
Uns sauerliebenden wird das Leben mit Süssevents nicht einfach gemacht. Der Pflaumen-&Co-event, betreut von Sus com Corumblog, möchte was aus Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen oder Reineclauden. Früchte, die wir am liebsten roh verspeisen. Mit Reineclauden hab ich einst rechnen gelernt (drum kann ichs heute noch nicht richtig) aber noch nie gekocht: also Reineclauden. Ich verstecke sie als Kompott in einer weissen, leichten Limoncello-Quarkcreme. Dazu noch Knusperzeug. Ein weisser Monolith, der seine inneren Qualitäten erst beim Öffnen preisgibt.


Zutaten<
(reicht für etwa 4 Monolithe)
für die Topfencreme:
60 ml Limoncello
160 g Topfen (3/4-fetter Quark, 8 % Fett)
20 g Zucker
2 Blatt Gelatine
160 g steif geschlagener Rahm
für die Knusperplatten:
1 kleine Platte Fertig-Strudelteig
Puderzucker
für das Ragout:
ca. 400 g Reineclauden entsteint gewogen
100 g Kristallzucker
12 g Gelfix 1:3
30 ml Limoncello
30 ml Zitronensaft (1 Zitrone)
Zubereitung
für das Ragout:
(1) Reineclauden in gleichmässige Filets schneiden. Den Zucker zu hellem Karamell verkochen und mit etwas Wasser, dann Limoncello ablöschen, Früchte zugeben und 3 Minuten mitkochen. Den Zitronensaft zugeben und kalt stellen.
(2) Die kalt eingeweichte und gut ausgedrückte Gelatine im Limoncello unter gelindem Erwärmen vollständig lösen, Quark und Zucker einrühren, geschlagenen Rahm unterheben und kalt stellen.
(3) Den Strudelteig mit Hilfe eines 8 cm Stahlrings ausstechen (etwa 6-8 Kreise). Auf Backtrennpapier legen und mit Puderzucker gleichmässig und fein bestreuen. In einen 220°C heissen Backofen stellen und etwa 3-5 Minuten karamellisieren lassen.
für die Montage:
(4) 4 Stahlringe von 6-7 cm auf je einen Dessertteller stellen, mit dem noch nicht durchgelierten Fruchtragout 3/4 hoch füllen, die Teller etwa 2 Stunden in den Kühlschrank stellen bis der Kompott zu relativ festem Gelee erstarrt ist. Stahlring abziehen und 4 grössere 8 cm Stahlringe überstülpen. Die erkaltete, aber noch nicht festgewordene Topfencreme randvoll ein- und umgiessen. 2 Stunden in den Eisschrank stellen. Stahlringe entfernen. Die Strudelteigblätter in Stücke zerbrechen und auf den Törtchen verteilen.
„Glücklich ist die Form gefüllt,
Wird’s auch schön zutage kommen,
Daß es Fleiß und Kunst vergilt?
Wenn der Guß mißlang?
Wenn die Form zersprang?
Ach! vielleicht indem wir hoffen,
Hat uns Unheil schon getroffen“ (Schon wieder Schiller)
Anmerkung
Wird die Topfencreme warm eingegossen, zerläuft im Innern des Törtchens der Fruchtkompott und mit Monolith wars dann nichts. Limoncello hab ich verwendet, weil im Hause weder Zwetschgen, Mirabellen- noch Reineclaudenschnaps vorhanden war. Ist aber vermutlich noch besser so. Wer keinen Limoncello hat, nimmt Zitronenabrieb.
Sieht super aus und das Kompott so verpackt ist schon etwas Besonderes!
Reineclauden hatten wir in meiner Kindheit im Garten . Nie mehr habe ich diese Früchte in der Qualität bekommen, so saftig-süß mit angenehmem würzigem Fruchtfleisch……
So schön! Herbst ist wieder da! A wonderful dessert!
Grüsse,
Rosa
Eine gute Idee für die „Verpackung“. Und auch nicht so kalorienreich. Das paßt für mich!
Bei uns wurde mit Äpfeln und Birnen rechnen gelehrt und es hat (zumindest bei mir) nicht recht funktioniert 😉 .
