Rosenkohlgratin mit Preiselbeeren und Bergkäse

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Noch so ein Mitbringsel aus Chiavenna: 100 g getrocknete Preiselbeeren. Auch diese haben sich im Laden von Francesco Bedognetti mindestens verdreifacht. Daraus mache ich, inspiriert durch die Saisonküche 11/2009 einen Gratin. Frau L. guckt kritisch drein, nachdem sie das Rezept gelesen hat, sie will lieber ein paar puristisch in Butter gedrehte Röschen nach Schlemmer-Art und raisonniert dabei über die Kochkunst von Männern im allgemeinen mit besonderer Nutzanwendung auf den ihr nächststehenden. Bitte schön, kriegt sie. 100 g mehr Rosenkohl und eine fünfte Pfanne einplanen. Dazu meine individuell angebratenen Röstkartoffeln und Wienerwürstchen. Nicht schlecht.

Zutaten
Beilage für 2 Personen 1 Person

250 g Rosenkohl geputzt gewogen,
30 g Baumnüsse (Walnüsse) grob gehackt
25 g Preiselbeeren getrocknet
1 Ei
100 g Crème fraîche
Salz, Pfeffer
20 g Sbrinz, frisch gerieben

Dazu:
Hauptgericht für 2 Personen
500 g festkochende Kartoffeln
Olivenöl
Salz, Pfeffer

2 Paar Wienerwürstchen

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eingefüllt
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gebacken

Zubereitung
(1) Die geputzten Röschen samt den getrockneten Preiselbeeren über Dampf garen (ca. 5 Minuten) in kaltem Wasser abschrecken, die Röschen halbieren und alles in eine gebutterte Gratinform (14cm) legen. Die gehackten Baumnüsse untermischen.
(2) Das Ei mit der Crème fraîche verquirlen, pfeffern, salzen, über den Rosenkohl giessen. Alles mit dem Reibkäse überstreuen.
(3) Im auf 200°C vorgeheizten Backofen (Ofenmitte, U-,O-hitze) für 20 Minuten gratinieren (das Ei soll nur an den Rändern stocken)

(4) Kartoffeln schälen, in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden, mit Küchenpapier abtupfen und in 2 grossen Bratpfannen, jede Kartoffelscheibe aneinander- nicht übereinanderliegend in Olivenöl beidseitig langsam goldbraun anbraten (ca. 20 Minuten). Salzen, pfeffern. Was goldbraun ist, rausnehmen und auf einem mit Küchenpapier belegten Teller warmhalten.
(5) Die Würstchen 30 Minuten in 80°C heissem Wasser ziehen lassen.

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47 Kommentare zu „Rosenkohlgratin mit Preiselbeeren und Bergkäse“

  1. Sehr toller Rosenkohlkohlgratin! Süße und etwas dezente Säure bekommen dem Kohl gut.
    Sind die Preiselbeeren eigentlich gezuckert? Ich war sehr erstaunt, dass es in dem Laden, in dem ich Cranberries neuerdings kaufe, gesüßte und ungesüßte gibt. Ein Blick auf meine alte Packung verriet: Die getrockneten Cranberries sind gezuckert … 😦

    1. Hallo,

      wo kann ich ungesüßte getrocknete Cranberries kaufen? Finde maximal welche, die nur mit Fruchtsüße behandelt sind, aber so ganz ohne finde ich nicht!

      LG

  2. also den Gratin so wie er ist werde ich nachkochen – toll aber ich gleube ich werde eine andere Beilage wählen.. mal sehen – aber eine mutige und schöne Idee

  3. Preiselbeeren zum Rosenkohl? Das klingt so strange, dass ich es wohl mal probieren werde. Allerdings muss ich sie dann unter einem sehr großen Stück Fleisch oder einer sehr langen Wurst verstecken. Rosenkohl ist schon Herausforderung genug bei uns! 😉

  4. Ich werde hier auch ohne Wurst glücklich, die empfinde ich hier als Außenseiter. Warum nicht mit Preiselbeeren? Bei Rosenkohl bin ich sehr experimentierfreudig 🙂

  5. Es sieht sehr lecker aus! Aber Frau L. kann ich auch verstehen, bei Rosenkohl bin ich auch sehr eigen.

  6. Hm, lecker. Rosenkohl. Den gibt es bei uns im Moment sogar „am Ast“. Ich habe noch nicht verstanden, ob das dann besonders frisch wirken soll oder wieso das auf einmal so angeboten wird.

    Aber Deine Kartoffeln wären mir dann doch etwas zu aufwendig. Ich habe nur zwei Kochplatten…

  7. Noch ein Rosenkohlgericht! Klasse. Jetzt muss ich mir aber sehr genau überlegen, was ich mit meinem Rest Rosenkohl noch nachkochen werde: deines oder Bollis Spätzle mit Rosenkohl. Getrocknete Preiselbeeren würde ich aber wohl durch Cranberries ersetzen müssen.
    Viele Grüße

  8. Frau L. scheint mir sehr kritish und skeptisch über dein heutigen Kochkunst ! Preiselbeeren habe ich, vielleicht kann ich sie mit Cranberries ersetzen ?

