Archiv der Kategorie: Non food

L‘ Orchidée und Rosen

Nach einem Blumen-, Orchideen- und arbeitsreichen Jahr war es wieder mal an der Zeit, uns mit einem guten Essen zu belohnen. Warum nicht ins L’Orchidée im nahen Altkirch ? Einem in unserer Region seit 2017 bekannten Sternerestaurant mit französisch-thailändischer Küche.

Erst bei der Reservation bemerkte ich, dass Chatchai Klangklong inzwischen in die Nähe von Mülhausen gezogen ist und seinen Herd seit Anfang Jahr im ehemaligen Hotel-Restaurant La Couronne in Ensisheim aufgestellt hat.

Die amuse-bouches waren schon viel versprechend: Leider hat sich meine Handy Autokorrektur verselbstständigt und meine eilig eingetippten Bemerkungen in Kauderwelsch verwandelt. 3 Wochen nach dem Besuch konnte ich mich nur noch an die grundlegenden Geschmacksrichtungen erinnern: Kokosmilch, Erdnuss und Krabben

eine Rose im l’Orchidée: frischer Thunfisch in weissen und roten Radisscheiben. Marmorierte Saucen aus Kaffirlimette und Fischsauce

Königskrabbe in Tempura gebacken, Mayoschaum mit schwarzem Knoblauch und Limette parfumiert

Riesencrevette, frische und confierte Tomaten, Infusion aus Kokosmilch, Galgant, Kaffirblätter-Zitronengrasschaum

Filet de maigre, Spinat, Lachsrogen

Kalbsbries, Zucchini, Tamarinde, Thai-Aubergine

Erdbeerdessert mit weissen Erdbeeren. Meringe mit Sumach, Erdbeersauce und Sumach-Eis.

Essen und Anbiance wiederum sehr gut. Von der Elsässer Orchidee über den Rhein zu den Rosen im Landhaus Ettenbühl (Markgräflerland) sind es nur wenige Kilometer. Ein schöner Abschluss, auch wenn die meisten Rosen schon verblüht waren.

Im Bambuswald

Englische Gartenkultur

Gemüsegarten

Lavendelgarten

Garten-Nippes

Jahreszeiten

Franz Gertsch, Gelber Schnee, 1965

Im Jahr 2007 begann der Schweizer Maler und Grafiker Franz Gertsch (1930-2022) im Alter von 77 Jahren mit der Arbeit an seinem Opus Magnum: dem Zyklus der vier Jahreszeiten. Jedes der monumentalen Werke ist rund 3.3 x 4.8 Meter gross. Bilder, die man sich nicht nur anschaut, Bilder in die man eintaucht. Während 4 Jahren legte der Künstler all seine Kunst, Beharrlichkeit und seine Zeit in dieses Gesamtwerk. Anfang 2011 vollendete er den Zyklus mit dem Gemälde «Frühling». Begonnen hatte er, ausgehend von einer alten Fotoaufnahme des Wäldchens hinter seinem Haus in Riggisberg. Während er bereits am Zyklus arbeitete, beschaffte er sich die weiteren Foto-Vorlagen der übrigen Jahreszeiten.

Fundament seiner hier verwendeten Technik ist eine Fotovorlage, die mit ihrer Komposition das Bild vorgibt. Der nächste Schritt ist die malerische Umsetzung der fotografischen Dia-Vorlage unter dem Licht eines starken Projektors. Ein Schritt, den man als Fotorealismus bezeichnen könnte. Was so aber nur teilweise stimmt. Tritt man nahe an die Bilder heran, löst sich das Bild in unzählige, kleine, abstrakte Farbpunkte auf. Korrekturen und Überarbeitungen gibt es bei Gertsch keine. Jeder Pinselstrich muss von Beginn an sitzen. Franz Gertsch bedient sich dabei einer Hilfsskizze mit Farbproben, die er im Tageslicht abgleicht. Dabei reduziert er seine Farbpalette auf wenige, aus Mineral-, Erd- und anderen Pigmenten selbst hergestellte Farbtöne.

Die vier Jahreszeitengemälde werden im Museum Franz Gertsch in Burgdorf im gleichen Raum gezeigt. Das Museum ist aus privaten Mitteln finanziert und beherbergt Werke der Stiftung Willy Michel. Die ständige Sammlung mit Werken von Franz Gertsch wird regelmässig durch Sonderausstellungen ergänzt. Derzeit ist die Sonderausstellung „Louisiana visits Franz Gertsch“ bis 02.03.2015 zu sehen, in der Werke von Andy Warhol, Mark Rothko, Roy Lichtenstein, Gerhard Richter, Frank Stella u.v.a Werken von Franz Gertsch gegenübergestellt werden.

Frühling, 2011, Eitempera auf ungrundierter Baumwolle, 325 x 480 cm

Sommer, 2009, Acryl auf ungrundierter Baumwolle, 325 x 480 cm,

Herbst, 2008, Acryl auf ungrundierter Baumwolle, 325 x 490 cm

Winter, 2009, Acryl auf ungrundierter Leinwand, 325 x 480 cm

Quellen:
T. Bezzola. NZZ Feuilleton, 2022
Headerbild: Jörg G.

Frau H. und ich wünschen allen Lesern und Leserinnen erfüllte, ruhige Festtage und etwas Schnee. Er darf auch gelb sein.