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Himbeersenf: Die deutsche Versuchung

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Süsse Senfsorten lassen mir Durchschnittsschweizer normalerweise die Haare sträuben. Kürzlich kam ich in einem Kochkurs in Lucas Rosenblatts Werkstatt in Genuss von Pulpo-Lollipops mit Himbeersenf. Ei, schmeckte das gut ! Ich habe den Senf mit reduziertem Zuckergehalt zuhause nachgekocht. Nicht mit Pulpo, den isst hier ausser mir niemand: mit fein aufgeschnittenen Scheiben von kaltem (gekauftem) Roastbeefaufschnitt. Dabei habe ich alle Bemerkungen von Frau L. zu süssem Senf und blutigem Fleisch tapfer schweigend hinuntergeschluckt. Und wer verlangte Nachschlag ?

Zutaten
für 2 Portionen

15 g Senfpulver (gelbe Senfsaat, frisch gemahlen und gesiebt oder Coleman’s Mustard powder)
50 g Pommerysenf (Körnersenf)
1 kleine Prise Kardamompulver
3 dünne Scheiben Ingwer frisch
30 g Himbeeressig
30 g Honig
100 g Himbeeren

Himbeersenf 2013 07 28_1230

Zubereitung
(1) Honig mit den Himbeeren, Gewürzen und der Hälfte des Essigs ca. 5 Minuten leise kochen lassen, bis die Himbeeren zu Mus zerfallen sind.
(2) Senfmehl mit dem restlichen Essig verrühren, zum Himbeer-Essigmus geben und je nach gewünschter Schärfe 2-3 Minuten bei milder Hitze weiterköcheln.
(3) Etwas abkühlen,  den Körnersenf zugeben, mit dem Stabmixer kurz durchmixen und durch ein Sieb streichen.
(4) mit Salz und ggf. Himbeeressig abschmecken.

Je länger frisch gemahlenes Senfpulver mitkocht, desto milder wird der Senf (Die Schärfe verursachenden Senfölglykoside zersetzen sich). Eine Art Schnellreifung, so dass der Senf ohne zusätzliche Lagerung sofort verwendet werden kann. Im Kühlschrank aufbewahren.

Frau L. befand, solch blutrünstige Bilder wie das folgende, dürfe ich Salat essenden Mädchen nicht vorsetzen. Also Augen zu und wegklicken ! Und ich musste Tage später alles ein zweites Mal kochen. Ohne dass das Bild wesentlich anders geworden wäre. Siehe Bild 1.

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Bild aus dem Ausschuss bzw. outtake, wie das heute heisst