Deshalb lieber damit kochen als rechnen 😀
das ist ja patisserie-ware erster klasse – eine rundum gelungene komposition. eine hübsche idee sind übrigens auch die strudelteig-herbstblätter.
Sieht hübsch und lecker aus, ist ausgedruckt und liegt oben auf dem Rezeptestapel. Donnerstag kommen Gäste – na wartet!
Das sieht genial aus! Echt beeindruckend!
Du bist ein wahrer Künstler – auf was für Ideen du nicht immer so kommst! Das sieht sehr edel aus, hört sich lecker an und ist irrsinnig raffiniert – Kompliment!!
Meine Güte, sieht das beeindruckend aus und lecker auch!
mandy
Das ist einfach genial!
Sehr schön, vielleicht kann ich es mit Agar Agar probieren. Das Schwierigste wird aber Quark ausfindig zu machen.
Zum Rechnen habe ich Nichts gesehen – das ist doch das Spiel „4 gewinnt“, oder? Gewinnen wird man mit dem Monolithen auf jeden Fall …
*hops* schaut das köstlich aus!
Heißen die nicht bei uns Kriacherln?
Das sind Früchte, die dir vor lauter Säure den Hemdzipfel hinten reinziehen.
mit so einem abakus hätte ich auch gerne rechnen gelernt…
dein monolith dürfte, wenn es nach mir ginge, gerne das allgegenwärtige „flüssige schokoladentörtchen“ von allen speisekarten ablösen.
Diese kleinen, grünen Reineclauden geben übrigens auch eine gar köstliche Marmelade ab, für die Winterbevorratung.
beim ersten Blick dachte ich, es wäre eine darübergehobelte Trüffelart, die ich noch nicht kenne. Der Segen, der von oben kommt, ist zweckendfremdeter Strudelteig. Tolle Idee und schmeckt dazu vermutlich auch viel besser. Das kann ich mir prima nach dem Rosmarinrisotto vorstellen. Frisch, Gesellin, sei zur Hand!
Tolle Idee! Was man unter der Topfencreme wohl noch alles verstecken kann.
Super Idee und hervorragend umgesetzt. Wir essen kaum Nachtisch, aber man könnte es ja auch herzhaft umsetzten „grübel“
Der Name hatte mich neugierig gemacht, und ich bin nicht entäuscht worden. Klassegericht!
Der Abacus hat’s mir angetan, obwohl meine Rechnung sicher falsch rauskäme weil zum richtigen Resultat ein paar Kugeln fehlen würden.
@uschi: meine Reineclauden waren sehr süss, drum musste ich noch ordentlich mit Zitronensaft im Kompott ergänzen.
@Rosa: Ja, Herbst, die schönste Jahreszeit !
@Nathalie: man kann genausogut und einfacher ein Zwei-Schichtentörtchen machen.
@sammelhamster: Obst als Rechenhilfe ist grundsätzlich ungeeignet, wenn das die Eltern nur mal einsehen würden.
@reibeisen: etwas gross geraten, aber ich habe keine andern Ringe.
@Franz: Ergänzung: die Knusperblätter nicht zu fest einzuckern, sonst werden sie relativ rasch wieder feucht. Rondellen ausgeschnitten hatte ich, weil ich diese als Deckel obenauflegen wollte, dann haben sie sich verformt und ich hab dann halt Kleinholz daraus gemacht.
@Dolce: Bastelarbeit, ganz ohne Genie.
@Eva: mit Süsszeug mache ich mir nur selten solchen Aufwand.
@Amanda: das soll es für den event, ohne hätten wir sie roh gegessen 🙂
@Chriesi: Bastelarbeit, ganz ohne Genie, das sagte ich schon.
@Vanille: Dafür ist Agar bestens geeignet, ich hatte nur keine Zeit zum experimentieren. Quark/fromage blanc: so genau kommts auf den Fettgehalt nicht an.
@the rufus: wenn alle gegessen sind ist der Rest auf dem Abacus = 0.00 Da sind ich und wordpress uns ganz sicher.
@entegut: Die waren zuckersüss trotz der grünen Farbe. Du meinst eher Mirabellen, die sind aber auch süss.
@Katha: als Füllung hätte ich das gerne noch mit Zwetschgen probiert und den Quark mit Zwetschgenschnaps parfumiert.
