[Fin de serie]. Wer ohne Ziel in Paris umherläuft, läuft oft im Kreis. Immer wieder passieren wir Les Halles und damit das Geschäft mit der (für mich) allerhöchsten Anziehungskraft: E. Dehillerin. Le Spécialiste du matériel de cuisine, depuis 1820.

Hier hängt der Himmel wahrlich voller G…erätschaften. In den dunkeln Kellern stapeln sich Kupfertöpfe und alles, was das Herz eines (Hobby)-Kochs höher schlagen lässt oder zumindest die Blicke auf sich zieht wie etwa die silberne Entenpresse.


Was mir die Küchenläden, sind Frau H. die grossen Galerien, allen voran die Galeries Lafayette. Da in der Besuchswoche die Fashion Week®2023 stattfand, belustigten wir uns an den blasierten Posen der Models, den Verrenkungen ihrer Fotografen und den mit affektierter Selbstdarstellung beschäftigten Influencerinnen. Kleider machen Leute, doch nur auf den ersten Blick. Nimmt man ihnen die Kleider weg, bleibt oft erbärmlich wenig übrig. Dann bleibt nur noch die Entscheidung zwischen Déstockage oder Müll.

Zurück zu Lafayette. Die eindrucksvolle Jugendstil-Glaskuppel wurde 1912 eingebaut.

Die offene Dachterasse der Galeries Lafayette gewährt einen wunderbaren Rundblick, auch wenn man nichts kauft:

Oder näher herangezoomt (nicht mit einem teuren Teleobjektiv sondern by hiking):

Im Nebenhaus am Boulevard Haussmann hat sich Lafayette Gourmet eingenistet: Auf drei Etagen und über 4500 m2 bilden der Marktplatz, das Feinkostgeschäft, der Weinkeller, die Feinschmeckerläden, die Theken und die Nouvelles Tables die französische Lebenskunst in der Luxusvariante ab. Bekannte Köche und Konditoren, renommierte Häuser, junge Talente und erlesene Marken sind hier vertreten. Am Morgen nach Türöffnung um 09.30h ist der Laden noch wenig besucht. Mittags und Abends muss man an einzelnen Theken lange Warteschlangen in Kauf nehmen.
Die Foie Gras Theke:

ein winziger Ausschnitt der Fleischertheke von Gilles Verot. Hier deckten wir uns mit Quiches ein:

Die Pfeffertheke

In der süssen Abteilung sind u.a. Alain Ducasse, Pierre Marcolini, La maison du chocolat, Philippe Conticini, Jean-Paul Hévin, Dalloyau und Pierre Hermé vertreten. Ferner auch das auf Éclairs spezialisierte Unternehmen von Les Éclairs de Genie.

Gourmets können sich aber auch ausserhalb von Lafayette in schönen, kleinen Quartierläden eindecken:

La Mère de la Famille, Schokolade seit 1761

Unterhalb des Montmartre werden im Clos Montmartre Rebstöcke gepflegt. Die Reben gehören der Stadt und liefern alljährlich rund 1000 Flaschen Wein, Gamay und Pinot noir.

Zu wenig, um in den umliegenden Restaurants angeboten zu werden.

Die Aussicht vom Montmartre war leider durch Liebesschlösser verdeckt, aber Aussicht auf den Tour d’Eiffel hatten wir ja schon.

Und schon schlägt die letzte Stunde unseres Kurzaufenthaltes in Paris: In einem Stück Natur mitten in der Stadt. Der Jardin des Plantes ist ein wissenschaftlicher Garten, der vor vier Jahrhunderten auf 2.5 Hektaren angelegt wurde. Mit seinen bepflanzten Flächen, bemerkenswerten Bäumen, Statuen und Wegen bietet der Park eine abwechslungsreiche und gut erhaltene Umgebung zum Bummeln…. und zum Abschied. Zum Auffrischen der Botanikkenntnisse war es noch zu früh. Verbraucht haben wir 2×10 Metrotickets. Und Schuhsohlen. Gekauft haben wir u.a. 2 Navigokarten. Die kann man mit Metrofahrten vorab elektronisch aufladen. Für künftige Besuche 😉

Einfach: Wunderbar!
Paris ist wirklich wunderbar.
Zu Dehillerin muss ich auch mal hin. Alleine dieses Geschäft ist es schon wert, nach Paris zu fahren. (Aber wie bringt man alles Eingekaufte nach Hause?)
Da wir keine 30 Liter fassenden Kochtöpfe benötigen und eh schon alles haben, was in der Küche von Nutzen ist, hielten sich unsere Einkäufe in bescheidenem Rahmen. Schauen, nicht kaufen 😉
Wie schön. Danke für diese Auffrischung meiner Erinnerungen. Die Fotos sind wunderbar und sündhaft-verlockend.
Paris vergisst man nie. Wenig braucht es, um sich zu erinnern.
Ich kriege Augen und Mund nicht mehr zu!
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,
Von dem goldnen Ueberfluß der Welt!
wer Hunger hat, der greife zu
wer nicht, der lässt es bleiben
(frei nach G. Keller)
Magnifique !!!!💗
Mit freundlichen GrüßenPetra Schwede-Zimmermann
Magna Gallia. LG
Danke für`s mitnehmen, da werd ich bestimmt nicht hinkommen. Aber ihr Blog ist einfach eine gute Anregung.
„da werd ich bestimmt nicht hinkommen“ habe ich vor 10 Jahren auch gesagt… und plötzlich ändert sich das Leben und man steht am Meer.
eure elegante, wunderschöne, reichhaltige „shoppingtour“ weckt nicht nur erinnerungen an harrods und co. sondern auch gelüste….👋🏼❤️🐝👑🐶 (heute 3jahre)
wir haben vor allem mit den Augen „geshopped“
Wunderbar! Danke.
🙂
Vielen Dank für diesen Blog! Er ist einer der schönsten, äusserst liebevoll gemacht und interessant. Man findet immer eine Anregung und erfreut sich an neuen und älteren (kulinarischen) Erlebnissen.
Danke für die Blumen. Vatertag ist zwar erst im Juni 😉
Herzlichen Dank für die stimmungsvollen Bilder, habe gerade etwas Heimweh bekommen
Heimweh kann man auch zu fremden Städten empfinden.
Lieber Robert
Danke für das Paris aus deiner Sicht. Wie immer mit viel Fleisch am Knochen…🌱🙏
Wahrscheinlich sieht man bei jedem Besuch etwas anderes. Bin gespannt, wann es uns wieder dahin verschlägt.
Im Montmartre gibt es nicht nur einen Weinberg sondern jeweils im Oktober (dieses Jahr vom 11. bis am 15.) das Fête des vendages. Dort kann besagter Wein dann auch gekauft werden und halb Frankreich ist mit seinen regionalen Spezialitäten vertreten. Unbedingt empfehlensert!
Danke, kannte ich nicht. Vermute aber, dass dieses Fest auch halb Frankreich anzieht… und dann könnte es in den Gassen eng werden.
Ja, der Dehillerin ist eine Art Paradies. Da muss ich auch jedesmal hin und wenn es nur zum Schauen ist.
Bald der Letzte seiner Art. Im Internet findet man (fast) alles, aber wenn man nach etwas sucht, muss man wissen, wonach man sucht und in solchen Läden braucht man bloss zu schauen, dann weiss man, was einem fehlt.