Pastetchen mit billigem Dosengemüse

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Unser Standard-Weihnachtsgericht seit Jahrzehnten. In meiner Jugendzeit wurde es aus einer Dose Billig-Pastetchenfüllung, einer Dose Billig-Erbsen und billigen Fertigpastetchen zubereitet. Damals hatte das pekuniäre Gründe. Heute nostalgische. Die Füllung machen wir längst selbst, mit Kalbfleisch und Champignons, guten Blätterteigpastetchen. Aber Billig-Dosen-Erbsen müssen sein. Solchen Schrott kriegt man bei Aldi oder Migros Budget. Nur Billig-Dosen besitzen diesen unnachahmlichen Dosengeschmack, der Erinnerungen weckt. Mit Frisch- und Edelware kriegt man das nicht hin. Zum Ausgleich eine gute, was heisst gute, eine besonders gute Flasche Wein. Heuer wars vom weissen Rössel einer, den man aber vorzugsweise hinterhertrinkt. zum Rezept

Dosenerbsen mit abgetauchten Karotten Der ausgleichende Wein dazu

Zutaten
für 2 Personen
für das Dosengemüse:
1 Dose grobe Erbsen mit Karotten, Bezugsquellen oben erwähnt
Tafelbutter
Noilly-Prat

6 mittelgrosse Butter-Blätterteigpastetchen vom Bäcker

für die Füllung:
200 g Kalbsfiletspitzen oder Kalbsschnitzel
Sojasauce
Cognac
Maizena
Bratbutter
1/2 Schalotte
4 mittlere weisse Champignons
2 Elf. Weisswein
0.5 dl Rahm
0.5 dl konzentrierter Kalbsfond dunkel
Salz, Pfeffer, Rosmarin, Pfeffer, Cognac zum Abschmecken
2 Elf. Blattpetersilie, frisch geschnitten

Vorbereitung
(1) Kalbsschnitzel in grobe Streifen schneiden und in einer Mischung aus 1 Elf. Sojasauce, 1 Elf. Cognac und 1 Elf. Maizena während 1/2 Stunde marinieren.
(2) Champignons putzen, in 4-5 mm dicke Scheiben schneiden, Schalotte fein würfeln.
(3) Pastetchen 5 Minuten vor Gebrauch auf einem Backbleck im vorgeheizten Ofen bei 100°C anwärmen.

Zubereitung
(3) Wenig Bratbutter in einer beschichteten Pfanne heiss werden lassen (Stufe 7/9) und das Fleisch darin während etwa 1-2 Minuten allseitig anbraten.
(4) Fleisch herausnehmen, warmstellen (60°C),
(5) die Schalotte in derselben Bratpfanne in wenig Bratbutter andünsten, die Champignons zugeben und mitdünsten, mit dem Wein und dem Rahm ablöschen, Kalbsfond zugeben und gut würzen. Etwas einreduzieren. Falls nötig mit wenig Maizena andicken. Am Schluss das Fleisch wieder zugeben und mitwärmen, nicht mehr kochen. Etwas feingeschnittene Petersilie untermischen.
(6) Parallel dazu das Dosengemüse abgiessen und in einem kleinen Topf mit wenig Tafelbutter und einem Schuss Noilly-Prat erwärmen.
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Anrichten
Deckel der Pastetchen heraustrennen, mit der Fleisch-Pilz-füllung füllen und mit dem Dosengemüse servieren.

Anmerkung
Uns hats, wie jedes Jahr, geschmeckt. Und für einen Leser aus Berlin der Weinbeschrieb: Dunkles Purpur, Portweinhaftes Bouquet, noch leicht verschlossen, cremige, aber präsente Tannine, konzentriertes, elegantes blaubeeriges Cabernet Franc-Aroma, fast Burgunderartig. Viel besser als der 93er. 19/20, Warten.

16 Kommentare zu „Pastetchen mit billigem Dosengemüse“

  1. An Dosen-Erbsen und -Karotten kann ich mich auch noch gut erinnern. Nostalgisch wird mir dabei allerdings nie zumute. Ich kann heute sehr gut drauf verzichten.

    Die Flasche auf dem Bild ist ja leer … 😉

  2. @Claudia: als es die weisse Innenbeschichtung der Dosen noch nicht gab, hats noch viel „besser“ geschmeckt. Der Wein ist in der danebenstehenden Karaffe zum Belüften.

  3. Das gab’s immer an Heiligabend bei meiner Großmutter mütterlicherseits … und zwar auch mit Dosengemüse. Wir sind jetzt auf Kartoffel-Steinpilz-Gratin umgeschwenkt 🙂

  4. Doch, das mit den Dosenerbsen kann ich voll und ganz nachvollziehen 😉 Die ess ich sogar kalt aus der Dose & in den Nudelsalat meiner Mutter gehören sie auch rein – aber damit sind die Einsatzmöglichkeiten auch schon aufgebraucht!

  5. Es gibt kaum ein ausgeprägteres Gedächtnis als das für Geruch und Geschmack, daher ist das mit den Mörpsen aus der Dose erklärlich.
    Traumhaft der Wein!

  6. Tut mir leid, da kann ich nicht mit. Aber da du das Gemüse freundlicherweise separat servierst, lass ich es eben auf dem Teller liegen und nehme dafür lieber noch ein Glas Wein 😉

  7. Hallo,

    Ich esse auch ab und zu Dosenerbsen, aber habe auch noch nie irgendwo frische Erbsen im Angebot gesehn. Ist wohl eine Rarität heutzutage…

    Gruß

    Alex

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