Heimkehrerteller: Wurstsalat spezial, garniert

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Nach vier Wochen Ferien mit vorwiegend italienischer Küche gibt es für einen Schweizer zuhause als erstes, allererstes einen echten, schweizerischen Wurstsalat. Das ist eine zwingende, kultische Handlung. Und zwar den speziellen, der sich durch die Attribute spezial oder garniert vom gewöhnlichen, einfachen abhebt. Abheben tut er sich durch eine vielfältige Salatbeilage. Nicht etwa durch Käse, das wäre sonst ein Wurst-Käse-Salat, der auf  einer Speisekarte gleich untendran steht und schwerer auf dem Magen liegt, als der Pleonasmus im Titel.

Traditionell wird der Wurstsalat hierzulande mit Cervelats zubereitet. In andern Ländern mag man andere Brühwürste verwenden. Lyoner (F, D), Regensburger (D) oder Extrawurst (A).  Um den Wurstsalat anzumachen, brauchts eine einfache Salatsauce, aus neutralem Essig, Öl und Senf. Zwiebelringe. Das wars schon.

Zutaten
2 Cervelats
1 grosse, milde Zwiebel
ein paar Cornichons [Ergänzung: 09:43]
3 Elf. Weisswein- oder Obstessig
4 Elf. Rapsöl
1 Elf. Senf
Salz, Pfeffer

Zubereitung
Wurst schälen, in Rädchen schneiden und halbieren mit der Salatsauce innig mischen. Frisch geschnittene Zwiebelringe [und gescheibelte Cornichons] hinzugeben. 30 Minuten ziehen lassen.

Dazu gibt verschiedene einfache Salätchen, unterschiedlich (!) in separaten Schalen angemacht, die machen die Wurst so leicht, dass man beschwingt gleich wieder in die Ferien fahren möchte.

Tomatensalat, Basilikum: angemacht mit Olivenöl, Balsamicoessig, Salz
Rüeblisalat: Karotten geraffelt, angemacht mit Zitronensaft, wenig Öl, Salz, Spur Zucker
Gurkensalat:  angemacht mit Dillessig, Öl, Salz, Spur Zucker
Lattichsalat: Bindesalat, Romain, angemacht mit Obstessig, Öl, Salz, Spur Zucker

und wenn vorhanden, ein aufgeschnittenes, hartgekochtes Ei.

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44 Kommentare zu „Heimkehrerteller: Wurstsalat spezial, garniert“

  1. Genau eso ! Das goht mir genau gliich ! E Chlöpfersalat spezial, garniert muess ane. Sälbschtverständlig mit eme feine frische Bürli (und eme „Tambürli“).
    Denn isch mi glaini kulinarischi Wält wiider in Ornig. 🙂

  2. Ich kenne Wurstsalat auch nur mit Käsestücken (und staune darob jedes Mal wieder).
    Dein Rezept gefällt mir. Muß ich demnächst nachkochen. Mir schwebt da schon eine gewisse Abwandlung vor.

  3. Muss Nathalie zustimmen, hier auf der Karte findet man den Schweizer immer mit Käse. Regensburger habe ich noch nie beim Metzger gesehen, da muss ich den guten Herren gleich mal fragen was das genau für eine Wurstsorte ist.

  4. Ein ausgezeichneter, puristischer Wurstsalat. Meine Extrawurst: 3-4 in Rädchen geschnittene knackige Cornichon dazu und dafür kein Gurkensalat. Pontresina ist nicht weit von Jöhris Talvo entfernt.Sein Rezept für Capuns, in deinem Blog zu finden, ist super. Warst du schon mal dort ? Vielleicht würde er dir seine Bibliothek mit mit 3000 Kochbüchern zeigen.

  5. Ich habe das wie immer hervorragend fotografierte Bild nochmals angesehen und dabei etwas entdeckt…..

  6. Und jetzt weiß ich auch, was ein Pleonasmus ist :o).

    Mein Lieblingswurstsalat ist mit Regensburger, Zwiebeln, sauren Gurken, Tomaten und Käse. Deine besondere Spezialvariante 😉 würde ich aber auch gerne nehmen.

  7. Schoen! Cervelats gibt es in meinem Supermarkt in Huelle und Fuelle – an Wurstsalat denke ich nie (Kartoffelsalat sehr, sehr oft) – warum eigentlich, nicht ? – denn der auf dem Foto sieht sehr gut aus.