  9. @Mestolo: geht auch kürzer, wichtig ist nur, dass alle Scheiben nebeneinander liegen und nicht zu schnell angebraten wird.

    @Mipi: so kann man das am besten beschreiben.

    @Elisabeth: gediegen und das gewisse Etwas sind kein Widerspruch 🙂

    @sammelhamster: sie hats ja nicht mal probiert.

    @Bolli’s Kitchen: da war keine Bratwurst im Haus.

    @chezuli: Hauptsache Wurst 🙂

    @Claudia: das waren offen verkaufte Preiselbeeren. Aufgrund des degustatorischen Eindrucks vermute ich ungezuckert.

    @Alissa: mit dem Mut des tapferen Schneiderleins beim Essen von Pflaumenmus.

    @Arthurs Tochter: das klingt vielleicht, ist aber gar nicht strange. Mir hats geschmeckt. Bin jedoch der einzige von zweien, ders gegessen hat.

    @Cascabel: den hohen creme fraiche-Anteil könnte man allenfalls bemängeln. Liesse sich vermutlich durch etwas fettärmeres substutuieren.

    @Eva: ich bin es gewohnt, meine Kreationen alleine essen zu müssen 🙂

    @SchnickSchnackSchnuck: in einen Früchtecake haben wir sie auch schon verbacken. Auch gut.

    @nina: ich bin der Einzige hier, der Rosenkohl mag.

    @Balu: der Ast beschwert das Gewicht 🙂 Die Einzelröstung von Kartoffelscheiben braucht 2 grosse Bratpfannen. Aber jede Scheibe wird dadurch zu pommes-fites.

    @Rosa: solche Frauen trifft man selten.

    @Petra: mit Spätzle könnte ich auch nicht nein sagen.

    @Vanille: Frau L. mag am liebsten konventionelle Küche.

    @Erich: Du wirst vermutlich den Rosenkohl im eigenen Garten ernten können, falls dieser nicht zugeschneit ist.

  10. Die Rosenköhlchen bevorzuge ich auch so wie Frau L. Aber die Röstkartoffeln! Die sehen ja himmlisch aus.

  11. Hunger! Das Foto, wie lecker das aussieht. Rosenkohl mochte ich bis vor 3 Jahren überhaupt nicht, alein schon der Geruch verursachte Schweißausbrüche. Das lag vermutlich daran, dass ich als Kind solange in der Küche sitzen mußte, bis ich meine zwei Röschen gegessen hatte. Allein, manchmal bis zum Nachmittag. So kam es mir jedenfalls vor. Jetzt habe ich das Trauma anscheinend überwunden, denn mir läuft das Wasser im Mund zusammen, beim Anblick des Fotos. Aber vermutlich spielt die Wurst dabei auch eine entscheidene Rolle.

  12. so werden die Bratkartoffeln perfekt… auch wenn es ein bischen mehr aufwand beim Braten ist. Den Rosenkohl essen wir seit Neuestem auch gerne a `la Schlemmer 🙂
    Preiselbeeren dazu ???? hhhmmmm…. ist einen Versuch wert, vorstellen kann ich es mir und das Würstchen geht immer !

  13. Schönes Rezept, ich werde mich mit getrockneten Cranberries aus dem Naturkostladen begnügen, die schmecken übrigens auch toll zu Lauch. Auf die Wurst kann ich verzichten bei derart schönen Bratkartoffeln.

  14. Die herbe Süße der getrockneten Preisselbeeren passt sicher ganz hervorragend zu dem kräftigen Geschmack des Rosenkohls, die Nüsse geben den nötigen Crunch, das könnte mir auch gut gefallen.
    Ein Bockwürstchen wäre vielleicht meine erste Wahl als „Beilage“, aber das wäre ja durchaus variierbar.
    Mal wieder eine schöne Anregung von dir, Robert.

  15. Die Walnüsse sind für mich?? Ich hätte auch Baumnüsse verstanden:-))
    Heute waren die Stringozzi auf dem Tisch. Das Salz im Nudelteig ist überflüssig. Das Nudelwasser wird genügend gesalzen. Falls der Teig eine Weile ruht (wie bei mir vom Morgen bis Mittags) wird er vom Salz grau. Sonst ist das Gericht nur weiter zu empfehlen!!

  16. @april: die Kartoffelscheiben lieben es, wenn man sie sorgfältig einzeln behandelt, statt sie auf einem Haufen durcheinanderzuschütten.

    @Claus: uff, der Vatta hat gesprochen. Warten bis er ausser Hauses ist, dann machen wir wieder was wir wollen.

    @Poulette: so eine warst Du also. Sassest stundenlang vor 2 Rosenköhlchen. Nicht dass ich dich nun mit Rosenkohl bombardieren werde, aber noch ein Gericht werde ich mir ausdenken. Extra für Dich.

