Ofen-Ratatouille

Ratatouille rohSeit Wochen hab ich den Eindruck, dass ein unheimlicher, virulenter Ratatouille-Virus umgeht. Ratatouille in Bolli’s Kitchen, Chausson de Ratatouille in Berlin Kitchen, Ratatouillepüree in EinfachKöstlich usw. usw. Da ich mich gern von solchen Viren anstecken lasse, muss ich meine Virus-Variante halt auch noch rausbringen: Ofenratatouille nature oder als Nudelsalat. Meine Ratatouille ist eher trocken, leicht confiert und caramelisiert. Ratatouille, das im Gemüsesaft schwimmt, hab ich weniger gern, damit verknüpfen sich mir schreckliche kulinarische Kindheitserinnerungen. zum Rezept:

Zutaten
1 kleine Zucchetti
1 mittlere Aubergine
je 1 Peperoni gelb und rot
1 Peperoncino
6-8 kleine Tomaten
1 Frühlingszwiebel
2 Knoblauchzehen
Salz, Thymian, Rosmarin, Puderzucker
Olivenöl
Aceto Balsamico vom etwas Billigeren und trotzdem Guten

Zubereitung
(1) Gemüse in 2 cm grosse Würfel schneiden, in einer Schüssel mit 3-4 Elf. Olivenöl von Hand intensiv mischen bis alles überzogen ist. Das geht nicht einfach mit übergiessen !  Die feingeschnittenen Gewürzkräuter und Peperoncino zugeben und salzen. Auf ein Backblech (mit Backpapier belegt) ausleeren.
(2) Mit einem feinen Sieb Puderzucker gleichmässig und fein aufstäuben (ein Hauch, nicht dessertmässig !).
(3) ca. 10 Minuten bei 230°C im Backofen in Heissluft+Grill backen.
(4) Wenn die obersten Gemüseecken anfangen braun zu werden: rausnehmen
(5) Vom Blech nehmen, abtropfen lassen, frisches Olivenöl hinzugeben, guten Salat-Balsamico zumischen und lauwarm essen oder mit frisch zubereiteten Pasta (hier Spiralnudeln) mischen.

Anmerkung
reicht als Hauptmahlzeit für 2 Personen. Für Nudelsalat 2/3 der Ofenratatouille mit 150 g Nudeln mischen.
Ratatouille aus dem OfenRatatouille Nudelsalat

19 Kommentare zu „Ofen-Ratatouille“

  1. Ich sehe, nicht nur Husten hast Du, sondern auch den Ratatouille-Virus…
    Sieht phantastisch aus, schmeckt sicher genauso und die Sache mit dem Puderzucker, das ist sehr gut hat was von einem confit!

  2. schnell, praktisch und – mit sicherheit – ur-gut. so lieben wir’s. das wird defintiv in unseren speiseplan aufgenommen.

  3. WOW, sehr raffinierte Idee das mit dem Puderzucker + Grill. Eigentlich hasse ich Nudelsalate (Mitbringsel für jede dt. Party und dann noch mit Mayonnaise aus dem Glas, igitt!), aber im letzten Sommer habe ich mal einen auf Basis einer Resteverwertung gemacht und war positiv überrascht.

  4. Martin, Lamiacucina’s exquisen Nudelsalat kannst Du doch nicht auf das Niveau dieser Mayonnaise – Nudelsalatpampen setzen!!! Ich bin entsetzt! Als Widergutmachung schlage ich eine Flasche Grauburgunder vor!

  5. ……das würde mir doch nicht im Traum einfallen Lamiacucina´s Nudelsalat mit den „Mayonnaise – Nudelsalatpampen“ gleichzusetzen! Nie und nimmer……..okay, eine Flasche Grauburgunder ist für Dich reserviert!! 😉

  6. Aah Martin wieder im Netz. Hatte schon geglaubt Dir sei die Pizza schlecht bekommen. Komm erst jetzt dazu mich zu bedanken. Hatte die Hände im Teigwaren-teig. Bitte einen aus dem Kaiserstuhl oder aus dem Südtirol. Danke an Bolli dass Sie sich so tapfer für meine Satisfaktion einsetzt.

  7. ha,ha,ha…….keine Sorge Pizza „Bolli“ war genau das Richtige als fingerfood auf dem Balkom. Bei diesen Temperaturen von 32 C (gefühlte Temperatur 40 C ) macht Kochen nicht soviel Spass. Ich werde mich wohl in den kommenden Tagen auf Gazpacho beschränken.
    Vorher gibt es noch ein Rezept einer kühlen Rharbarbar-Creme und der 2. Teil (Rotweine!) meiner
    Probe mit David Schildknecht/WA mit einem unglaublich jung wirkenden Beaujolais aus dem Jahre 1928. Wirklich, keiner konnte den Jahrgang erraten und er wirkte so frisch als wäre er 4-5 Jahre alt. Hier schon mal das Etikett:

    http://belmaati.com/gallery/displayimage.php?album=260&pos=2

  8. Wenn das nicht Etwas ist, das mir den ungeliebten (heissen) Sommer erleichtert ;o)

    Grüsse aus der Rosenstadt
    tris

  9. @tristezza: da geht es mir ähnlich. In 3 Monaten ist aber schon Herbst, die schönste Jahreszeit mitsamt der Vorfreude auf den Winter. Früher hab ich mich mehr über die heissen Sommer aufgeregt, heute sehe ich ein, dass ich eh nichts ändern kann. Und Du hast ja immerhin selbstgebrautes Bier, das hilft gewiss auch. Gut gekühlt natürlich. Schöne aufnahmen aus dem verzascatal hast du auf Deinem Blog.

