Mönchsbart, (it: Agretti, bot: Salsola Soda). Vor 10 Jahren war das Gemüse bei uns kaum erhältlich. Die ersten Büschel habe ich noch aus Mailand nach Hause gebracht. Jetzt findet man ihn auch hier im Angebot, wenn man danach sucht. Eine salztolerante Pflanze, die in den Küstenregionen wächst und früher in grossem Ausmass zur Sodagewinnung geerntet wurde. Geschmack ähnlich wie Spinat, aber viel eleganter, mineralisch, Spur Meer. Im Aussehen ähnelt er einem dickfleischigen Schnittlauch mit rötlichem Wurzelansatz. Leider herrscht im Handel ein heilloses Durcheinander in der Nomenklatur. Mönchsbart wird häufig mit Kapuzinerbart (it: Barbarella, bot: Plantago coronopus) und umgekehrt verwechselt. Kapuzinerbart hat flache, fiederteilige und grobgezähnte Blätter und gedeiht später im Jahr, siehe hier. Frau L. ist völlig egal, wessen Bärte sie zu ihrem lauwarmen Gemüsesalat verkocht. In meinem Blog habe ich das letzte Wort und bestehe auf Mönchsbart. zum Rezept
Zutaten
als Gemüsebeilage für 2 Personen
1 Bund frischen (!) Barba di Frate
natives Olivenöl
Aceto Balsamico vom Guten
Zucker, Salz, Pfeffer
Zubereitung
(1) Wurzelenden etwa 3-4 cm hoch abschneiden. Stengel um Stengel waschen und putzen. Seesand beliebt zwischen den Zähnen zu knirschen.
(2) Im Dampfsieb zugedeckt etwa 5 Minuten garen. Er soll noch leicht knackig sein.
(3) Anrichten mit Olivenöl und Aceto, würzen. Lauwarm essen.
Frau L. hat wieder das Zepter in der Küche übernommen!……Wie man sieht!
Ich kannte diesen Salat bis dato noch nicht, habe ich auch noch nie hier auf dem Markt gesehen!
Aber, lauwarm servierten Salat, das mag ich, wir machen das hier oft mit Löwenzahnsalat.
Mir scheint F und CH ein kulinarisches Paradies zu sein! Nie gesehen, nie gegessen und wohl auch hier nie zu bekommen.
Viele Grüße und schön, dass es Frau L. wieder gut geht!
@Bolli: in Italien gibts die auf jedem Markt zu dieser Zeit. Sind weniger zähnebeschlagend als Spinat.
@Petra: Danke für die Grüsse an Frau L.
In Italien…….Werde mal die Augen aufhalten und schauen, ob’s die hier nicht gibt, bislang bewusst nicht aufgefallen.
Dieser Bart ist mir auch in Italien auf dem Markt nie aufgefallen – werde bei nächster Gelegenheit einmal danach Ausschau halten! Bei uns in Norddeutschland wird es den wohl nicht so schnell geben – obwohl: salzige Küstenregionen haben wir hier auch 😉
Wann ist Saison dafür? Jetzt?
Hier in Norddeutschland ebenfalls Fehlanzeige. Habe ich auch noch nie gesehen. Ich will in die Schweiz und nach Italien!
@Bolli: man muss schon danach suchen, aber wenn Du findest: zugreifen.
@Matthias: Saison ist jetzt und noch ein paar Wochen. Wenn die Temperaturen an der Küste steigen, verschwindet er vom Markt. Die Pflanze ist wärmeliebend und wird deshalb an den nördlichen Küsten kaum auftreten.
@Claudia: bei Ilva gibts sehr schöne Fotos von diesem Unkraut.
mmm – wir lieben „barba di frate“ – leider hats das leckere grünzeug noch nicht bis nach innsbruck geschafft (da könnte man glatt ein bisschen neidisch werden).
Nicht nur nie gesehen – noch nicht mal davon gehört. Sieht auch im Glas sehr attraktiv aus, der Bart, fast zu schade zum Verarbeiten.
Ich dachte, ich hätte davon gehört, aber eben die verwechsle ich mit Kapuzinerbart. Ich frage meinen Gemüsehändler. Ich hoffe, er kann mir welchen ausfinding machen.
