Artischocken-Zwiebel Flammkuchen

Flammkuchen mit Artischocken 3_2010 03 31_6107
keine Ermüdungserscheinungen

Lehrbeispiel für Legastheniker. Ein schönes Bild des Artischocken-Zwiebel-Kuchens bei Petra von Brot und Rosen hat mich berückt. Tolle Kombination von Artischocken, Zwiebeln und Oliven auf einem Mürbeteig. Dazu wollte ich wieder einmal meinen 1,6 mm dünnen Flammkuchenteig  machen, siehe Beitrag Autoreifenprofil und Flammkuchen. Artischocken eingekauft, Oliven und Ziege sind vorrätig.  Um 9 Uhr setzte ich den Hefeteig an. 11.30 Uhr das mise en place. Ein erster, genauer Blick auf das Originalrezept: 4 Eier. Wozu um Himmels Willen braucht Petra denn 4 Eier ? Kalte Dusche. Das war ein Kuchen mit Eierguss. Wieder einmal das Rezept nicht genau gelesen.

Dann halt ohne Eierguss.

Zutaten
2 Flammkuchen für 2 Personen

für den Teig:
200 g Halbweissmehl
5 g Frischhefe
1 Tlf. Meersalz
ca. 1.2 dl Milchwasser (halb/halb) oder teilentfettete Milch
20 g flüssige Butter

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Tarnkappe aus Teig

für den Belag:
180 g Creme fraîche (1 Becher)
Salz, Pfeffer
3 kleine Frühlingszwiebeln
250 g kleine Artischocken (Carciofini)
50 g Oliven (schwarze und Taggiasche)
80 g Ziegenkäse

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belegt

Zubereitung
für den Teig:
(1) Mehl und Salz in eine Schüssel sieben, die Hefe im Milchwasser lösen und in einer Vertiefung dazugeben, die Butter auf dem Mehlring verteilen und (mit der Maschine) verkneten. Es muss ein weicher, geschmeidiger Teig entstehen, der aber nicht klebrig ist.
(2) Teig zugedeckt an warmem Ort auf das Doppelte aufgehen lassen. Dafür müssen 150 Minuten veranschlagt werden.

für den Belag:
(3) Creme fraîche mit wenig Salz, Pfeffer verrühren.
(4) Von den Carciofini Stielansatz und einen Drittel der Kopfspitzen abschneiden, die zähen Aussenblätter grosszügig entfernen. Dann die Artischocken im Dampfsieb etwa 3 Minuten vorgaren. Dann verfärben sie sich nicht mehr. Die Carciofini in 3 mm dicke Scheiben schneiden. Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, samt Grün. Oliven entsteinen. Ziegenkäse in feine Scheiben schneiden.

belegen und backen:
(5) Ofen mit Pizzasteinen auslegen. Auf 240°C vorheizen. Plus 15 Minuten bis Steine heiss sind.
(6) Teig halbieren, auf wenig feinem Hartweizengriess so dünn wie möglich auswallen. Bei mir exakt 1.6mm. Nachgeprüft mit einem Autoreifenprüfgerät. Auf einen gut mit Hartweizengriess bemehlten Brotschieber legen.
(7) Mit der Creme-masse dünn bestreichen, Zwiebeln, Artischocken, Käse und Oliven darauf verteilen.
(9) Fladen in den Ofen schieben und 10-12 Minuten bei 240°C backen.

Wer keine Pizzasteine hat, legt den ausgewallten Teig auf ein Backpapier und bäckt auf Kuchenblech.

Flammkuchen mit Artischocken 0_2010 03 31_6100
Knusper...Knusper...Knäuschen

Anmerkung
Einmal mehr bin ich begeistert über diesen Teig, der ein hauchdünnes Auswallen geduldig zulässt. Zum Essen ist er knusprig, ohne zäh zu sein. Nur nicht zu viel Belag darauf tun.

Meine bisherigen Flammkucheneinträge:

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27 Kommentare zu „Artischocken-Zwiebel Flammkuchen“

  1. Das ist unsere Wellenkänge!! Kann ich deine Fotos nicht sehen, oder sind zwei große weiße Löcher zwischen dem Text?

  2. Artischocken mag ich sehr gerne auf der Pizza. Wir hatten gestern auch Flammkuchentag. Ich hab ein Teigrezept ohne Hefe, funktioniert auch ganz gut.

  3. Die kleinen feinen Artischocken finden gar nicht den Weg in den hohen Norden, schade! Wir müssen mit den großen, dicken Verwandten vorlieb nehmen.

  4. Der Teig ist wirklich perfekt, werde ich so mal ausprobieren. Mein Pizzastein ist schon längere Zeit im Dornröschenschlaf und ein Autoreifenprüfgerät müßte auch im Hause sein…..

  5. Ich bin mit meinem Flammkuchenboden eigentlich immer recht zufrieden gewegsen, aber wenn ich deinen so seh, muss ich in der Tat noch reichlich üben…

  6. @Bolli’s Kitchen: gealterter Ziegenkäse tut sich schwerer mit dem schmelzen. Ich weiss nicht, ob Du den Flammkuchen in angekohlter Form mögen würdest.

    @sammelhamster: es gibt sie bei uns ab und zu, weils immer die gleiche gibt, ist sie schon verbloggt.