  10. @Berlinkitchen: So alte Weine habe ich noch nie getrunken. Der Älteste: 1949 Chateau Latour. Ich finde, dass sich die Weine der unterschiedlichsten Rebsorten im hohen Alter alle bezüglich der Sensorik angleichen. Solange ein stabiles Säure- und Tanningerüst dieses Alter überhaupt zulässt. Ich möchte mich nicht getrauen einen 1928er Burgunder von einem 1928-er Bordeaux unterscheiden zu müssen. Und wenn der Gamay aus dem Beaujolais (mit Geisenheimer Abfüllung) genug Säure hatte, so schmeckt er jetzt wohl wie alle diese alten Weine. Schönen Abend nach Berlin. Hab eben meine 2004-er Bordeaux ins Trockene gebracht.

  11. Ja, diese alten Weine gleichen sich in der Sensorik an. Allerdings war es bei diesem 1928 Beaujolais anders, der zeigte so frische Aromen von roten Früchten, den konnte man leicht ins Burgund stecken. Das mit diesen alten Weinen ist ein Glücksspiel, manchmal macht man tranzendentale Erfahrungen wie z.B. mit einem 1945 Clos des Papes und ein anderes Mal ist der Wein einfach nur muffig mit Aromen von Waldboden, Pilze etc. Übrigens, meine kleinen Erfahrungen mit gereiften Weinen von Clos des Papes+Beaucastel haben gezeigt, die Weine werden im Alter ziemlich burgunderhaft.
    Apropos 04 Bordeaux, ich habe vor ein paar Tagen eine hervorragende VKN eines 2004 Leoville Barton gelesen und er ist im Moment recht zugänglich (direkt aus der Flasche!). Hier die Notiz:

    „In der Nase herrliche Cabernet-Noten mit ein wenig vanilligem Holz
    und angenehmer Frische, viel Espresso, Toffee, Cassis und etwas
    Paprika. Sehr schönes Parfum.

    Der Wein legt sich perfekt an den Gaumen. Seidig, ausgewogen, mit
    guter Struktur. Gleichmäßiger, feiner, nachhaltiger Tanninteppich,
    schmelzige, reife Beerenfrucht mit würzigen Anklängen, mittlere
    Intensität, sehr animierend.

    Der Wein ist weniger kraftvoll als in 2003 aber kaum weniger gut. Er
    ist zugänglich, beerenfruchtig, offen in der Nase und macht mir große
    Freude. Zum ersten Mal erlebe ich bei einem jungen LeoB etwas
    Verspieltes, Frisches, Zugängliches wie ich es bisher noch nicht
    kannte. Ein großartiger Wein. 94-95 Punkte.2

  12. @BerlinKitchen: Genau vom Leoville-Barton habe ich mir (u.a.) 18 Flaschen zugelegt. Werd sie aber trotz der guten Verkostungsnotiz noch nicht öffnen. Den L-B kaufe ich (blind) Jahr für Jahr, auch in weniger guten Jahren. Er ist nie billig, machte aber auch die exorbitanten Preissprünge der Spekulationsjahre nicht voll mit. Neben Lynch-Bages mein Top-Liebling.

  13. @BerlinKitchen: Anthony Barton hat mal gesagt, das er sehr anspruchlos lebe, gute Lederschuhe, ein weisses Hemd, guter Wein genüge ihm. Schön was ? Den Rolls-Royce in der Garage hat er nicht erwähnt. Habt Ihr in Berlin eigentlich jeden Tag solche Weinverkostungen ?

  14. Willst Du jetzt nach Berlin ziehen??!! :))

    Ich bin froh, dass sich diverse franz. Weinmacher noch nach Berlin verirren, bevor sie sich nur noch um den chinesischen Markt kümmern. Ansonsten sind wir bemüht es uns gut gehen zu lassen, was soll das schlechte Leben auch nützen! Eine gute Flasche Wein sollte man auch nicht alleine trinken, sondern nur mit Freunden. Und da nächste Woche der Bordeaux-Sammler Jeff Leve nach Berlin kommt,haben wir uns besonders ins Zeug gelegt. Hier unsere Weine für nächste Woche Freitag:

    89 Mouton
    90 Canon-La-Gaffeliere
    89 Troplong-Mondot
    90 Sociando Mallet
    89 Figeac
    89 Montrose
    89 Tertre Roteboeuf
    90 L’Eglise-Clinet
    89 La Conseillante

    Wenn wir wieder so eine Probe machen, dann schicke ich Dir sehr gerne eine Einladung. Mittlerweile kann man ja schnell und günstig von Basel-Berlin fliegen.

  15. @BerlinKitchen: soweit reise ich doch nicht mehr für eine Weinprobe, da bin ich zu alt und zu bequem dazu. Bin früher auch regelmässig an solche Veranstaltungen gegangen, mit der Zeit ist mir die Sache aber zu sektiererisch vorgekommen und ich habe den Streit um rote Johannisbeeren oder doch eher Cassis den Andern überlassen. Dann hängt der Anlass natürlich auch von der Moderation (und von den Teilnehmenden) ab. Früher hat das in Basel Rene Gabriel gemacht. Heute nicht mehr. Ich bin jetzt auf einem Alter, wo ich weiss, was mir schmeckt und was gut, weniger gut und was sehr gut ist (3 Kategorien aus meinem 5 Punkte System). Damit fahre ich gut und kaufe auch gut ein. In diesem Sinne bin ich nur noch stiller Geniesser.
    Trotzdem Danke für die nette Einladung, an einer solchen Runde mal teilzunehmen. Hat mich gefreut.

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