Ravioli con pimpinella, noci e stracchino

Ravioli con pimpinella
Ravioli: eine wunderbare Erfindung um mit unterschiedlichsten Füllungen zu spielen. Von sparsamen Pensionsköchen leider hin und wieder auch als Müllschlucker missbraucht, um Resten aller Art loszuwerden. Davon leitet sich wohl der Spottname Restoloni ab.

Nicht bei mir. Mit meiner neuartigen Füllung habe ich mir einen alten Kochwunsch erfüllt: Stracchinokäse gemischt mit gehackten Baumnüssen und nussigem Pimpinell, dem Wildkraut, das derzeit so kräftig im Gärtchen wuchert. Der eh schon zähflüssige Stracchino schmilzt beim Garen der Ravioli, beim Anschneiden fliesst der leicht säuerliche Frischkäse aus dem Ravioli raus. Köstlich.

Zutaten
ca. 270 g Pastateig, etwa die Hälfte von hier
250 g Stracchino
50 g Baumnüsse, mittelfein gehackt
20 g Pimpinellblätter (Gemeiner Wiesenknopf), mit den Stengeln gewogen
40 g Parmesan, frisch gerieben
Salz, Pfeffer

für den finish:
braune Butter
ein paar Pimpinellblättchen, Pfeffer
evtl. etwas geriebenen Parmesan

Zubereitung
(1) Teig zubereiten siehe hier.
(2) Pimpinellblätter abzupfen. Zutaten für die Füllung mischen, würzen, 30 min. kühl stellen.
(3) Pastateig maschinell zu feinen Bahnen auswalzen (Stufe 7/9). Mit einem Ausstecher Rondellen ausstechen (8cm), teelöffelgrosse Stücke der Füllung auflegen, Rand ggf. mit etwas Eiweiss oder Wasser anstreichen, zu Halbmonden (mezzalune) zusammenklappen und Ränder festdrücken. Bis zur Zubereitung auf etwas Teigwarenmehl lagern, den Rest einzeln auf ein mit Küchenpapier belegtes Backblech legen und einfrieren.
(4) Die Ravioli in schwach kochendem Salzwasser ziehen lassen (frisch etwa 4 Minuten), mit der Siebkelle herausheben, abtropfen und in wenig hellbrauner Nussbutter schwenken. Pfeffer drübermahlen. Mit abgezupften Pimpinellblättern dekorieren.
Ravioli con pimpinella, innen
Anmerkung
nicht kochen lassen, sonst wird der Stracchino grisselig.

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18 Kommentare zu „Ravioli con pimpinella, noci e stracchino“

  1. Sieht sehr köstlich aus!

    Ravioli als Müllschlucker? – Das ist eine ganz neue Sichtweise. Weiß man das in Neapel? 😉

  2. Lecker!

    Bei Strachina kann ich mich eh nicht zurückhalten!
    Für diesen Käse fahre ich kilometerweit mit dem Rad hier.

    Gefällt mir gut, deine Ravioli!!!!

  3. Tolle Füllung – es wäre schade wenn Reste in diese Teigtaschen gefüllt werden. Ich muss Neapel benachrichtigen! 😉

  4. Sieht wieder sehr lecker aus. Das Kraut muß ich mal auf dem Markt suchen. Breitet es sich im Garten dann „unkrautmäßig“ aus?

  5. @mipi: die Mafia wird davon wissen, drum mach ich mir die Ravioli selbst.

    @Bolli: wenn ich mal Trappe d’Échourgnac finde, dann füll ich den auch noch mit ab.

    @Dandu: es gibt ja auch „gute“ Reste.

    @Sivie: den findet man selten auf den Märkten als Schnittware. Als Töpfchen eher. Ich hab ein paar Stellen im Gras wo sie einen kleinen Busch bilden, den ich mit dem Mäher sorgfältig verschone.

  6. Sieht so lecker aus. Ich bevorziehe immer die Ravioli mit Käse, den Strachino kenne ich leider nicht. Wie sieht er aus , und in welcher Gechmacksrichtung kann man ihn zuordnen ?

  7. Ravioli sind immer gut und mit der feinen Füllung sicher. Der Käse sagt mir nur momentan gar nichts. Pimpinelle habe ich garde ein Töpfchen im Garten geteilt und ausgepflanzt. Bin mal gespannt, wie gut sie wächst.
    Liebe Grüße

  8. Auch ich habe gestern schon hellsichtig ein Töpfchen
    Pimpinelle auf dem Markt erstanden. Köstlich sehen deine Ravioli aus. Bei mir scheitert das exakte Rezept leider an der Käsebeschaffung.

  9. @Franz: in Städten ist der stracchino leichter zu beschaffen.

    @Vanille:
    ist ein traditioneller, italienischer Frischkäse, auch unter dem Namen „Creszenza“. Aus Kuhvollmilch, Salz, Lab, etwa 48% Fett i. Tr.
    Er ist sehr cremig, mild, ohne Rinde und sehr weich im Schnitt. Meist in Schalen oder Papier eingewickelt verkauft. Da die Fermente noch aktiv sind, wird er beim Lagern immer flüssiger und aromatischer. Die Marken die ich kenne: Goccia d’oro oder di Nonno Nanni sind gut.

    @Petra: der wächst in unserm rauhen Juraklima auf 900 m und ist winterhart. Der nussige Geschmack ist gut.

    @Cascabel: auch in Kräutersalat -zu Forelle- ist er gut.

  10. Das klingt aber spannend, den Käse habe ich dann eigens im Käselexikon nachgeschlagen, das besorgen ist hier auf dem lande in Brandenburg ein Problem, das erstmal nicht lösbar scheint, es würde nur eine Fahrt zum KaDeWe in Berlin helfen.
    mandy

  11. @amanda: ich kenne leider keinen einheimischen Alternativkäse, den man mit dem Löffel aus der Packung schöpft.

    @the rufus: da wird s’Frauli aber streng blicken, wenn sie sowas lesen täte.

  12. Dafür gibt’s ja die Zensur – sie darf lesen, was ich ihr zeige. Im Gegenzug darf (!) ich essen, was sie kocht.

  13. @the rufus: und Du bist noch nicht verhungert ?

    @entegutallesgut: Ball aufschlitzen und eine Lederhandtasche daraus nähen. Seit meinen traumatischen Erfahrungen als Fussball-Torwart der Schulklassenmannschaft (dazu werden immer die Dicken, Dummen, Ungeschickten und Verbleibenden bestimmt) will ich nichts mehr von Fussball wissen.

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