Moules im Rieslingsud

Moules 0_2010 09 14_9322

Einfaches, klassisches Rezept, gekocht im Kochkurs des Grandhotels. Frau L. gehört nicht zu den Muschelessern, ich zähle mich aus Solidarität auch nicht dazu. Dennoch habe ich diesen Teller genüsslich leer gegessen. Also ist es wenigstens kein vererbter Widerwille.

Zutaten
für 2 Personen
1 kg Miesmuscheln (moules), allenfalls bereits geputzte
1 Karotte
1 Stangensellerie
3-4 cm Lauchstange
1 Knoblauchzehe
1 Schalotte
1-2 Elf. neutrales Öl (fakultativ)
Salz, Pfeffer aus der Mühle
1.25 dl Riesling trocken
frische Butter
1/2 Bund Blattpetersilie

dazu: Baguette

Moules 0_2010 09 14_9301
Das Muschelzeug

Vorbereitung
(1) Muscheln sorgfältig verlesen, geöffnete Muscheln verwerfen. Jede Muschel unter fliessendem Wasser bürsten und von den Bärten befreien, auf einem Sieb abtropfen lassen.
(2) Karotte, Sellerie und Lauchstange waschen und in kleine Würfel (Brunoise) schneiden. Die geschälte Knoblauchzehe und die Schalotte ebenfalls in kleine Würfel schneiden.

Moules 1_2010 09 14_9303
Muscheln erhitzen
Moules 2_2010 09 14_9304
abgiessen

Zubereitung
(3) Das Öl in einem grossen Kochtopf erhitzen (wenig nehmen, um Öllachen in der Sauce zu vermeiden)
(4) Knoblauch- und Schalottenwürfel beigeben und glasig dünsten.
(5) die Gemüsebrunoise zufügen, salzen, pfeffern und kurz mit anschwitzen.
(6) Mit Wein aufgiessen.
(7) Die geputzten Muscheln im Sturz beigeben und zugedeckt ca. 5 Minuten kochen, dabei gelegentlich umrühren oder den Topf schütteln. Danach vom Herd ziehen. Die Muscheln sind gar, wenn sie sich geöffnet haben. Danach die Muscheln auslösen. Muscheln die sich überhaupt nicht öffnen, müssen unbedingt weggeworfen werden.
(8) Den Sud durch ein grobes Sieb abgiessen und auf dem Herd mit einem gehörigen Klacks Butter (du beurre, du beurre, du beurre !) aufschlagen. Abschmecken.
(9) Die ausgelösten Muscheln auf zwei Teller verteilen, mit dem heissen Muschelfond aufgiessen. Gehackte Petersilie und die abgesiebte Gemüsebrunoise zugeben.

AddThis Social Bookmark Button

33 Kommentare zu „Moules im Rieslingsud“

  1. Mjam, was hab ich die als Kind geliebt, bis zur ersten Vergiftung. Das verdarb mir den Appetit für längere Zeit. Seit wenigen Jahren probier ich sie doch gern mal wieder, zuletzt in Honfleur, muss jedoch damit wiederholt feststellen, dass ich die schlichtweg nicht mehr vertrage: Stunden später rebellliert mein Magen mit aller Konsequenz. Eiweißallergie kann ich ausschließen, das Langzeitgedächtnis des Körpers sollte nach all den Jahren auch nicht mehr entscheidend wirken. Jetzt hab ich aber etwas von Schwermetallbelastung und einer einhergehenden Kreuzallergie zu Nickel gelesen und das kommt bei mir ganz gut hin. Schade, denn lecker sind sie ja.

  2. Ich liebe Muscheln! Geöffnete Muscheln müssen noch nicht schlecht sein, ich klopfe sie ein paar Mal auf die Theke, erst wenn sie sich dann nicht wieder schließen werfe ich sie weg, denn dann sind sie wirklich schon verdorben.

  3. Die sind schon wesentlich feiner als unsere rheinischen Muscheln. Ausgelöst und mit einer schönen Buttersauce bekommt man sie im Rheinland normalerweise nicht serviert. Unsere Muschelgerichte sind eher derb. – Auf diese Art, also ohne Schale, finde ich sie appetitlicher.

  4. hmmm lecker Muscheln. So ähnlich hat mein französischer Großvater sie auch immer zubereitet. Muß ich unbedingt mal wieder machen. Zum Glück fängt die Muschelsaison jetzt gerade an.

  5. Ich muss umziehen, in eine Region wo Muscheln keine halbe Weltreise hin zurücklegen, sondern direkt aus dem Wasser kommen. Ich muss einfach. Wirklich. Dann die Muscheln direkt aus dem Topf essen und mit Pommes. Und einer sehr kalten Flasche Weiswein.

  6. Ja, Muschelzeit! Prima!

    Leider gibt es hier selten frische, nur gefrorene….und dabei hätte ich dein Grandhotel-Rezept doch so gerne mal nachgemacht…muss ich halt selber mal ins Grandhotel fahren…Urlaub wäre eh mal wieder schön 😀

  7. @Arthurs Tochter: so früh schon bin ich noch nichts unterwegs. Sonst hätte ich Dir ein Glas hingestellt.

    @Mestolo: Rheinische Muscheln, Ihr seid halt näher am Meer.

    @Hesting: das kannst Du auch ohne Kurs.

    @SchnickSchnackSchnuck: die Meeresverschmutzung lässt auch das Muschelzeug nicht aus. Kann ich mir vorstellen, wie einem da ist.

    @Bolliskitchen: was Dir ein gelangweiltes Kopfschütteln entlockt, hat mir gefallen.