  8. @Basler Dybli: wo gibts denn hier feine Bürli ?

    @Nathalie: Schweizer Wurstsalat ist der Oberbegriff, err kann aus Wurst oder zusätzlich mit Käse gemacht werden. Dann wird er hier häufig auch als Bierfuhrmann Salat bezeichnet. Ist mir aber klar, dass im Ausland der Käse als besonders schweizerisch angesehen wird.

    @Hesting: wir wandeln ihn auch jedesmal ab.

    @Tina: siehe bei Nathalie.

    @Hunk: erst beim genauern Hingucken hab ich die paar Cornichons gesehen !! Danke, wird im Rezept ergänzt. Bei Jöhri stand ich schon vor dem Restaurant, habe die Karte studiert und nachdem ich den Frühlingssalat für Franken 46.- ausgeschrieben sah, ist mir der Hunger vergangen. Stattdessen habe ich sein Buch gekauft, das war günstiger.

    @sammelhamster: in der Schweiz ist alles anders.

    @Alex: ich weiss nicht woran es liegt, aber nach den ferien schmeckt er immer am besten.

    @Peter: gell !

    @Toni: ich esse auch deine Variante 🙂

    @Rosa: Wurstsalat habe ich in einer Brasserie in Genf auch schon gegessen.

    @wittcami: Danke, nun bleib ich für ein Jahr, mindestens.

    @Bolliskitchen: Lyoner ist bei uns ein edler Cervelat.

    @Freundin: alles über die Schweizer Nationalwurst hier: http://www.patrimoineculinaire.ch/product.aspx?id=194

    @Jutta L.: Der Name cervelato kommt ja auch aus dem italienischen.

    1. zumindescht e Versuch wärt sind die vo dr

      Bürli Bäckerei Basel AG
      an dr Solothurnerstrasse 31 im Gundeli

      oder denn ganz sicher die vom Bürli-Begg in Ziiri

  9. Was für ein schöner, bunter Teller! Bei uns in der Familie ist meine Mutter für Wurstsalat zuständig – auch ohne Käse, so mag ich ihn lieber.

  10. Wurstsalat gibt es bei uns nie. Wir sind nicht so die Wurst-Esser, außer puristische Wurst, wie Rohschinken, Schinken oder Salsiccia. Du warst in Meran, für einen Tag? Verrückt!

  11. Das ist mal eine feine Idee, die verschiedenen Salate nebeneinander auf einem Teller anzurichten, anstatt alles zusammen zu mischen. Gefällt mir und sieht gleich viel netter aus.
    Ich werd mir jetzt gleich mal Extrawurst von meinem Österreich-Besuch fürs Wochenende als Mitbringsel wünschen. 🙂

  12. Schön, dass du wieder da bist und es hier wieder mehr zu lesen gibt. Und bei mir gibt es demnächst einen Wurst-Käse-Salat. Muss nur noch Radieschen einkaufen.
    Liebe Grüße und ich freue mich schon auf die Erfahrungen aus deinen Kochkursen!

  13. Schön, dass du wieder da bist! Das Foto aus Pontresina hat mich verstört, was machen die bloss aus dem schönen Ort?
    Wurstsalat gibt es wohl in CH, D und A in allen möglichen Varianten. Bei mir zuhause nur im Hochsommer als „Essigwurscht“ – aus Knacker, nie und nimmer aus Extrawurst, das ist dekadent ;-). Mit roten Zwiebeln, Mostessig, einfachem Öl, viel Pfeffer, Bauernbrot und Bier. Ist vielleicht ernährungspolitisch unkorrekt, aber saugut.
    Dein Wurstsalat mit den gesunden Eckposten ist da schon etwas feiner gestrickt.

  14. Hach, sieht der gut aus…mit dem ganzen Salatigen drumherum.
    Ich würd den auch ohne Käse essen, da bin ich rigoros…aber niiiiiiiieeeee ohne ein , zwei Scheibchen Brot 🙂

  15. Salü Robert
    bin seit langem stiller (und bewundernder) Mitleser dieses Kochblogs, und habe schon einige deiner Rezepte nachgekocht (und war nie enttäuscht – im Gegenteil).
    Von dem bin ich eigentlich ja nicht so begeistert, aber mir geht’s genauso: kaum wieder daheim, müssen als erstes Gipfeli, danach Birchermüesli, dann Wurstsalat auf den Tisch …
    freundliche Grüsse, Heinz

  16. @Christina: auch bei Dir sind die Aufgaben nach Kompetenz verteilt 🙂

    @Magdi: ich weiss, wir spinnen, aber ich kanns nicht ändern.

