Noch ein letztes Mal im leicht bitteren Wintergemüse schwelgen, bevor der Frühling unerbittlich aus- und zuschlägt. Radicchio und Chicoree im Backofen geröstet, anschliessend mit einer köstlichen Vinaigrette aus Taggiascaoliven, Tomatenwürfeln und Stangensellerie angemacht. Wir haben das zu Kalbspaillard gegessen. Rohschinken hätte auch gepasst oder nur Brot. Gekocht von Frau L., inspiriert nach einem Rezept im Warenhaus-Magazin „Food“ von Manor. Schnell gemacht, etwas für den Cucina rapida Event von mannkannsessen.
Zutaten
Beilage oder Vorspeise für 2 Personen
1 Chicorée
1 Radicchio Trevisano tardivo
3 Thymianzweige
2 Knoblauchzehen
3 Elf. Olivenöl
Salz, Pfeffer
1 Tlf. Puderzucker
für die Vinaigrette:
1/2 Biozitrone
1 Rippe Stangensellerie
1 Tomate
50 ml Gemüsefond
4-6 Taggiasca Oliven
2 Elf. Olivenöl extra
Zubereitung
(1) Den Backofen und darin ein Backblech auf 200°C vorheizen (O-/U-hitze). Beide Gemüse putzen und längs halbieren.
(2) Olivenöl auf das heisse Backblech geben, Radicchio und Chicorée mit der Schnittfläche nach oben auf das Blech legen, mit Salz und Pfeffer würzen. Thymian und angequetschten Knoblauch zugeben und ca. 12 Minuten im Ofen rösten. Mit Puderzucker bestreuen, wenden und weitere 10 Minuten rösten.
(3) Inzwischen die Sauce zubereiten: dafür die halbe Zitrone abreiben und entsaften, Sellerie und Tomaten waschen und fein würfeln.
(4) Zitronensaft und Gemüsefond auf das heisse Blech giessen. Das Gemüse eine gute weitere Minute darin schmoren lassen, dann aus dem Ofen nehmen. Das Gemüse auf Teller geben, den Schmorfond in einen kleinen Topf giessen und aufkochen. Den Topf vom Herd ziehen, Zitronenabrieb, Tomaten, Sellerie und Oliven sowie Olivenöl hinzugeben, verrühren, die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken und neben oder über das Gemüse anrichten.
von mir aus kann der Frühling kommen….die Tomaten sehen aber eher fade aus…..wird Zeit!
Hm, eine sehr interessante Mischung – ich werde mal viel zuckern mit Puder 😆
Ich hab’s dieses Jahr schon wieder verpasst, Bittergemüse zu verkochen. Das mit dem Zitronenabrieb ist eine feine Idee, das adelt (fast) jedes Essen.
Ist dieser Radicchio Trevisano tardivo ein besonders bittere Sorte?
Schön, daß das auch mit Chicorée geht. Ich kannte das nur mit Radicchio. Etwas Olivenöl drüber und eine bisschen gehobelter Parmesan.
Lecker! Alles, was ich besonders mag ist in diesem Gericht enthalten! …essensmäßig zumindest….
Dir brauche ich nichts erzählen über Radicchio. Ich mach ihn manchmal auf ganz einfache Weise. Radicchio auf dem Blech verteilen, kurz unter den Backofengrill, danach auf dem Blech mit gutem Olivenöl, Balsamicoessig, Salz und Pfeffer anrichten. Ich tunke danach noch alles vom Blech, mit einem Stück Weißbrot!!
That is a wonderful sidedish! Great idea!
Cheers,
Rosa
Erst letzte Woche las ich (Quelle natürlich vergessen, nein, wieder gefunden: Wikipedia), dass Radicchio und Chicorée normalerweise gedünstet, geschmort, gebraten und gegrillt, nur in Deutschland und den USA üblicherweise roh verzehrt wird. Dein Rezept wirkt wie so oft inspirierend neue Wege zu gehen.
@Bolli’s Kitchen: Das waren Merinda Tomaten, nicht schlecht für diese Jahreszeit.
@Elisabeth: Du magst wohl gerne süss ? 🙂
@mestolo: verpasst ? Die Bittergemüsezeit ist noch nicht um.
@sammelhamster: Die Mutterpflanze des Radicchio trevisano tardivo ist an sich ungeniessbar bitter. Erst durch das Austreiben im Wasser entsteht etwas Essbares. Nach dem ersten Frost werden die Mutterpflanzen geerntet, in Bündel geschnürt und wieder in die Erde gesteckt. Nach Bedarf werden sie wieder herausgeholt, und mit den Wurzeln in Kübel oder fliessendes Wasser gestellt. Die Austriebe, die sich bei etwa 15°C inerhalb von 3 Wochen bilden sind zartbitter. Nichts für Herrn Sammelhamster.
@Tobias kocht!: die einfache, noch schnellere Version machen wir auch häufig, das Besondere hier ist der aromatische Dressing.
