Arr.)
Die Galerie Véro-Dodat wurde 1826 erbaut. Auch sie trägt die Namen der Investoren und ist die eleganteste Passage von Paris. Alles sehr schick. Alles sehr teuer.


Am Eingang der Passage hat sich das Haus Louboutin etabliert. Leserinnen mögen wissen, um was es sich dabei handelt: Die grüne Farbe hätte Frau H. gefallen, doch die Stilettos sind nur zum Sitzen geeignet (Preis für die Sitzschuhe: 700€. Immerhin pro Paar).

200 Meter von der Passage entfernt, findet man sich auf der Rue de Saint-Honoré wieder. Das waren 5 von insgesamt etwa 20 mit Glas überdachten Passagen. Von der Station der M4 Château d’Eau aus lassen sich weitere Passagen besichtigen (Passage Brady, du Caire, du Cerf).
hat mich an das buch von anne cuneo erinnert, wir sind damals sofort nach paris gereist und haben die passage des panoramas besucht.
die Reise zum eigenen ich wäre auch für mich überfällig.
zum louboutin ein spazierstock aus Passage Youffroy…und vorwärts marsch! 👋🏼❤️🐝👑🐶
2 Spazierstöcke, oder besser gleich Gehhilfen kaufen.
Ah!!! Les Louboutins!!! 🤩
und nicht mal Krokodilleder!
Für Touristen ja soo praktisch bei zu viel Regen, Sonne, Sturm u.a. Die zuletzt gezeigte Passage fällt auf durch Fehlen von Stühlen und Tischchen. Wo bitte soll man dann Kaffee trinken?
Mit Haute Couture lässt sich mehr verdienen und höhere Mieten bezahlen als mit Kaffee und Süssigkeiten.
Ohh Paris… Je t’aime. Mais Marseille plus :-))))
au moment de l’ombre à la lumière
Lange ists her, dass ich durch einige dieser Passagen gestromert bin. 70er Jahre. Schönen Dank fürs Erinnern! Und schön, dass solch Touren noch möglich sind!
Durch die italienischen Alpen zu wandern ist natürlich schon etwas anderes!