Italiener und kleine, madige Ureinwohner behaupten, er schmecke feiner als der Steinpilz. Entsprechend gesucht (und teuer) ist er denn auch. Wer auf dem Waldspaziergang diesen Pilzen begegnet, darf nicht nur zum Pflücken auf die Knie. Im Pilzbuch sind sie auch unter dem Namen Kaiserling (Amanita Caesarea, nach dem Imperator Julius C.) verzeichnet. In der Schweiz (und in Deutschland) gibt es ihn nicht (mehr). Am ehesten findet man ihn noch in warmen trockenen Gegenden in Süditalien und im Piemont. Ganz klein sieht er aus wie ein weisses, unregelmässiges Ei, im jugendlichen Stadium drückt der orangefarbene Kopf wie ein Eigelb aus dem Eiweiss hervor (dann schmecken sie am Besten), bis zuletzt ein schöner Hutpilz vor uns steht. Es gibt sie von Ende Juli bis Ende September. Wenn es denn überhaupt welche zu kaufen gibt, muss man rasch zugreifen. Ich mach sie auf die strenge, klassische Art: Anbraten der dünnen Scheiben in Olivenöl, etwas Zitrone, schwarzer Pfeffer. So kommt das äusserst feine Aroma zur Geltung. Und wenn uns die Maden madig machen wollen: Augen zu, weiter essen und einen Grappa drauf. Zur selben Familie gehören auch der Fliegenpilz (Amanita muscaria) und der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Beim Sammeln bitte unterscheiden !! zum Rezept
Zutaten
für 2 Vorspeisen
ca. 150-200 g Ovoli
natives Olivenöl
1/2 Bio-Zitrone
Salz, Pfeffer
Grappa
Zubereitung
(1) Putzen, feine Scheiben schneiden, kurz anziehen in heissem Olivenöl. Salzen, Pfeffern. Auf dem Teller ein paar Spritzer Zitronensaft drauf.
Anmerkung
Sie waren madenfrei und schmeckten göttlich. Der Grappa (von Caparzo) war auch ohne Maden vorzüglich.
mmm – göttlich. da kommt neid auf. wo habt Ihr die denn ergattern können?
@reibeisen: auf dem Basler Markt hats einen Pilzstand. Führt Zuchtpilze, im Herbst hats auch Fundpilze. Das Sammeln und Suchen von Pilzen überlassen wir Kennern.
Hatte nach dem Pilze-Finden im vergangenen Jahr eine geschmacklich bittere Erfahrung. Hält mich nicht davon ab, dieses Jahr wieder „in die Pilze“ zu fahren.
Schönes Foto! Um das Leckerli beneide ich Dich!
In Deutschland darf man den Kaiserling gar nicht ernten, denn er steht unter Artenschutz.:http://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_2005/anlage_1_26.html.
Das ist wahrscheinlich gut so, wenn es ihn kaum noch gibt.
So kann man froh sein, wenn man eine Bezugsquelle hat. Auch der getrocknete Kaiserling ist sehr gut, schmeckt aber im Vergleich zum getrockneten Steinpilz nicht so intensiv.
Auf der Liste tauchen aber auch Steinpilz und Pfifferlinge auf ????
@Louise: helfen solche Gesetze wirklich ? Im Wald ist es dunkel.
wir finden jedes Jahr ab Mitte September bis Ende Oktober welche auf Sardinien, dort gibt es sie auch manchmal auf dem Markt, allerdings das Pfund für 15 bis 20 Euro.
Auch hervorragend nur als Pilzkapazzo, dünne Scheiben ein paar Tropfen sehr gutes Olivenöl, ein Spritzer Zitrone und einen guten Rotwein mit Weißbrot; läuft euch schon das Wasser im Mund zusammen ???
Wir haben gestern durch Zufall in einem kleinen Gemüseladen in Agropoli in Süditalien diesen Pilz entdeckt. Wir waren auf der Suche nach Steinpilzen. Aber dieser ovoli stellt alles in den Schatten. Wir haben den ganzen Korb voll (1 kg!!!!) gekauft und mit Freunden ein Festessen zubereitet.
1 Kilo habe ich noch nie auf einem Haufen gesehn. Leider liegt Agropoli nicht gerade nebenan.
Vergangenes Wochenende, beim jährlichen Fest „funghi e castanie“ in Pisogne am Lago d`Ìseo, gabs an 3 Ständen geschätzte insg. 5 kg Ovoli in allen Entwicklungsstufen (Preis 17-30€).
Nach dem obigen „naturale Rezept“, einfach köstlich
letzten Freitag waren hier auch wieder ein paar frische zu haben. Ein Pilzjahr 🙂