Tajine de Kefta oder Albondigas oder Fleischbällchen

Albondigas/Kefte

Fleischbällchen hätten es werden sollen. Warum nicht anstelle des Allerweltshausrezeptes einmal die Vorlage wechseln ? Claudias verführerisch aussehende Albondigas drängten sich schon seit Tagen in meinem Kopf: kochmichnach, kochmichnach ! zumal sie durch  chilischarf bereits  genussversprechend nachgekocht wurden. Als ich endlich das Rindfleisch im Hause hatte, zeigte sich die Ausgangslage wieder völlig anders: Marokko-Event ! Erneuter Richtungswechsel, aus Fleischbällchen werden marrokanische kefte. In einem marokkanischen Blog fand ich bestätigt, dass sich die Zusammensetzung ausser der Würzung nicht grundlegend unterscheidet. Ein wenig von hier, ein wenig von da geklaut, dazu noch ein Couscous mit Dörraprikosen und Blumenkohl mit Koriander dazu gereicht. Noch mehr Marokko kann ich Frau L. nicht zumuten.

5ter mediterraner Kochevent - Marokko - tobias kocht! - 10.02.2010-10.03.2010

Zutaten
500 g Rinderhack
1 Stengel Petersilie; 1 Stengel Koriander, die Blätter feingehackt
1 Knoblauchzehe, feingehackt
1 Ei
4 Elf. Semmelbrösel oder Panko (habe ich jetzt auch)
40 g Mehl
Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
1 Tlf. Paprika
1 Prise Cumin
1 rote Peperoni *); entkernt, in kleinsten Würfeln, die eine Hälfte ins Fleisch, die andere Hälfte für die Sauce
2 Peperoncini, entkernt, in kleinsten Würfeln
Olivenöl zum anbraten

für die Tomatensauce:
4 Elf. Olivenöl
100 g Zwiebeln, gehackt
400 g Dose ganze Pomodori pelati
Peperoniwürfel von oben *)
1 kleine Prise Safranfäden
Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
Petersilie zum Drüberstreuen

Albondigas/Kefte
Bällchen mit Mehlstreuer

Zubereitung
(1) Hackfleisch mit Petersilie, Koriander, Knoblauch, Ei, Semmelbrösel, dem Salz, Pfeffer, Paprika, Cumin, Piment d’Espelette, den Peperoni- und Peperonciniwürfeln gut verkneten und mit der Hand kleine Bällchen formen. Die Fleischbällchen dann mit etwas Mehl bestäuben, dazu leistet der Puderstreuer (mit Mehl anstelle von Babypuder gefüllt), sehr gute Dienste.
(2) Die Bällchen in Olivenöl rundherum gut anbräunen, aber nicht fertig braten. Aus dem Fett nehmen und beiseite stellen. Wer sich beim Würzen unsicher ist, brät zunächst einen sehr kleinen Fleischklops fertig und probiert ihn. Falls nötig die Fleischmischung nachwürzen.
(3) Für die Sauce Zwiebeln in einem großen Topf mit dem Olivenöl andünsten, dann die Tomaten und die Peperoniwürfel hinzugeben. Ca. 6-8 Minuten köcheln lassen, dabei die Tomaten mit einem Kochlöffel immer wieder leicht zerdrücken. Alles noch einmal gut aufkochen. Mit Salz, Pfeffer und Piment d’Espelette abschmecken.
(4) Die Fleischbällchen in die Sauce geben. Die Safranfäden zermörsern und mit 100 ml heißem Wasser mischen und dazugeben.
(5) Ca. 15-20 Minuten köcheln lassen, dann mit gehackter Petersilie anrichten.

Albondigas/Kefte
schmeckt !

Dazu habe ich gemacht: Aprikosen-Couscous (Couscous mit fein gehackten Dörraprikosen), sowie gedämpften Blumenkohl mit Korianderblättchen gewürzt.

Aprikosen-Couscous
140 g Couscous
1.5 dl Gemüsebrühe gesalzen
30 g Aprikosen gedörrt, in feine Streifen geschnitten
1 Elf. Olivenöl extra

Couscous in die kochende Brühe einrieseln lassen, Aprikosen zugeben, einmal umrühren, vom Herd auf ein Brett ziehen und ein paar Minuten ziehen lassen. Olivenöl zumischen.

Blumenkohl
ein kleiner Kopf Blumenkohl
2 Zweige Koriander, die Blätter feingehackt.
Olivenöl extra
Salz

Blumenkohl über Dampf bissfest garen, die Röschen zerteilen, Olivenöl und gehackten Koriander darüber geben. Salzen.

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32 Kommentare zu „Tajine de Kefta oder Albondigas oder Fleischbällchen“

  1. Egal ob Kefte, Albondigas, Fleischbällchen, Fleischpflanzerl, Hackfleischklößla, Frikadellen, Buletten oder wie auch immer. Diese kleinen Dinger sehen sehr lecker aus, sind richtig gut gewürzt und schmecken sicher auch so.

  2. Aprikosen-Couscous, das ist der Hit! Und die Fleischbällchen nehme ich gerne mit!

  3. Fleischbällchen, egal wie, sind immer großartig! ( Außer bei der schwedischen Möbelkette)
    Deine sehen so lecker aus, dass ich ernsthaft überlege sie hier nach zu kochen.