@Andrea: wie reden hier nur über Essen 🙂
@Norbert: wenn er ganz leicht angekohlt ist, schmeckt er mir besonders. Du kochst also auch, wenn Magdi auf Reisen ist ?
@Rosa: Das Rezept kommt ja auch aus Genf. 🙂
@Susa: das stimmt. Bei uns gehört zum Essen halt immer ein Rohkost-Salat dazu, in den südlichen Ländern futtert man damit die Kaninchen.
Irgendwie schade, dass die Saison für winterliche Bittergemüse bald vorbei ist, die mag ich so. Dafür bekommen wir bald echten Wiesenlöwenzahn und andere bittere Frühlingskräuter, darauf freue ich mich auch schon. Ich brate und karamellisiere Radicchio lieber in der Pfanne als im Rohr, da bleibt er knackiger und es macht weniger Arbeit. Kalbspaillard dazu ist eine geniale Kombination!
Also als „unerbittlich“ empfinde ich den Frühling nicht ;), im Gegenteil. Und da gibt’s in Deinem Blog bestimmt auch so schöne Gerichte wie dieses!
Bis auf den Stangensellerie (den bekommt derzeit bei uns, wenn überhaupt, nur aus Spanien) hätte ich alle Zutaten (herkömmlicher Radicchio/schwarze Oliven, die Taggiasca habe ich bislang noch nicht gesehen) … mal sehen, ob ich noch fündig werde … sieht sehr appetitanregend aus …
Radicchio und Chicoree mache ich auch gerne im Backofen. Aber diese Vinaigrette dazu ist eine tolle Idee, das merke ich mir.
Lecker!
So esse ich Chicorée am liebsten, dann finde ich ihn nicht zu bitter!
Ich hab genug von dem Winterzeugs, ich will jetzt SPARGEL!!!!
ich nehme das risiko in kauf, nichts neues zu sagen: sieht lecker aus! fast hätte ich noch gemault: aber robert! tomaten!? um diese jahreszeit … hab aber selber welche gebraucht, letzten samstag abend. drum bin ich schön still und leise und lasse mir deinen beitrag auf der zunge zergehn.
So etwas mögen Herr und Frau Buchfink auch sehr!
Ähnliches gabs gestern für den Herrn der Cucina. Wird diese oder nächste Woche im Blog.
@Eline: noch ist Zeit dafür, hab eben wunderbaren Ceriolo rosso gekauft. Bärlauch und Löwenzahn müssen noch etwas warten. In der Pfanne kommt die Hitze nur von unten, deshalb bleibt er vermutlich knackiger ?
@Toni: ich freu mich einfach am Winter 🙂 Aber auch am Frühling, nicht zu reden von Sommer und Herbst.
@Christine: Bei den Oliven kannst Du frei verwenden was Du willst. Ich nehme Taggiasca gerne, weil sie so aromatisch sind, Nyons sind das aber auch.
@Isi: die Vinaigrette macht den Reiz dieses Gerichtes aus.
@nina: kannst ja noch mehr Puderzuckern 🙂
@Claus: ich warte gerne noch etwas.
@gourmeur: probiere mal Merinda-Tomaten aus Sizilien. Die kommen zwar noch aus dem Gewächshaus, sind aber schon ganz gut.
@Buchfink: eine Seltenheit in einer Ehe !
@Nathalie: Dir ist er zu bitter ? Ich gucke ohnehin jeden Tag bei Dir rein.
Im Frühling darf sich der Chicorée ruhig komfortabel auswachasen, das Grün ziert umso mehr den Küchentisch
Gueti Idee! Mir chönd na die schöni Salat no e chli gnüsse bevor de Frühling ganz da isch.
Wow, sieht das super aus!!! Ich mag ja so geröstetes Gemüse – und die Vinaigrette dazu bringt Sommer auf den Tisch!
Das sieht mal wieder zum Anbeißen aus. Danke für die Teilnahme am Event.
mmh, und dann noch meine Lieblingsoliven.
@Poulette: die müssen sein, sonst schmeckt die Vinaigrette nicht.
Gestern in leicht abgewandelter Version gekocht …unter anderem die Oliven weggelassen, dafür ein wenig frischer Knoblauch, Chilli, Zitronensaft, Balsamico…So hat mir persönlich nichts gefehlt 😉 Dazu gab es Roastbeef…
Ich kann es nur wärmstens empfehlen!
Merci
Hätte ich dies hier früher entdeckt, wäre mein Ziegenbegleiter ein anderer geworden. Aber wider Erwarten war die belga fritta vorzüglich:
http://utecht.wordpress.com/2011/01/25/la-belga-fritta-cathe-die-ziege/
Deine Blechvariante wird aber in den nächsten Tagen ebenfalls ausprobiert…
wider Erwarten ? frittiert schmeckt das bestimmt gut. Für 2 Personen brauchts wohl viel Öl.