    @daniela: keine Ahnung, was eine Extrawurst ist 🙂

    @Petra: selbstgebackenes Brot gibts nur einmal im Jahr, zum bread baking day 🙂

    @Linda: auch noch Holzbackofen, Brot muss froh sein, wenn es einmal im Jahr von mir gebacken wird.

    @Petra: nach dem Wurstsalat kommt bereits wieder die Lust auf pasta.

    @Eline: lustig finde ich die gleichen Bezeichnungen für unterschiedliche Dinge. Knackerli sind bei uns ganz andere Wurstwaren.

    @Suse: Brot gabs bei uns gewiss auch, aber gutes, gekauftes. Ich kann das nicht besser als die Backprofis.

    @Heinz B.: willkommen in der Runde. Ein Heimkehr-Ritual hat etwas Reinigendes an sich. Man fühlt sich wieder zuhause… und freut sich auf den nächsten Teller Spaghetti.

  17. herrlich, ich liebe wurstsalat.
    kleine anmerkung: diesen wurstsalat macht man in (A) mit einer knacker.

  18. Also sorry, ich bin ja ein großer Fan dieser Seite. Das sieht ja toll aus, aber ein Wurstsalat mit Scheiben ist gewollt aber nicht gekonnt.

  19. @entegut: die Bildersuche in google zeigt, wie unterschiedlich Knacker in den Regionen Europas aussehen.

    @Jens: Streifen, blättrig und feinste Brunoise könnte ich auch. Ich glaube nicht, dass das den Wurstsalat (zu Bier) veredeln würde.

  20. Ich finde die Form der Wurst hier im Salat genau richtig. Hab schon zu oft Wurstsalat mit Wurststreifen aus der Großpackung gesehen. 😦

  21. sowas hab ich ja seit jahren nicht mehr gegessen…. aber das bringt mich auf einen gedanken: rindfleischsalat! das konzept (fleischscheiben wie salat marinieren, roten oder weißen zwiebel drauf) ist ähnlich, aber den besten rindfleischsalat hab ich immer in der südsteiermark gegessen, mit viel kürbiskernöl und unbedingt apfelessig… hunger! und: schön, dass du wieder da bist! deine kochkunst, muss ich sagen, ist mir schon lieber als die kunst-und-kochen-bilder 😉
    lg qos

  22. Endlich gibts wieder gute Rezepte von dir, die Durst- (bzw. Hunger-) strecke war lang…
    Dein Wurstsalat sieht verlockend aus; uns gelüstet´s nach einem Auslandsaufenthalt immer nach einem richtigen Wiener Schnitzel, lg aus Wien, Friederike

  23. @Hesting: in Streifchen geschreddert ? Kenne ich gar nicht.

    @queenofsoup: die Kunstbilder waren Lückenfüller 🙂
    Mit dem Rindfleischsalat hast Du Recht. Mit Kernöl schmeckt er wunderbar.

    @nina: ja ? warum eigentlich nicht. Muss ich aber selber anmachen. Dazu bring ich Frau L. nicht.

    @Friederike: die Lust auf Wienerschnitzel wundert mich überhaupt nicht. Das steht bei mir auf derselben Höhe wie Spaghetti.

  24. Der Heimkehrerteller ist toll! Komisch, dachte nur mir ginge es so. Ich brauche ja immer erst eine Currywurst oder ein Wurstbrot mit Cornichons – ähnlicher Geschmack, andere Form.

  25. Heimkehrer-Wurstsalat gab es bei mir schon in der Kindheit – und gibt ihn immer noch;-) In Bayern natürlich mit Regensburgern und bei mir mit Tomaten (dafür ohne Zwiebeln, denn rohe Zwiebeln vertrage ich nicht).

  26. Mache ich auch – beispielsweise bei Kartoffelsalat, denn diesen kann man definitiv nicht ohne Zwiebeln essen.

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