Unter diesem noblen Namen verbergen sich Käsetartelettes mit Kräutern, eine Idee von Frau L.; die Inspiration, dazu Kräuter zu verwenden, stammt über drei Ecken von Noémie sammelhamster, wurde aber mit Hilfe von Vacherin-Käse voralpentauglich gemacht. Entstanden ist ein feinstzartschmelzendes Käseküchlein mit Kräutern, besser als alle Käseküchlein in unserer Erinnerung, die wir früher verbloggt haben. Der Käse schmilzt und vermischt sich während des Backens mit dem Guss zu einer feinen Creme.
Zutaten
für ca. 10 Tartelettes Durchmesser Boden 7 cm, Hauptspeise für 4 Personen
für den geriebenen Teig:
250 g Weissmehl
125 g Butter
1/2 Tlf. Salz
0.5 dl Weisswein
ca. 0.5 dl Wasser
für die Füllung:
200 g Freiburger Vacherin, oder ein anderer, halbharter, aromatischer, weichschmelzender Kuhmilchkäse
1 Elf. Butter
1 Schalotte, fein gehackt
1 Bund Petersilie glatt
und alles was der Kräutergarten hergibt, bei uns:
1 Bund Schnittlauch
10 Basilikumblätter
3 Salbeiblätter
1 Zweig Liebstöckel
1 Zweig Estragon
3 Blatt Weinraute
1 Zweig Thymian
20 Rosmarinnadeln
4 dl Halbrahm
4 Eier
Salz, weisser Pfeffer
Zubereitung
für den Teig:
(1) Gesiebtes Mehl und das Salz in eine vorgekühlte Teigschüssel des Rührwerks geben. Kalte Butter in Flöckchen unter das Mehl mischen und mit dem K-Haken zunächst langsam, dann schnell zu einer krümeligen Masse verrühren. Dann erst den Wein, dann soviel Wasser als nötig in kleinen Portionen unter Rühren zugeben, bis der Teig klumpt. Den Teig nicht lange kneten und quälen. Von Hand rasch zu einer Kugel formen, etwas flach drücken und in eine Folie eingewickelt zwei Stunden in den Kühlschrank stellen. 1/2 Stunde vor Gebrauch herausnehmen.
(2) Teig zwischen Teighölzern 2 mm dick auswallen und 10 Rondellen von 14 cm ausstechen, diese in die Tarteletteförmchen auslegen und stupfen.
(3) Den Vacherinkäse mit der Röstiraffel reiben und die Käseraspel gleichmässig in die Förmchen verteilen. Diese kalt stellen.
(4) Butter erhitzen und die feingehackte Schalotte, sowie die feingehackte Petersilie, Rosmarinnadeln und Thymianblättchen kurz andünsten. Abkühlen lassen.
(5) für den Guss den Rahm mit den aufgeschlagenen Eiern mit dem Handmixer gut verrühren, dann die fein geschnittenen restlichen Kräuter einrühren. Am Schluss die gedünstete Schalotte und Kräuter ebenfalls in den Guss rühren.
(6) Den Guss aufrühren und gleichmässig in die Förmchen verteilen
(7) Im vorgeheizten Backofen (U-/O-hitze, Schiene 2) 25 Minuten goldgelb backen.
Weitere Rezepte für Chäschüechli:
Chäschüechli mit Pep
Wunschkochen (8): Chäschüechli für Poulette
Chäschüechli zum Dritten
Feinfein – da fehlt nur noch Wilder Fenchel 😉
Die Verfuehrung liegt nicht nur am franz. Titel. Was ist bitte Weinraute?
da kann ich nur schlicht und ergreifend sagen: lecker!
Muss ich unbedingt mal nachbacken!!
gibt’s bei Euch Vacherin zur Zeit? Hier gibt’s diesen Käse nur von Dez., Jan. bis März………..
Those tartlets look really good! I’m a big fan of Vacherin Fribourgeois! It is such a tasty cheese with a lot of character….