@duni: ich koche kaum Marmelade, das isst hier niemand.
@Poulette: Schiller sagt aber nichts von GesellIN 🙂
@lavaterra: Zwetschgen, Zwetschgen, die haben mehr Säure.
@kochundbackoase: Salzgurken ? Gemüse ? Oliven ? wir lassen uns überraschen.
@mipi: ist nur einmal im Monat event.
@Houdini: die originalen Holzkugeln sind da schon zuverlässiger 🙂
Marmelade koche ich auch so gut wie nie; dadurch, dass ich nicht frühstücke, habe ich einfach keine Gelegenheit, das Eingekochte zu verzehren. Bei den Reineclauden gibt es jedoch eine Ausnahme, die Sekretärin meines significant others läßt uns da jedes Jahr ein Glas zukommen, das wir in unserem konfitürefreien Haushalt der Kuriostät und aber doch auch des köstlichen Geschmackes löffelweise wegnaschen, so wie andere sich Schokoaderippen in den Mund stecken.
Reineclauden, oder wie mein Opa zu sagen pflegte, „die rennikloo“ habe ich aus meiner Kindheit in nicht sehr guter Erinnerung. Entweder tappte man barfuß in eine dieser mit Wespen belagerten wurmigen Frucht und litt tagelang, weil man in keinen Schlappen mehr passte oder es gab dieses unsägliche eingekochte Kompott irgendwann im Februar. Tja, so war das damals, heute zeigt uns Herr L., dass es auch anders gehen könnte, wenn man nicht für (fast) immer für Zwetschgen, Pflaumen und Konsorten verloren wäre. Ausnahme: Zwetschgenknödel aus Quarkteig mit brauner Butter und „ZickerundZumt“
Für Süsses bin ich immer zu haben. Klasse Idee.
Gießen dürfen freudigerweise mittlerweile auch Mädels. Gut nur, dass man sich an der Topfencreme nicht verbrennen kann.
Alle Nichtmarmeladenesser sollten mal einen selbstgebackenen, noch warmen Hefezopf mit Butter und Holundergelee testen. Achtung, macht süchtig! Meine gestrige Holunderausbeute ergab 17 Liter Saft, somit ist das nächste Jahr gerettet. Derzeitiges Naschglas: Zuchinimarmelade
Das ist doch für mich gemacht – nur mit der Zustellung klappt irgendwas nicht. Wahrscheinlich hats der Bote selbst gegessen. Wenn ich den erwische …
Sieht herrlich aus. Schmeckt bestimmt auch so…. ich verleihe dem „weißen Monolith“ die Auszeichnung „Hüftgold Delux“!
Da ich ein Genießer bin und gerne andere Geschmäcker kennen lerne, muss ich Ihren Blog wohl im Auge behalten!
Gruß Sunrisedreamer!
Top Dessert, ist ja schon fast etwas für die weihnachtliche Tafel. Super Idee, gekonnte Ausführung und daher kommt es auf die Tocookliste.
@duni: so ein Naschglas gibts hier auch, mit gekaufter Bitterorangenmarmelade.
@elettra: Zwetschgen sind auch für mich herber und aromatischer.
@Poulette: da muss man süss geboren sein. Ich bleibe bei Salzgurken 🙂
@Hedonistin: das Törtchen, da ohne Boden, klebt auf dem Teller fest und lässt sich deshalb nicht versenden und auch nicht in Konditoreien kaufen.
@sunrisedreamer: dieser Titel wurde schon anderweitig vergeben 🙂
@sunrisedreamer: Danke für den Gruss !
@Kochsinn: für Weihnachten schwebt mir auch sowas vor mit eingemachtem Zwetschgenkompott und Zimt und Zwetschgenschnaps.
Hab sogar eingelegt Pflaumen, die dürften zu dem Zeitpunkt schön prall sein.
Tolles Dessert – wie immer beeindruckend!
Wow – ein Traum! 🙂
Dieser Monolith mit den Blättern versöhnt einen fast mit dem nicht mehr aufzuhaltenden, langsam einfallenden Herbst.
Ach wie schön – so eine tolle Idee. Und dieser Titel, herrlich!