    @Magdi: 4 Fotos sollten es sein. Vielleicht unter der Tarnkappe verschwunden ?

    @Linda: Flammkuchenteige gibt es von Pizza bis Kuchen wirklich alle Varianten. Den letzten, den an einem Stand gesehen hatte, bestand aus einer grossen Oblate, auf die flüssiger Teig verstrichen wurde.

    @Freundin des guten Geschmacks: Köchinnen wie Du brauchen kein Profilprüfgerät 🙂

    @Susa: Ja ? Hier ist alle voll davon.

    @Ursula: nicht zu ernst nehmen 😉

    @Suse: Er will sich zwar auch gerne wieder zusammenziehen, ist aber ein sehr geduldiger und duldsamer Hefeteig, das macht die Butter.

    @Rosa: man sieht, Du liest in deutschsprachigen Blogs 😉

    @Claus: das liegt im Ausmahlgrad zwischen 405-er und 700-er Mehl.

  7. Was für eine fantastische Alternative zur klassischen Tarte flambée. Ach je und meine Nachmachliste wächst und wächst und wächst 😉

  8. und wo krieg ich in wien so einen pizzastein, weiß dass wer von den österreichischen kommentatoren? ich würd ihn zwar vermutlich nur zweimal im jahr verwenden – aber dann!!!

  9. Und schon wieder warst du schneller. Flammkuchen wollte ich heute auch machen, mit Pastrami, Feigen und Babyspinat. Na, dann werd ich gleich mal deinen Teig probieren.

  10. @Paule: es soll Dir nicht besser gehen wie uns allen 🙂

    @queenofsoup: 2 Schamottsteine aus dem Baumarkt sind am billigsten. Diesen dünnen Flammkuchen kann man aber auch auf dem Blech machen.

    @Nathalie: gewiss.

    @Sophie: Es fehlt uns eine Börse, bei der man das, was man in der folgenden Woche kochen will, anmelden kann 🙂

  11. Dein Flammkuchenteigrezept ist bei uns nur noch im Einsatz… der ist einfach Klasse !
    Bislang war ich mit meinem ausgerollten Teig immer sehr zufrieden, aber jetzt nach dem ich Deinen phantastischen Teig auf dem Foto gesehen habe, kann ich nur noch üben, üben, üben 🙂
    die kleinen Artischocken bietet hier in der norddeutschen Tiefebene niemand an, ein einziges Mal habe ich sie im vergangenen Jahr bei *meinem* Türken bekommen. Mit den großen Verwandten überhaupt nicht zu vergleichen, aber ich werde wohl auf sie zurück greifen müssen.

  12. Na gut, dann probier ich dein Rezept beim nächsten Mal aus und wenn der Teig dann doch nicht so will wie ich, dann ruf ich Robert, den Flammkuchendompteur :o)

  13. Das ist ja gar kein Flammekuchen, das ist ein Gedicht! Und ich denke, dass es gut war, dass Du den Guss vergessen hattest, genauso und nicht anders will ich ihn auch probieren. Demnächst in meiner Küche 😉

  14. Nachdem Dein Teig für Empanadas so gut gelungen ist, speicher ich mir das hier gleich mal ab. Danke!

  15. Sehr lecker. Ich nehme oft einen Roggenmischteig für Flammkuchen, halb Roggen-, halb Weizenmehl. Dann wird der Kuchen mehr brotig und nicht so pizzaartig.

  16. @Christian: die Pizza hingegen, die kann mir nicht dick genug sein 🙂

    @the rufus: „Bruder, wo bist du? Ich sehe dich nicht ?“

    @Karin: Danke, ich finde ihn gleichzeitig knusprig, aber nie hart. Ich muss ihn wieder häifiger backen.

    @Elisabeth: schade, dass Basel nicht am Weg nach Köln liegt 🙂

    @Suse: das ist sonst eher selten, dass mir ein Teig folgen will.

    @Ellja: wild entschlossen, dem Teig Zeit lassen, er geht langsamer als ein gewöhnlicher Germteig.

    @Toni: der von Lucas ?

    @entegut: und mein Arm als Kleiderbügel !

    @Wolf: glaub ich gerne. Dieser hier hat mehr etwas Gebäckartiges an sich.

  17. Hallo Flammkuchenfans

    Ein kleiner Tip:

    Nach dem Belegen patsche ich mit der flachen Hand noch etwas auf dem Flammkuchen herum.
    So kommt etwas von der Creme fraiche auf das „Gemüse“.
    Zu sehen in Step5, letztes Bild.
    http://www.instructables.com/id/Flammkuchen-the-other-type-of-pizza/

    Auf diese Weise trocknen in meinem Fall die Frühlingszwiebeln, bzw das (sebstgemachte) Sauerkraut nicht aus. Sie verbrennen dann auch nicht, sondern garen.

    Ein Flammkuchen muss nach meiner Meinung auf einem Pizzastein bei maximaler Ofentemperatur gebacken werden. (Bei meinem kleinen Electrolux sind das 300°, den Holzofen heize ich sogar auf etwa 350°)

    Ich hab bis jetzt immer Pizzateig dafür gemacht, muss aber diesen fetthaltigen Teig aber auch mal probieren.

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