Als russische oder Fabergé-Eier werden Schmuckgegenstände in Form von Ostereiern bezeichnet, die von Carl Peter Fabergé (oder besser seiner Werkstatt) in St. Petersburg zwischen 1885 und 1917 angefertigt wurden. Kleine Meisterwerke in Gold, Email und Edel-steinen oder feinstem Porzellan. „Russisch Ei“ ist aber auch ein altes Gericht der kalten Küche. In den 70-er Jahren als Dosengemüse-klassiker noch sehr beliebt, wird das Gericht heute in Restaurants kaum mehr angeboten. Als Dosenmischgemüse ist es noch erhältlich, wenn man sich in den Läden tief bückt. Frisch und gut zubereitet ist es aber ein leichtes, wohlschmeckendes Sommergericht. Und erst noch kalorienarm. zum Rezept
Frau L.’s Variante beruht auf einer freien Adaption des „salade russe“ aus dem Buch „Plats froids et hors-d’euvre, Le plaisir de la ménagère“ von Madame F. Nietlispach (Ausgabe ca. 1932) . Da werden weder Eier gefüllt, noch Eier in Aspik versenkt oder gar Eier unter Mayonnaise-getränktem Dosenmischgemüse versteckt, sondern Frischgemüse einzeln nach Erfordernis knackig gegart, in Essig mariniert und mit einer leichten Sauce überzogen. Die Eier sind bei Frau L. nur Dekoration. Am Ende liegen immer alle zum Verzehr auf meinem Teller.
Zutaten
für das Gemüse z.B.:
1 Ruebli mittelgross
1/2 kleiner Kohlrabi
1/2 kleiner Zucchini
1 Kartoffel
1 Handvoll grüne Bohnen
3 Elf. Erbsen (aus dem Tiefkühler)
für die Marinade:
2 Elf. guter Weissweinessig
Salz, Pfeffer
für die Sauce:
120 g neutraler Joghurt (Frau L.’s täglicher Bifidus-Schlankheits-Yoghurt)
2 Elf. Mayonnaise light
Salz, Pfeffer, wenig Minze, 1 Prise Zucker, 1-2 Tlf. scharfer Dijon-senf.
für die Garnitur:
2-3 Eier hartgekocht
z.B. schwarze Oliven, Petersilie, Radieschen, Gartenkresse, Kopfsalatblätter, Tomaten, Rucola, Basilikum etc.
Zubereitung
(1) Knollen&Wurzel-Gemüse in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und im Dampfsieb knackig garen. Beginnen mit Rüebli und Kartoffeln, dann Kohlrabi, am Schluss Zucchini-scheiben, die ganzen Bohnen und die Erbsen. Laufend mit einer dünnen Stricknadel Garproben machen und was gar ist, mit kaltem Wasser abbrausen und beiseitestellen. Die Scheiben in Würfelchen von max. 1 cm Kantenlänge schneiden. Bohnen in kurze Stücke schneiden.
(2) Das Gemüse mit der Marinade mischen und 1/2 Stunde stehen lassen, abtropfen, dann mit der Sauce vermischen, die Eier halbieren.
Anrichten
Salatblätter unterlegen, die angemachten Gemüsewürfel drauflegen und garnieren.
Anmerkung
Im Buch von Madame Nietlisbach werden noch Trüffelscheiben in den Salade gegeben. In meinem noch ältern kulinarischen Lexikon und Menubuch von 1908 hats noch Hummerfleisch, Schinken, Zunge in kleinen Würfeln drin, dressiert mit Mayonnaise-Aspic und serviert mit Kaviar. Die Zeiten ändern sich und wir mit ihnen.
klingt eher nach russischem salat, als russischem ei.
laut dem standardwerk der eikunde „gesund und staerkend ist das ei“ (bibulus, heimeran verlag) geht das mit den russeneiern so:
Russische Eier
Wir häufen auf die der Länge nach durchgeschnitten Hälften von hartgekod1ten Eiern einen Teelöffel Kaviar und betten sie in einen Salat, den wir aus einer Mayonnaise mit abgerührten gekochten Selleriestückchen und Scheiben von geräuchertem Lachs bereitet haben.
ich liebe diese lakonischen 50er jahre rezepte.
@nina: Deine grossfürstliche Version gefällt mir. Da ich alle harten Eier auf meinen Teller krieg, bin ich aber auch mit Frau L.’s Version eines russischen Salats mit gewöhnlichen Eiern ganz zufrieden.
Ei, ei ei…..Da holt man wieder die alten Klassiker heraus! Schon vergessen, aber dank Dir yieder top aktuell……Schöne Sachen hast Du auf dem Blog, ich freue mich schon wieder auf la rentrée wenn ich endlich richtig surfen kann, hier fliege ich nach 2 Min. raus…..
LG, bis bald
@Bolli: hallo. Freu Du Dich lieber noch an Deinem Urlaub. Surfen wird nicht verboten.
@Nina
Dieses Rezept kann auch nur Rugby-Spielerinnen gefallen…
ich esse weder lachs noch kaviar, ich richte mich nur nach dem, was in den 50er jahren der hausfrau angetragen wurde.
ich persoenlich nehme lieber einen einfachen russischen salat auf toast. den besten macht die mama von c., meiner teamkameradin. den 2.besten mache ich. der von cercena ist leider mit thunfisch.
btw: der pun mit ei und rugby war garnicht intendiert!!!
Die Russischen Eier in unseren Breiten wurden klassisch bereitet aus
Kartoffelsalat, umgeben von mit Mayonnaise-Fleischsalat gefüllten Eiern, Lachsersatzscheiben und Seehasenrogen (Deutscher Kaviar).
Irgendwie grauslich, aber irgendwie gut.
irgendwie kult, sagt man heute wohl 😉
dafuer gibt es ja auch so schicke platten, wo man aussen die halben eier ablegen kann und innen salat.