Spannend. Von Mönchsbart habe ich noch nie gehört. Werde mal die Augen offen halten. Klingt ja vielversprechend.
Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, hört sich interessant an, aber den Weg nach Norddeutschland wird der Mönchsbart wohl kaum finden.
Muss ich mal auf dem Carlsmarkt suchen. Ilvas Rezept einer Mönchsbart-Frittata gefällt mir auch gut.
Hochinteressant! Auch noch nie bewusst wahrgenommen. Sieht zudem äußerst ansprechend aus das Gemüse 🙂
@reibeisen: kommt sicher noch
@Hedonistin: das war doch mein Valentinsblumenstrauss an Frau L. 🙂
@Vanille
@Celia:
@Sivie: viel Erfolg beim Finden.
@Franz: Frau L. will die Frittata auch noch haben und Spaghetti mit Agretti …
@kulinaria: Ein Spinat der vermutlich auch von Kindern gern gegessen wird.
Man lernt dazu. Noch nie gesehen. Wien ist doch ein kulinarisches Kaff.
So etwas hat mein Auge noch nie erblickt – höchstens in Form von Schnittlauch – so etwas gibt es, glaube ich, hier im kühlen Norden nicht, aber ich kann ja mal nachfragen bei meinem Gemüse-Händler, ob er es mir besorgen kann, ansonsten komme ich kurz mal runter zu Euch ! 8)
@LillY: ooch, aufm Naschmarkt hats doch auch nette Sachen die es hier nicht gibt.
@ultraistgut: zu Fuss bzw. auf Laufschuhen ? 🙂
Du hast mich da auf eine Idee gebracht !
Was ich dann brauche: ein heißes Bad und ein richtiges gutes Essen, letzteres dürfte weniger schwieriger für Dich sein, gell ? 8)
na da hab ich ja mal wieder was dazu gelernt. den, hab ich ja noch nie gesehen – der geschmack könnte mir aber gefallen. da muss ich wohl auf die suche gehen. lg
sieht ja lecker aus wenn auch etwas seltsam
Bei uns in München gibts ihn im Winter, Frühling auf dem Viktualienmarkt. Ich mag ihn ähnlich gedämpft als Unterlage für Fisch.
Frau Kaltenbach hat in ihrem Mittelmeerkochbuch eine Quiche damit im Programm.
@lamiacucina
Es ist ein Gerücht, dass Kinder keinen Spinat essen. Sorfältig gepflegt von der Anti-Spinatmafia.
@ultraistgut: richtig, das Bad ist das Problem, und was für eines. 🙂
@nysa: Du wohnst in München und weisst wo der Viktualienmarkt ist.
@fred: es fliegt und kreucht nicht im Teller.
@duni: danke für den Tip, das Buch steht ja im Gestell, das Rezept habe ich bisher übersehen: gem. Kaltenbach ist die Saison Mai-Juni.
@kulinaria: una calunnia ? http://www.youtube.com/watch?v=cPsxeH6rWic
Barba di Frate wächst gerade auch wunderbar in meinem Gewächshaus in Wentorf bei Hamburg. Wer es gerne selbst aussäen und im Topf oder Kasten an warmer Stelle ziehen will, kann die Samen hier beziehen: http://www.magicgardenseeds.de/
Schmeckt lecker!
Stephan
12.05.2011
Heut Abend bereite ich einen Lauwarmen Agretti Salat.
Wohl gemerkt für Puristen!
Argetti, bissfest garen, und noch heiße Agetti mit zuvor vorbereiteten Dipp würzen:
1 dl bestes, fruchtiges, frühgeerntetes Oliven vom Gardasee
Pfeffer aus der Mühle
1 Zähe blanchierten Knoblauch, sehr fein gehackt
kein Salz, Agretti sind salzig genug
É basta!!
Zugedeckt lauwarm weden lassen und genießen.
Sonnige Grüße aus Meran
Wir haben den Mönchsbart mit einer halben Zwiebel in einer Pfanne mit Olivenöl kurz angedünstet und zu Fisch serviert. Ein kulinarisches Erlebnis! Herzliche Grüsse aus Zürich 🙂