
Wenige Kilometer westlich von Tirano, an den südlich ausgerichteten Steilhängen der Zone Valgella, liegt das Weingut La Gatta. Vor 500 Jahren im Besitz der Dominikaner, gelangte das Gut zunächst in die Hände der namensgebenden Adelsfamilie del Gatto, später in den Besitz eines Puschlaver Weinhändlers. Seit 1969 gehört es den Fratelli Triacca, dem grössten Puschlaver Weinproduzenten mit rund 45 ha eigenen Reben im Veltlin. Die Gebrüder Triacca haben in den vergangenen 40 Jahren viel Bewegung in den in Traditionen erstarrten Weinbau des Veltlin gebracht. Als Erste begannen sie, das Traubengut durch aufwändige Klon-Selektion zu verbessern und die arbeitsintensiven Steillagen durch Terrassierung auf den rationelleren Querbau umzustellen.

Der Produktionskeller befindet sich in einem modernen Bau in Villa di Tirano, der Ausbau der Spitzenweine erfolgt in den Kellern von La Gatta. Dem empfehlenswerten Büchlein „Vie e Vini della Valtellina“ von Reto Thoerig, ISBN 3-9522969-0-2, habe ich entnommen, dass grössere Gruppen auf Voranmeldung mit Pizzoccheri verköstigt werden. Schüchterne Anfrage, ob man allenfalls… Die Familie L. , bestehend aus 2 Personen, wurde leider nicht als Gruppe anerkannt, dabei hatte ich Hunger für weitere 3 Personen angemeldet. Immerhin wurde uns erlaubt, die Keller zu besichtigen und ein Kistchen Prestigio zu kaufen. Auch das ein „verstärkter“ Wein, hier werden die Trauben vor der Ernte tief unten am Trieb abgeschnitten und einige Tage am Stock hängend getrocknet.
Hunger ! Selbst Frau L. fängt mit einem Zitat von K. Kraus an zu murren: „Vater, gibts heut wieder nix zu essen ?“ In Palästen ein offensichtlich schwieriges Unterfangen.. Hunger ! Verheissen da nicht Gäbelchen und Messerchen Rettung ? Das Schild angerostet. Familienpension ? Trattoria ? Hmmm ? Ob wir nicht lieber nach Teglio fahren sollen ? Ach was. Scharf nach links und den Berg hoch in den oberhalb Bianzone gelegenen Dorfteil. Hinein. Offene Tore. Weit offen. Dazu ein Aphorismus von Kurt Haberstich, einem Schweizer Autor: „Es ist beglückender, durch die offenen Tore eines einfachen Hauses zu treten, als vor dem verschlossenen Tor eines Palastes zu stehen„. Mehr dazu demnächst.
schöner Bericht! Ich bin gespannt, was sich hinter dem offenen Tor verborgen hat 🙂
Danke für den tollen Bericht und auch ich bin gespannt auf die Fortsetzung! (Übrigens: gestern Abend hab ich Herrn D. nicht mehr vom PC und deinem Blog wegbekommen….er hat gelesen und gelesen und gelesen, viel dabei gelacht und war hin und weg von deinen Berichten!!)
@Marcie: am Dienstag gehts weiter 🙂
@Eva: Herr D. ist am PC gesessen statt den Abwasch zu machen ? Das tut mir leid 🙂
und da man in meisten Pensionen und Aubergen etc in Italien gut isst, habt Ihr das dann auch!!!!!!!!!!!!