    @Karin: bei neuen Gerichten brauche ich meist eine Klammer, eine bekannte Zutat, die ich gerne esse.

    @Buchfink: zu Lauch ? Hätte ich das gewusst, so wären die noch in Lauchquiche gekommen.

    @kulinaria: Ein grünes Mäntelchen macht sich heute immer gut.

    @Suse: Danke, Suse. Bockwürste habe ich hier zwar auch schon gesehen, aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie die schmecken. Andere Länder, andere Würste.

    @Nathalie: mir auch 🙂

    @Magdi: Ja ? die Verfärbung kenne ich sonst nur von der pasta mit viel Eigelb, dort verschwindet sie jedoch beim Kochen. Muss ich mal beobachten.

  17. Nachdem der Buchfink schon Ihre Rosenkohlsuppe gelobt hat, die ich zu meinem Geburtstag nachgekocht habe, will ich es auch mit diesem Gericht tun. Ich versuche es mit getrockneten Berberitzen. Mein Lieblingsgericht bleibt allerdings das Rosenkohl-Curry, zu dem sich u.a.noch Staudensellerie, roter Paprika,,Curry und Weißwein gesellen. Dazu passen vorzüglich gekochtes Suppenfleisch und frische Mangospalten.
    Übrigens, die beiden Vögelchen zwitschern in Oberbayern.

  18. Pardon, heute fliege ich eine andere Küche an. 😉
    Gibts zum Einspänner Senf, Kren und ein frisches Semmerl?. Den Rest lass ich den anderen Enten und bleibe doch, weil ich doch so gerne hier bin. 🙂
    Wo hast du bitte dIIIIIIIEEEEESES Rezept nur her? Arme Frau L! Sie soll sich auch ans Würstl halten.

    Liebe Grüße!

  19. uuups, da hab ich was unterschlagen: also ich wollte eigentlich schreiben, dass Bockwürstchen NICHT unbedingt meine erste Wahl wären… und mit Bockwürstchen meine ich eigentlich deine Wiener. Hoppala, schwerer Fauxpas.
    Also, was ich eigentlich damit meine ist, dass mir der Auflauf gut gefällt, ich aber irgend ein Stück Fleisch, natur gebraten, wie z.B. Hüftsteak oder Schweinefilet, dazu braten würde. Naja, und Bockwürstchen ist bei uns ein Begriff für Würstchen, also Wiener…oh je, seeehr kompliziert, ist ja auch egal *stöhn* ;o)

  20. @Zizibe K.: Rosenkohlcurry ? Nur her mit dem Rezept. Aus Bamberg, das hört man am Zwitschern.

    @entegut: Einspänner, das ist doch ein grosser Schwarzer im Glas ? Zu Senf ist das aber revolutionärer als mein Rosenkohl 🙂

    @Suse: aus Missverständnissen sind schon Kriege geführt worden. In Essblogs lösen sich Missverständnisse in Minne bzw. in etwas essbarem auf.

    @tobias kocht!: bin schon am nachdenken, wie ich den Rosenkohl zu einem Curry verkochen könnte.

  21. Hallo Robert, möchte heute Abend gerne deinen Rosenkohl (mit Cranbeeries) zubereiten, habe aber nur Parmesan, Ziegenfrischkäse, Emmentaler und Gruyère im Hause … kann ich stattdessen den Parmesan nehmen? Vielleicht schaust Du heute noch mal rein – wir essen nicht vor 22 Uhr! 🙂

    1. anstelle von Sbrinz kannst Du Parmesan nehmen, wichtig ist die Crème fraîche, sonst hats keine Flüssigkeit. Emmentaler und Greyerzer würde ich nicht verwenden. Ein paar Bröckelchen Ziege geht auch, untergerührt in die Creme. Guten Appetit, dann werde ich jedoch schon schlafen 🙂

  22. Lieber Robert, während wir gestern Nacht ein Hohelied auf den Rosenkohl sangen, habe ich daran gedacht, dass du sicherlich gerade von lieben Engeln träumst 🙂 Ich habe ihn nach Deinem Vorschlag (etwas Ziegenkäse, Parmesan, Cranbeeries kleiner geschnitten) zubereitet, meine Röstwürstchen waren mir fast zu deftig als Beilage – schmeckte soooo gut und sah genauso appetitlich aus wie bei Dir auf den Fotos!!!

  23. @entegut: wenn das Würstel gut schmeckt…

    @Christine: wenn im Chor so laut gesungen wird, dann erwache ich eher, als dass ich träume 🙂

  24. Ich werde wohl auf die Würstchen verzichten. Schmeckt bestimmt auch so sehr lecker. Mal sehen, ob das Gericht dem Gemüseauflauf mit Meeresfrüchten Konkurrenz machen kann. Das hab ich nämlich letztes Wochenende gemacht und es war super! Schönes Wochenende!

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