Erst sah ich bei Petra den Warmen Kartoffelsalat mit Chorizo. Dann bei der andern Petra die gerösteten Kartöffelchen mit Chorizo. Chorizo ? Habe ich keine zuhause. Was nun ?
Obwohl die spanische Volkswirtschaft auf den Verkauf ihrer Produkte dringend angewiesen wäre, habe ich mich für eine schweizerische Lösung der Wurstfrage entschieden. Treberwurst [klick]. Nicht, weil ich damit den weltweit angelaufenen Handels- und Währungskrieg anheizen will (ja, es ist Krieg und keiner schaut hin, die US drucken Dollars wie Konfetti, die Europäer gebärden sich als Klub von Lebenskünstlern, in dem es jeder darauf abgesehen hat, auf Kosten anderer zu leben). Nein, ganz einfach, weil ich Treberwurst im Moment vorrätig halte und verbrauchen muss. Dass dieser Entscheid ungeahnte Probleme aufwirft, habe ich erst bei der Zubereitung gemerkt. Soll ich die leicht geräuchte Treberwurst schälen und gleich anbraten ? Wozu dient mir dann der separat beigefügte Treber ? Ich habe einen guteidgenössischen Kompromiss gewählt, die Treberwurst erst im Treber, Wein und Grappa gekocht, dann geschält und kurz mitangebraten. Zum Schluss noch Paprika drauf, das substitutiert die Chorizo.
Zutaten
für 2 Personen
1 Treberwurst, zubereitet nach der Methode hier
1 Elf. Olivenöl
400-500 g kleine Kartoffeln; Amandine
Salz
Pfeffer
1 Tlf. Paprika
2 grosse, rote Zwiebeln
2 Elf. Rotwein
Petersilie, zum Bestreuen
Zubereitung
(1) Die Kartoffeln gut waschen, in kräftig gesalzenem Wasser gar kochen. Etwas abkühlen lassen, schälen, grössere Kartoffeln ggf. halbieren.
(2) Die Treberwurst nach Vorschrift im Treber, in Wein und einem Schuss Grappa während 30 Minuten bei 80°C garen, häuten und in grobe Würfel schneiden. Die Wurstwürfel in einer grossen (beschichteten) Pfanne mit einem Elf. Olivenöl langsam braten, die Kartoffeln zugeben und auf mittlerer Hitze rundum knusprig rösten.
(3) Zwiebel schälen, halbieren, in feine Streifen schneiden, über die Kartoffeln geben, umwenden. 3-5 Minuten mitbraten, alles mit dem Rotwein besprenkeln, kräftig pfeffern und mit dem Paprika bestreuen, noch weitere 3-4 Minuten braten.
(4) Mit Salz abschmecken, gehackte Petersilie auf den Kartoffeln verteilen, servieren.
Hmmm sieht lecker aus. Und diese Treberwurst kommt direkt auf meine nächste Schweiz-Beschaffungsliste 🙂 deine lokalisierte Fassung gefällt mir sehr gut.
So comforting and scrummy!
Grüsse,
Rosa
Das sieht wirklich so appetitlich aus auf deinem Bild….fast würde ich ein Stückchen von deiner Wurst zum Frühstück wollen 😉
Nicht nur das Foto ist sensationell! Auch das Rezept ist perfekt. Wurst und Herdöpfel mag ich am liebsten…
…ich habe jetzt eine Schweizer Kollegin. Von der muss ich mir mal die Treberwurst mitbringen lassen. Und essen werde ich sie pur – ohne Paprika.
Die Schweizer können es also immer noch. Internationalen Handels- und Währungsprobleme werden einfach durch Neutralität und Diplomatie auf dem Teller gelöst. Das ist wahrhaft meisterlich.
Da ich keine Treberwurst habe versuche ich es mal mit Choryzo. 1-2 Msp. Piment d’Espelette dazu könnten auch passen. Some like it hot.
Da ich in den Genuss der Treberwurst kennenlernen durfte kann ich bestätigen das sie sehr gut, würzig und nicht zu fettig schmeckt. Übrigens mit der Choryzo gehts auch, habe es bereits ausprobiert, da wir ja den Schweizern nicht die Wust wegkaufen können 😀
Ich bekomme weder die Treberwurst noch Chorzio. Salsiccia wäre sicher auch noch eine Alternative über die man nachdenken kann…
Noch ein schönes Rezept mit der guten Treberwurst! 🙂
@Foodfreak: In Bioläden am ehesten.
@Rosa: ein Durcheinander, das stimmt.
@sammelhamster: fast, nu denn, beackern wir das Terrain weiter.
@the murger: Hädopfu werden durch Wurst veredelt.
@Jutta Lorbeerkrone: so schmeckt sie auch am besten. Eine Choryzo ist doch nicht draus geworden.
@nata: von Politik mag ich nichts mehr wissen. Ich koche lieber und spüle den Ärger hinunter.
@Hunk: verbrenn Dich nicht !
@irene: schmeckt bestimmt auch in der patatas-version.
@anie’s delight: Italien ist voller salsicce. Da heisst es die richtige finden.
@Eva: hab heut auch wieder eine gegessen, mit Sauerkraut 🙂
Die Zutaten erinnern entfernt an meinen letzten Grünkohleintopf, der zum momentanen Sauwetter gut passen würde. Die Kartöffelchen wurden dabei mit Zuckerlösung aus der Spritze beregnet – ich sollte das auch mal mit Wein versuchen.
Chorizo – immer her mit dem Rezepten! Auch dieses gefällt mir gut, und da ich Treberwurst hier eh nicht bekomme, bleibt´s bei meiner sowieso-Lieblingswurst. Damit kann ich leben. 😉
Probier mal Chorizo, die kriegst du sicher in Spanien und dann kannst du gleich Lafers Rezept ausprobieren. Sooooooo guet!
http://kochtopf.twoday.net/stories/scharfe-bratkartoffeln-mit-chorizo-und-salchichn/
Choryzo – ach, da werden Erinnerungen an meine diversen Spanienurlaube wach. Treberwurst kenne ich, ehrlich gesagt, gar nicht. Sie sieht aber sehr fein aus.
@bee: also eine Art deutscher Süsskartoffeln ? Oder eher Kartoffeln mit Restsüsse 😉
@Christina: so ist allen gedient und alle sinds zufrieden.
@zorra: in Spanien war ich noch nie und da komm ich auch nie hin. Echte Choryzo habe ich auch noch nie gegessen. Du siehst, mir ist nicht mehr zu helfen.
@Kirsten: und schmeckt sie zuhause auch noch gleich gut ? Meist verklärt der Gedanke an einen schönen Urlaub das Produkt. Wie bei mir ein sagenhafter Prosciutto in der Toskana. So etwas habe ich einmal und nie mehr gegessen.
Du musst auch nach Chorizo und nicht Choryzo Ausschau halten. 😉
Hallo Robert,
Chorizo wird mit i geschrieben.
Herzliche Grüße aus Innsbruck
@zorra:
@Ernesto:
ich hatte mich so über mein erstes Wort auf Spanisch gefreut 😉 Danke !
…und schon wieder nonchalant zwischen Kartoffeln und Treberwurst die politische Großwetterlage serviert. Herrlich!
Das Gericht sieht ja hammer lecker aus. Als schnelles Abendessen kommt das bestimmt gut!