Grüsse und noch eine schöne Wochenende,
Rosa
Aha, zu so etwas schönem kann eine Inspiration also führen 😀
Jetzt will ich deine Tartelettes (in groß als Tarte 😉 ) natürlich wiederum nachbacken, allerdings erst, wenn ich diesen Vacherin aufgetrieben haben werde…
Nur so aus Neugier:
wer waren denn die anderen zwei Ecken 😉 ?
sağlıklı,hafif ,görünümü oldukça şık.
sunum mükemmel ötesi.
ellerinize sağlık.
izmirden selamlarlar
leyla
cafeoneminute@gmail.com
Das sieht wirklich sehr gelungen aus! Schmeckt sicher himmlisch.
Wunderbar sehen die aus und erinnern mich daran, dass ich schon lange keine Mini-Küchlein mehr gemacht habe.
Allerdings dürfte ich unter keinen Umständen ein ganzes Bund Petersilie vom Türkenmarkt in die zarten Küchlein geben… dann sähe man keine Küchlein mehr, sondern nur einen Berg frisch gehackten Grüns. Die Händler sind da sehr großzügig, selbst bei den nominell kleinen Bunden, die ich einkaufe.
Jetzt läuft Frau L. aber wieder zur Hochform auf! Schön! 🙂
Solche Chäschüechli will ich auch, werden wir mit viel Kräutern und einem Ostschweizer-Käse mal machen. Danke für die Idee mit den Kräutern.
Möchte so gerne von diesen leckeren Tartelettes. Zum Frühstück, Mittag und zum Abend.
Das mit dem Wein im Teig ist interessant und Weinraute kannte ich bisher auch nicht.
mhhh… den Wein nicht nur im Teig, sondern auch im Glas… köstlicher Gedanke
Ganz nach em Sprichwort: Das Bessere ist der Feind des Guten!
E faszinierendi Kombination vo interessante Zuetate wo mi diräggt zum Nochbagge „zwingt“.
Danggscheen fir die kreativi Inspiration.
Diese Käseküchlein sehen einfach verlockend aus; mir läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn ich mir den Geschmack vorstelle.
Das Rezept kommt auf die Nachkochliste, die länger und länger wird…
Wow – also, DAS wird dieses WE garantiert nachgekocht im Hause Elisabeth bei den sieben Hühnern und den schwärmenden Bienchen 🙂
Außer Liebstöckel udn Weinraute alles im Garten. Aber der Käse fehlt 😦 Sieht aber super aus und ist notiert – du weißt schon, die lange Liste…
Viele Grüße und mal wieder gute Geneusungswünsche an Frau L. – das Linkskochen fand ich super – schön, dass du jetzt Gentlemen bist *grins* und sie so unterstützt!
Könnte ich so eins bitte zugeschickt bekommen? Sehen göttlich aus! Liebe so viele Kräuter … Was wäre denn namentlich ein Alternativkäse, kenne mich da nicht so aus …
Sehr hübsch, Robert, ein Botanik-Rätsel! Ruta graveolens, das weiß ich noch, aber wie sieht die frisch aus? Wir Apotheker kennen das Gekräutsch nur getrocknet 😉
Aber steht ja alles im Schmeil, auf dass wir nicht raten, sondern bestimmen.
Alsdann, ich tippe auf das unter dem Estragon, die runden Blättchen. Aber nicht zu viel davon nehmen, Furanocumarine, you know…
http://www.hobby-garten-blog.de/kraeuter/980-weinraute.php
Off topic:
OH!
Ich habe mich die ganze Zeit über merkwürdige Ekzeme an meiner Hand gewundert, die erst ganz eitrig waren und jetzt einfach nicht verschwinden wollen.
Und beim Lesen von Elettras Link fiel mir wieder ein, dass ich neulich die Weinraute an einem sehr sonnigen Tag umgepflanzt habe!!
Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie das wieder weggeht…
@kulinaria: wenn ich den mal erwische !
@kitchenroach: Weinraute=Common Rue, Herb of Grace, ein südliches Würzkraut mit einem durchdringend ketonischen Aroma. Deshalb nur in kleinen Dosen zu geniessen.
@Eva: dürfte nicht einfach sein, einen adäquaten Käse in D zu finden.
@Bolli: Freiburger Vacherin hat mit dem Vacherin Mont d’or nichts zu tun.
@Rosa: genau; sehr geschmackvoll und dennoch weichschmelzend.
@sammelhamster: die andern Ecken 🙂 einerseits die eigene Idee, andererseits ein Rezept in der Saisonküche 03/09 für Käseküchlein mit Emmentaler und Greyerzer ohne Kräuter, dafür mit Safran.