    @Toni: Raugust, Mair, Junr, Julier, die Kühlkette machts möglich.

    @Christina: verschlafene Spätaufsteher müssen offenbar durch Anklopfen geweckt werden.

    @sweetkoffje: Neuland für mich.

    @nata: der Gast will heute nichts mehr auslösen.

    @Rosa: die Engadiner Alpenbutter.

    @anie’s delight: eine Rarität bei mir im Blog, so schnell gibts keine Muscheln wieder 😉

    @wittcami: ich auch noch nicht. Ich habe nur zugeschaut.

    @Frau Sonntag: wird mit der Zeit bestimmt auch langweilig, immer flach, immer Meer und Muscheln.

    @sammelhamster: Renovation und Ferien gehen leider nicht zusammen. Jemand muss doch auf den Putz klopfen.

  8. Die Bindung mit der Butter ist mir neu. Werde ich ausprobieren. Aber nicht vorher auslösen. Das ist doch das Beste am Muschelessen…

  9. Und dann gibt es noch die Kombination mit frischem Koriander und Ingwer. Der Rheinländer isst Muscheln, wo immer sie zu kriegen sind…….Natürlich werden diese Muscheln vorher n i c h t herausgelöst, da hat Claus ganz recht.

  10. Ich mag die Muscheln ja gerne unausgelöst und esse mit allen Greifinstrumenten, die mir der Herrgott geschenkt hat.
    Eine mords Patzerei, aber ich liebe es.

    Kleine Würfel heißen also Brunoise, oder ist das die Suppe? Werde dies ab sofort als zweiten Namen verwenden. Hat was!
    „Im Sturz beigeben“ finde ich auch sehr amüsant.
    Ich merke schon, du sprichst küchentechnisch sehr gewählt. 🙂

    Liebe Grüße!

  11. Ich esse Muscheln wie Claus, Chezuli und entegut, aber wir leben ja nicht im Grandhotel! Die Bindung mit der Butter (du schreibst ja viel,viel,viel) ist reines Hüftgold!

  12. Lecker!
    Aber seit Herr L. und ich zu unserem ersten romantischen Wochenende aufgebrochen sind, dass ist schon Jahre her, verzichte ich auf sie. Wir waren in Holland am Meer und ich mußte Muscheln essen. Die Nacht war weniger romantisch. Niederländische Keramik unterscheidet sich nicht sonderlich von der deutschen, wie ich feststellen durfte.

  13. Da Herr Suse leider überhaupt gar nix für Muscheln übrig hat, habe ich bislang noch keine gekocht. Das wird sich allerdings in Kürze ändern, da wir mit Freunden nach Dänemark fahren und einen genialen Fischhändler quasi zum Nachbarn haben.
    Jetzt weiß ich wenigstens schon mal wie ich sie ganz einfach, aber bestimtm total lecker zubreiten kann.

  14. Also ich wünschte ich würde sie mögen, aber immer wenn ich sie probiere, mag ich sie dann doch nicht ;(
    meine Familie liebt sie, koche sie auch gerne selber, aber essen ………..
    ich werde berichten

    @tobias kocht: das hätt ich sehen wollen, du liegend in den Muscheln :))

  15. @Freundin: Ingwer & Chili kommen im zweiten Gang.

    @Magdi: löffelweise. Das muss geschmeckt haben.

    @Claus: ich sehe im Teller immer gerne vor mir, was ich danach essen muss.

    @chezuli: sag bloss, der Koriander wächst im Rheinland.

    @ntegut: Brunoise sind die kleinen Würfelchen, Mirepoix die grossen. Matignon das blättrig geschnittene Weisszeugs. Nun kannst Du auch um dich werfen 🙂
    Viele Grüsse ins Twitterland !

    @Ursula: Hüftgold, Hüftgold, mir schlägt nicht an, ich esse aber auch selten Muscheln.

    @Tobias kocht!: die Töpfe reichen schon für ein Vollbad.

    @nina: wir wohnten mal in einem Haus mit Klo aus Delfter Keramik mit blauen Zeichnungen. Viel schöner als das heutige Sanitärzeug.

    @Suse: lass Dir doch vom genialen Fischhändler ein Rezept geben. Die wissen Bescheid.

    @Jutta. in Italien muss man zuerst die Muscheln zwischen den Spaghetti herausklauben. Dnn erst noch öffnen. Arbeit, viel Arbeit.

    @Andreas: auf meiner Einkaufsliste stehen Fleisch und Knochen.

    @irene: ein klassischer Fall von Muschel-Wankelmütigkeit.

  16. Nun, ich schließe mich Frau L. an, gehöre ich auch nicht zu den Muschelessern, dafür jedoch zu den Muschelsuchern 🙂 Es ist auf jeden Fall wundervollst angerichtet!

  17. Miesmuscheln waren früher bei uns beliebte Campingküche an Frankreichs Küsten. Bei mir kommt Sahne statt Butter in den Muschelsud und es wird in der Schale serviert. Die erste Muschelschale dient als Zange, um die folgenden zu essen. Ein- bis zweimal im Jahr mag ich das sehr gerne :-). Dazu gehört zwingend ein schönes Baguette zum Auftunken des leckeren Sudes.

  18. @Elisabeth: also gehörst Du zu jenen, die in den Muscheln das Meer rauschen hören 🙂

    @Petra: Sahne und Butter sind ja nahe Verwandte. Die Campingerfahrung geht mir leider ab, obwohl Frau L. mit Begeisterung früher die Einrichtung dieser Wagen angeschaut hat.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.