  4. Du bist aber schnell! Alle Achtung. Und Fleischbällchen hat es wohl in jeder Länderküche. Der Aprokosen-Couscous hat es mir aber angetan. Gefällt mir wirklich gut. Viele Grüße und ein schönes Wochenende

  5. Das sieht toll aus, und dabei fällt mir auf, wie lange ich schon keinen Couscous mehr gegessen habe.

    Irgendwo bei Jamie Oliver (?) hatte ich mal den Trick gesehen, eine Pfanne mit mehreren Lagen von durchfeuchtetem Papier abzudecken. Es soll wie in einer Tajine dämpfen. Ob’s tatsächlich geht?

  6. @Bolli’s Kitchen: eigentlich, aber es geht auch ohne, da ich keinen habe 🙂

    @mestolo: Faschingsscherz !

    @mipi: das Aprikosen-Couscous habe ich kürzlich in der Spitalkantine gegessen, die machen derzeit mediterrane Wochen.

    @sammelhamster: das schmeckt, dafür haben meine Socken Löcher.

    @Peter: ich habe mir alle Mühe gegeben, sie aufzumotzen.

    @Hannes: so lerne ich fremde Länder kennen.

    @zorras: Du hast ja deine eigenen Albondigas 🙂

    @Rosa: schönes WE, bei dem Wetter scheucht man keine Katze ins Freie.

    @Buchfink: ein Versuch,das couscous etwas weniger trocken zu machen. Es würde noch mehr Aprikosen vertragen.

    @nina: Nachkochen auf eigene Verantwortung.

    @Petra: auch an Dich einen schönen Sonntag. Ich bin eher langsam, aber es ergab sich so, da ich ohnehin Albondigas nachkochen wollte.

    @Claus: mmmh. Pizza, Tu das den kids nicht an !

    @bee: in fremden Küchen kenne ich mich nicht aus. Mir genügt ein Deckel auf dem Topf, der mit Hilfe eines Kochlöffels leicht schräg angestellt wird.

      1. nicht nötig, ich gehe auf Wegwerfsocken (2xtragen, kaputt), von denen ich noch jede Menge habe. Die handgestrickten von Frau L. schone ich. Ich weiss, was ein Paar Socken an Arbeit macht.

  7. Ganz nach meinem Geschmack, die Beilagen eingeschlossen!
    Da kommt mal wieder meine Tajine zum Einsatz.

  8. Die Fleischbällchen sehen schön saftig aus. Weil sie pikant gewürzt sind, kann ich mir das lecker klingende Aprikosen-Couscous sehr gut dazu vorstellen.

  9. Das ist ja wohl der Sinn der bloggerei – sich gegenseitig zu inspirieren.
    Sehr appetitlich sieht’s aus und klingt’s. Würde ich jetzt auch gerne vor mir haben.

  10. Lieber Robert, ein Gericht verbunden mit Exotiken (Namen, Gewürze, Kombi), ist genau das richtige für heute, hier, in unserer eingeschneiten Schwabenmetropole!! Goldmariechen kann’s weiterhin nicht lassen, ob sie wohl einem Schüttelkrampf ausgesetzt ist oder der Entlohnung nicht genug bekommen kann? (So what, die nächsten 38 Grad werden früh genug anrücken 😉 )

  11. @Zizibe Kohlmoasn: Lohnt sich das für 20 Minuten Einsatz ?

    @Christian: pikant-süss, wobei die Aprikosen im cous-cous nicht mal arg süss sind.

    @aftenstjerne: ich hole heute fast alle Anregungen aus andern Blogs oder dem Internet, brauche bald kein Kochbuch mehr.

    @Christine: nach wenig Schnee haben wir hier wieder unsere 10°C und Tauwetter. 5° im Kleinbasel, 5° in Grossbasel. Lassts euch wohlsein, wenns schon mal Schnee hat.

  12. Das Internet ist toll.
    Aber ab und zu habe ich Lust, was richtig kompliziertes und abgefahrenes vom Sternekoch nachzukochen.
    So ein Buch ab und zu ist auch anregend.

  13. Sieht toll aus, nur leider bin ich Vegetarier – vielleicht lässt es sich mit Dickelhack nachmachen 😉

  14. @luxurious: klar doch, man hat auch mehr Ruhe, ein Rezept zu lesen. In letzter Zeit beginne ich, die einfacheren Gerichte wieder mehr zu schätzen.

    @Max: was heisst leider ? für vegetarische Bällchen gibt es ja viele gute Rezepte.

    @Isi: die kommen früher oder später auch noch dran 🙂

  15. Solche „Hackfleischteile“ gehen doch immer – egal wie sie heißen und fast egal wie sie gewürzt sind. Das tut der Seele gut.

  16. Das klingt ja alles sehr verlockend. Vorallem das Aprikosen-Couscous stelle ich mir wirklich schmackhaft vor. Danke fürs Mitmachen beim Event!

  17. Hackfleisch und Couscous hinterläßt meist keine Reste. Die Kugeln im Rohzustand erinnern mich an die lecker aussehenden Seifenbällchen, die ich jüngst in einem Blog sah.

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