@leyla: Danke, Türkçe dil, zor bir dil. Sana çok güzel bir hafta sonu diliyorum !
@Tobias kocht: das hübsche Aussehen ergab sich zufällig.
@Kochschlampe: ich sollte nächstesmal die Nettoeinwaage abgezupfter Blättchen angeben, hier sind die Händler mickrig und geben mehr Stiel als Blätter.
@Nathalie: mir kanns recht sein 🙂
@Erich: das sollte auch mit einem Appenzeller gehen.
@Poulette: Weinraute muss man schon selber pflanzen, die gibts kaum und wird auch kaum mehr zu Würzzwecken benutzt.
@Ellja: darauf weise ich schon gar nicht mehr hin, das ist hier selbstverständlich (für mich).
@Basler Dybli: es freut mich selbst, wenn Frau L. auf die Neuigkeitsbedürfnisse eines Blogs Rücksicht nimmt 🙂
@Charlotte: wirklich die zartesten, die je gegessen habe, geht sicher auch ohne Kräuter.
@Elisabeth: Zucker ist keiner drin, deine Bienchen schwärmen vergebens 🙂
@Petra: Danke, vorderhand bin ich immer noch Alleinkoch. Frau L. darf natürlich auch, wenn sie mag.
@Anikó: am ehesten Appenzeller, vielleicht auch Tilsiter.
@elettra: richtig vermutet, zuunterst, das zweitrechteste, ganz kleine.
@sammelhamster: das Weinraute abortive Wirkung auf Schwangere hat war mir klar, jedoch wusste ich nicht, dass die Pflanze auf empfindliche Menschen photosensibilisierend wirkt. Hände weg in diesem Fall und mit Zinksalbe dahinter.
lecker lecker, an diese Tartelettes muss ich mich unbedingt mal rantrauen, nur an den Förmchen mangelt es noch. Wo hast du denn Weinraute herbekommen?
Wieder ein sehr schönes Wort gelernt: Chäschüechli. Ein hübsches Käse-Kräuter-Törtchen mit dem ich sicher meine vegetarischen Freundinnen glücklich machen kann.
wow, schaut sehr fein aus. ist ja eine kräuterexplosion in dieser tasse …
na, du baust mich villeicht auf?! 😉
@gourmet: den musst Du selbst pflanzen. ich hab eine mehrjährige Staude im Gärtchen. Soll Katzen vom Beet vetreiben.
@Buntköchin: falls diese Käse mögen 🙂
@barcalex: die Explosion konnte eben noch aufgehalten werden.
@Eva: Na dann, jetzt erst recht ! 🙂
Super, die spontanen Ideen sind halt immer noch die besten!
@lamiacucina: gestern wurde nachgebacken, doch leider nicht mit Freiburger Vacherin, der nirgendwo aufzutreiben war. Als Ersatz diente ein halbfester Schnittkäse (Kärntner Rahmlaib), der geschmacklich und konsistenzmäßig wahrscheinlich überhaupt nicht mit dem Vacherin zu vergleichen ist. Trotzdem schmeckten mir meine ersten Käseküchlein sehr gut. Der geriebene Teig ist sehr fein, evtl. auch wegen der Zugabe von Weißwein; Wasser benötigte ich nur wenig, was wohl von der Mehltype abhängt. Die fertigen Küchlein sahen, frisch aus dem Ofen, Deinen ähnlich, allerdings sanken sie bald danach etwas zusammen, wie bei einem Soufflée. Das Innenleben würde ich als eine Mischung aus Frau L.’s Familienrezept und den Küchlein für Poulette beschreiben. Weiteres Nachbacken mit Emmentaler/Greyerzer ist daher angesagt.
Danke für die schönen Rezepturen.
P. S. Ich habe bei 220 °C gebacken, wie in den anderen 3 Rezepten angegeben war.
dass die Käseküchlein zusammensinken ist normal. Ich fotografiere eben sehr schnell 🙂 Ich hab sie mit dem Vacherin feinerschmelzend empfunden als mit Emmentaler oder Greyerzerkäse. Der Wein im Teig wirkt vermutlich als Treibmittel. Liebe Grüsse.
trotz schwüler hitze hier, gerade in etwa nachgebacken. ich steh im saft – der kuchen aber auch. perfekt, vielen dank für das rezept.